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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191908056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-05
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1919
- Autor
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Riesaer GTagMK Dienste-, S. Angnst ISIS, «vendS A K. Bezirksarbeitsnackweis Großenhain Nebenstelle Riesa, Kaiser-Kranz Josepb-Straste 17. Tel. 40. Kostenlose Stellenvermittlung fiir alle Berufe. Am 1. August ISIS sind fällig geworden, die Gemeindeeinkommensteuer auf den 2. Termin, die Gemeindegruudsteuer auf den 2. Termin, die StaatSgrundfteuer auf den 2. Termin ISIS nach S Pfg. für die Einheit — zu vgl. die Bekanntmachung des Finanzministeriums vom 25. Juli ISIS, Riesaer Tageblatt Nr. ISS — und der Beitrag für de« LandeSkutturrat, welcher auch in diesem Jahre von den gröberen Grundbesitzern nach 1 Pfg. für die, Einheit zu erheben ist. » Die Gemeindeeinkommen, und die Gemeindearundsteuer sind bis S1. «ngust 1»1», die StaatSgrundfteuer und oer Landeskulturratsbeitrag bis 14. August 1»1» an unsere Steuerkaffe abzuführen. Der Rat der Statt Riesa, am 5. August ISIS. UW m SichkMk» Ster Srchckcke ui 8M ur in Trennt lei Mi« tmM« ni Sn M ick. Nach 8 4 der Reichsgetreideordnung fiir die Ernte ISIS lReichSgesttzblatt Seite 536) dürfen vor Trennung der Früchte vom Boden Kaufverträge über Brotgetreide und Gerste oder andere auf Veräußerung oder Erwerb von Brotgetreide und Gerste gerichtete Verträge nicht abgeschlossen werden, wenn nicht der Kommnnalverband schriftlich seine Zustimmung erklärt bat. Unter das Verbot fallen auch Veräußerungen im Wege freiwilliger Versteigerungen sowie Packt-, Miet- und sonstige Verträge, die eine Umgebung dieses Verbots bezwecken. Alle Verträge dieser Art: die vor Jbkrafttreten der Reichsgetreideordnung, also vor dem 21. Juni ISIS abgeschlossen sind, und nach 8 4 Abs. 2 a. a. O. nichtig. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden gemäß 8 80 Absatz 1 Ziffer 2 der Reichsgetreideordnung mit Gefängnis bis zu 1 Jabr uud mit Geldstrafe bis zu 5000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft, sofern nicht die Voraussetzungen für eine schwere Bestrafung nach 8 81 a. a. O. vorliegt. Hierbei wird zugleich noch datanf bingewiesen, daß Verträge über Lieferung vou Hafer aus der Ernte 1»1v vor dem 1«. August ISIS nach 8 13 der Rejchsqetreide- ordnung nicht abgeschlossen werden dürfen und Zuwiderhandlungen nach 88 80 Ziffer 2, 81 bestraft werden sowie daß solche Verträge, die vor dem 21. Juni ISIS abgeschloffen worden sind, nichtig sind. Großenhain, am 2. August ISIS. 1080 o l. Der Kommunalverband. >0 Mark. Anzeige« für di« Nummer des Ausgabetage» sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben und i, ) nicht ttberndminen. Preis für di« 48 mm breite, 8 nun hohe Grundschrlft-Zetle (7 Silben) 40 Pf» OrtSprei« 8 S0»/, Ausschlag. NachweisungS- und BrrmittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Retraa verfällt, durch Mag« «inaezog« Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Merzehntäglg, Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elb«". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg o Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Besvrdrrungsetiirichtungen — hat oer Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung Rotationsdruck und Verlag: Lungert Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzestratze 5b. