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Dresdner Nachrichten : 01.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-01
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.01.1895
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/ 40. Jahrgang. Lnrt NvInffluK Orsscken-X.. IN l'«ri>»i>r»>I>-»»l II, L»O, 8 U»I pr»»tir>. 7S,«äv 81. in ^nnniioa m. linpp. l.uNoniinnn,»^-, . 8et>Ii«^s» >oltt«n,«. ll t.'ks!>t!tt, 189»), Stiooi» « ^aa«ali«k VorrgxIicti<-8 NU«l8tLll6ü-ait«> lür (ivtii'liLtts- nuck Ver- xrllübUll^->-I'«i^elläc. bamilien »i»I kouridt-u. Im Ovatruw >i»r dillelt. H« -«»»ui uut Lürzsrl. 1'il^ner. 1. Hordsniiix« Mstmusestlnou »it <-mpL»t,>t L kr»«w«uu>, KImLükllintziisskiili k>'«r»»pr«ntivr: I, Mo. 1SS7. «««««««««««««IWI»«,, stis tee/»mso/len ^ao5e^«<>- lü. S->«W "s^/rF»- 0»l»' IlwlQsit lMvU. ^ Zw-ab/c, NwS/k/tM/iw//'. -Ä 8tsts mnckerno uock fei uv Ein neues Jahr! Hosnachrichten. Personalveränderun; eines Nedarteurs, EanaricnanSstellnng. Zug des MMmmler ^ Nttlckullnlr. lO I.ilttl<'kuu>tr. l'.» < 8pv^i»l»UU: ^ UU«s«vn-^rd«Ltv» ^ ^ 8«>!i«nuns prawp« Nr«!«» dillin. § hsrn^preclior: 4mt III, Xi. 1717. -M> I» ulken Jrte» Nüt««, ««viril»«;«, R!> I» »RIR,II n»««i««iiiil»«u, «VIlp««»» u s v OvlLlrmd^LÜK«; il» 1—L 8tuu<L«i». An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist « noth««ndig, die Aestein»»gen auf das erste Vierteljahr 18VS bei deni betreffenden Postamt« sofort bewirken zu wollen, da andernfall» auf ungestörte Fortlieferung siez. rechtzeitige Neuliefenmg -es Blattes nicht gerechnet werden könnte. Di« Bezugsaebtihr beträgt bei den Kaiser!. Postanstalten im Deuffchen Reichsgebiet »iertetjährkich 2 Marti 75 Hsf., in Desterreich.Ungarn 2 3ik. 55 Kr. und im Auslände 2 Mart 75 Uf. mit entsprechendem postzuschlage. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Vesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. ^ür Zireobe» nimmt die unterzeichnet« Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr «um Preise von 2 Mark 50 Ul. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Neu« und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte WohnnnaSveriinderunae« in Dresden, wolle man entweder veriönlich anbrlnge» oder schriftlich — nicht durch Fern sprecher — an die Geschäftsstelle gelangen lasse». StschSsrsßttk der..vresdutr Ilachrichttn", Marienstraste 38. Vrdaefchost. «in «kneS Jahr! „Die Jahre sind ein Kapital, dessen Kraft abniinnit, je weh r es wächst." Die Wahrheit dieses llrtheilS svird um so tiefer empfunden, je weiter wir in den Jahren fort schreiten. Te-Haid ist auch jedes neue Jahr, das aus dein Schönste der Ewigkeit ge boren wird, für uns eine verstärkte Mahnung, das; wir des Wertstes der Zeit eingedenk seien. Das Leben ist kurz und die Kunst, cg zu verlängern, beruht wesentlich ans der richtigen Einthcilnng der Zeit, auf dem zweckmäßigcit Gebrauch, den der Einzelne von der ihn; verliehenen Spanne seines zeitlichen Daseins zu machen vcr steht. Wenn der Eine ungeduldig vorwärts drängt »nd sich über die Langsamkeit beklagt, mit der ihm die Sanduhr adlänft. so ist das ebenso ein Beweis, das; er mit dem kostbaren Pfunde der Zeit nicht richtig zu