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Hohensteiner Tageblatt : 18.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188912187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18891218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18891218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-18
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 18.12.1889
- Autor
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WMeiner Tageblatt imd i^lsst^^»chmkn Ekp-diti°n bis Borm. 10 Uhr, Soorta, E'r»! dnich dirPoftR, lM V^v^d-U tz»» Au-W-ns -M Austta« d-r-i. frei ins Haus ' G V alle Annoncen-Expeditionen zu Ongmal-- ' ' Preisen entgegen. . für Hohenstem-Crnstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, yernisvorf,Bernsdorf, Langenberg,Falken,Langenchursdorf, Meinsdorf,Rutzdorf,Wüstcnbrand,Grüna, Mittelbach, Mfprung, Leukersdorf. Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleiha, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. tv. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Mittwoch, den 18. Deeember 1889. 39. Jahrgang. Bekanntmachung. Mittwoch, den 18. Deeember, soll der 4. Termin Rente» Vormittag in Engel's Restauration, Bekanntmachung. , Q diesjährige Christmarkt beginnt am Sonntag, den 22. Deeember D^emb^A Go"esd,enste vormittags 11 Uhr und dauert fort bis Dienstag, den 24^ am -i »sten und letzten Tage werden nur einheimische Händler zugelassen, während am Tage am Montag, den 26. Deeember, auch Auswärtige feilhalten dürfen. Hohenstein, am 13. Deeember 1889. Der Stadtrat h. Vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung. r. „ Abhaltung von Tanzbelnstigungen an'öffentlichen Orten und die Veran- staltung VM Privatballen, auch wenn dieselben in Privathäusern oder in Localen ge schloffener Gesellschaften abgehalten werden, ist verboten in der letzten Woche vor Weib- nachten vom 1. Weihnachtsfeiertag, einschließlich desselben, zurückgerechnet. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden nach L 6 der Verordnung vom 11. April 1884 mit Geldstrafe bis zu 60 M. — geahndet. Hohenstein, am 13. Deeember 1889. Der Stadtrat h. vru Ebeling, Bürgermeister. Nachmittag im Gasthof zum grauen Wolf und Donnerstag, den 18. d. M. in der Gemeindeexpcdition vereinnahmt werden. Oberlungwitz, den 14. Deeember 1889. Die Ortssteuer-Einnahme. Lindner. Bekanntmachung. Im Laufe dieser Woche wird der IV. Termin Centralanlagen auf 1888 vereinnahmt und hierbei bemerkt, daß etwaige überhaupt verbleibende Steuerreste, nach Schluß es Jahres von dem Unterzeichneten nicht mehr cntgegengenommen werden können. Gleich zeitig wird bei Vereinnahmung dieses Termins, das für letzte Einquartierung an die Quar tiergeber zu leistende Quartiergeld rc. bezahlt. Quartierzettel sind vorzulegen. Abtei-Oberlungwitz, den 16. Deeember 1889. Lange^G.-B. Bekanntmachung. Nachdem die Königlichen Ministerien des Innern, des Kultus und öffentl. Unterrichts sowie das evangel.-luth. Landes-Consistorium zur Vereinigung der Politischen, sowie der Kirchen- und Schulgemeinden Oberlungwitz und Abtei-Oberlungwitz, Genehmigung er- theilt, wird hiermit bekannt gegeben, daß das sür die vereinigten Gemeinden ausgestellte Orts statut von heute an bis Schluß des Jahres in hiesiger Gemeinde-Expedition zu Jedermanns Einsicht ausliegt. Abtei-Oberlungwitz, den 14. Deeember 1889 Der Schulvorstand. Der Gemeinderat h. Lange, stellv. Vors. Lange, G.-V. Sächsisches. Hohenstein, 17. Deeember. Die Sächsische Bank hat Hohenstein und Ernstthal unter ihre Parisätze ausgenommen. Es dürfte vielen unserer Leser nicht bekannt sein, daß die kaiserliche Postverwaltung Postkarten, welche durch irgend welches unabwendbares Ereigniß in den Händen des Publikums unbrauchbar geworden sind, nur dann umtauscht, wenn sich der Verlust derselben mindestens auf 100 Stück zu gleicher Zeit erstreckt, wie aus einem Fall zu erkennen, der sich kürzlich in Leipzig ereignet und den das „L. T." mittheilt. Einem Kauf mann in Leipzig waren durch Umfallen eines Tintengefäßes 13 Stück Postkarten gänzlich unbrauchbar geworden. Auf ein Gesuch, welches derselbe an die dasige kaiserliche Obcrpost- direction, ihm diese Postkarten umzutauschen, gerichtet hat, ist ihm aber der nachstehende Bescheid geworden: „Auf die Ein gabe vom 26. November erwidere ich Ihnen ergebenst, daß die Postverwaltustg — nach den Bestimmungen im Z 43, Ab satz VII der Postordnung vom 8. März 