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Dresdner Journal : 15.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186805156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-15
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 15.05.1868
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Z u» »» »« ei«b«r -e- 4» N. »l t wende« a» . L,IeI»v. , k»e td« * »dililx k>« s affe I», IN seiner !»ekv»>»ri< »ou !). »nui>«n-. ve-nte« l»8V. r kchuh- Be- »erden ür 21 k mt Nil«». 1— ^»aal 5iu» »!I8^ »cd. zle ESine- n. Ebre«- »', dcht vor kS «^ruuck- «elchcm mit Ku»tt uv» rde, da- sich iutustneUe« cdig i" »«e- en »uk I», .«s»eri i«» li», Fued- !»««»,«- n> St» Muk - steht »um us. tr.ieubah» an. LI» an. tettntvcko, ."L ualität kka«f. eilen in Wen« »a« <I»rt tzer « vom Vatia- »e sosorl au« I« Grundstück gedeckte G«. e», Han a« Eruk« vrr- > Sl. Emhei. Thlr. in der Em veilaj tter « S>»j der Bahn satt nevst worunter «ständen, mit tjm- lt ca. l» r Ps«>d. «htre bei Rgr. Leder) tndea von ld - an. mwstet. M »arsit »«ndlna« in 'S Thlr., ift unft erfolgt >SS L-vlp- - r-v<! 111. Freitag, den 15. Mai. ^mmimtt-fn-rise: w. »or«. NoL« TldrUad: »rdk-. —««r ^MrUad. » ., »» .. »ooatliodr— « lö „ 1-kr.a»-» tritt ^tdrvoh r rlle. vtaww-itl-dübr, »ui»«rd»Id ao» «onU. Luoäa» koot unä Stowpolauovdlagdianu. rnserate«,reise: cl«o Rau« eiuor e»,p»lt«o«o 2«itar 1 Xgr. Vutoe „Rluxeoauat" sie Loll«: S lixr. Lrschnnrn: Kg-Uoh, »it ^u,^>»dw« ä«r 8o»u- au6 krioNog», Xdanä» kür äen tolgouäou "rag. Dresdner Äolirnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1868. luseratenannahmr anawLrt»: LolpntU: t » v»L»v»r»r„», 6o«m1»»tou>» äe» vreoäoor Journal»; «douä«».: 8. Lxor.1», Lvoiie konr; R«nrduiU->«rU»- Vioo-I-olpill'Naool-kroLkean ». N.: Ruonnor»» iS Vaal.»», LorUu. 6aorrvi'»od« Luckd., Rorouor»»'» Lursou, kvooi.?« »kos»«; Lr««,o: L. 8onr.ov^»s «r,^»a: L>. 8rai«o«ii'» Xuuoue«ndur«»u, Sur, L t'»ov»vi kravtrkaN aH.: ^a»<i«»'»ek, 8u«kl>.; Lil»: Xo. LLoo»»«, kari«: llavz», I.ai'Vir,, 8vl.i.r»» «t6o., (8, kloo« ä« l» Sour««); knch: R». Lm»r.ic', Luelllr.» Viov: Xi.. O»p»r.r». Herausgeber: Lvoi?!. Lnpsättloa äe» vreiäosr Journal«, l>ro»6«u, Ll»ri«uitr»»»« Ko. 7. t er wie charakttrifirte den spießbürgerlichen Kleinkrämer Bizot aut, »mn auch nicht ungewöhnlich Herr Stritt WWW (Eduard) schien in seiner ftdr «angelkalten Darstellung sich selbst entwickeln ließ und dem Gegen de- Himmel» de- Ferdinand für Keine Partien bessere Leistungen zu vertraute. Nie einer Partei al- Partetkämpfer an- 1 Liirratnr. „Friedrich derWetse. Kurfürst von Sachsen. Ein Charakterbild au- dem deutschen Volke und für da- deutsche Volk. Wittenberg. Her mann Kölling. 1868." Der ungenannte Verfasser hat da- geschichtliche Material fleißig zusammen getragen, gut gesichtet und'da- Charakterbild schlicht, einfach und erbaulich gezeichnet. Da der Ertrag de- Schriftchens einem Liebr-werke nach dem Herzen deS Menschenfreund lichtn Fürsten bestimmt werden soll, so sei dasselbe um so angelegentlicher der Beachtung empfohlen. Man kann Friedrich den Weisen kaum treffender charakteri- siren, al- eS Ranke in seinem Meisterwerke grtban, wenn er sagt: Jedem edeln Zwecke zugethan, jedem guten Werke geneigt, seinem Kaiser sowohl, wie seinem Volke und Vaterlande treu ergeben, «ar er unablässig bemüht, alle Fri densstörungen au- dem Wege zu räu- mm, di« Leidenschaften der Parteien zu zügeln, allem Unrecht zu wehren, drohende Gefahren abzuwenden, Schaden zu verhüten, sonst aber da- Regiment der Wrlt- angklkgenhnten seinem Gott anheim zu stellen, indem Telegraphische Nachrichten. verli«, Mittwoch, 13. Mai, Mmd«. (W. T. B.) Heute Mittag hielt der BuudeSrath de» Norddeutschen v»«de» seiue zwölfte