wuchern versteht, wie wenn der Mindere seufzend den allzu eilfertigen Flug des EhronoS beklagt. Nur der gute Hausvater, der die Zeit weislich zu nützen versteht, findet den Laus der Stunden gerade recht. Er betritt die Schwelle des neuen JabrcS mit dem Bewußtsein. das; cs just zur Zeit kommt. Es liegt ein doppelter Segen auf der Wcrthschätznng der Zeit: einmal erzeugt sie innere Befriedigung und zum andern erwächst aus ihr Wohlstand und Behaglichkeit der Lebenshaltung nach außen hin. So ist es gelvif; nicht zuviel behauptet, das; der vernünftige Ge brauch der Zeit eine wesentliche Grundlage des menschlichen Glückes bilde. Zu dieser Erkenntnis; gehört aber freilich bereits eine auSgereifterc Anschauungsweise, die nicht jedem Lebensalter eigen ist. Der Jüngling, der Mann und der Greis denken anders über den Werth der Zeit und Jeder feiert daher auch das neue Jahr in besonderer Weise. Der Jüngling, der den Blick nur nach vorwärts richtet, läßt den Strom des vollen Lebens ohne Aufenthalt auS dem alte» in das neue Jahr hinnberbrauie». Er leert den schäumenden Pokal in der feierlichen MitternachtSstnnde der Svlvesternacht mit dem Bewußtsein, daß die Welt ibm ge hört. In seinem Herzen brennt die reine Flamme hoher Ideale, der Genius des Guten und Schönen haucht ihm den Weihekuß ans die Stirn. Liebe »nd Schönheit, gepaart mit der ernsten Sittlichkeit, lächeln ihm verheißungsvoll zu und nnö der Ferne strahlt der Glanz rrsüllter Hvssnnngen zu ihm herüber. Was Wunder also, daß der Jüngling nur der Wonne des Augenblicks gedenkt und die schwellende Brust den lockenden Bilden; der Zu kunft entgcgenichlagcn läßt. Das Ncujahrsscst des ManneS be deutet schon einen rückschauenden Stillstand. Zahlreiche Hoff nungen. die der Jüngling hegte, wurden geknickt, große Entwürfe erwiesen sich als nndnrchsiihrbar. hohe Ideale litien Schissbrnch an dem rauhen Felsen der WirkUchkcit. Der Mann lcnrte die bittere Wahrheit kennen, daß mit des Geschickes Mächten kein ewiger Bund zu stcehlen ist. „Was sind Hvffnnngcn. was sind Entwürfe, die der Mensch, der flüchtige Sohn der Stunde, auibaut ans dem hetrüglichrn Grunde?" Endlich aber gelang es ihm doch, festen Fuß zu fassen in der hastenden Welt des Erwerbes »nd im enge ren Kreise schuf er sich eine ihn befriedigende Wirksamkeit nach dem Maße seines Könnens. Wiederum steht er vor der Wende eines Jahres und sein Blick schaut nach Westen und »ach Osten. Wahrend er zurnckblickt, wird das Herz ihm weich und das Auge feucht, aber nicht lange. Borwärks ist des ManneS Losung. Kampf sein ihm zugewicscneS Erbtheil. Schassen und Wirken sein Gluck. Darauf leert er sein GlaS beim Läuten der NcusahrS- glockcn und der feurige Trank gießt neue Thatkraft in seine Brust. Er grüßt das neue Jahr irr ruhiger Heiterkeit, mit frischer Zuver sicht und kräftige», Vertrauen, gleich bereit, das Gute wie das Schlechte zu ertragen, das die kommenden Tage ihm bringen mögen. Der Greis gedenkt nur der Vergangenheit. In der Ncujahrsnacht gleitet die Fülle der Ereignisse, die sich in feinem Leben zusanrmeridrängte. an seinem geistigen Angc vorüber. Welch' ei» Unterschied zwischen einst und jetzt! „In der; Ocearr