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; süi ««d <«iMM mck Acheiger). »MIM Wett- Postschckkkmtt», «chp^g 21864 ymnruf Nr. «. «trokaff. Ntesa Nr. «2. fiir die ilmt»hauptmam»schaft Großenkain, da» Amtegericht und den Rat der Statt Riesa, sowie den Gemeinderat GrKa. 178 Dienstag, 5. August ISIS, abends. 72. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint setze« Ta« abends 6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. veztzGchwets, gegen Vorauszahlung, durch unser« Träger frei Haus oder bei Abholung am Postschalter vierteljährlich 4.80 Mark, monatlich 1.60 Mark. Anzeige» für di« Nummer des Ausgabetage« sind bi« 1b Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen: ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht überndmmen. Preis für di« 48 mm breite, 8 mm Hohr Grundschrift-Zetle (7 Silben) 40 Pf» OrtSpreiS 8S Pia zeitraubender und tabellarischer Satz "" '— - ' ' " "" " "> "" " " ' " ' Klag« «inaezogen Eden muß oder der Auftraggeber in lt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« , der Zeitung oder auf Rückzahlung de» BqngSpreiseS. ähnel, Mesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. In der Zelt vom 5.-8. August ISIS werden gegen Abgabe des Abschnittes I- dl« LeVenSmittelbezugSkarten laufende Rümmer 8001— S000 im Geschäft von Emil Klinger, Bismarckstr. 11», , „ 8001—10000 „ . „ Herniann Modler, Schulstr. 5, 10001-11000 „ „ „ Alois Stelzer, Hauvtstr. 62, , „ 11001—12000 „ „ » Hermann Grüble, Goethestr. 3S beliefert. Nach dem 8. August werden die noch vorhandenen Lebensmittel, welche auf die Lebensmittelbezugskarten nicht abgeholt worden find, frei verkauft. , Der Rat der Stadt Riesa, am 4. August ISIS. Schmn. Seifenkarte« werden Mittwoch, den «. A«g«st von 5—7 Uhr nachmittags bet den Ausgabestellen ausgegeben. ' , Wetha, am 5. August ISIS. Der Gemeindevorstand. TEsyeschlchte. Deutsches Reich. Gegen die pcrsö n.l iche Hetzc. DaS Schreiben eines srcistaailichen Ministeriums an die Reichsregiernna, das sich mit der verwerflichen persöulicl-pu Hetze gegen Mitglieder der Regierung beschäftigt, wird von der „Deut schen Allgemeinen Zeitung" im Wortlaut wiedergegeben. Es beißt darin: „'So ist, um nur einige grobe Beispiele an zugeben, hierzulande schon vor einer Anzahl von Monaten in der Bourgeoisie erzählt worden, unser NcichLpräsidcnt Ebert sei, leit er zu ferner Würde gelangt fei, dem Trünke vrzeben. Ec müsse allabendlich nr Weimar nach Hause ge bracht werden. Dieses bösartige Geschwätz kommt ans Krei sen des Kösencr S. E. Es wird von einem bei der Reichs regierung beschäftigten Herrn an einen ferner KorpSbrüder irester-gegeben worden jein." — „In neuerer Zeit geht von Mund zu Mund, And zwar schon in den breiten Massen der Landbevölkerung, eine ganz niederträchtige Verleumdung gegen Schcrdemanrr, Er soll sich, io wissen die Klatsch verbreiter, unter Mitnahme von Reiib^geldern und Wert papieren in die Schweiz geflüchtet haben,, um dort fernen „Raub" in Sicherheit zrr bringen." — „Bom Rcichsmrnister und Zencrnmssührer Erzberger, der den-Großkaprtalrsten, Deutschnationalen und eingefleischten Militaristen ganz be sonders im Magen liegt, wird behauptet, er habe sich mit .40 Millionen von der Entente bestechen lassen. Dieser gemeine Anwurf scheint aus grotzmoustriellen und aus Militärischen Kreisen stammen." 