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Dresdner Journal : 28.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186004289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-28
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Journal : 28.04.1860
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L»»»«,, 17. >»M. 3»r, M-j-ftil di- Amalie, Ihre Majestät die Königin M«rie und Ihre Kaiserlich Ksniglich« Hoheit di« Frau Erzherzogin Sophie, find gestern Abend Hll Uhr von SaaSsonct Witter htir el»getr«Urn. Dresden, 27. April. S«. Königllch« Majestät haben dem Geheime« Kirchen- und Schulrathe im Ministerium de» CultuH und öffentlichen Unterricht-, vr. Robert Otto Gllbertj und dem Kirchen» und Schulialhe in der KretStzirectton zu Dresden, Robert Mey, da» Ritterkreuz des Verdienstorden» zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Ued,»sicht, k<t«Or«Nhtsche Nachrichte«. Zeitnugssch«». (Die „Mgeweine Atg." über di« Ver handlungen de» preußischen Abgeordnetenhauses in der kurheMsche« verfassungSangelegenheit. — Eta Mai- lävder Placat gegen die Schweiz). ragesgeschichte. Wie«: Ersparniffe durch die neue Armeeadjustirung. Herr v. Plener. — Pesth: Bene dek« Aamtsantrttt. — Berlin: Hohe Gäste in Gans- sauci. Grundstenerdebatte im Herrenhanse. Commis- ston-bericht über die schleSwigsche Angelegenheit. Ge neral SelastaSki s. Da» Herrenhaus und die „Volks zeitung".— Wiesbaden: Kammerverhandlungen in der ConcordatSangelegenheit. — Dessau: General versammlung der Landesbank. — Hamburg: Aus weisungen infolge von Arbeitseinstellungen. — Pari»: Di« savoyische Abstimmung. Große Karawane von Algier nach Tombuktu. — Turin: Durchbohrun- de» Lukumnier». Freiwilliger Struerzuschlag. —-Ge nua: Patriotisch« Berurldeilung. — Mailand: Ab stimmung militärischer Nizzardeu. — Florenz: Grundsteinlegung. Demonstration neapolitanischer Emi granten. — Madrid: Vergrößerung der Marine. Vollstreckung von TodeSurtheilen su-pendirt. Spital- frequenz in Ceuta. — Zante: Verurtheilung Frrige- sprochener. Drrstzvrr Nachrichte«. KünfüntzztpLnzizjährigrs Jußiläu» de» Zwickauer «stPe»atto«»grrichts. Provttt^ialULchricht«». (Leipzig. Großenhain. Zittau. Telegraphische Nachrichten. Air«, Freitag, 27. April. Die amtliche „Wiener Zeit«»»" vrröffeutltcht heute folgende, auf Frhrv. v. Brück'» Lod bezügliche rhatsachen: Am SV. April Abend» wurde Freiherr v. Bruck al» Zeuge i« dem v. Eyuatteu'scheu Procest veruommen. Diese Berurhmuug gab Anlaß zu weitern Erhebungen, welche seine Confrontatton mit ander« Zeugen und Mitbeschuldiaten in nächste Lusflcht stellten. Unter diesen Umständen erließ Ge Majestät der Kaiser am 2S. April an Herrn v. Bruck folgende» Handschreibe«: „Ich versetze Sie auf Ihr Ansuchen ia zeitlich«« Ruhestand u«d übertrage provisorisch di« Leitung de» Finanzministerium» de« Reichs rath v. Plener." Dieses kaiserliche Handschreiben wurde Herrn v. vrnck am 22. April Abe«ds zugestrllt. Am 28. April Morgens wurde Herr v. Bruck blutend in» Bette gefunden und gegen Abend »ar derselbe verschied««. Am 25. April erfolgte die gerichtliche Obductiou; der Sectiontbefuud ,st bereit» gestern gemeldet uwrden. wurde». Die LrüuMer ihrer Streitkräfte haben Abficht, wird verstimmt. Man merkt die Absicht und sich unterworfen. Gteilie« und das Königreich man wird verstimmt — dies ist auch der Eindruck der Neapel erfreuen sich wieder der Ordnung und Ruhe. Abgeordnrtrndrbatte über Kurhessen. Das waren nicht London, Do«uer»tag, 2». AprU, Nacht». In der heutige» Sitzung de» Unterhauses erwiderte Lord 30h» Russell ans eine Interpellation Sheridan'»: Die britische« Unterthuneu in Sieiliev hätten ge nügende« Schutz gehabt. Oesterreichs Einschreite« zur