schifft mit tausend Masten der Jüngling. — Still auf aersttetem ungrn. Medizinalwesen. Landständische Bank, Wissen des Todes, Gerichtsverhandlungen. „Merlin". I Boot treibt in den Hasen der Greis." Vieles ist aus ihn einge- stürmt: Versuchungen, Gefahren. Mühseligkeiten »nd Schicksals schläge. Manch' einer seiner Freunde und Lieben ist durch sie aus der Bahn geschlendert worden und vorzeitig dahingegangen. Sie verstanden nicht alle, so gut mit der Zeit Haus zu halten wie er. Der Eine jagte in fieberndem Ehrgeiz dem Schmetterling des Ruhmes nach, der Andere verzehrte sich in der Gier nach dem Mammon, der Tritte war ein Wüstling und der Vierte verdarb seinen edlen Kern durch zügellosen Leichtsinn. Er aber, der sinnende Greis, theilte seine Zeit wohl berechnet zwischen Arbeit lind erlaubtem Genuß. Vor Allem vergaß er auch des Gebets nicht. Mäßig im Glück und standhaft im Unglück, hielt er den fromme» Blick allezeit nach den Sternen gerichtet, weil sei» guter Genins ihm zuslüsterte, daß dort allein alle Hofsnung und alle Verheißung liegt, daß ohne Gott kein Segen ans dem menschlichen Schassen ruhe» kann. Da unterbricht den Sinncndrir lautes Ge jauchzt. Feierlich Hallen die Schläge der MitternachtSstnnde vom Kirchlhnrin herüber, von den Straßen ertönt der Neujahrsgruß heraus, und plötzlich riindrängt den Großvater die Schaar der Enkel, die ihn mit »ibelndem Zuruf aus seinen Träumen reißen. Er thut ihnen lächelnd Bescheid und fügt als getreuer Eckart sei nem Ncninhrsgnißc die milde Mahnung hinzu: „Gedenkt der Zeit, sic geht so schnell von hinnen. Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen." Ordnung! Das Wort wird hänsigcr gebraucht in nnscrcn i Tagen als zu der Zeit unserer Altvordern, ohne das; darum die öffentliche Ordnung selbst i»i Allgemeinen größer geworden wäre. ^ Eher das Grgcntheil; denn n»scr Jahrhundert ist mit einer vvliti scheu Strömung beglückt worden, welche die ganze bestehende Ordnung ans den Angeln hebe» wlltz obwohl die Hänptcr dieser markt schrcinischen WcllperbcsstrrOse'.bst »ich; wisse», was an die Stelle gesetzt werden soll. Trotzdem schwören die Massen auf die Worte der Irrlehre; und die Gefahr ist so groß geworden, daß alle etvilisirten Staaten die Nothwcndigkeit energischer Abwehrmaß regeln erkennen. Von dieser Erkenntniß scheint aber der Weg zur rettenden That noch ziemlich weit zu sein. Das liegt daran, daß cslcinstwcilcn »och allerorten an der erforderlichen Konzentration aller staatsechaltenden Faktoren wider den gemeinsamen Feind »rangelt. Auch bei »ns scheint cs. als ob die Ordnung innerhalb der Ordnnngsvartcien angesichts der Umsturzvorlage in die Brüche geheir wollte und Krisrngcrüchtc durchschwirrcn die Lust. In sofern ist die iniierpolitische Lage im Reiche sich in der letzten Zeit gleich geblieben, da regelmäßig beim Eintritt der Jahreswende seit l8ll«> ei» Iriscnhaftcr Znsland vorhanden gewesen ist. Nicht, das; gerade niimitlelbar um Neujahr die Krise akut geworden wäre. Immer aber machen sich seit dem vorgcdachten Zeitvnnkt »m Neu jahr die Anzeichen der Krise so deutlich bemerkbar, daß leine große Prophcteugabc dazu gehört, nur ihren baldigen Ausbruch vvrans- zroagen. Der Beginn des Jahres tkrtttt ließ dir vcrhängnißvolle Katastrophe vom 28. Mär; ahnen. Aus der Nation lastete drückend die dumpfe Schwüle des loiimieirdeil Gewitters. Das Jahr t8!