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Weißeritz-Zeitung : 02.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192208029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-02
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.08.1922
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Weitzeritz-Zeibmg Tageszeitung unö Anzeiger sür DWol-iswal-e, Schmie-eberg ».L ÄoittELttt'ofü* Nlerkeljährlick ^JMK.obneZ«- z^gxn. — Einzelne Nummer« Pf. — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. S. Kemelndeverbands-Girokonto Nr. 3. — Pofsscheck» Konto: Dresden 12548. Netteste Zettuug des Bezirk» Mieses Blast enthält die amMchen BekannlmachW^r« der Amlshauplmannfchafl, des Amlsgerichl» und des Sladlrals zu Dippoldiswalde ktwptmmmhdoe Vs, im amckckeu Tt8 (NM „i„ui,, „irr « Dsra^lworklichsr Redakteur: Daul Iebne. — Druck und Verlag - Larl gehne in Divvoldiswalde. Nr. 178 Mittwoch den 2. August 1922 MMNIM! . " »WWWWWWMNWMWMSML1 88. Jahrgang — -- Oeffentliche Sitzung der Kirchgemtindevertretnng. Dippoldiswalde, am 31. Zull 1922. Die Kirchgemeindevertreter sind erschienen bis auf Rudolf Reichel (entschuldigt) und Krumpolt—Berreuth. 3m Zuhörerraum etwa 1ü Perkonen. Der Vorsitzende, Sup. Michael, eröffnet die Tagung unter Hinweis auf die gestrige Kirchenepistel: «Und auch Ihr als die lebendigen Steine bauet Euch zum geistlichen Hause' usw. mit dem Wunsche, daß auch die hiAge Kirchgemeinde ein leben diges Glied der christlichen Kirche werden möge. Sei auch von den kirchlichen Vertretungen gar vieles Aeußerliche zu er ledigen, wie im besonderen von der heutigen Tagung, so stehe doch über allem die innere Frage heute wie ehedem. Der Entwurf zur Geschäftsordnung für die Kirchgemeinde- vertreker-Sihung wird mit einer Abänderung gukgeheißen. Die Ordnung hat gleichzeitig Geltung für den Kirchenvorstand und die Ausschüsse. Wiederum beschäftigt man sich mit der Glockenfrage. Der Klang der großen Glocke an sich ist, wie festgestellt wird, gut, zeigt aber beim Läuten Mängel. Die Ursachen derselben zu finden, ist man nach wie vor bemüht und glaubt, wenigstens eine derselben in dem gekröpften Glockenjoch suchen zu müssen. Deshalb Halle man sich entschlossen, das Zoch durch ein gerades, das von früher her noch vorhanden ist, zu ersehen. Die Kosten sind mit 9980 M. veranschlagt. Da aber bei einem geraden Zoch das Läuten auherordcntliche Kräfte erfordern würde, wäre der Einbau eines Kugellagers notwendig; Kosten 5976,20 M. Be zweckt wird damit die Tieferlegung des Schwerpunktes der Glocke, (bei der früheren größeren Glocke war das an sich der Fall). Weiter soll die Glocke nicht mehr so weit ausschwingen. Den gleichen Zweck will man aber nunmehr erreichen dadurch, daß man nach einer Zöee des Vertreters Gräfe zwischen dem ge kröpften Zoch und der Glocke ein Einsahstllck einfügt. Glocken gießer Piezel findet dieses Mittel sehr zweckmäßig. Es kostet nur 2000 M. und wird von der Firma Hille hier hergestelll. Ge- . streift wird bei der Gelegenheit die Frage, ob sich nicht doch auch die Wiederherstellung der Turm-Oeffnungen nach der Wetter seite notwendig machen wird, Beschluß aber heute nicht gefaßt. Der nächste Punkt betrifft die Ausstellung einer Ordnung für sinngemäßes Läuten, die ja mehrfach bereits erörtert wurde, auch in der Presse. Hat man einerseits den Wunsch, daß die Glocken gewissermaßen zur Kirchgemeinde