Unterdrückung de» Aufstande» in Sicilien sei nicht »ahrscheiulich. Dresden, 27. April. Schon al» wir kürzlich an dieser Stelle die Ver handlungen deS preußischen Abgeordneten haus«» über die kurhesfische Verfassung» - An gelegenheit besprachen, glaubten wir die Erwartung ausdrücken zu dürfen, daß die darin zum ratschiedensten Ausdruck kommenden Tendenzen sehr viel dazu beitragen müßten, um da- Urtheil in Deutschland über den inner sten Charakter der lebhaften agitatorischen Theilnahme feiten» der sogenannten „nationalen" Partei an dieser Angelegenheit aufzuklären. Und wir haben un» nicht getäuscht. Wir sahen bald, daß Blätter, z. B. die „All gemeine Zeitung'', ia denen früherhin dem preußi schen Votum am Lunde der Vorzug vor dem am 24. März gefaßten Beschlüsse gegeben wurde, die Ber liner Verhandlungen sehr scharf von den Ansichten trennen, welche ihrer Hinneigung zu dem preußischen Votum zu Grunde gelegen haben. Es wird ihnen recht deutlich, wie in dieser Sache die Tendenzen vertheilt sind; sehr anschaulich, daß, während sich in den übrigen deutschen Staaten eine liberale politische Meinung au» Vorliebe für demokratisch gefärbte VerfaflungS-Institutionen und au- Abneigung gegen jede Geltendmachung der BundrS- autoritit solchen gegenüber wohl für ein Zurückkommen von dem BundeSbeschlufse von 1852 geneigt zeigen mochte, die „nationale" Partei in Preußen diese An gelegenheit nur al- Mittel zum Zwecke, um dir Gefahren de- deutschen Bruderkriege» zu erneuern, betrachtet. Hören wir, was die „Allgemeine Zeitung" über die Verhand lungen de» preußischen Abgeordnetenhauses sagt: „ES ist jetzt offenbar darauf abgesehen, Eindruck zu machen im ganzen weiten Deutschland; denn so laut wurde bis her nicht geredet, und so beizend« Kräuter, wie die Tiraden und Anträge d«S Herr» v. Carlowttz, wurden bisher nicht angrzündet, und so ostentativ stellte man bisher den deutschen Patriotismus de» prneßijchrn »icht voran. Gewiß wird rS auch nicht an Echo- fehle». Mein auch auf bi« Gefahr hi», das Concert zu stören, können wir nicht umhin, zu bemerken, daß die ver schiedenartigen Berliner Demonstrationen der letzten Tage an sehr vielen Orten nicht nur keinen freudigen Wieder hall, sondern daS bedenklichste Kopfschütteln hervorgerufen haben und wesentlich als eine neue Bestätigung eines kläg lich verblendeten, ganz Deutschland zu den unheilvollsten Konsequenzen führenden, preußischen SupraparticulariS- mu» angesehen und tief beklagt werden. Wir hätten diese und die folgenden Bemerkungen gern unterlassen um der Eintracht willen ; aber Schweigen auf DaS, was soeben in Berlin gesprochen worden, wäre nur Steigerung der dortigen Verblendung und deshalb auch nicht wahr haft patriotisch. Seit vierzehn Tagen lesen wir in preu ßischen und preußisch gesinnten Blättern Wehklagen über die träge Apathie deS deutschen Volkes gegen die kur hessische Sache. Nein, das deutsche Volk ist nicht apa thisch gegen die Rechte Kurhessen», aber eS ist, und au- wohlbedachten Gründen, mißtrauisch gegen die Motive der kurhessischen Politik Preußens. Da» kurhesfische Recht ist hin und her offenbar Spiel der particularistischen Po litik, ein neuer EriSapfrl des alten preußisch-österreichi schen Antagonismus geworden. Preußen hatte dabei den pure Rrcht-bodenmänner, e» waren die parlamentarischen Particularisten, welche bei dieser Debatte in jedem dritten Worte da» Gespenst de» Concordat» und die Maaen de» Schimmrls von Bronzrll wachrirfeu, die Wunde von Olmütz für das „protestantische Preußen" aufrissrn, jede Erinnerung an Oesterreich» Unglück vom vorigen Jahre applaudirten, von den „PrLtensionrn" der Mittrlstaaten, „die man Niederhalten müsse", und von den „Würz burger