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Weißeritz-Zeitung : 22.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190409220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-22
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.09.1904
- Autor
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Wtzmh-Mmg Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. 70. Jahrgang. Nr. 110 - Drmd Md mm C-rl I-Hne m Dtzv»IdiM>«Id-. Mit land« »nd haiunoirtfchastlicher Movatr-Beilag«. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Schmiedeberg Blatt 183 auf den Namen Franz Biesk eingetragene Grundstück soll am 11. November 19V4, vormittags V2II Ahr, — an der Eerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 17,z Ar groß und als Bau stelle auf 3460 M. — Pfg. geschätzt. Es umfaßt das Flurstück Nr. 1dl § des Flur buchs für Schmiedeberg. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am d. August 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des -Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf- Dk« ,Weihrritz.Zeitung' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners« rag und Sonnabend und wird an den vorhergehen» denAbenden ausgegeben. Preis viert cljührlich 1M. L5 Pfg-, zweimonatlich nor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein- stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerung» erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten wurde. Dippoldiswalde, den 20. September 1904. 2a. 14/04 Nr. 2. Königliches Amtsgericht. Jnterate, wrlche bel der bedeutenden Auflage de» Blattes -ine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 PP., solch« aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzelle oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und lomplt- . zierte Inserate mit ent- 84 Pfg-, einmonatlich 42 " sprechendem Aufschlag.— Pfg. Einzelne Nummern IM W Eingesandt, km redaktio- vHEM Anzeiger für Dippoldiswalde wd Umgegend. ""Amtsblatt für die Königliche Amtsh-uM-nnschast. das Königliche Amtsgericht Md den Siadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem „Illustrierten Unterhaltung»»««". Donnerstag, den 22. September 1904. MMe Siim der AMlmMeii D WMMt krsitae, ävv LS. Ssptomdsr 1904, abends 8 Uhr, m Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Holzversteigerung. Rehefelder Staatssorstrevier. Erbaericktsaafthof in Sende. 29. September 1904, vorm. '/r lO Ahr: 165 w. Stämme 9 H w 11896 w. Klötzer, 46 w. gek. Derbstangen. Nachm. 2 Ahr: 28rm w Nutzscheite, 203 '/2 rm w. Brennscheite, 4 rm h. u. 444 rm w. Brennknüppel, 1 rm »196 -/2 rm w. Zacken, 15 rm h. u. 509 rm w. Aste. Einzeln: Abt. 3, 5, 7, 20, 21, 24, 26 bis 30, 37, 47, 50, 67, 69, 70, 71, 76 blS 78, 80. KaU Forstrevierverwaltung Rehefeld, Kgl. Forstrentamt Frauenstein, Breitfeld. am 19. September 1904. Krause. Fürst Herbert Bismarck Nach schwerem und langem, wenn auch erst jüngst zur Kenntnis weiterer Volkskreise gelangtem Krankenlager ist Sonntag vormittag 10 Uhr 15 Minuten Fürst Herbert Bismarck, der Sohn des großen Reichskanzlers, seinem Bater in die Ewigkeit nachgefolgt. Das deutsche Volk vernimmt anteilsvoll die Kunde von dem Hinscheiden des Fürsten; war es diesem auch nicht vergönnt, der Nach folger seines Vaters im Sinne einer überragenden Persön lichkeit zu werden, so hat er während der Amtsführung des großen Otto v. Bismarck nichtsdestoweniger ein arbeits reiches und tatenvolles Leben gelebt und sich damit ein Anrecht darauf erworben, von der Nation in dankbarem Andenken gehalten zu werden. Er zeigte als Staats mann, ganz in den Ideen seines Vaters aufgehend, große Geschäftsgewandtheit und war von unermüdlicher Arbeits kraft und Pflichttreue. Das deutsch-englische Abkommen von 1885 über die Abgrenzung der Kolonialgebiete wurde Äurch ihn vorbereitet, und ferner machte er sich um die Samoakonferenz verdient, der er im Frühjahr 1889 in Berlin präsidierte. Fürst Herbert wurde am 28. Dezember 1849 zu Berlin geboren und studierte in Bonn und Berlin die Nechre. Den Feldzug von 1870/71 machte er als Frci- williger des 1. Gardedragonerregiments mit, wurde in der Schlacht bei Mars-la-Tour am 16. August 1870 schwer verwundet und am 2. September 1870 zum Offizier er mannt. Zu Ende des Jahres 1873 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes und fand zunächst bei den Ge sandtschaften in Dresden, München und Bern diplomatische Verwendung. Von 1881 an arbeitete er in Berlin unter den Augen des Vaters, der seinem Hilfsarbeiter das Zeug nis größter Arbeitskraft und unermüdlichen Fleißes gab. <kr wurde der Vertrauensmann des Vaters, der ihm wiederholt wichtige diplomatische Missionen übertrug. 