sprechen sollen, sie erinnern sollen an die Bedeutung der einzelnen Tage oder Wochen im Kirchenleben, daß sie hindeuken sollen auf den Sinn der kirchlichen Handlung oder kirchlichen Zeit, die sie einläulen, so stehen dem andererseits die Bedenken gegenüber, daß die Aenderungen im Läuten, hauptsächlich wo sie ein Weniger bringen gegenüber jetzt, zu Mißverständnissen und Mißdeutungen der Kirche gegenüber leicht führen können. So hätte man z. B. gern die Woche vor Ostern, die stille Woche, ganz oder doch wenigstens an den drei letzten Tagen ohne Mittag- und Abend läuten, also «still' gehabt. Schließlich getraute man sich aber nicht einmal, für den letzten Tag, den stillen Sonnabend, zu der Neuerung zu schreiten eben mit Rücksicht auf die Gewohn heit seit alters her; man befürchtete, daß das Wegfallen des «Einläukens' des Osterfestes am Sonnabend abend von der großen Menge einfach nicht verstanden werden würde. Aber wenigstens soll das Elfuhrläuten an diesem Tage unterbleiben. Nicht leicht war die Einigung wegen des Läutens bei Be erdigungen. War einerseits das volle Geläut nach der bereits zum Ausdruck gekommenen Stimmung in der Bevölkerung nicht zu umgehen, so wünschte man doch andererseits, es solle sich von dem vollen Festgeläut unterscheiden. Und so kam man zu folgendem Beschluß: Bei Erwachsenen kommt das volle Geläut zur Anwendung in der Weise, daß erst die große (ernste) Glocke rinseht, nach einem Abstand die mittlere und nach einem weiteren die kleine und beim Ausläuten in derselben Weise zuerst die kleine Glocke schweigt, dann die mittlere und zuletzt die große allein noch ertönt. (Der ursprüngliche Vorschlag, beim Aus lauten zuerst die große und dann die mittlere Glocke schweigen zu lasten, sodaß die kleine Glocke gewissermaßen das Verlöschen des Menschenlebens versinnbildlichen sollte, findet nicht die nötige Gegenliebe.) Zn derselben Weise wird am Karfreitag nachmittag nach dem liturgischen Gottesdienst eine Stunde ge läutet und damit an den Tod Zesu erinnert. Bei Kinderbegräb nissen werden nur die mittlere und die kleine Glocke benutzt, sehen aber ebenfalls nacheinander ein und schweigen nicht gleich zeitig. Für Trauungen kommen die große und die kleine, für Taufen die besondere Taufglocke in betracht. Zm übrigen ist das Geläut in Zukunft folgendes: An Sonntagen 8 Uhr zum Abendmahl mittlere Glocke, >/,9 Uhr mittlere und kleine Glocke, v Uhr volles Geläut, Nebengottesdienst mit Predigt mittlere und kleine, Unterredung mit Konfirmanden mittlere, Kinder- oottesdienst kleine Glocke. An Werktagen Mittags- und Abend läuten mittlere Glocke und dreimal 3 Schläge der großen Glocke, Wochenkommunion mittlere Glocke. Volles Geläut erklingt zum Ltnläuten am Weihnachtsheiligabend, am Oster- und am Pfinaft- sonnabend, an den hohen Festtagen früh 6 Uhr zur Mette, S Uyr zum Hauptgottesdienst und zu allen Nebengottesdiensten sowie zum Silvesterläuten nachts 12 Uhr. Zn der Passionszeit erfolgt das Geläut zum Haupkgottesdienst nur mit der großen und der mittleren Glocke, im übrigen wie an Sonntagen. Am Palm sonntag ertönt volles Geläut. Am Gründonnerstag werden die «roße und die mittlere Glocke benutzt, während am Karfreitag und am Bußtag allein die große Glocke uns mahnen will an die ernste Bedeutung dieser Tage im Kirchenleben. Man sieht, es liegt tiefer Sinn in diesen in ihrer ursprünglichen Fassung von Pfarrer Mosen und