Machinationen" sprachen. In allen Richtungen hat hier der preußische ParticulariSmuS ia die klaffenden Spalten der deutsche» Politik gegriffen und verletzt in einem Augenblicke, in welchem Versöhnung erste» Gebot ist. So warm man in ganz Deutschland für Kurhessen» Recht fühlt, so sehr man bei einer au» politischen Con- tinuitätSgründen angenommenen formalen Aufrechterhal tung de» 1852er Beschlusses die volle Herübernahme aller nicht buude-widrigrn Bestimmungen von 1831 in die Verfassung von 1852 erwartet hätte, so weit ist doch Jedermann entfernt, über Kurhessen die allgemeine, viel wichtigere nationale Eristenzsrage zu vergessen, und um den kurhrsstschcn Pivot herum in allgemeine Bewunderung der kleindeutschen Politik und de» jetzigen preußischen Parlamentarismus sich hineindrehen zu lassen. Ganz im Gegentheile ist die allgemeine Haltung der preußischen Volksvertretung und die neueste Ausbeutung, insonderheit der kurhesfische« Frage, für den kleindeutschen Partei standpunkt nur geeignet, die bestehende Verstimmung zu erhalten und zu steigern. Wir sind noch weit entfernt, uns in die Arme der „moralischen Eroberungen", bei welcher Phrase da- zweite Wort den Kern zu bilden pflegt, HalS über Kopf hineinzuwerfen. Der größere Thril Deutschlands hat Preußen weder um seine Kam mer, die nach Wunsch des Ministeriums schweigt und redet, zu beneiden, noch kann er sagen, daß die nicht preußischen Regierungen bi» jetzt in der auswärtigen Politik weniger Muth und Opferwilligkeit bewiesen haben al» die preußische. Die Theorie, sich nicht majorisiren zu lassen, keinen BundeSoberfeldherrn anzuerkennen, den Dillen d«S TheileS zum Gesetz de» Ganzen zu machen, dieser Theorie hat Herr v. Carlowitz den consequenten Ausdruck gegeben: indem er Lossagung Preußen» vom Bunde beantragt. Denkt man in Preußen, dem Glaube» de» übrigen Deutschlands die» als „hochherzige deutsche Politik" aufoctrohirrn zu könne»? Man täuscht sich, aber man scheint r» wohl zu fühlen, daß man sich -Rusch«. Wie sollte» wir «» sonst erklär«», das» vov der Phantasie der Herren v. Schleinitz, v. Carlowitz und son stiger Redner in so übereinstimmender Weise Rhrin- bundSahnungen aufgestiegrn sind? Man scheint die Logik, nicht der Thatsachen, sondern der politischen Noth- wendigkeit zu fühlen, man scheint sich bewußt zu sein, daß dir Politik der BundrSauflösung Rheinbünde zur Folge Haden könnte. Aber man täuscht sich mit dem SophiSma: Rheinbünde seien unmöglich, weil sie die Rheinbündler moralisch ruiniren würden. Ja, wir ver abscheuen Rheinbünde, aber weil wir sie verabscheuen, verabscheuen wir eben so und noch mehr ihre Quelle, etwaige neue Basler Politik und die Politik der Demar kation, welcher eine BundrSauflösung im jetzigen Augen blicke wie ein Ei dem andern gleichen würde. Die deut schen Mittrlstaaten haben übrigens bis jetzt keinen Grund zu dem Argwöhne gegeben, daß sie einen Rheinbund suchen. Sie waren kriegsbereit im vorigen Jahre, als Herr v. Schleinitz sie „beruhigte"; sic waren nicht (wider frühere Gewohnheit) bei Rußland; Gortschakoff's Zu dringlichkeit wurde vom Herrn v. Beust gebührend abgc- wiesrn, und ähnlich würde jede Intervention deS arm seligen Russrll'schen Liberalismus in der kurhessischen Frage von ihnen abgewiesen werden. Sie zertrümmern den Bund nicht, sie sind zur Leistung der BundeSpfticht Neapel, Donnerstag, 26. April. Die ver folgten Avfstäudischen ans Sicilien haben sich auf ihre» Rückzüge vor den Truppen in Earini ver einigt, »» fke eingeschlossea und gänzlich vernichtet moralischen Vortheil, seine Politik mit dem Rechte zu verschanzen. Aber auch für Preußens Politik war diese» Recht politisches Schanzmittel, nicht Selbstzweck. Dies versteht der Laie