>1 zeitigte als politische Ersllings'rncht einen schweren Konflikt zwischen dem Mi nister des Innern Herrsnrth und den preußischen Konservativen in folge von Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Preußi schen Landgcmeindeordnung. Formell drang zwar der Minister mit seiner Ansicht durch, aber er war nachher doch nur mehr ein Stamm ohne Wurzel, der bald verdorrte. Das Jahr l8N2 brachte die Vorläufer des StnrmeS. der ans Anlaß des Volksschulgesetzes im März hereinbrach und den Grasen Zedlitz vom Platze fegte. Zugleich gab Gras Caprivi das Amt des prrußiichcn Minister präsidenten an den Grasen v. Enlenburg ab. Das Jahr IM be gann mit dem drohenden Konflikt wegen der Militärvorlagc und um Neujahr I8llt sagte der Bund der Landwirthc der WirthschastS- politik der Negierung offene Fehde an. Jetzt kriselt es wieder ans Anlaß der Umsturzvorlage Indes, borgen wir die Sorgen nicht von morgen. Auch die schwerste Sorge, die aus nnserein Volke lastete, ist ja von ihm genomrncn worden durch die Aussöhnung zwischen Kaiser und Kanzler, welche die unvergeßlichen Januartagc in Berlin ir» vorigeil Jahre gebracht haben. Runnichr isi der Weg von Berlin nach Friedrichsrnh wieder frei und der neue Reichskanzler wird sich bei dem Nestor der deutschen Politik Raths erholen, wie das Steuer des ReichSschisscs nach echter Sccmaims- art zu regieren sei. So dürfen wir denn vorn ,reuen Jahre getrost neues Heil erwarte», wenn wir es beginnen mit frischem Gott- vcrtrancn »nd frischer Thatkraft: wenn wir »ns »cu machen am Wollen und Vollbringen, eingedenk der Worte, die uns Goethe znni neuen Jahre zürnst: „Aridere ichaucn — deckende Falten — über dem Alten - traurig und scheu; — aber uns leuchtet — freundliche Treue; — sehet, dos Neue — findet uns neu." Acr«schrtibs nutz Ktrnstzrech-Verichtc vom 51. Dezember. Berlin. Prinz Georg von Lachsen und Prinz Arnulf von Bayer», welche z»nr NenjahrSfest hier eintreffen, werden im Könial. Schlosse Wohnung nehmen. — Der „Krenzztg." wird mit aller Bestimmtheit versichert, daß die Nachricht der „N. Ir. Presse", der Kaiser habe an den Czaren einen eigenhändigen Brief ge richtet, »m die Belastung veS Grasen Schuwaloff in Berlin zu bewirken, unrichtig ist. — Aus Stuttgart wird der «Köln. Ztg." aus bester Quelle geschrieben, König Wilhelm habe in de» letzten Tagen bei dem Empfange eines hohen Staatsbeamten die in der Preise umgehender; Gerüchte erwähnt, daß er mit dem deutschen Kaiser während der ostpreußijchen Manöver MeinungSverschieden- heiken gehabt habe und diese Gerüchte vom ersten bis zum letzten Worte als erfunden bezeichnet. Der Körrig versicherte, er sei that- sächlicb einen Tag krank gewesen, habe sich aber, sobald er sick Vrrmuthliche Witterung: Schwacher Frost, schön. Dienstag, I. Januar. wohlcr gesuhlt; an den militärischen Vorgängen wieder bcthcilial, der Parade beigewolmt und sei dann erst wiÄer nach Hause gereist. Der König habe, den Würrich ausgesprochen, daß Vieser wahre Sachverhalt