Kantor Schmidt ausgearbeiteten Vor schlägen. Ob ihnen das gewünschte Verständnis entgegengebracht wird und ihre Einfühlung den erwarteten Zweck für das Kirch- Uche Leben hat, wird die Zeit lehren. Zedenfalls werden die Vorschläge zum Beschluß erhoben und zunächst probeweise bis «ach Ostern 1923 in Kraft bleiben. Oertliches kn- Sächsisches — Die Stern-Lichtspiele bringen am Mittwoch abend den wunderbaren Hochlands-Monumental-Film „Das Herz vom Hochland". Ein Besuch dieses hervorragenden Meisterwerkes deutscher Filmkunst ist sehr zu empfehlen. — Kinderfreundliche Maßnahme des Reichsverkehrs ministeriums. Der Reichsverkehrsminister legt besonderen Wert darauf, daß die Beförderung erholungsbedürftiger Kinder sich in glättester Weise und zur Zufriedenheit der Beteiligten vollzieht. Er hat deshalb Anweisung gegeben, daß den Kindertransporten, gleichviel, ob es sich um deutsche Kinder, die nach dem Auslande gehen, um ausländische Kinder, deren Eltern in Deutschland wohnen oder die in Deutschland verpflegt werden, oder um Kinder, fremder Staaten handelt, die Deutschland im Durchlauf berühren, besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit zugewandt wird. — Der Mahnung des Reichsverkehrsministers, Kinder, die er holungsbedürftig sind und in Ferienheime kommen sollen, auf der Bahnfahrt besonders zu berücksichtigen, ist man in Sachsen schon immer nachgekommen. Besonders von Plauen aus sind Ferienkolonien stets so befördert worden, daß den Kindern direkte Wagen zugewiesen wurden, so daß das sich eventuell notwendig machende Umsteigen auf Zwischenstationen nicht uötig war. Freital. Als am Sonntag morgen gegen >/«9 Uhr die 13jährige Elisabeth Hunger aus Burgk sich nach Freital be geben wollte, um einzukaufen, wurde sie unweit der Burgker Brücke von einer etwa 18jährigen Person angehalten. Nach verschiedenem Hin- und Herfragen erbot sich die fragliche Person, den Korb zu tragen. Das Mädchen verweigerte stand haft seine Herausgabe. Auch nachdem ihm Geld, und zwar ganze 85 Pf., angeboten wurde, blieb das Mädchen bei seiner Weigerung. Plötzlich wurde ihm der Korb aus den Händen gerissen, und die „Dame" verschwand eiligst in der Richtung Freital. Zwei Arbeiter nahmen die Verfolgung auf, aber ver gebens. In dem Korbe befanden sich IlOM., ein beträcht licher Betrag für eine Arbeiterfamilie. Die Eltern seien aber auch hier wieder gewarnt, und es sei ihnen anempsohkn, Der nächste Punkt der Tagesordnung betrifft den Haus- haltplan, der vom Finanzausschuß in folgender Welse vorge- schlaaen wird: Stadtkirchenkasse: 32 600 M. Bedarf (darunter Baukosten bei der Kirche 1500 M., Pfarre und Diakonat 4500 Mark, Heizung 10 000 M., Beleuchtung 2000 M., Nokenkaffe des Kirchenchores 600 M. gegen bisher ganze 30 M.), 5800 M. Deckungsmittel (darin 700 M. Zinsen von Hypotheken, deren Zinsfuß ab 1. 1. 23 auf 6°/° erhöht wird), Fehlbetrag 26 800 M. Nicolaikirche: Einnahme und Ausgabe betragen je 5500 M. Kirchgemeindekaste: 80 500 M. Bedarf (darunter 47 200 M. Gehälter, 3500 M. Schuldzinsen), 152 600 M. Deckungsmlttel (darunter 110000 M. Ertrag der Kirchensteuer), 72100 M. Aeberschuh. Besoldungskaste: 141 050 M. Bedarf, 34 750 M. Deckungsmitkel (einschließlich 30 060 M. erhoffter Staakszu- schuß), 106 300 M. Fehlbetrag. Diakonatskasse: 85185 M. Be darf, 5220 M. Deckungsmittel (es wird erwartet, daß das Kon sistorium das volle Gehalt des zweiten Geistlichen übernimmt). Kantorenkasse: 12 750 M. Bedarf, 145 M. Deckung, 12 600 M. Fehlbetrag. (Das Gehalt des Kantors wird erhöht). Kirchen- Kaste: 10 600 M. Bedarf, 150 M. Deckung, 9850 M. Fehlbetrag Bei alledem ist nicht berücksichtigt die erhöhte Teuerungszulage ab 1. 