in der Politik und — man merkt die in vollem Umfange bereit. Würde aber der Bund von anderer Seite gelockert und würden infolge mangelnden Mittelpunktes Einzelne auf verhängnißvolle Bahnen fort gestoßen werden, so werden sie sich dabei ganz gewiß Feuilleton. Mnssk. Die „Deutsche Tonhalle" in Mann heim hat nach ihrem letzten Berichte an Verein-Mit gliedern bedeutend gewonnen. Der Kassenbestand der Gesellschaft ist 907 Fl. Ausgeschriebene, jedoch noch un erledigte Preise find folgende: 200 Fl. für eine Musik zur Operette „Der LiebeSring" von Vr. Schmid; 83 Fl. für rin Streichquartett; 50 Fl. für eine Sonate für Piano und Cello; 100 Fl. für rin Trio für Piano, Violine und Cello. Theater. Wien. Die Honorare der Mitglieder der „italienischen Oper" für die Saison steigen von 10,000 Fl. (die Herren Sarli und Varese) di- zu 20,000 Fl. (Fräulein La Grus) und betragen im Ganzen allein für die sieben Hauptmitglieder 86,000 Fl. Zur Aufführung kommen binnen kurzem auch „Der Frei schütz" und „Don Juan". — AuS Hannover schreibt man: Der Sänger Niemann soll infolge seiner schon erwähnten thätlichrn Beleidigung de» Kapttlmristrr» Scholz entlassen werden. Auch Frau Niemann Serbach hat wegen der gerichtlichen Verurtheilung ihre» Manne- Urlaub erbeten und er halten, und wird ihr Engagement wahrscheinlich gelöst werden. » Wa» Alle» au» Anlaß de» vorjährige» Sch iller feste» in deutschen Lauden gesprochen, gesungen und ge schrieben worden, wer vermöchte da- zusammenzurechnen'. Aber weit schwerer »och dürste di« Aufgabe sei», »ach- z»weise», wa» nächst einer von verschiedenen Umstäadrn getvagpue«, schwungvoller« nationalen Stimmung von diesem Fest« zurückgeblieben, was au» Anlaß deffrlbr» grthan worden ist; denn eine tatsächliche solgenver- sprechcnde Wirkung hat die Mehrzahl der Schillerfeiern in Deutschland zur Zeit nicht gehabt. Desto erfreulicher ist eS, auS dem halbdrutschen Belgien Andere- berichten zu können. Dort hat die Schillerfeier nicht nur die lange stillgelrgenen eingewanderten Deutschen zu einem gemeinsamen, ihren Brüdern in Lyndon, Paris und andern Großstädten ebenbürtigen Auftreten angefeuert; sie hat zugleich das oberdeutsche und niederdrutsch-vlaemische Element in der gegenseitigen Annäherung, für die Hoff mann V. Faller-lrben Jahrzehnde lang vergeben» und fast unbeachtet gearbeitet hat, einen mächtigen Schritt vorwärts gebracht durch die Gründung deS belgisch - deutschen Wochenblattes „Der Pangermane", rrdi- girt von vr. Baader (Verlag von Elaeffen in Brüssel). Eine unS zugrgangrne Nummer brachte zu Arndt'S letz tem Geburtstage eine warme Beglückwünschung deS Jubel greises in vlaemischer und deutscher Zunge, nächstdem interessante Mitthrilungen über die Gallisirung deS Elsasses und de» französischen Flandern- u. A. m. Da- Blatt will sich keiner Partei hingebrn, sondern in rein nationaler Richtung auf Grundlage deS Fortschritt- iiz Literatur, Kunst und Leben thätig sein. Hoffen wir, daß e- ihm gelinge, eine geistige Brücke zwischen dem großen deut schen Hauptvolke und dem verwandten Brudrrstamme zu bilden, der, wie wir au- einem Berichte de- „Teut" (Monatschrift der allgemeinen germanischen Mvnatschrift in Nürnberg) ersehen, außer einer großen Anzahl alt- vvlkthümlicher Vereine allein einige 70 Zeitschriften al» Wirten zum Schutze und zur Erhaltung seiner deutschen Eigenartigkeit gegen da» mächtig eindringrnde Franzosen- thum besitzt. Da« letztgenannte Blatt enthält in seinem Märzhrstr außerdem interessante Mitthrilungen über da» Deutschthum in Nordamerika vom Herausgeber. Sie betreffen da« rigrnthümlichr geistige Leben, welche» sich in den letzten Jahrzehnde» unter den Deutschen aus gebildet hat, besonders die deutsche