in weitesten Kreisen bekannt werde. — Der Kaiser gedenkt dem Herzog von Sachsen Kvburg-Gotha im Februar eine» Jngdbesuch abzustnttcn. — Ter angekündigtc Besuch ves russischen Knsterpaarcs am HofcZN Darmstadt wird voraussichtlich erst im Mai erfolgen. — Der Stnatsanzeiger veröffentlicht eine königliche Verordnung, wodurch die beiden Häuser des. preußischen Landtages zum 15. Januar nach Berlin einberusen werde». — Ter Flügel ndjutant des Großherzogs von Baden. Oberst Müller, erhielt das Komtl>nrkreuz2. Klasse des sächsische» Albrechtsordens. — Dr. Bumiller. der Adjutant des Major von Wißmann r» Deutschostasritä, hat sich mit der Tochter des Großindustriellen Konimcrzrcmath Lanz in Mannheim verlobt. — Tic ..Nordd. Allg. Ztg." erklärt sich gegen einen staatlichen Eingriff in Kämpfe von der Art des Bier- Boykotts: sie sagt: „Ter Staat kann Akte des gcwaltübendcn Tcrrorisnins, mit dem die Sozialdemokratie ihre Sache fördert, schärscr als bisher repninire», den Boykott aber, der in allen möglichen Formen allenthalbr» geübt wird, auch dann unter Strafe stellen, wenn die Theilnahme a» keiner Ansnbnng eine durchaus freiwillige ist. Ist es doch ein Gedanke, mit dessen Aus führbarkeit es sehr zweifelhaft steht. Die bürgerliche Gesellschaft muß sich selbst ihrer Haut wehren, nni diese Forderung kommen wir unter keinen Umständen herum. Will sie das nicht, denn sic kann cs. wenn sic will, so kann auch keine Staatsgewalt, Ersatz snr diese selbstmörderische Schlaffheit schasse». — Eine gestern hier in Rudorf slattgesiindcnc sozialdemokratische Volksversammlung beschloß die Autbcbniig des Boykotts. Bciiicrkenswcrlh ist die Aeicherimg des Abg. Singer: Unklar scheint, woher die Brancrci- arbcitcr mit einem Male das Geld zur Unterstützung bis Ostern haben. Es liege da die Vcrmnthung nahe, daß cs aus den Kreisen slnimne, die ein Interesse an der Wetterführung des Boykotts haben. Direktor Alicen 'Mimchner Brnnhauö) habe mit der Kommission der Hraucrciarbciter eine Zusammenkunft gehabt: vielleicht wurde da die Sache abgemacht. — In einer zahlreich besuchten Versammlung der Verlincr Saalbcsitzer. die beute Nach mittag hier siattgind. wurde die Aushebung Mr Saahperre be schlossen, nachdem die Aufhebung des Bier Bonlatts ersolgt ist. - Mit über 1I.OM Mk. Gelder» und Wertliicndungcn ist seit dem 28. Dezember der Postgchilse P. W. Stapclfcldt aus Hagcnow in Mecklenburg flüchtig. Auf seine Ergreifung und Wiedererlangung dcS unterschlagenen Geldes ist eine Belohnung von 750 Ml. aus- tmetzt. .. . ... Fürsten iui des —. „!csi dciizthcater in Dresden ist hier eiiigetrosicn, um die Dekorationen und Kostüme für „Madame Sans Gone", welches morgen im Ber liner Theater znm letzten Male zur Aufführung gelangt, in Emysang zn nehme». Berlin. Tic „Münchn. Neuest. Nachr" melden aus Friedrichsrnh. daß sich Fürst Bismarck gut« Geiundhcit erfreut und das; der Reichskanzler Fürst Hohenlohe nächster Tage bestimmt dort znm Besuch erwartet wird. Zittau. I» Warnsdors wurde die 17jährige Marie Rampsel von ihrem Geliebten, dem Schlosser Langer aus Trantcnan. er mordet. Der Mörder ist entflohen. Hamburg. Der Altonaer Dainpscr „Nordsee" ist mit !» Mann