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Sächsische Dorfzeitung : 05.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189301054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-05
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.01.1893
- Autor
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werden di» Montag, Mittwoch n. Freitag Mittag angenommen und kosten : dielstraltLeilelüPfg. Unter Eingesandt: SV M. Anseraten- An«ah»esteleu: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haast nsleinLBogler, Rudolf Moste, G. L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. v s. w. S'älhsHe DachtAP Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neuf«^ für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dre , Tharandt und Moritzburg. Exped. u. Redaktion Dresden-Renftadt N. Meißner Kaffe 4. Die Zeitung erscheint Dtenfta», Dsnnerftat und «onnadend früh. Nbsnnement»- Preis: vierteljShrl. M. 1,80. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung inS HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 28 Pfg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmauu Wüller m Dresden. 55. Jahrgang Wegen de» Hohen Neujahr» erscheint die nächste Nummer der „Sächsischen Dorf» zeitung Sonnabend, den 7. Januar, Mittag. Die Verlags »Expedition. Abonnements - Einladung. Aus das mit 1. Januar begonnene erste Quartal der . Sächsischen Dorfzeitung", „Jünfundfünszigster Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Lardpoftboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn» abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- gasse 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zug« schickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der »Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Die Verlags »Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Sketch. Die diesmaligen Neujahrs- betrachtungen der Presse find fast durchweg in sehr pessimistischem Sinne gehalten. Zufrieden mit der Ent wickelung und Leitung der Politik ist eigentlich nur die osficiöse „Nordd. Allg. Ztg.*, jedoch auch dieses Blatt wird durch den Ausblick in die Zukunft ernst gestimmt. Immer höher steigen die Ansprüche, welche an die finanzielle Leistungsfähigkeit der Bevölkerung gestellt werden, während die ErwerbSverhältnisse ziemlich allgkmein zu wünschen g Die königliche Bergwerksdirektion in Saarbrücken bat die nachstehende Bekanntmachung veröffentlicht: »In der am Mittwoch abgehaltenen Bergarbeiterversammlung ist von den ehemaligen Bergleuten Warken-Büdfiock und Müller.Landwerler behauptet worden, das StiikekomitS habe bei der Bergwerk-Direktion im Namen der gesammten Belegschaft gekündigt. DaS ist eme große Unwahcheit. Wenn auch eine derartige Kündigung ohne jede Bedeu- tung gewesen wäre und au der Thalsache, daß die Aus- ständischen sich Des Konti akibrucheS schuldig gemacht Haber, nichts geändert hätte, so stellen wir doch zur Aufklärung unserer Bergleute hiermit fest, Daß unS weDer von Dem Strikekomüö, noch von irgenD einer anDeren Seite eine KünDigung zugegargen ist." — Gleichzeitig hat Der Bischof vr. Korum an Die striken- Den Bergleute, soweit sie Der katholischen Konfession angehören, Die nachstehenDe Mahnung gelichtet: „Ich erachte eS als meine oberhirtllche Pflicht, Die katholischen Bergleute auf DaS Eindringlichste vor jeDem unbe. sonnenen Schritte zu Warner. Ich kann mich Der ernsten Befürchtung nicht verschließen, Daß Durch die- Borgehen unabsehbares Unglück über Die AuSständischen selbst unD ihre Familien heraufbeschworen wirD. Wenn Die Bergleute glauben, Ursache zu gerechten Beschwer- Den unD Forderungen zu haben, so giebt e- für sie ' geordnete und gesetzliche Wege, welche sie betreten mögen, um Abhilfe zu erlangen. DaS Mittel der Ar. beitSeinstellung zu dieser Zeit wird aber nicht nur Die unmittelbaren Vorgesetzten Der Arbeiter zu größter Strenge veranlassen, sonDern eS muß in Kurzem auch große Noth unter Den Sinkenden und