Tagespresse/ deut schen Sänger- und Turnerbünde, deutsches Bühnen- und Schulwesen, lauter Dinge, denen al» einer zusammen haltenden und schützenden Kraft für da- Dxutschthum unter den Panker» ein fröhliches Gedeihen, sowie eine größere Beachtung und, da nöthig, Unterstützung von der alten deutschen Heimath aus zu wünschen ist. * Am 30. d. M. find^ in dem gräflich Thun'schen Schloßtheatrr zu Trtschen eine Gastvorstellung eini ger und zwar der besten Kräfte deS k. ständischen Thea ters zu Prag zum Besten einer in Bodenbach zu grün denden Volksschule statt. ES dürfte sich dem Publicum dadurch eine angenehme Gelegenheit bieten, ohne erheb liche Reisekosten (TageSbillet) eine schöne VergnügungS- partie zu machen und zugleich anerkannt gute Schauspie ler und Sängerinnen zu sehen und zu hören. s Die „Society of Art-" in London beschäftigt sich eifrig mit den Voranstalten zu der für 1862 pro- jectirtrn allgemeinen Kunst- und Industrie- Ausstellung, und ist vor Allem bemüht, den erforder lichen Garantie-Fond zusammrnzubringrn. Dir» geschieht durch freiwillige Zeichnungen und unter folgenden Be dingungen: Die Unterzeichner übernehmen keinerlei Ver pflichtungen, bevor nicht 250,000 Pfd. Et. beisammen sind. Sollte sich am Ende der Ausstellung rin Deficit ergeben, so verpflichten sich die Subscribenten, eS nach Maßgabe ihrer ursprünglich geleisteten Beiträge durch Nachzahlung zu decken. Dagegen machen sie bei etwaigem Uebrrschuß keinen Anspruch auf Gewinn, sondern werden einen derartigen Uebrrschuß (er betrug im Jahre 1852 bekanntlich an 200,000 Pfd. St.) zur Förderung der Künste, de- Handel» und der Industrie verwenden. Zum Vorsitzenden ist Graf Granville ernanrtt. — AuS dom Obigen ersieht man, daß e» sich für die Subfcribrnten ruiniren, aber die Geschichte und da» Volksbewußtsein werden moralische» Licht und moralischen Schatte» ander» vrrtheilrn, al- Herr v. Carlowitz, und die Schuld auch Desjenigen unparteiisch messen, welcher in unheilvollster Stunde mit particularistischen Prätensioncn die deutsche Föderation gesprengt haben würbe. Deshalb rathen wir Herrn v. Carlowitz, auf die pessimistische Rheinbundsthese nicht allzu sichere Calcül» zu bauen. ES ist viel, besser gerechnet für alle Dynastien und alle Stämme: in Ver söhnung uud Vertrauen auf dem Boden der BundeS- pflicht zusammenjilgehen." Der „Allgemeinen Zeitung" wird au» Bern ein Placat mitgetheilt, daS in Mailand Sonntag den 15. April an allen Straßenecken angeschlagen war. Das selbe erinnert an jene Schimpfplacate, welche schon im vergangenen Jahre zur Zeit der Einnahme Mailand mil der Einverleibung Tessin» drohten, und beweist, daß weder jenseits des Jura, noch jenseits der Alpen di« Freundschaft für die Schweiz sehr groß ist. Es ist be titelt: „Streit zwischen Napoleon unh der Schweiz" und lautet: „Die zwischen Piemont und Frankreich gepflogene politische Uebrreinkunft machte die Schweiz dir Ohren spitzen, diese nämliche Schweiz, die sich immer neutral erklärt, wenn benachbarte Völkerschaften für ihre Natio nalität kämpfen, die aber nicht faul ist, ihre Klauen und ihr Gebiß zu schärfen, wenn e» sich um Beute handelt. Savoyen schien ihr rin appetitlicher Brocken zu sein, und sie beeilte sich, von Oesterreich gestachelt, in einer Sache den Planen Napoleon - III. in den Weg zu treten, die rein nur Sache Italien- und Frankreichs ist. Mit No ten über Noten, mit Erklärungen über Erklärungen wur den in den letzten Zeiten die Courirre gejagt. Man schlug diplomatische Zusammenkünfte vor; auf der einen Seite wurde Halsstarrigkeit entgegengesetzt, während aus der andern nur energischer Wille sich zrigte. E» ist be wundernswürdig, zu sehen, wie die Schweiz, augenschein lich