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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070222023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907022202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907022202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-22
- Monat1907-02
- Jahr1907
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Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung a» Loge vorher bereit- al- Abend- Ausgabe zugestellt, während es die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedlldr: !»«>» »»„»«> b,«»qN» lu«ra,una durck um»« >1 und ««,»«». an ^ Otontnasn nur einnia» l »oB>. vnrck au«würNakVou>- onürr a PN. dr« » Ml, L0 PI, .»et klnnmlwer »utirNnnL durch dk Pol> SMl, lovUkBrlikllorldi. im?lud< !»nd Mi» »ntivrr<l>rnd>in ,gu«ckjn,e T ie drn L«>er» von Dresden „nd lim- ucbnuq am 2a«e vorder znaelielltk» Ldend-Lndaaden ervalten die auswärtigen Be/iedei mit der Morsen'«uvuobc iiisaiiimc» zu »esleni Nachdruck aller ÄiNkel und Ortajvai M'lieilunae» nur mit deuII,cher Oueilenanaade l^Dresd Nachr, i »ulüisig, Nackii»« licke Konoraranivrucke bleiben «uwerumicktiat: unverlanate Manu-« «krivte werden ruckt auldcwalirt. Lelearammildrelic: «ochrich»«» Dre-deu. SauvtoelLLfUlftelle: Marlens», ss/«. ^nreigen.^ack. »nnadm« von NntNndi,»,,« bi» vackmiitaa» s UUr, Ho««- und trereiiaad nur Marienliraxe « von ti dis '/,! Ubr, Die t ivalilae »iriind eile <ca, s bilden« SL Dia. gamiiu'nuackr.cklcn so Pl«,: tü' »chal!<au-.e>aen au: der Prwaileile Zeile uv Pla: die Lwckiiue Zeile um Leili'eiie kü Pi» l al» lkmueiandt Lira»i«e Zeile von Dresdner Aul iw» rcbern 7b Pia,, von anLwäUiaeu I 4ll An dlirmmcr» Iran, »»Ull- iind Iteicrürseu: I lvallmeCrnndskile M Pix, aui Privailoite «o P'n, Llvoluae Zeile als Eingesandt von Dresdner Auilraanebern r Mi,, vo» auviuäeliaen i.bv M, Kamillen nacknchlen I>ni!id:e,le Sb Pia — De Dreiie der Auleroie sind ün Marge: und Abenodlaitc dielelbeu, «ue wärNgc Auinäse nur gegen No: ailSbe-abiunl, — Bescgdlaticr loimi to Dlcnnisc. Vrrusprrcher: Me. U und SVSS. ^5 ünlle« iiliil Illenimi'. V«z»»L^»1urv>» »eUnvIL «i»«K Uilliz». diovUkÄIU^« IZeeiteuunss. "M> -WO Silits« I'rvlvv. Optiker?eslel - R( llMpt8trL886 1 Ve»r>iincket I8riO. "M VK88VL» 8vkl0888lr388e 6. r^vi N«I»» vklieN?dv. Itiso. Lt,i«ei«l. lllencste Drahtbelichte. Zwanosvecstrigemiigen. Verband Sächsischer Jiidusliicller. Lloyd-Jubiläum, «-««» «VeZ» Tpltlsr!. Klavierabend d'Albert. Kgl. Konservatorium, Uhde-AusstcUung. Freitag, 22. Fel'rnar Neueste Draylmcldnnacn vom 21. Februar. Deutscher Reichstag Verlin. lPriv.- Tel.) Die S ch r i s t s ü h r e r- wah len im Reichstage >>ntteil folgendes Ergebnis: cs wurden gewählt: v. Thüueield (Zentr.) M7. Engclen »Zentr.) mit 300, Rimpai, «natl.t mit 307, Pauli-Ober- liarnim (Rejchsp.) mit 302, tllogalla v. Bieberstein (tvns.) mit 290, v. Damm (Wirtsch. Vcr.) >nit 270, Dr. Hermes tfrcis. Per.) mit 231 »nd Hageman» iriatl.) mit 101 Itimmen. — Die F raktivnsgc m eins ib a s t, die in «er gestrigen gemeinschaftlichen Sitzung der drei frei sinnigen Tf-raktivueil geschlossen wurde, soll namentlich in Betracht kommen bet Stellung non Jiiitiativantrdgcn, bei den Vertretungen in den »vmmnsionci» und bei sonstige« oarlamentarischcn Aktionen. Schiffskatastrophc«. Rotterdam. Der von London kommende Dampfer »Berlin- der Linie Harwich—Hock van Holland ist in folge Sturms an der Nordmole gescheitert. Der Dampfer ist in zwei Teile gebrochen vin Teil ist ge funken. Die Passagiere und die Besatzung hatte« sich ans dem auS dem Wasser noch hervorragende« Hinterteil des Schisses zunächst in Sicherheit gebrach!. Wie aber