ihren Familien übrig lassen. Dazu kommt, Daß Die innere Politik im , Reiche und in Preußen noch immer jene Festigkeit, Stetigkeit und Zielsicherheit vermissen läßt, an Die wir unter Der Leitung des Fürsten BiSmarck gewöhnt waren. Unter solchen Umständen erscheirt eS begreiflich, Daß Der Jahreswechsel nicht geraDe mit gehobenen Gefühlen, vielmehr in gebrückter Stimmung begrüßt worden ist. Ganz besondere Beachtung Verdier t Dre NeujahrSbe- trochtung Der »Hamburger Nachrichten", welche in Den ! nochstthenden Sätzen aurklingt: »Die einzigen lichten Momente im nationalen Leben DeS Deutschen Volke- ' bilDeten im verflossenen Jahre Die Kundgebungen Der Dankbarkeit, Der Treue unD Verehrung, Die Dem Fürsten Bismarck als Dem Vertreter Der alt.n großen Zelt von allen Seiten Dargebracht würben; DirS geschah rn einer l um so enthusiastischeren Weise, je mehr die Regierung be strebt war, den Mitbegründer DeS Deutschen Reiches in Den Augen Des eigenen Volkes wie DeS Auslandes herabzusetzen. Die Frage, Die sich zu Beginn DeS neuen JahreS ausDiängt, nemlich ob eine baldige Besserung unserer gegenwäittgen Lage wahrscheinlich erscheint, ist schwer zu beantworten. Wie Die Dinge ihatiächlich lieg« n, kann man nur wünschen, Daß Die Ereignisse und Die Lehren Der letzten Jahre auf Die künftigen Ent schließungen DeS Staatsoberhauptes Den nöthigen Einfluß auSüben werDen." Gelegentlich DeS am NeujahrStage stattgefunDenen Empfanges Der Generalität richtete Der junge Kaiser an Dieselbe eine Ansprache, worin er betonte, Die Durch führung Der beabsichtigten Heere-reform fei für Deutsch- lanD eine militärische unD politische NothwenDigkett unD er erwarte Daher zuversichtlich, Daß diese Erkenntniß sich immer mehr Bahn brechen werde. — Nach einer anderen Version soll sich Der Monarch noch schärfer ausgesprochen haben, inDem er äußerte: er werbe Die Militärvorlage Durchbringen — wenn nicht mit Diesem Reichstage, so mit einem anDeren. Danach hätte Der Kaiser also mit Der Auflösung DeS Parlamente- gedroht. In Die in Der Presse noch immer fortDauernDe Debatte über Die Militärvorlage greisen nunmehr auch Die osficiösen »Berliner Politischen Nachrichten* ein, inDem sie schreiben: „Angesichts Der oppositionellen Haltung einiger polittschtn Parteien gegenüber Der Militärvorlage erscheint eS angebracht, Darauf hinzuweisen, Daß auf dieser Seite fortwährend von Der „starren Haltung Der Regierung", von „Mangel an Entgegenkommen seilen- Der leitenDen Kreise" u. s. w. Die Rede ist. Einerseits will man Damit augenscheinlich Den Glauben erwecken, als ob eS die SchulD Der Regierung sei, wenn eine VtistänDigung über Den Gesetzentwurf nicht zu StanDe kommen sollte, anDererseitS möchte man aber auch Die Ansicht verbreiten, es sei Sache Der verbünDeten Donnerstag, den 5. Januar 1893 ' °«N7° sind* -b^n ^in der Militärvorlage enthalten, auch hat N, so wohl erwogen und so eingehend geprüft, d°b sür d ° Rainung auch m<A «"inA B---"- narliect von dem vorgezerchneten Wege auch lassung vortiec;, j^n. Dagegen wäre eS Sache rmr -m-n Schn" °b,"wny dnitmgcn, ch chrnlnii mit bestimmt«» Gegevvor- L.L d«-^ ist aber bi,lang mch, ge. ched?n und »war and dem nistachen Geunde, weil man U A ft" defsen, war di- Regierung dorlchlägt, nicht» chM^Miistilbevo^ Berlin, Generalmajor Schli-den, wird demnächst von ,einem Poften »uruckir-I-», um dai Kommando -mer Bng-d- »u übernehmen. AI- I-iu-u Nach'olger b-»e«bn. man den Maior Gras °. Vitzihum, welcher nie Zeil dem Generalftabe de- 12. i'ämgUch jichstjch-n) Armee,°ip, Feuilleton. Der Mutter Wille. Eine Familiengeschichte von Karl Zastrow. Nachdruck verböte». (26. Fortsetzung.) »WaS ist vorgcfallen, Karoline?" fragte Bertha hastig. „Komm herein! ist der Vater krank geworden?" „Kommen Sie herein, Karoline und fitzen Sie sich einen Augenblick!" mahnte auch Der BruDer, währenD Bertha bemüht war, Dem inzwischen eingetretenen Dienst mädchen Da- nasse Tuch abzunehmen. „Ach! eS ist gräßlich!" fuhr Karoline klagenD