Plruarfitzung ab. Zur Vorlage gelangte der Gesetzentwurf für den Haushaltsetat des Jahres 1869. Der Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 72,734,601 Thlr. ab, gegen 72,158,243 Thlr. im Jahre 1868. Die auf 68,683,817 Thlr. veranschlagten fortdauernden Ausgaben (317,367 Thlr. weniger als 1868) verthrilen sich mit 198,913 Thlr. auf das Bundeskanzleramt, den Bundes- rath und dm Reichstag, mit 275,650 Thlr. auf die Consulatc, mit 66,340,275 Thlr. auf das Bundesheer und mit 1,868,979 Thlr. auf die Bundesmarine. Von den auf 7,050,784 Thlr. angenommenen außerordent lichen Ausgaben (893,735 Thlr. mehr als 1868) sind 150,000 Thlr. für das Bundeskanzleramt und den Bundesrath, 27,999 Thlr. für die Postverwaltung, 322,780 Thlr. für die Trlegraphenverwaltung und 3,550,000 Thlr. für die Bundesmarine bestimmt. Die Ausgaben sollen gedeckt werden durch die dem Bunde verfassungsmäßig überwiesenen eigenen Einnah ¬ versprechen, als er jetzt in solchen bietet, und die übrigen Mitwirkenden vermochten natürlich nicht, die Gesammt- darstellung des Stücks der Mittelmäßigkeit zu entheben. Vorher wurde wegen nothwendig gewordener Aen- derung des Repertoires die kleine Lustspielscene „Im Wartesalonl. Klasse" gegeben; wäre sie nicht bereits so gut bekannt, so müßte man bedauern, daß bei der hübschen, sehr lebhaft colorirten Ausführung derselben ftiten des Fräul. Ulrich und Herrn Jauner so manche Worte deS Dialogs für die Hörer völlig verloren gehen. C. Banck. Amtlicher Theil. Drr»dt«, 4. Mai. Se. Königliche Majestät haben dem ordentlichen Professor der Physiologie und Direktor des physiologischen Instituts an der Universität Leip zig, Vr. Karl Friedrich Wilhelm Ludwig, den Cha- racter eines Hofraths in der vierten Classe der Hof rangordnung taxfrei zu verleihen geruht. Drrtden, 9. Mai. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Buchhändler Johann Jacob Weber zu Leipzig das von des Kaiser- von Oesterreich Majestät ihm verliehene Ritterkreuz dcS Franz Joseph-Ordens annehme und trage. Nichtamtlicher Theil, üebersicht. Telegraphische Nachrichten. L»ge»tzeschichte. Dresden: Kammerverhandlungen. — Berlin: Zollparlament und Reichstag. Der Kronprinz zurück. Zur Adreßfrage des Zollparla- mmtS. Die hannöverschen Legionäre. Scheitern des Handelsvertrags mit der Schweiz. Eisenbahn nach Kottbus. — Gumbinnen: Abnahme der Viehseuche inRußland.—Wiesbaden: Preßproceß.—Frank furt a. M.: Stadtverordnetensitzung. — Bremen: Kirchenstreit. — München: Verfassungsfeier. Eisen- bahnangelegenheit. — Wien: Fürst Metternich zu- rückgeretst. Vom ReichSrathe. Bischöfliches Schrei ben. In Sachen des englischen Handelsvertrags. — Pesth: Tagesbericht. — Agram: Räuberbande. — Pari-: Prinz Napoleon nach Wien. Das Preß- gesetz publictrt. Vom gesetzgebenden Körper. Nord deutsche BundeSconsulate. — Brüssel: Revision der AuSIieferungSverträge. — London: Exceffe in Lancashire. Dampfer nach Alexandrien. — War schau: Steuerangelegenheiten. Entsetzung katholischer Beamten. — Konstantinopel: Aus der Rede des Sultaus. — Bukarest: Von denKammern. — Bel grad: Uebungen der Volksmiliz. Landtag-Verhandlungen. (Sitzung der Ersten Kam mer vom 14. Mai.