7. 22. Es verbleibt ein ungedeckter Gesamtfehlbekrag von 56 650 M., dessen Deckung erhofft wird aus staatlichen Zu wendungen. Der Aaushaltplan findet in der vorgekragenen Fassung An nahme, ebenso die neue Gebührenordnung, die verschiedene Er höhungen vorsieht. Den Vortrag des StadtkassiererS Schubert über die Haupt versammlung des Volkskirchlichen LaienbundeS seht man von der Tagesordnung ab. Er wird zum nächsten Kirchgemeinde abend gehalten werden. Kenntnis nimmt man von der Einrichtung des neuanzu legenden Kirchgemeinderegisters und davon, daß die Ma chinen- schreiberin des Pfarramtes am 31. 7. ihre Stellung aufgibt. Der nächste Kirchgemeindeabend findet am 20. oder 2 . Sep tember statt (an letzterem Tage vollenden sich 400 Zahre, eitdem die erste deutsche Lutherbibel gedruckt erschien). Schließlich gibt der Vorsitzende noch bekannt, daß das Orts- geseh über die Seelsorger-Bezirke und die Besoldungsordnung des Kirchgemeinde-Assistenten oberbehördliche Genehmigung fanden, daß für das zu errichtende Gemeindehaus weitere Spenden (darunter 660 M. vom Frauenhilfsverein) eingingen, daß die Gründung eines Posaunenchors auch hier In Fluß kam und zwar mit recht guten Aussichten und daß der Vortrag des Amksgerichtsraks Gilbert in Druck erschienen ist. Auf Anregung aus der Mitte der Versammlung wird be schlossen, ab nächsten Sonntag die Schlußstrophe beim Haupt gottesdienst stehend zu singen. Den Schluß der Tagung bildet die weitere Anregung aus der Versammlung, die nicht nur unschönen, sondern auch un nötigen Stützen am Pfarramtsgebäude zu entfernen. Man be schließt eine Besichtigung durch den Bauausschuh unter Zu ziehung des Brandversicherungs-Znspektors, seines Amls- vorgängers und einiger Herren, die die Anbringung der Stützen damals mit angeregt haben. Damit ist die Sitzung zu Ende. größte Vorsicht walten zu lassen, wenn Kinder zum Einkäufen geschickt werden. Dresden. In den tschecho-slowakischen Grenzwaldungen hat die Nonne, besonders in dem an die sächsische Ober lausitz angrenzenden Gebiete, furchtbare Verheerungen an gerichtet, fo daß man z. B. vom großen Winterberge aus ganze Wald- und Berggebiete nur noch rostbraun findet. Jetzt ist die Nonne auch schon in verschiedenen Waldgebieten der sächsischen Oberlausitz aufgetreten, und in den letzten Tagen schon vor den Toren Dresdens^ und zwar in den Waldungen bei Fischbach an der Dresden-Bischofswerdaer Straße. Von der sächsischen Staatsforstverwaltung sind be reits umfassende Vorkehrungen zur Bekämpfung dieses Schäd lings getroffen worden. Meißen. Auf Ersuchen der sächsischen Regierung Hal die Leipziger juristische Fakultät durch Prof. Alfred Schultze ein Gutachten über die Rechtslage des Meißner und des Würzner Domstifts erstattet. Nach der Reformation blieb das Meißner Domstift noch einige Zeit katholisch, aber 1581 verzichtete Bischof Johann v. Haugwitz und Kurfürst August wurde auf Lebenszeit zum Administrator «postuliert'. Zn einer «Kapitulation' wurde als Hauptbedingung die Er haltung der reinen evangelischen Lehre bezeichnet. Professor Schultze schildert dann die weitere geschichtliche