1870 — nicht ver pflichtet ist, in den Händen des Publikums unbrauchbar ge wordene Postkarten umzutauschen, und daß nach den von der obersten Postbehörde aufgestellten Grundsätzen Anträge auf Umtausch solcher Postkarten nur dann berücksichtigt werden, wenn sich der Verlust auf mindestens 100 Stück erstreckt. Die Unbrauchbarkeit derselben muß aber gleichzeitig durch ein zu fälliges oder unabwendbares Ereigniß, nicht nach und nach durch eine Reihe von einzelnen Versehen herbeigeführt worden sein. Da es sich im vorliegenden Falle um den Verlust von nur 13 Postkarten, — 12 Stück zu 5 Pf. und 1 Stück zu 10 Pf. — handelt, vermag ich Ihrem Anträge auf Umtausch derselben nicht zu entsprechen. Die vorgelegten Postkarten folgen anbei zurück. Der kaiserliche Oberpostdirector Walter." Unter den Rechtsanwälten in einer größeren Provinzial stadt haben folgende Vorgänge, die sich in öffentlicher Gerichts verhandlung zugetragen haben, peinliches Aufsehen erregt. Ein Rechtsanwalt hatte einen richterlichen Beamten wegen Beleidi gung verklagt und gegen das freisprcchende Urtheil der ersten Instanz Berufung eingelegt. Zu der anberaumten Verhand lung war der Privatkläger, der sich als Rechtsanwalt selbst vertrat, in seinem Amtskleide erschienen. Der Vorsitzende des Gerichts wünschte aber die Ablegung desselben und da der betreffende Anwalt cs ablehnte, diesem Wunsche nachzukommen, wurde er aus dem Sitzungssaale verwiesen und die Hauptverhandlung aufgehoben. Zu dem anderweit anberaumten Verhandlungs termine erschien der Anwalt wiederum in seinem Amtskleide und wurde deshalb Seitens des Gerichts mit einer nicht un erheblichen Ordnungsstrafe belegt. Da derselbe jedoch auch die nochmalige Aufforderung zur Ablegung des Amtskleides nicht beobachtete, ließ der Gerichtshof dem Rechtsanwalte den Talar durch einen herbeigeholten Gerichtsvollzieher ausziehen. Der Betroffene — der von seinen Collcgen energisch unterstützt wird — hat nun wegen des wider ihn eingeschlagencn Verfahrens Beschwerde bei der Oberbehördc erhoben und man sieht der Entscheidung derselben in den betheiligten Kreisen nnt begreif licher Spannung entgegen. Angesichts der jetzt ausgetretenen Influenza-Epidemie und der damit verbundenen Angst, welche noch viel ansteckender ist, als die Krankheit selbst, weist in der „Nordd. Allg. Ztg." ein Arzt aus die Grundlosigkeit der Furcht, welche man aller orten vor diesem Leiden hat, hin. Es ist nur zu natürlich, daß bei der jetzigen wechselvollen Witterung sich, wie alljährlich im November und Deeember, also beim Uebergang vom Herbst zum Winter, akute Entzündungen der Athmungsorgane in großer Zahl cinstellen. Aber während man sonst diesen vorübergehenden Störungen kaum Beachtung schenkt, sieht man jetzt gleich bei dem geringfügigsten Anlasse das Schreckgespenst Influenza. Der betreffende Arzt unterzieht nun die Frage, weshalb gerade in dieser Jahreszeit so viele Erkrankungen der Athmungsorgane aufzutreten pflegen, einer Untersuchung und kommt hierbei zu dem Resultate, daß die Ursache vorwiegend in unseren sür den häufigen und unvermittelt eintrctenden Witterungswechsel meist unpassend eingerichteten Wohnungen, sowie auch namentlich in der Kleidung liegt. Zunächst Heizen wir zu viel und unver nünftig. Ob es im Freien 4 Grad Kälte oder 6 Grad Wärme giebt, das macht im Heizen keinen Umerschied. In den Schul stuben,^in den Kasernen, in den Bureaux der Behörden, in den großen Eeschäftsetablissements und bei den meisten Pri vaten wird das vorgeschriebene Maß in den Ofen gesteckt, ganz gleich, wie hoch im Freien die Temperatur ist. Und wie wird geheitzt? Mehr wie 19 Grad 0. Wärme ist bekanntlich nicht gesund, denn in einem mehr geheizten Raume wird die Luft zu trocken und schädigt die Respirationsorgane. Bei einer Revision oben genannter Räume wird man aber in den seltensten Fällen 19 Grad, in den meisten einige 20—30 Grad und darüber finden, und die große Freude in einer so recht warmen Stube zu sitzen. Daß ein Jeder, der aus einem solchen über hitzten Raume nachher unvermittelt in die Außenluft, oder umgekehrt, aus dem kalten Freien in einen solchen Raum tritt, sofort mindestens einen akuten Nasenkatarrh, wenn nicht noch was Schlimmeres, sich erwirbt, ist einleuchtend. Daher haben wir gerade unter der Schuljugend, unter Beamten, Soldaten, Geschäftsangestellten den Eintritt solcher Katarrhe en müsse, die glücklicher Weise meist nicht gefährlich sind, und