4 0 0 Zcntner L p e ck b e s ch l a g n a y m t. Ten „L. N. N." wird ans Berlin gemeldet: Erne riesige Sendung voir Speck ist durch die Lichtenberger Kriminalpolizei be schlagnahmt worden. Auf dem dortigen Bahnhof wurde .ein Wagen entdeckt, der mir etwa 400 Zentnern Speck im Werte von wenigstens 400000 Mart beladen war. Die Polizei stellte fest, daß der Waggon ans Siegen m West falen stammt. Der Speck ist amerikanische Ware und offen bar aus dem besetzten Gebiet eingeführt, um hier unter der Hand verschoben zu werden. —Die Regierung scheint mit ihren: Kampfe gegen das Schiebertum Ernst zu machen. Gleichzeitig mit den Verhaftungen in Berlin wurde eine ganze Schiebergesellschaft entdeckt. Aus Elberfeld wird uns darüber gemeldet: Im Zusammenhänge mit den Elberfelder Eisenbahuschiebereien wurden bisher 11 Personen in Ber lin, Leipzig und Stuttgart verhaftet. Die Schiebungen waren über ganz Deutschland erfolgt. Der Gesamtwert der Schiebungen überschreitet eine Milliarde. Es wurde ein ganzes Schiebersystcm aufgedeckt. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Die Reichsein kommensteuer. Wie der „Berl. Börsenzeitung" aus Weimar gemeldet wird, wird die Reichseinkommensteuer erst im Herbst in der National versammlung eingebracht werden. Die Ausstellung des Entwurfs scheint erhebliche Schwierigkeiten zu machen, denn um das Einkommen vollständig zu erfassen und rede Möglichkeit von Steuerhinterziehungen abzuschneiden, soll das Einkommen an der Quelle ersaht werden, also das Gehalt bei den Arbeitgebern, das Kapitalvermögen bei den Banken und der Neichsschuldenverwaltung. Für diese vorweg gezahlte Steuer erhält der Steuerpflichtige einen Bonds, der dann bei den betreffenden Steueransprüchen in Zahlung gegeben wird. Die Einkommensteuer soll bas Eigentum bis an die Grenze der äußersten Leistungsfähig keit belasten und nach Grundsätzen erhöben werben, daß alle Deutschen vollständig unabhängig von ihrem Wohnsitz gleiche Steuern bezahlen. Um dies zu erreichen, wird das Reich die Steuerverwaltung in seine Hand nehmen und durch Finanzämter die Veranlagung ausführen lassen. Diese Landcsfinanzämter umfassen große Bezirke von drei Millionen Eintvohnern. Im ganzen sollen etwa zwanzig Landesfinanzämter errichtet werden. An der Spitze steht ein Präsident, der drei Direktoren unter sich hat als Letter je einer Abteilung für Zoll- und Verbrauchsabgaben, für direkte Steuern und für die Verwaltung des Reich-Ver mögens. Diese höheren Steuerbeamten werden besonders wissenschaftlich und technisch gebildete Juristen sein, über deren Ausbildung kürzlich Verhandlungen gepflogen wurden. » Eine Erklärung des Prinzen Mar von Vaden. Die ,Höln. Zeitung" Mährt mH Karlsruhe: Ungar«. Di« U««»lz««g in» I««-,«. Da» Ung. Tel.-Korr.-Vüro meUet. daß die rumänischen Truppen bi» zur Gemarkung v»n vubapest pvrgedr«nae« fett«, Ktt HttG-r post" will dagegen wissen, daß die Rumänen in Budapest fest eingerückt seien. AuS Paris wir- drahtlos gemeldet r Der Oberste Rat der Alliierten hat beschlossen, zuerst -tt Taten der neuen ungarischen Negierung abzmvarten, bevor er seine Haltung feststellt. Die französische Presse begegnet den Vorgängen in Budapest mit Mißtrauen. Laut Wiener „Sonn- und Montags-Zeitung" empfing -er Oberst Euning- ham Böhm und Weltner. Die Unterredung bezog sich auf die zukünftige Regierungsform und Politik Ungarns, ins besondere auf die Bürgschaften der zukünftigen ungarischen Negierung für die Erfüllung -er Bedingungen der Entente. Nach privaten Meldungen der Montagsblätter aus Buda pest beschloß der Mtnisterrat, sofort Verhandlungen zur Ml- dung einer Koalitionsregierung durch Aufnahme von Ver- tretern der bürgerlichen Klaffe und der Bauernschaft einzü- leiten. Die derzeitige ungarische Regierung lehnt Unter handlungen mit der Szegediner Gegenregierung ab. Das Koalitionskabinett wird seine Tätigkeit mit der Demobili sierung -er