Entwickelung, die weder durch den Ilebertritt Augusts des Starken zum Katholizismus noch durch die Einführung der Verfassung 1831 eine Aenderung des Vertragscharakters brachte. Das Vermögen des Stifts betrug 1917 etwas über eine Million Mark. Zm Grundbuch ist der Dom seit 1865 als Besitz des Hochstifts eingetragen. Dieser Grundbucheinkrag ist durch die Weimarer Verfassung von 1919 endgültig gesichert und klargestellk. Das Skiftsvermögen ist nach Professor Schultzes Gutachten Kirchenguk, eine Einziehung für Staatszwecke ist danach ausgeschlossen. Da «Stiftsherr' immer nur der re gierende Herrscher Sachsens sein kann, ist Exkönig Friedrich August seit der Revolution nicht mehr Stiftsherr. Einen Nachfolger hat der letzte König nicht erhalten, da nach der Kapitulation von 1851 das Kurhaus Sachsen als «abge gangen' zu betrachten und danach ein neuer Stiftsherr zn wählen ist. Das Gesamtministerium ist nicht Rechtsnach folger des Königs, wie auch der Auftrag der «Minister in evangelicis' 1918 nach der Revolution durch Erklärung der Regierung erloschen ist. Allerdings hat der Staat bis zur Trennung von Staat und Kirche noch ein Aufsichtsrechk, aber eine Einziehung der Stifter durch ihn ist ausgeschlossen. — Es bleibt abzuwarken, welche Folgerungen die sächsische Regierung ziehen wird. Burgstadt. In der engen Herrenstraße begegneten sich zwei Wagen. Um sich gegenseitig ausweichen zu können, fuhr das Lastauto so dicht auf der rechten Straßenseite, daß durch herabgelassene Läden die prallgefüllten Mehlsäcke, die das Auto geladen hatte, aufgeschlitzt wurden, so daß das Mehl in beträchtlicher Menge auf die Straße fiel. Während einige in stiller Schadenfreude lachten, machten sich andere daran, so viel wie möglich von dem weißen Segen einzusacken, in dem Bewußtsein, daß nicht alle Tage solch billiges Mehl zu erhalten ist. Penig. Die hiesigen Betriebsräte erklärten, daß sie gegen die Abhaltung des Vogel- und Königschießens nicht» einzu - wenden hätten, sie forderten aber, daß bei dem Fest in keiner Weise ein monarchistischer Charakter hervortrete, wie: Hissen nationalistischer Flaggen, das Halten nationalistischer Reden, auch nicht beim Bankett, und das Tragen irgendwelcher Waffen „beim Umzug und auf dem Festplatze". In einer Schützenversammlung wurde beschlossen, angesicht dieser Er klärung und der damit verknüpften Drohungen das Schützen fest ausfallen zu lassen. Glauchau. Um das Beziehen einer in ihrem Hause frei gewordenen Wohnung durch einen ihr vom städtischen Wohnungsamt zugewiesenen Mieter, der ihr nicht zusagte, zu vereiteln, beschädigte eine Witwe in Glauchau die fragliche Wohnung dermaßen, daß sie gänzlich unbrauchbar wurde uns von dem betreffenden Wohnungssuchenden nicht bezogen werden konnte. Dieser unverständliche Unfug dürfte der Frau teuer zu stehen kommen, da sie deswegen zur Anzeige gebracht worden ist. Gersdorf bei Hohenstein-E. Einer hier zu Besuch weilen den Frau aus Amerika wurden aus der Wohnung eine silberne Halskette mit einem silbernen Bnllantanhängsel in Platin gefaßt und ein goldener Damenring mit einem weißen Brillant stein im Gesamtwerte von 60 000 Mark gestohlen. Ms Dieb wurde ein Lehrling ermittelt, der die gestohlenen Sachen bei einer Bekannten versteckt, sie aber dann aus Furcht vor Ent deckung der Bestohlenen wieder zugestellt hatte.
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