eine uenerc Meldung besagt, sind sämtliche 1tt Per sonen, darunter 81 Passagiere, ertrunken. Rotterdam. Bis Mittag waren von den bei der Strandung des Dampfers „Berlin" Verunglückten 2 5 Leichen geborgen, ferner wurde ein «Geretteter an Land gebracht. Dem „Handelsblad" zufolge machten die an die UnglüLMelle geeilten Rettungsboote die grössten Anstrengungen, um die an Bord des „Berlin" befindlichen Personen z» retten, konnten sich aber wegen heftigen Sturmes und wilder Tee dem Schisse nicht nähern. Cuxhaven, Ter Kreuzer „Zrauenlob" ist hier mit -er geretteten Mannschaft des in Sec gesuntenen Ham burger Fisch dam pscrs „Makrele" cingetrofsen. Paris. Zur Hilfeleistung bet dem an der westafri kanischen Küste aus Grund geratenen Kreuzer „Jean Bar t" sind ans Dakkar mehrere Schisse abgegangen, ebenso aus Tanger der Kreuzer „Forbine". Auherbem werden morgen der Panzer „Moire" und der Transportdampfcr „Dröme" Frankreich zu gleichem Zweck verlassen. Vom Wetter. Berlin. Die Störungen in den Telegra phen»Leitungen nach dem Westen, besonders nach Frankreich, bestehen auch heute noch. Erhebliche Tclegramm- «erzögcrungcn sind deshalb unvermeidlich. Trier. Tie Mosel ist gestern gestiegen uud steigt ineitcr. An einigen Stellen eines Vorortes wurde wegen Hochwassergefahr das Vieh entfernt. Paris. Aus allen Teilen de» Landes lausen Nach richten ein über starken Sturm, so besonders aus RenneS, Rmniremvnt, Araches und Bordeaux. Einige Personen sind zu Schaden gekommen. Der durch den Sturm angerichtcte Materialschaden ist außerordentlich groß. Zur Lage in Marokko. Langer. Die MahalIah ist jetzt vo» Fez her im Anmärsche. Sie soll, wie verlautet, nach Mvgador gehen, um den Räubereien des Kaid Anslus Einhalt zu tun. Der Stamm der Beni Jdder hat die Mannschaften des Kaid Anslus, die mehrere Mitglieder der Beni stddcr gefangen genommen hatten, angegrissen. Ans beiden Seiten gab cs mehrere Tote. London. Nach einer Meldung deS „Daily Telegraph" aus Tanger vom 20. d. M. sind dort über Fez 1000 Mann Fufwvll und 200 Reiter ringetrvssen, um die A rmee Be u Ghazis zu verhärten, die den Stamm der Beni Aros, bei dem Naisuli sich noch immer aufhüll, angrcifen soll. M eiste n. Es hat sich herausgestcllt, daß die Itjährigc Schwester des Knaben Salbach die Mörderin ist. Sic hat cingcsianden, den Bruder mit einem leinenen Lchürzcugürtel erwürgt zu haben, bestreitet aber, dast sic die Absicht der Tötung hatte. Anscheinend ist die Tat bei einem kindlichen Strecke geschehen. Wilhelmshaven. Der Kaiser übernachtete aus dem Linienschisse „Deutschland" und besichtigte vormittags die Kaiserliche Werst. Kiel. Die Kaiserin traf heute früh zum Besuche des Prinzen Adalbert hier ein. Berlin. Tic Kaiserin richtete an das unter ihrem Protektorate stehende deutsche Komitee für Errichtung einer Zentralanstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterb lichkeit ein Handschreiben, worin sie ihre Beiricdiguug über den Bericht deS GeschciftSausschuises ausdrüät. nachdem die Mittel zur Aussrchruiig dieser Zentralanstalt zum größeren Teile bereits gesichert seien. Tie vorgclcgte» schönen Blaue hasten dir Zustim mung des Kaisers und der Kaiserin gesunden. Sie yosre. daß eS im nächsten Jahre schon möglich sein werde, niit dem Bau m beginnen, nüd genehmige, dag die Anstalt den Namen „Kalseiu, Augnsla Viktoria-Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche" sichre. Bremen. Ter Prinz-Regent von Bayern verlieh dem Generaldirektor Wiegand den Verdienstorden vom heiligen Michael zweiter Klasse mit Srern. Gleichzeitig übermittelte der hiesige bayrische Generaltousiil dem Nord deutschen Lloyd die herzlichsten