Besatzung seit 18 Tagen verschwunden. Man 'nrchtct. daß er nntergegange» sei. K ö l n a R'b. In verflossener Nacht iiberüelc» zwei Arbeiter an! der Schiffsbrücke einen Mann, brachten ihm mehrere lcbcns geiährlichc Messerstiche bei und versuchlen ihn dann im Rhein zu ertränken. Die Thäter wurden von der Polizei überrascht und verhaftet. Aachen. Bcrgmeisier a. D. Wilhelm Bleis in Quentin bei Metz schenkte der Sladt Aachen zu Ehren keines hier verstorbenen Vaters 100,000 Nit. Die Zinsen dieser Summe sind zur Unter stützung städtischer Musiker, zur Arissührniig guter Opern und Eonrcrtc. sowie zur Erwerbung von Kunstwerken >nr städtische Sammlungen und öffentliche Plätze bestimmt. Darmstadt. Der Prinz-Thrvnkolgcr von Rninänien trifft beute Nachmittag mit Gemahlin ,zn»i Besuch am großherzogtichcn Hose ein. Wie». Die Wagneriängcri» Materna verabschiedete sich gestern in der Göttcrdämmcmng nach Mrährrger Wirtianikcit an der Wiener Hofvpcr. in» in de» Ruhestand zu treten. Die Zn Hörer jubelte» dcr Sängerin nrnählrge Male zu: die überreichten Bliliiicnsvcnden füllten einen großen Theil der Bühne. Wien. Die Prager Polizei erhielt Kcirntniß von dem Be stehen zweier aiinrchrsttichcr Gehcimbnnde. Sic ließ in den Wohnungen zahlreicher Arbeiter i» der Stadt und den Vororten Nachsuche halten, wobei viele anarchistische Trnckwcrke und Schrift stücke beschlagnahmt wurde». Der Redakteur eines czeckritcberi Ariarchislcribtattes und Arbeiterführer. Haber, und sechs anarchisioch gesinnte Arbeiter wurden verhärtet Parts. Der Krrcgsniiriisicr Genrrai Merercv berlirnnile, daß Joimialislcii iirrd Zeichner» leine Erlaubnis; ertherlt würde, dem ErpeditronStorvs nach Madaga-star zu folgen. Paris. Diipim wurde vor einiger Zeit »v» einer Schützen konryagnic im Senegal wegen seiner tapferen Haltung gegen een Bombenanschlag in dcrKammelsitmirg zur» Korporal ernannt. A»> den in seinem Dairtbries ausgcdrnckic» W»»gh erhielt er auch die Abzeichen seiner Würde, die rvthwoUeiierr Aeniirtlrärriel. die ernrm vor dem Feinde gesallciien Unteroffiziere gehört trat len. Heule heißt eS »>»r. der Hgnviiiicrnn der Schntzcnkornvaairie sei wegen unbenigtc» amtlichen Brickwechseis außerhalb des Jnslanzcrrwegs besinnt worden. Paris Ter Rcviffonsrath verwarf nach einer Bcrathiirig von »nr wenigen Minnten die Berninng Trennis'. — Ans dcr Gegend von <>ort Pontarlicr werden Schnccsiiirnre gemeldet. Paris. Pros. Behring in seit einigen Tagen irr Paris. Er wurde im Institut Pasteur empfangen. Ein Pariser Blatt fordert den Gemciiiderath ans. Behring s Bcrdieirsic durch Ueberreichnrrg einer Medaille anznerkcnnen. Rom. Ter König und dieKörrigiri einvsingc» gestern Abend die Mitglieder des diplomatischen Korps, um die Glückwünsche zum Neuiahr entgegenzunebinen. Bongbi erklärte in einer Rede, welche er gestern in der konstitutionellen Vereinigung von Neapel hielt, daß er airgcsichts der verworrenen Koalition zwilchen Nndini. Zanarclli und Eavalotti, treu zn Eriöpi und dem Ministerium stehe, welches den Muth gehabt habe, die schwere Verantwortung der Erbschaft Giolitti's aus sich zn nehmen und daö durch die
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