Roten Armee beginnen. Wettere Aufgaben würden -er Abschluß des Waffenstillstandes und die Ein berufung der Nationalversammlung sein. Die Ressortmini ster sollen die Verordnungen der Räteregierung unverzüglich einer Prüfung unterziehen und bereits dem nächsten Mini sterrate vorschlagen, welche Verordnungen zu beseitigen sind nnd wie der Rechtszustand vor dem 21. März wiederherzu stellen ist. In erster Linie wird die Räteverordnung über die Sozialisierung der Häuser außer Kraft gesetzt werden. Serbien. Der Rücktritt des Kabinetts angenommen. Nach einer amtlichen Meldung aus Belgrad hat Kronprinz Alexander den Rücktritt des serbischen Ministeriums angenommen. Schweis. Bom internationale« Sozialistenkouaretz. Nach der Gen fer „Feutlle" erklärte Huysmans als Generalsekretär des internationalen sozialistischen Büros am Sonnabend in Luzern: Er sei der festen Ansicht, daß man so lange die Arbeiterklassen nicht für den Entscheidnngskampf ansuiitzen dürfe, als man nicht die Sicherheit -es Sieges Habe. DaS sei eine Frage der Taktik und der Oportunität, über die man nicht zu diskutrien brauche. — In den vorgestrigen Kommissionsberatungen -es Internationalen Sozialisten kongresses wurde auch die Frage der deutschen Kriegsgefan genen behandelt. Es wurde allgemein die Berechtigung des deutschen Standpunktes anerkannt, -aß die Auslieferung der deutschen Kriegsgefangenen nach dem Wortlaut LeS Friedensvertrages sofort nach dessen Unterzeichnung durch eine der Parteien zu erfolgen habe. Der «eitere Verlauf des Streiks. Die Delegierten»«», sammlung der Arbeiterunion Zürich beschloß mit 2YS gegen 180 Stimme«, den Streik fortzusetzen. Die Delegiertenver sammlung -er Schweizerischen Ärbetterunion in Olten be schloß, keinen schweizerischen Generalstreik zu erklären, son dern -te Aktionen- den örtlichen Arbeiterunionen zu über lassen. — DaS Gebäude des Baseler „Vorwärts" wurde am Sonuabend militärisch besetzt. Die Sonnabcndausgabe des „Vorwärts" wurde konfisziert. — Das Kartell der christ lichen sozialen iSewerkschasten lehnt den Streik entschieden ab, -a es sich nur um einen Versuch bolschewistischer Um stürzler Handl«, welche die Macht an sich reißen wollten. In einem Aufrufe heißt es: Der Hauptmacher dieses Streiks habe erklärt, datz am kommenden Donnerstag eine Räte regierung in der Schiveiz am Ruder sein werde. Frankreich. Der neue Botschafter für Berlin. Marcel Hutin be- rlchtet im „Echo de Paris", als französischer Botschafter für Berlin sei der Generalsekretär der Friedenskonferenz und bisherige Botschafter in Bern Paul Dutasta auSersehen. Die Ratifikation bes Friedensvertrages. Lyoner Blät- termeldungen auS Paris zufolge, wird die Kammer voraus- fichtich am 2«. August die Erörterung über die Ratifikation o«s Friedensvertrages beginnen. Man erwartet bedeutende Reden der Sozialisten. Die Diskussion im Senat dürste am 12. September abgeschlossen sein, sodab die Ratifikation am 15. Septertrber vollzogen sein wird. Llemeneea« lehnt bie Abrüst««g »»rlänfig a». In »er HeereSkommtflto« der Kammer erklärte am Freitag Elemen- eeau, Frankreich sei nicht in der Sage, dem englischen Vor bild -« folgen und den Bestand de» Heere» auf KrtedenS- stärke HrrahMsetzrn. vorläufig set der Fried« usvertras mit Prinz Max von Baden macht rn einer längeren Veröffent lichung Mitteilung über das Telephongespräch, das er am 8. November abends mit dem Kaiser gehabt hat. Das Ge spräch dauerte ungefähr 20 Minuten und wurde mit gro ßer Heftigkeit geführt. Er war, so schreibt Prinz Max, erschreckend ««orientiert über die Stellung der