fort. „Der liebe, gute Herr ist ... ist... er wirb sterben." „Der Vater?" riefen Franz unD Bertha wie aus einem Munbe, — „um GotteSwillen — wo- ist Denn Dort vorgefallen? Der Vater toDtkrunk? so plötzlich? Karoline, fasse Dich und sprich!" Bertha rang die Hände. Franz schenkte mit zitternder Hand dem vor Frost schauernden Mädchen em Gla- Wein ein. „Die Mühle, lieber, guter Herr! die Mühle!" wimmerte Karoline. „Der Vater ist verunglückt?" rief der junge Tischler, vor Schreck und Entsetzen bleich wie die Wand. „Ja doch, ja!" schluchzte Karoline. „Der furcht bare Orkan hat die Mühle gefaßt und umgerissen. ES ist nicht- übrig geblieben al- ein Haufen Trümmer. Die Männer von der Feuerwehr waren zwar bald zur Stelle; aber es hat lang gedauert, bis sie den Herrn , Mühlenmeister unter dem Schutt hervorgekriegt haben! ach . . und wie sieht er aus! . . wir haben ihn sogleich zu Bett gebracht und zwei Doktoren waren zur Stelle. Wohl eine Stunde lang hat er in tiefer Ohnmacht ge- legen und als er endlich die Augen aufschlug, hat er die Frau und die drei Knaben, welche laut weinten und i ihm die Hände küßten, starr angeblickt, hat aber nicht- gesagt, obwohl man's sah, Daß er sich sehr anstrengte, um zu sprechen. Da Hot Die Frau sich über ihn ge- beugt unD gefragt: Matthias! willst Du etwa-? sag'- mir in'S Ohr! ich verstehe Dich . . . worauf Der Herr laut und schmerzlich aufgestöhnt unD mit aller Kraft gerufen hat: Meine KinDer! Der Franz! ... die Bertha! wo sind sie? — Ich stand und leistete dem ChirurguS Hilfe, aber die Frau nahm mir die Waschschüssel au- Der Hand und sagte: Lauf gleich, Karoline, nimm eine Droschke und hole Die BeiDen. Mach'- eilig! — unD da bin ich nun!" Sie hatte in voller Hast Die Worte hervorgestoßen, oft in abgebrochenen Sätzen, wie vor irgenD einem Phantom zurückschaudernD, Dann wieder mit gewalt- samem Aufroffen, al- dränge eS sie, eine drückende Last von ihrer Seele obzuwälzen. Inzwischen hatte Bertha in fieberhafter Eile den dunklen Herbstmantel hervor, aesucht und übergeworfen, hatte eine Kapotte auf Die Locken gedrückt und stand nun, zum Fortgehen gerüstet, vor Dem Bruder. „Bist Du fettig, Franz?" Der Angeredete hotte den Ueberzieher in der Hand, aber er stand unbeweglich und starrte in da- Licht, als ! könne er das Entsetzliche nicht begreifen. Die Worte i i der Schwester schreckten ihn au- seinem Hinbrüten auf und rasch ging er jetzt voran. Die drei Personen verließen die Wohnung und traten in die Nacht hinaus. Der Regen hatte nach gelassen und auch Die Wuth Des SturmeS hatte sich , vermrnDert. Die Wolken aber flogen pfeilgeschwinb am Himmel hin unD zuweilen trat in Dem zertheilten Ge wölle ein lichter Stern hervor. Am AuSgange der Straße hielt eine Droschke. Man stieg hinein und em pfahl dem Kutscher die größte Eile. Nach einer bangen Viertelstunde hielt der Wagen vor Dem älterlichen Hause. ToDtenstille herrschte darin. Niemand von den Mitbewohnern zeigte sich auf den Treppen oder in den Gängen. Es schien, als fühlten Alle daS peinliche Ge wicht der traurigen Katastrophe, die über diese an scheinend so glückliche Familie hereingebrochen war. Mit einem unnennbar beklemmenden Gefühle zog Franz «e Kungel. Die Thüre öffnete sich fast im selben Augenblicke und heftig schluchzend, in schwankender Haltung, trat die Müllerin ihren Kindern entgegen. So hatten diese die Mutter noch nicht gesehen. Die starke energische Frau war gebrochen, buchstäblich im Schmerz aufgelöst. Gebeugt, mit rothzeweinten Augen, das Haar in Verwirrung, dem Umsinken nahe, erschien sie auf der Schwelle und Deutete nur, in er neute- lautes Weinen au-brechenD, auf Die Thüre Der Wohnzimmers. ' Von traurigen Ahnungen bestürmt unb DaS Schlimmste befürchtenD, traten die Geschwister ein. Bertha sank mrt einem Wehrufe vor Dem Bette nieder, ! aus welchem der Vater zerschmettert und zerschlagen, regungslos, aber noch lebend, DaS Haupt mit Tüchern
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