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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 01.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185404014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-01
- Monat1854-04
- Jahr1854
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Wochenblatt Preis! vierteljäh rige Pränumeration v ngr. in'» Hau», 8 ngr. bei Abho- lang in der Exp«, dieton. für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Jnserrlon-gebühre» werden; bi« Zeil, oder deren Raum mir i ngr. berechnet. 13. Sonnabends, den 1. April 1854. Die Abenteuer einer Nacht. (Fortsetzung.) Alles blieb still. Nickts regte sich. Er trat zurück, um freier beobachten zu können. Schwarze Nacht war überall gelagert. Unter Regen und Wind klirrten die Fenster des ober« Geschosses. Run dünkte es ihm, daß er unter sich ein dum pfes Rauschen vernahm, er konnte es aber des Raffelns des Regens wegen nicht genau unter scheiden. Er trat wieder an das Haus und schlug mit dem eisernen Klöpfel so laut an, daß es mächtig widerballte; doch vergebens. Unmulh bemächtigte sich seiner. Er sah die Nothwendig- keit eines trocknen Nachtlagers ein; aber , selbst eine Vorhalle oder auch nur ein vorgebautes Dach, das hinreichend gewesen wäre, ihn gegen die Witterung zu schützen, konnte er nirgends gewahr werden. Verdrießlich schlug er auf die Klinke der Thür, und man denke sich sein Er staunen, sie sprang weit auf. Das Ungewöhnliche dieser Lage, seine mit Echreckbildern angefüllte Phantasie, der nackthei- lige Einfluß der Witterung auf den Körper hatten seine Besinnungskraft so geschwächt, daß er vorher die Thür nicht auf die gewöhnliche Art zu öffnen versucht hatte. — Er war ganz zer streut, ganz geistesabwesend gewesen. Ein finsterer Abgrund gähnte ihm entgegen. Was war zu machen? Dort im nächtlichen Dunkel Gespenster, vor dem Hause Hagel, Schnee und Regen, auf der Thürschwelle ein unaussteh licher Zugwind, der ihn fieberhaft schüttelte. Sein Entschluß war gefaßt; er trat in das Haus; sieben bis acht Stufen mußte er hinabstcigen, und nun gelangte er erst auf eine mit Steinen gepflasterte Flur. Kaum hatte er aber einen Schritt vorwärts gethan, so flog die Thür mit einem fürchterlichen Schlag hinter ihm zu. Heu lend pfiff der Wind über ihn hinweg und klirrte mit den losen Scheiben; ein unnennbarer Schauer durchrieselte seinen Körper und erfüllte ihn mit Todrsschrecken. Sein Gebein war wie zermalmt, und viel fehlte nicht, so wäre er ohnmächtig nirdergesunken. Mit vorgehaltenen Händen, wovon er die eme auf der Erde und die andere in die Höhe hielt, kroch er gebückt vor sich hin. Der Boden war mit einer feuchten, kleberigen Materie über zogen. Der Gedanke — das ist Blut, drängte sich ihm furchtbar auf. Ein dumpfiger Geruch 'bm entgegen und zugleich vernahm er daS Plätschern des ihm heute schon so furchtbar ge wordenen Wassers wieder. ES schien tief unter ihm zu rauschen. Er beugte dem Schalle auS und lenkte rechts. Bis zu einer Thür war er hingekrochen. da stand er auf und öffnete sie. Eine kleine hölzerne Treppe führte ihn in eine Art von Bodenzimmer, aus dem eine liebliche Wärme ihm entgegen wallte. Er ging weiter und gelangte an eine andere Thür, bei deren Oeffnung ihm ein in die Augen beißender Rauch entgcgenquoll. Das mehrte seinen Verdacht um Vieles, und auf jeden Fall war es hier nicht richtig, allein seine Kühnheit oder vielleicht seine üble Lage hatte ihn einmal verleitet, er mußte nun das Ende dieses Labyrinthes suchen. Beim Eintritt in die Rauchkammer bemerkte er im Hintergründe etliche Fünkchen, die mit ihrem Schimmer ihm den Weg zeigten, er ging darauf zu und sah, daß er sich in einer Küche befand. „Wo eine warme Küche ist, da ist es doch nicht mehr so schlimm, wie im kalten Wasser," dachte der nun wieder ganz ermuthigte Toma scheck. — Hurtig flogen seine Hände auf dem Feuerherd umher, um ein Stückchen Kien zu finden und — er suchte nicht vergebens. Er zündete es an, eine Helle, die Dunkelheit erleuch tende Flamme schlug empor und vkrsichtbarte die Gegenstände um ihn her. In demselben Moment wurde eine Thür in einer entfernten Gegend des Hauses zugeschlagen und ein heftiger Schrei begleitete den Schlag. Er stutzte, doch war eS nicht Zeit, sich lange zu besinnen. Vor allen Dingen griff er nach den auf dem Herde stehen den Speisen. Ein kleines Töpfchen mit Bier oder Eiersuppe und ein größerer Topf mit Kar toffeln, beides gekackt, war, was er an Lebens- Mitteln fand, die Biersuppe trank er mit einem Zuge aus, die Kartoffeln trug er ins Boden-
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