Truppen zu seiner Person, sprach von einer militärischen Expedi tion gegen Berlin nnd weigerte sich, meine Vorschläge zur Abdankung überhaupt zu erwägen. Hätte die Oberste Heeresleitung dem Kaiser am 8. November die Wahrheit über die Armee gesagt, die sie ihm endlich- am 8. No vember mitteilte, so zweifle er nicht, daß der Kaiser am 8. November abends den Thronverzicht ausgesprochen haben würde. Dann hätte es nach menschlichem Ermessen am S. November in der Macht der Mehrheitssozialisten ge standen, den größten Teil der Arbeiter in den Fabriken zurückzuhalten. Gewiß, es wäre auch dann noch zum Auf ruhr gekommen, aber er wäre auf die radikalen Elemente beschränkt geblieben. Die Truppen hätten sich in Berlin zuverlässiger gehalten. Einer der gefährlichsten Berührungs punkte zwischen den aufrührerischen Arbeitern und Sol daten war die Tatsache, daß der Kaiser nicht abgedankt hatte. Rücktritt des Leiters der Rerchsgetrerdc- stelle. Der Leiter der Reichsgetreidestelle, Herr von Graevenitz, kitt von feinem Posten zurück. Das rheinische Zentrum betreibt, wie aus Berlin gemeldet wird, nach wie vor mit: Mllen Kräften die Agitation für die rheinische Republik und fordert so fortige Volksabstimmung. Der Streik in Oberschlesien geht unver ändert weiter. Die „Deutschlandgrube" bleibt weiter ge schlossen, auf der „Paulusgrübe" wird weiter gestreikt. Die Kohlenförderung ist gering, aber am Maßstabe -er letzten Nionate gemessen annähernd normal. Wegen Wagen mangels liegen sehr viele Kohlen auf der Halde, was die Betriebsleitungen in den Stand setzt, den Hüttenwerken jedes Quantunr Kohle zu liefern. Betriebseinstellungen von Hüttenwerken find in der letzten Zckit nicht mehr vorgekommen. Landarbeiterstreik im Bezirk Kassel. Tie „B. Z. a. M." meldet aus Kassel: Montag früh ist auf fast allen großen Gütern des Bezirks Kassel der Lanv-- arbeiterstreik ausgebrochen, nachdem üre Verhandlungen über einen neuen Tarif trotz großen Entgegenkommens nicht zur vollerr Zufriedenheit der Landarbeiterorganisationen ausge fallen find. Vorläufig beschränkt sich der Ausstand auf die großen Güter. Die Arbeiter der mittleren und klei nen Höfe arbeiten noch. Es besteht Hoffnung, den Streik in aller Kürze beizulegen. Die Verhandlungen über die Besetzung der Rheinlands werden am Donnerstag in Ver sailles wieder ausgenommen werben. Die Bildung einer deutschen Partei für die abzutretenden Gebiete Posens und Westpreußens ist in Bromberg beschlossen worden. Die neue deutsche Partei will alle Deutschen, in den abzutretenden LÄlen Posens und Westpreußens ohne Rücksicht auf tue Zugehörigkeit zu den bisherigen deutschen Parteien zu dem Zwecke zusammen fassen, das Deutschtum in den an Polen gelangenden Tel len dieser beiden Provinzen zu erhalten und die Interessen aller Deutschen zu wahren. Prinz Heinrich hat in einem Schreiben an den König von England auf die britische Schuld am Kriege hin- aewtesen und ihn ay sein Gespräch mit Sassonow aus dem Jahre 1912 erinnert. Prinz Heinrich bittet, von der Aus lieferung ober Vorgerichtstellung Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm U. abzusehen. Zur Abstempelung der deutschen Bank noten. Nach einer „Times"-Meldung versicherte Balfour in der Wirtschaftskommission d«S Unterhauses, daß eine Abstempelung der deutschen Wertpapiere und Banknoten nur unter -er Aufsicht u«ch Kontrolle der Entente erfolgen dürfe, um bie Leistungsfähigkeit hinsichtlich Deutschlands Vvcpflichtungen gegenüber den Alliierten einwandfrei seid- zustellen.
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