Glückwünsche seiner Regierung. Coburg. Anläßlich der heute hier stattsiudendcn Versetzung der Prinzessin Element ine von Coburg haben die öffentlichen uud viele private Ge bäude halbmast geflaggt. Tie Straßen, welche der Trauer- zug passieren «oll, sind mit Lrauersmainck versehen, ebenso das Bahnhofsgebäude und der Bahuhossplatz, wo Pyra miden errichtet sind, die lodernde Pcchpsanncn tragen. Heute früh trafen die Herzogin Dorothea von Schleswig- Holstein, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, letzterer als Ver- tretcr deS Herzogs, hier ein. Es herrscht leichter Schnccsall. Paris. Bezüglich der Angelegenheit des Archivs der ehemaligen Pariser Nuntiatur wird noch mit- getcilt, dast das französische Ministerium des Aeiistercn das Archiv in verschlossenen und versiegelten Kisten der öster reichisch-ungarischen Botschaft übergeben und dast diese die Kisten ebenfalls siegeln und alddann dem bicsigcn Anwalt Montagninis übergeben werde, der sic an den Vatikan befördern werde. London. In Aberdeen wurde bei der Ermtzwaick zum Unterhause an Stelle des Liberalen Bryee, der zum Botschafter in Washington ernannt worden in, der Li de rate Estlebont mit 0770 Stimmen gewähli. Ter Unionist Me. Neill erhielt L112, der Sozialist Bramlc» 1710 Stimmen, Washington. Ter Senat bewilligte die M a r i n c s o r d c r u u g e n im Gesamtbeträge von 100 Millionen Dollars. OertlicheS irnv Sächsisches. Dresden, 21, Fclmmr, König Friedrich August in Leipzig. Vom Königin Earola-Gnmnasinm ans begab sich gestern Le, Majestät, wie bereits gemeldet, zu Fuß »ach dem neuen LandgerichtSgebäiidc, uw er von den Herren Landgerichts-Präsident Schmidt. Amtsgerichts - Präsidcni Siegel und Oberstaatsanwalt Böhme am Portal empfangen und dann in die große Vorhalle getestet wurde. In der Begleitung des Monarchen bemcrttc mau n. a. den Justiz minister Dr. Otto. Landgerichtspräsideut Schmidt begrüßt:' den König namens der versammelten Vertreter der Rechts Pflege, gab dem Dante Ausdruck für die Ehre, die dem neuen Justizgebäudc durch den hohen Besuch widerfahre uud führte aus, nichts könne für das neue Landgerichts gebäudc als Auszeichnung geeigneter sein, als die Gegen wart des allerhöchsten Gericbisherrn, in dessen Namen Recht gesprochen und über die vornehmsten Rechtsgüter. Freiheit und Ehre, geurteilt werde. Er danke dafür, daß mit diesem schönen Bau der Rechtspflege eine schone Stätte bereitet sei, die nicht nur den Beamten die An nehmlichkeiten des bcrustichcn Daseins erhöhe, sondern, watz bei weitem höher stehe, eine dem Ansehen der Justiz »nd der damit betrauten Behörden windige Stätte be deute. Die Richter würden eine Ehre dareinsetzeu, in strengster Pflichterfüllung Gesetz und Recht zu schützen uud das Vertrauen des Voltes zur Rechtsprechung hochznhal ten. Hieraus dankte der König, und fuhr dann fort, er freue sich, daß nunmehr auch das Landgericht in so schönen Räumen nntergebracht sei. Dies sei doppelt ersrculich im Hinblick daraus, daß bisher das ReichSgerichtsgebäude das einzige schone Justizgcbäude in Leipzig gewesen sei Er sei überzeugt davon, daß die Richter auch in diese»' neuen Hause nach bestem Wissen und Gewissen Rcch> sprechen werden. Nun folgte, wie die „Lciptz. N. N." mst teilen, die Vorstellung der versammelten Richter, der sich ein Rnndgang durch das ganze Gebäude anschloß. Zunächst besichtigte der König das Bureau deS Strafregisters, die Gerichtsschreiberci und den kleinen Berhandlun-gssaal dos Schöffengerichts, in dem der Prozeß Dr. Lima« gegen Dr, Mehring verhandelt wurde. Dabei erkunidigte sich der Monarch nach dem AuSgange dieses Prozesses. Im weste ren wurden das Beratungszimmer