1883 ging Graf Herbert als erster Botschaftssekretär nach London, später in einer besonderen Mission nach St. Peters burg. Ais Prinz Wilhelm, der jetzige Kaiser, seinen ersten Besuch in der russischen Hauptstadt machte, begleitete er ihn. 1884 wurde er Gesandter im Haag, um bald darauf als Unterstaatssekretär in das Auswärtige Amt zu treten. Während der Jahre 1881 bis 1886 vertrat er den Wahl kreis Lauenburg als Mitglied der Reichsparlei im Reichs tage. Im Jahre 1886 erfolgte seine Ernennung zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, im Dezember 1887 diejenige zum Wirk!. Geh. Rat mit dem Prädikate Exzellenz. Der hochselige Kaiser Friedrich berief ihn im April 1888 -als Staatsminister auch in das preußische Staatsministerium. Begleiter unseres Kaisers auf dessen Reisen nach Wien und Rom im Jahre 1888 und im Jahre darauf bei dem Londoner Besuche und auf der Fahrt nach Athen und Konstantinopel, besaß Herbert Bismarck die volle Sym pathie des Monarchen, und so schien es, als sollte sich die Hoffnung des ersten Kanzlers, sein Sohn werde ihm der einst im Amte folgen, erfüllen. Als indes der Vater am 20. März 1890 von seinen Ämtern schied, nahm auch sein Sohn mit ihm seine Entlassung, gegen den Wunsch und Willen des Kaisers. Seit dem Jahre 1893 gehörte er wieder dem Reichstage (Wahkreis Jerichow) an und beteiligte sich mehrfach an den Debatten. Ein entschiedener <begner der Laprioischen Politik, ein scharfer Kritiker be sonders des damaligen Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes, Marschall v. Biebersteins, des Hauptgehilfen des zweiten Reichskanzlers, hat er seine oppositionelle Haltung gegenüber der Leitung der Reichspolitik unter dem dritten und dem vierten Kanzler wesentlich gemildert. Fürst Herben Bismarck war seit dem 21. Juni 1892 mit der Gräfin Marguerite Hoyos vermählt. Aus seiner Ehe gingen fünf Kinder hervor, drei Söhne und zwei Töchter. Der älteste Sohn, Otto mit Namen, wird Erbe des Fürstentitels. Er wurde geboren am 25. September 1897 zu Schönhausen. Fürst Bismarck, der bereits die letzten Tage hindurch ohne Bewußtsein gewesen war, starb, ohne die Sinne wiedererlangt zu haben, sanft und fast ohne Todeskamps. Die Beisetzung des Fürsten erfolgt am heutigen Mittwoch im Mausoleum zu Friedrichsruh. Lokale» an» sächsische» Dippoldiswalde. In Gegenwart der Vertreter könig licher und städtischer Behörden, von Mitgliedern des Rats- und Stadtverordnetenkollegiums, sowie der Abgeordneten des Bezirkskommandos zu Pirna und des Präsidiums des sächsischen Militärvereinsbundes und anderer Ehrengäste fand am 18. d. M. nachmittags auf der Aue die offizielle Prüfung von Mannschaften der hiesigen freiwilligen Sanitätskolonne statt. Als Prüfungskommission waren erschienen Herr Graf Vitzthum von Eckslädt, der Vorsitzende des Landesverbandes vom Roten Kreuz und der vom König!. Kriegsministerium beauftragte Herr Oberstabsarzt Or. Langer. Der Kolonnenarzt, Herr Or. meck. Voigt, veranlaßte die neuausgebildeten Mitglieder der Kolonne in halbstündigem mündlichen Examen, sich über die theo retischen Kenntnisse, welche sie sich in ca. vierzigstündiger Unterrichtszeit angeeignet, auszusprechen. Hierauf wurden praktische Übungen im Anlegen von Notoerbänden, im Transport von Verwundeten auf Tragen mit Wechseln der Träger und Überwindung von Hindernissen vorge nommen. Auch wurden die Maßnahmen zur Wieder belebung Ertrunkener und Erstickter praktisch vorgeführt. Das von Herrn Oberstabsarzt l)r. Langer abgegebene Urteil über das Ergebnis der Prüfung lautete aus „Recht gut". Herr Graf Vitzthum nahm die geprüften Mann schaften alsdann in den Landesverband vom Noten Kreuz auf und betonte in einer Ansprache, daß die Aufgabe der Mitglieder von Sanitätskolonnen hauptsächlich in ihrer Verwendung als Krankenträger auf dem Schlachtfeld in Kriegsfällen zu suchen sei. — In der sich anschließenden Nachoersammlung im Rathaussaale sprach der Vorsteher des hiesigen Militärvereins den Ehrengästen, welche zur Prüfung erschienen