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Freiberg.) Vermischte«. — , , Seuilletaa. Lngerkalentzer. Inserate, virsennach« richte«. Beilage. Lretdnrr Nachrichten. Pravinzialnachrtchten. (Leipzig. Meißen.) Gewinnliste der -atterieziehnng vom 13. Mal. Inserate. men mit 50,477,743 Thlr. (1,842,933 Thlr. weniger als 1868). Es werden also durch Matricularbeiträge aufzubringen sein 22,256,858 Thlr. (2,419,291 Thlr. mehr als 1868). Dieser Gesetzentwurf ging an den VII. Ausschuß. Die Maß- und Gewichtsordnung wurde im Wesentlichen nach den Vorschlägen des IV. Ausschusses angenommen. Die von Preußen dem Bundesrathr vorgelegt« Frage, ob überwiegende Interessen des allgemeinen Verkehres und der Landesvertheidigung für eine der beiden voraeschlagenen Linien derHamburg-Denl»o<r Bahn zwischen Bremen und Osnabrück sprächen, für die östliche über Bassum und Diepholz, oder für die westliche über Wildeshausen und Vechta, war von dem V. Ausschüsse zu Gunsten der östlichen Linie beant wortet worden. Bei der Abstimmung im Plenum, deren sich Preußen und Oldenburg enthielten, ergab sich weder für die eine, noch für die andere Linie eine Majorität. Der Antrag, die norddeutschen Kauffahrteischiffe von der Entrichtung allgemeiner Consulatsgebüh- ren an Bundesconsuln in Bundrshäfen zu befreit«, wurde angenommen. Wien, Mittwoch 13. Mai Nachmittag». (W. T.«.) In der heutigen Sitzung de» Neich»rath« brachte Spas Taasfe, der Minister für Landesvertheidigung, Pen Gesetzentwurf »in, durch welchrn die Neeruten««»- hebung für da» Jahr 1888 in der Höhe »an 56,YOO Mann gefordert wird. Da» Herrenhaus genehmigte de« Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Wuchergesetze mit de« von dem Abgeordnrtrnhause vorgenommene« >e»de- rangrn. Pari», Mittwoch, 13. Mai, Abend«. (T.B.ßN) Der „Abend-Moniteur" sagt, die vom Kaiser zuiOr« Iran» gesprochenen Worte hatten de» glücklichsten Ein druck gemacht. Znwitte« der Beweise von lebhafteste« Patriotismus habe der Kaiser, indem er die Anhäng lichkeit d»r berühmte« Stadt an glorreiche Ert««e« runie« erwähnte, nur damit ein neue» Pfand für die Politik der Bcruhigung gebe« »olle«, welche die Po litik Fraukrrich» sei. Der „Constitutionnel" weist die von de« Jour nale« z« feine« Artikel über da» KriegSbadaet ge machte» ComMentare al» »«»»treffend von Err Hand und sagt, dir Opposition muffe den Mächten ^de» Auslände», nicht aber de« Kaiser eine Verminderung der StaatSlastru abvrrlangrn. Ma» solle sich doch der Ablehnung erinnern, welche die kaiserliche« vorschlLge znr Abhaltung eine» europäische« Longrefit» ihrer Zeit erfahren hätte«. Da» Blatt wiederholt, daß allein im Wege der neuen Militirorganisatio« eine Abrüstung in Zukunft möglich gemacht werden könnte. Die „Allianre JSr>6lite" veröffentlicht eine Adrrffe an die europäischen Großmächte zu Gunsten der in Numänir« verfolgten Judengemeindrn. 'i? Landon, Mittwoch, 13. Mai, AbeadS. (T.B.f.N.) Die Königin legte heute de» Grundstein zum St. Dho- mathospital. Im Untrrhause beantragte heute Ewart, daß die Bill über Regelung der Maße uud Gewichte nach dem metrische, System dir »weite Lesung passlre. Die» wurde im Ha«fe «it 2N gegen 65 Stiunur« geneh migt, jcdoch unter der Bedingung, daß die Bill zu nächst in kein »ettere« Stadium geführt »erd», bi» der Bericht der «it der Begntachtuna beauftragten Eommisfion zu Häude« gelangt sein wurde. Die von Gladstone »l» nächste.Folge feiner ange- nommtne«sNes»lutio»en bezeichnete Einbringung einer Prältminarbill über dir irische Kirchenfragr,- »u dem Zweck, uruen Ausstellungen in der irische» Kirche vor- zubeugen, ist vertagt »orde». 0' London, DonarrStag, 14. Mai. (W. T. B) Die Königin hat au« politischen Gründen dir>Nris<nach Balmoral bi» zum 1S.sd. M.