der Geichivorenen. de, Schwurgcrichtssaal und die zugehörenden Räume besichtig«. Im SchwurgerichiSsaalc äußerte sich der König sehr an erkennend über den groyen Pressetisch vor dem Zn schauerranm. Nach diesem Rnndgang begab sich der König nach der Gesangenenanstalt, die für etwa lOO Jn-asien ein gerichtet und sö ansgebaut ist, daß der Obcrausseher von seinem Posten ans sämtliche Zellen überwachen lann. Don wurden die Kapelle, die Einrichtung der Zellen. daS Melde wesen und der ttebcrwachiingSdienst besichtigt. Von der Kunst und Wissenschaft. t* Mitteilungen aus dein Bureau der Königlichen Hof theater. Im Opernhause geht morgen, Freitag, den 22. Februar, MaillartS tzaklige komische Oper „DaS Glück - chen deS Eremiten" in Szene. Tic Besetzung ist dir fol gende : Rose Friquet — Frl. Serbe izum ersten Male). Shlvain — Herr Grosch (zum ersten Male). Georgette — Irl. Schäfer. Belamh — Herr Kieß, Thibaut — Herr Erl. Prediger — Herr Wächter. f* Herr Wahlberg, der kürzlich im Königl. Schau- spiekhause gastierte, ist ab Herbst d. I. für das König liche Hoftheatcr verpflichtet worden. ß* Engen d'Albert gab gestern den letzten seiner drei -rftorischen Klavier-Abende, gleich den vorheroeganoenen vor aiisverkauftem Saale (Palmrngarten). Er spielte diesmal die Werke von zwölf verschiedenen Komponisten. Chopin bis d'Albert und Tausig, also Stucke der Klavier-Lileratur des letzten Jahr- Hunderts (I8lv bis 1907). Darunter Chopins ki-mmI-Sonnte, LtSztS Prtraca-Sonette und k-äue-Polonäse, Brahms Variationen über ein Thema von Händel, Rasfs Giga mit Variationen nsw, und schließlich Tausigs Nachtfalter-Walzer (Strauß!, alles Werke von substantiellstem Gehalce, in denen sich die Eigenarten ihrer Schöpfer ansdrücken. Man wiederholt nur oft Gesagtes, wenn man hliuufügt, daß d'Albert- klassisches Naturell jedem einzelnen dieser Stücke im Stil und Vostrag künstlerisch vollkommen gerecht wurde, daß ein jedes fest in seinen« Bau und in seiner Eigenart stand. Nicht müde zu bewundern wird man hierbei das riesige Reservoir seines Gedächtnisses, in dein die Wirke von Bach bis zn den Komponisten umerer Zeit gesichert ruhen. Keiner der zeit genössischen Pianisten kommt ihm hierin gleich Der Beifall war, wie ln allen seinen Konzerten üblich, enthusiastisch. tt. 8t. s* Das Königl. Konservatorinm hielt gestern im dtcht- g,füllten Saale von „Hammers Hotel" (Striesen) die vierte Sssentliche Prüfungsaufführung in Gestalt eines Solistenabends ob. Die Fülle der Darbietungen gestattet nur eine Würdigung der hervorragendsten Leistungen. Als solche hoben sich in erster Linie zwei pianistischc Vorträge weit über den guten Durchschnitt hinaus: der temperament volle Vortrag des ES-Dur-Konzcrts smit Orchester) von Liszt durch die ttrbgch Schülerin Frl. Nilda Kepich und die „bildsaubcrs" und verständnisvolle Wiedergabe vo» Webers F-Moll-Konzertstück iebensalls mit Orchester) durch eine Schülertu der Klasse Vetter, Frl. Berndt. Beide Leistungen zeugten so unfehlbar von schönem Talent, daß man kleinere Ausstellungen, wie das hin und wieder etwas allzu gewaltsame Hervvrstecheu einzelner Töne bei dieser, und eine vorübergehende, durch einen verpatzten Einsatz hervorgerusene Entgtcisung vei »euer Schülerin, am liebsten unterdrücken möchte. Nächst diesen beiden markan testen Talentproben wären — als unter einander etwa auf gleicher Volltonimcnheitsstuse stehend — die treffliche Aus führung der beiden ersten Sätze von Mendelssohns Violin konzert (E-Mvll) durch den Petri-Schüler Herrn Gaugliy und der anmutige Vortrag einer Svpranaric ans Götz' „Der Widerspenstigen Zähmung" seitens Frl. Nculomms «Schülerin von