sich nach 8—14 Tagen, nachdem man sich ein wenig vor dem Erkälten gehütet oder tüchtig zum Schwitzen eingenommen oder „Dampf gebadet" hat, wieder bis zur nächsten Erkältung zu empfehlen pflegen. Einen zweiten großen Fehler begehen wir ferner durch unsere Kleidung. Wir kleiden uns zu warm und zu wenig der Witterung entsprechend. Beehrt uns nur der geringste Ost oder auch nur Südostwind', so wird der dicke Ueberzieher und für den Hals der dickste wollene Shawl hervorgesucht und fällt Reif in der Nacht oder schneit eS oder zeigt das Thermometer 2—3 Grad unter Null, da wird kein Pelz im Spinde gelassen und Pelzkragen wie Mützen müssen vor der sibirischen Luft schützen; und es ist nichts Ungewöhnliches, ganz jugendliche Herren und Damen in dickste Pelze vermummt, mit Mussen und Boas bedeckt, einherwandeln, und sich bemühen zu sehen, auf jede mögliche Weise den Zutritt der frischen Luit von ihren Gesichtern fern zu halten — und doch ist nichts gesünder, als letzteres. Natürlich, man wird bei ganz großer Kälte ganz junge Kinder oder Personen in höherem Alter vor derselben in anderer Weise schützen müssen, als in der Blüthe ihrer Jahre sich befindende. Und doch ist ein Bischen Kälte gerade für uns Nordländer das Gesündeste, was wir haben können, wenn wir uns vor den plötzlichen Uebergängen aus kalter in warme Luft in Acht nehmen, was leicht ausführbar ist. Die Influenza ist jedenfalls keine lebensgefährliche oder üble Nach wirkungen hinterlassene Krankheit. Um aber auch den letzten Rest der Furcht zu beseitigen, giebt der Arzt zwei Mittel an, die leicht zu beschaffen sind und sich bis jetzt jeder Zeit bei vorhandener Grippe bewährt haben sollen. Es sind dies In halationen von Kamphordünsten in die Nase oder Bepinseln des inneren Nasenraumes mit 4- bis 5prozcntiger Borsäure lösung. Aus dem iw Bureau des Landesculturraths zusammen gestellten Bericht über den Saatenstand und die Ernte im Königreich Sachsen Ende November 1889 ist in der Haupt sache Folgendes zu ersehen: Die überaus günstige Witterung der zweiten Octoberhälfte hat sich fast den ganzen Monat No vember erhalten und hierdurch die Beendigung der Feldbestellung allenthalben ermöglicht. Infolge derselben haben sich auch die Wintersaaten mit wenig Ausnahme sehr schön bestockt und gehen unter schützender Schneedecke sehr gekräftigt in den Winter. — Was nun die Dreschergebnisse der Körnerfrüchte und die Ernte- erträgnisse der Knollengewächse anbelangt, so bleiben erstere zum Theil noch hinter den gehegten sehr bescheidenen Hoffnungen zurück, denn nur in den Amtshauptmannschaften Annabcrg, Marienberg, Schwarzenberg, dem südwestlichen Theil der Amts- hauptmannschast Plauen und dem südlichen Theil der Amts- hauptmannschaft Oelsnitz übersteigen die Erträge die des Vor jahres, während in allen übrigen Berichtsbezirken die Mindcr- erträge zwischen 5 bis 60 Procent wechseln. Am ungünstigsten ist der Wcizenorusch, besonders in den englischen Sorten, auch hinsichtlich der Güte. In einigen Bezirken ist das Ergebniß an Roggen nnd Gerste etwas günstiger und kommt der vor jährigen Ernte ziemlich nahe, während der Hafer in den meisten Bezirken ziemlich gut bis gut schüttet und den vorjährigen Er trag übertrifft. Der Kartöffelcrtrag ist sehr verschieden und wechselt zwischen 50—200 Centner pro Acker. In nur 6 Amts hauptmannschaften ist das Ernteergebniß ein besseres, in 5 ein dem Vorjahre fast gleichkommendes, in den übrigen ein schlech teres als im Jahre 1888, darunter bis zu 30 Procent kranke. Die höchsten Erträge liefern Na^num bouum und Champion. Die übrigen Knollengewächse, wie Zucker-, Stoppel- und Futterrüben haben zumeist besseren Ertrag ergeben, als nach den Witterungsverhältnissen des Sommers erhofft werden konnte. Ganz besonders reichlich ist mit wenig Ausnahme die Kraut ernte ausgefallen. Auch mit der Ernte der Futtergräscr konnte mau im Großen und Ganzen zufrieden sein, der Ausfall in der Grummetcrnte wurde durch das reichliche Herbstgrüusutter gedeckt. In der Amtshauptmannschaft Glauchau ist infolge von Wolkenbrüchen, Hagelwetter und zeitigem Frost eine voll ständige Mißernte zu verzeichnen. Der Ausschuß der deutschen Turncrschaft macht bekannt, daß vom Magistrat zu Freiburg a. U. die Nachricht cinge- gangcn sei, daß die städtischen Behörden die Absicht der deutschen Turncrschaft, an Jahns Grabstätte eine ErinncrungS-
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