da» egoistischste Land, alle politischen Combtnationcn zu benutzen weiß, um ihren Löffel in fremden Brei zu tauchen. E- scheint jedoch, daß dic-mal die Hoffnungen der Schweiz sich zum Nebel ihrer Berge gesellen und kein« fetten Bissen ihren Gaumen kitzeln werden. Wenn gleich nun Napoleon Ul. von Mäßigkeit und freund schaftlichen Unterhandlungen mit der Schweiz spricht, so hat sie durchaus kein Recht, DaS zu beanspruchen, wa« ihm, Napoleon, gehört, nachdem r» ihm von Piemont mit heiligem Recht abgetreten wurde. England und die nordische« Mächte, Oesterreich ausgenommen, widersetzen sich der Einverleibung Savoyen» nicht i» Geringsten, nur die Schweiz, gehetzt von Oesterreich, wnche» in allen ver bündeten Staaten Sardinien- Unruhe und Aufruhr zu stiften trachtet, legt einzig ihr Veto ein. Aber wir wissen nun und können eS stolz sagen, wie wir gewissen Prä tensionen begegnen müssen, die ihre einzige Stütze in der Schlechtigkeit und Unersättlichkeit einiger Regierungen baden. Der italienische Feldzug hat un» gelehrt, mit Dem Schwerte unsrer Väter den Tyrannen da- Maul zu stopfen (!), und dreimalhunderttausend italienische Ba- yonnrte, den Ufern de» Arno und den Alpen entlang verbreitet, sichern uns unsre Rechte, und unser Wille wird sich da geltend machen, wo bi- jetzt Einigkeit der Idee und der Kraft nicht herrschten. Die Schweiz ist ein anormaler Staat, der dem Andrange des gro ßen Nationalitätsprincips nicht lange widerstehen kann. Deutsche, Franzosen und Italiener sind nicht fähig, sich den nämlichen Gesetzen zu fügen. Wenn die Schweiz dies weiß, so denke sie daran, daß im Eanton Tessin die Sprache de» FoScolo und Giusti gesprochen wird, so ver gesse sie nicht, daß «in großer Theil von ihr der großen und großmüthigen Nation angrhört, welche sich „Fran zosen" nennt." Tagesgtschichle. Wie«, 25. April. Die „Mil.-Ztg." berechnet die jährliche Ersparung, welche sich bei der neuen Armer- Adjustirung allein schon durch die Auslassung der hier um keinen Geldgewinn handelt, während anderer seits die Möglichkeit namhafter Verluste vorhanden ist. Trotzdem sind bereits 170,000 Pfd. Et. in Einzelbeiträgen von 100 bis 10,000 Pfd. St. gezeichnet worden. -j- Mariettc, welcher durch die Entdeckung der Grabmäler von SerapiS auf der ehemaligen Stelle von Memphis bekannt wurde, hat mit Genehmigung des VicekönigS von Aegypten die Gründung eines Altrrthums- museumS unternommen, welches bald ein» der interessan testen in der Welt sein wird. Unterdessen setzt er seine Nachgrabungen unermüdlich fort. In Abydos hat er den Tempel Edphon, einen der besterhaltenen in ganz Aegypten, bloSgelrgt, welcher so tief im Sande vergraben lag, daß rin Dorf auf ihm erbaut war. Dabei hat man in den Souterrains eine in den harten Granit «inge- haurne Kapelle entdeckt, welche mit Legenden und In schriften auS der Zeit deS König» AmydthäuS geziert ist. Aber eine andere bei weitem wichtigere Entdeckung wurde in dem Sphynrtempel gegenüber der zweiten Pyramide gemacht, nämlich eine Statue deS König» CrphriS, de- ErbauerS dieser Pyramide. Sie ist ganz unverletzt, von vollendeter Arbeit und ruht auf einem Stuhle, dessen Arme in Löwenköpfen endigen. Der heilige Sperber, da» Symbol de- ewigen Lebens, ist am Rücken deS Stuhle« angebracht. Diese» Werk ägyptischer Bildhauer kunst ist da- älteste, welches man kennt. * Die diesjährige allgemeine deutsche Künstler versammlung ist auf den August in Düsseldorf anHeraumt. « Der berühmte Reisende Barth hat seinen Auf enthalt jetzt in Berlin genommen. 7 Von Mr». Grote, der Frau des berühmten Ver fasser» der Geschichte von Griechenland, ist rin Buch über Ary Ecbeffer erschienen.
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