waren, herzlichen Dank für ihre Anteilnahme an den Bestrebungen des Vereins aus. Herr Gras Vitz thum lobte die „werbende Kraft" des Vereins, welche be weise, daß der gesunde Bürgersinn der Stadt sich in fort schreitender Linie bewege. Herr Or. meck. Voigt gab seiner Freude über das sehr günstige Urteil der Herren Kommissare bezüglich der Prüfung Ausdruck und dankte ihnen für ihre Bemühungen. Auf eine Dankesäußerung des Militäroereinsvorstehers für das seitens der städtischen Kollegien der Kolonne gegenüber bewiesene Wohlwollen hin zollte Herr Stadtoerordnetenvorsteher Schmidt der Kolonne seine Anerkennung, bekundete seine Genugtuung über das rühmliche Urteil des Herrn Grafen Vitzthum hin sichtlich der vaterländischen Gesinnung der Bürgerschaft und ermahnte die Kolonne, auf der betretenen Bahn vor wärts zu schreiten. Alsdann beglückwünschten die Herren Lindig-Glashütte als Beauftragter des Bundespräsidiums und Herr Or. weck. Riedel als leitender Arzt der Kolonne Hänichen die Kolonne Dippoldiswalde zu ihren Erfolgen. Der hiesige Militärverein kann den 18. September als einen Ehrentag in seiner Vereinsgeschichte verzeichnen. — Von unserer Schutzmannschast ist am vergangenen Dienstag abend ein von der Amtsanwaltschaft Dresden steckbrieflich verfolgter Bäcker E. W. festgenommen worden. — „Glück zu!" Irr zwei der traurigsten Zeiten des alten deutschen Reiches führten die beiden letzten Vorträge die Zuhörer, indem Herr Berg die schmachvolle Unter werfung Deutschlands durch Napoleon l., Herr Christ aber die um 100 Jahre weiter zurückliegenden Verwüstungen der Rheinlande unter dem tyrannischen Franzosenkönig Ludwig XIV. als Schauplatz wählten. Während nun ersterer die eherne Gestalt Andreas Hökers heraushob, konzentrierte letzterer seine Erzählungen, Schilderungen und Betrachtungen um die Heidelberger Schloßruine als ein Wahrzeichen, daß nur Einigkeit und Macht Deutschland vor ähnlichen Vergewaltigungen durch Fremde schützen könne. - In der Zeit vom 1. bis 15. September trat in Sachsen der Milzbrand in 21 und die Maul-und Klauen seuche in 1 Gehöfte auf. — In der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde war das Auftreten des ersteren in 2 Ge höften in Börnersdorf zu konstatieren. Seifersdorf. Das war doch zu toll, Sonnabend früh Eispunkt, Sonntag dasselbe, Montag 2 1/2, Dienstag gar 3 Grad Kälte. Eine ganz unangenehme Überraschung Mitte September. Welche schroffen Gegensätze der Natur? Erst die große Trockenheit, wo alles Wachstum gehindert war und jetzt noch fast alles mühsam Erzogene — erfroren. Man spricht allgemein von einem zeitigen und strengen Winter, diesen Vorboten nach könnte er eintreffen. Dresden. Endh dieses Monats erwartet man den Besuch de^ bayrischen Thronfolgers am sächsischen Hofe. Der Prinz von Bayern trifft voraussichtlich am 29. September in Schloß Pillnitz ein, um Sr. Majestät dem König Georg im Auftrage des Prinzregenten einen Besuch abzustatten. Aus diesem Anlasse findet im Schlosse zu Pillnitz große Galatafel statt, bei welcher die Gardereiter kapelle konzertieren wird. Abends soll der Schloßgarten elektrisch beleuchtet werden. — Ohne den Sturmlauf der Presse gegen den Finanz- Minister Or. Rüger mitzumachen, drückt doch auch das „Vaterland", das offizielle Blatt des konservativen Landes oereins, seine Verwunderung darüber aus, daß die Regie rung den Industriellen nicht zu den von den Konservativen selbst aufs wärmste empfohlenenen Notstandstarifen verholfen hat. Es schreibt: „Die Begründung der ab lehnenden Haltung des Finanzministers hat nirgends recht befriedigt. Auch wir vermissen in der Darlegung des Ministers die überzeugende Kraft . . . Wir bedauern den Bienenfleiß, mit dem derselbe alle die Gründe zusammen gelogen hat, die gegen die Bewilligung von Notstands tarifen sprachen; denn wollte man auf Preußen wirken, mußte man alles das sagen, was für die Wünsche der sächsischen Industrie spricht. So klingt die sächsische Re- gierungsdenkschrift wie eine Rechtfertigung der preußischen Weigerung: Wer von der Undurchführbarkeit einer Maß regel von vornherein überzeugt ist, kann natürlich von chrer Durchführbarkeit andere nicht überzeugen." Das „Vaterland" meint, wäre die Negierung der notleidenden Industrie beigesprungen, so hätte sie auch für die Zukunft
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