Fra» Braunroth) zu nennen. Die an und für sich schwer vergleichbaren beiden Darbietungen ähnelten einander insoscrn, als eine vorzügliche Tonbildung und eine sehr ansprechende Bortragsgcstaltiing aus eine über aus sorgfältige Vorbereitung der Vorträge unter aus- gczcikhni'tcr Anleitung schließen ließen, während im Augen blicke der Borsührnng ab und zu kleinere Malheurs — namentlich in bezug auf Intonation — sich cinstclltcn. Aclin- liches gilt mehr oder minder auch von den übrigen sollst» ,'chen Darbietungen, von denen noch erwähnt seien der 1. Satz a»S dem A-Moll-Klavierkonzert (mit Orchester) von Schumann, technisch gewandt vorgetragcn von Frl. Gaillard (Klasse Lysou-Wolss), ferner ein an den Spieler ziemlich hohe, a» den Hörer aber um so geringere Ansordcrnngen stellendes Konzert für Waldhorn von Fr. Strauß, sehr an erkennensmcrt ausgesührt von Herrn Lindncr (Klasse Pröe), und die Arie der Pamina „Ach, ich sühl'S" an« der „Zauberflöte", gesungen mit gutgcbildetcr, aber tleincr. wohl auch durch Heiserkeit etwas beeinträchtigter Stimme von Frl. Braasch (Schülerin von Frau Löhlc). Die Orchestcrklasse tat unter Leitung des Herrn Korrepetitors Striegler (bei Webers Konzertstück auch einmal unter Führung des DirigierübungS-Schülers Herrn Käpplcr) im allgemeinen ihre Schuldigkeit, wenn sie auch diesmal nicht ganz auf der sonst gewohnten Höhe stand. —ckt. 's* Zum Vesten der Böhnengeuvssenschast findet Freitag, den 8. Mär», im Königl. Belvedere eine vom (Dresdner Ortsausschuß der Bülniengeno«sen«cha>t ve: anstaltcte Festlichkeit statt. 1. Teil: Küuskterijchc Vor. träge: 2. Festtafel: 3. Ball. Vorsitzender des hiesigen Orts ausschusscs ist Hosschanspielcr Wiecke: alS Zcntralausschuß Mitglied fungiert zurzeit Sosopernsänger Dr. v. Vary. Mit dein Festmahl soll, wie verlautet, zugleich eine Ebrung für den bisherigen verdienstvollen Vorsitzenden des Orts ausschusscs, Herrn Kammersänger Schcidemantel» ver bunden sein. ß* Der Chemiker Moissan in Paris, der im vorigen Jahre den Nobel-Preis erhielt, ist infolge einer Operation, der er sich kürzlich unterziehen mußte, gestorben. Die Uhde-AuSstellung im Sächsischen Kmrsivereln. 1. Fritz von Uh de verdankt die Popularität, die er sich nach langen schweren Kämpfen allmählich beim deutschen Publikum crtampst, vor allem dem Umstande, dast es ihm gelungen ist, den mei schlichen Gehall der biblischen Er zählungcn, die er seinen Gemälden z» Grunde legte, klar zn erkennen und sic dem modernen Empsinden nahe zn bringen. Indem er von der Verheißung des Heilandes, daß er allen denen, die sich in seinem Namen versammeln würden, jederzeit nahe sein wolle, anSging, durste er es wage», einzelne in der Bibel alten und neuen Testaments berichtete Vorgänge als sich in der Gegenwart noch täglich wiederholend darzusicllen. Er wollte damit gewissermaßen ein lebendiges Zeugnis für die unter den Gläubigen noch immer fortivirkende Persönlichkeit Christi ablegen. Aus diesem Wege tonnte er sich jedoch nur üeu Zugang zu dem kleinen Kreise der Frommen bahnen: den ferner Stehenden hätte er jedoch nur wenig zu sagen gcwutzt, wenn sich nicht auch in ihm ein kräftiges Mitgefühl für die soziale» Nöte der Gegenwart geregt hätte. Von der Pflicht der Gebildeten, sich so oder so an der Lösung der sozialen Ausgaben der Gegenwart z» beteiligen, durchdrungen, faßte er den Heiland als den Tröster und Helfer der Armen »nd Kleine», der Mühseligen und Beladenen auf. Daraus erklärt es sich, daß er in einer Zeit, wo dte deutsche Malerei zum erstenmal ansing, sich daraus zu besinnen, daß es auch einen um sein Ewportominen ringenden
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