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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 11.05.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-05-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186105116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18610511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18610511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-11
- Monat1861-05
- Jahr1861
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PreiS; vierleljäh- rige Prjiiumeralio» s nzr. in'S Hans/ 8 »gr. bei Abho lung in der Expe dition. Zschopau und Mmgegend. 19. Tagesgeschichte. Sachsen. Der in Dresden am 2. Mai verstor bene Justizrath vr. Biener hat die Stadt Leipzig zur Erbin von Vs seines, wie man hört, sehr an sehnlichen Nachlasses (100,000 Thlr.) unter Aus setzung einiger Legate eingesetzt. Derselbe war früher Professor in Berlin und ist ein Sohn des berühmten Proceßlehrers Biener. Einem Gerüchte zufolge, welches der „Weser>Ztg." und dem „Nürnb. Cour." aus Leipzig vom 2. Mai mitgetheilt wird, soll binnen Kurzem der Erlaß einer allgemeinen Amnestie bevo,rstehen. DaS kleine Dörfchen Klcinpodelwitz bei Leipzig, aus 6 Gütchen und einigen Häusern bestehend, ist gestern am 29. April gänzlich ein Raub der Flammen geworden. 12 Familien haben dadurch ihre ganze Habe verloren. In WendiShain (Ephorie Leisnig) sind, wie das Leipziger Kreis- u. Verordnungsblatt berichtet, von 124 Kindern 115 nebst dem Lehrer selbst, in Nau- hain ebenfalls beinahe vier Fünftel der Schulkinder an den Masern erkrankt, so daß die Schulen geschlos sen werden mußte». ^ In Crimmitzschau ereignete sich am'v. Mai ein Fall seltener Art. Ein 13jähriger Schüldr, der seine häuslichen.Arbeiten vom Sonnabend bis Montag nicht gefertigt hatte und dem der Lehrer damit drohete, daß er seine Bücher seinem Vater zuschickcn werde, waS er auch ganz mit Recht gethan hat. ging, nach dem er um 3 Uhr aus der Schule gekommen war, auf den obersten Boden des Hauses und machte, aus Furcht vor der Strafe des Vaters, seinem Leben durch Erhängen ein Ende. Am 4. Mai früh hat in Bärcnstei» bei Annaberg ein Tags zuvor dorthin gekommener Fremder, der sich für einen Geschäftsreisenden ausgegeben, nunmehr jedoch als der flüchtig gewordene Postvcrwalter Claus aus Obtrlungwitz erkannt worden ist, einen Selbst mord ausgeführt, der in seinem Verlaufe wohl seit- sam erscheinen dürfte. Am Nachmittage des 3. ist dieser Fremde in einem dortigen Gasthofe abgestiegen, hat sich daselbst befremdlich benommen, sich gegen Abend heimlich entfernt und in einen andern Gast hof begeben, diesen aber nach kurzem Aufenthalte ebenfqlls heimlich wieder verlassen. Nachts 12 Uhr tst er in denjenigen Gasthos, in dem er zuerst ge 1861. wesen war, zurückgekehrt und hat dort zu übernachten gewünscht, was auch, obschon ohne Vorwissen deS Gastwirths, gestattet wird. Gegen 4 Uhr des Mor gens wird der Wirth durch einen eigenthümlichen Knall aus dem Schlafe geweckt und bald darauf von ihm ei» leises Wimmern vernommen. Der Wirth steht auf, geht in das Parterre, um sich bei den Dienstleuten nach der Ursache jenes Knalls, den er für das Zuschlägen einer Thür hält, zu erkundigen, wobei er denn erfährt, daß der Fremde in das Haus zurückgekehrt und der Knall von dessen Zimmer aus gegangen. Man bezieht sich sofort nach der Stube desselben, findet die Thüre offen stehend', aber keinen Gast. Das Bett ist umhergeworse» und in demsel ben liegt ein Terzerol, auf der Diele stehen Blut lachen, auf dem Fenster liegt Pulver re., was keinen Zweifel darüber läßt, daß der Fremde sich geschossen hat. Man bemerkt ferner, daß an einem in der Wand befindlichen Nagel ein zerrissener Bindfaden hängt, daß der darunter stehende Rohrstuhl durchgetreten und an dem Griffe der Stubenthür ein dem Fremden ge höriges Halstuch befestigt ist. Inzwischen hat dieser, nur mit Rock und Strümpfen bekleidet, unbemerkt durch die Hinterthüre des Hauses das Freie erreicht. Man durchsucht vergeblich das ganze Haus; endlich entdeckt man im Schnee Fußtritte und kommt ihm so auf die Spur. Der Fremde hat nun jedenfalls die Richtung nach den Teichen bei Königslust nehmen wollen, hat aber in der Angst diese Richtung verfehlt und ist nach längerm Umherirre» in die Nähe des Grenzbachs gekommen. An diesem angelangt, hat er sich neben dem Wehrteiche eines dortigen Werks bei einer Tiefe, die seinen Kopf kaum zur Hälfte bedeckt, mit dem Gesichte in das Wasser gelegt und ist dort von den ihn verfolgenden Personen ertrunken oder vielmehr erfroren aufgefunden worden. Ein aufge- sundenes Blatt Papier hat ergeben, daß der Unglück liche lediglich aus Verzweiflung den Entschluß des Selbstmords gefaßt gehabt und schon. 7 Uhr des Abends als seine Todesstunde bezeichnet hatte. (A. W.) AuS Königstein wird gemeldet, daß am 4. Mai in einem Steinbruche bei Kleincotta drei Steinbrecher durch eine unvermuthet hereinbrechende Steinwand, unter der sie Schutz vor dem eingetreteiien Regenwetter gesucht hatten, verschüttet und erst am 6. gräßlich zerquetscht und todt anfgefunden wurde». Wochenblatt für (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Sonnabends, den 11. Mai
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