^verschoben. Feuilleton. K. Hofthrater. Mittwoch den 13. Mai wurde Töpfer'- nach dem Französischen gefertigtes Lustspiel „DerPariserTaugenichts* neu einstudirt gegeben. Der Grund für eine Wiederaufnahme dieses sattsam verbrauchten und seit lange auch in seiner Heimath veralteten Stück- ist nicht wohl abzusehen; jedenfalls lag er nicht in der Ueberzeugung, eine vorzügliche Dar stellung desselben verführen zu können. Fräul. Grosse gastirte in der Titelrolle, die in Deutschland sich als Damrnpartte eingebürgert hat, und daß sie al- An fängerin dieselbe nicht mit degaairtem Spiel beherrschen und vollkommen entsprechend zu charakterisiren vermochte, ist selbstverständlich. Aber sie blieb auch frei von jener künstlichen Coketterie und Lebhaftigkeit, wodurch die Charakteristik dieses Pariser Gamin so ost zerstört wurde, ' und spielte mit Keckheit und Temperament; in den beiden letzten Acten gelang ihr mancher Moment erregten Affrct», und sogar eine- warmen Au-druck- recht na türlich und lobrnswerth, obwohl der grelle monotone Klang ihre- Organ» der Wiedergabe von Empfindung und treffender Accentniruna sehr rntgegensteht. Wei tere Ausbildung kann indeß hierfür mit sehr günstiger Entwickelung wirken, und Fräulein Trosse'» Jugend bietet dazuZett genug. Herrn Winger'» General Morin war eine schätzenS- wertbr Leistung, doch ist diesem Künstler wohl der Ton der HerzenSgüte völlig eigen, aber nicht so sehr der militärisch strenge und barsche Ausdruck und der rasch überspringende Wechsel »wischeu beiden. Herr v.Leman Bukarest, Mittwoch, IS. Rai, AbeubS. (W. T. B.) Nikolas GoleSko ist (an Stelle des entlassenen Stephan GoleSko) zm» Tv»s»ilprifide«t»» »»b Mi»i- ster be» Arußer« ernannt wurde«. Joh« vratiano »urde z«m Finanzminister defignirt. Tagesgeschichte. Dresden, 14. Mai. Die unS heute zugegangenen Nr. 10 und Nr. 11 des Bundesgesetzblattes des Norddeutschen Bundes enthalten: Nr. 91) Post- vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Nor wegen, nebst Schlußprotokoll zu diesem Vertrage, beide vom 17. Februar 1868; Nr. 92) Gesetz über dir Auf hebung der polizeilichen Beschränkungen der Eheschlie ßung, vom 4. Mai 1868; Nr. 93) Gesetz vom 4. Mai 1868, betreffend die Erhebung einer Abgabe von der Bra:>ntweinbereitung in den hohenzollernschen Landen; Nr. 94) Bekanntmachung vom 8. Mai 1868, betref fend die Enthebung des königlich bayerschen Staats- ministers v. Schlör von seiner Function als Bevoll mächtigter zum Bundesrathe des deutschen Zollvereins. Dresden, 14. Mai. Die Erste Kammer hat heute zunächst einen Vorbericht ihrer ersten Deputation be züglich des königl. Drcrets, den Entwurf eines Gesetzes für die Studirenden auf der Universität zu Leipzig be treffend, berathen und dabei beschlossen, die Staatsre gierung im Verein mit der Zweiten Kammer zu er suchen, den vorgedachten Gesetzentwurf wiederum zurück- zuziehen und denselben nach Befinden der nächsten Ständeversammlung zur Berathung vorzulegen. Weiter hat die Kammer sodann noch den Entwurf eines Ge setzes, eine Beschränkung der Wirksamkeit der von Ehe gatten vorgenommenen Veräußerungen, das Verfahren auf Einsprüche Dritter bei der Hilfsvollstreckung und einige Bestimmungen über die Zwangsversteigerung be treffend, berathen und diese Vorlage im Wesentlichen in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der jenseitigen Kammer angenommen. (Der ausführliche Bericht folgt umstehend.) — Die Zweite Kammer hat heute in Gegen wart des Rtglerungscommiffars aey. Finanzraths Freies- lrben ebenfalls eine Sitzung abgehalten. Bor Ueber- gang zur Tagesordnung wurden zunächst die einberufenen Stellvertreter der beurlaubten Abgg. Graf zur Lippe und Walther, Regierungsrath a. D. Graf zur Lippe auf Döberkitz, und Stadtrath vr. Stäbel aus Dresden in die Kammer eingeführt und verpflichtet. — Gegen stand der Tagesordnung ist der Vortrag der betreffen den Zwischcndepulatton über das den Entwurf eines Berggesetzes betreffende Vereinigungsverfahrrn (Re ferent: Abg. Sachße). Man ist in der Veremigungs- deputation allenthalben zu einer Ausgleichung der bei den tztz 1, 2, 7, 8, 15, 27, 64, 66, 68, 73, 74, 93, 105, 109, 117, 118, 123, 128, 129, 130, 132, 143, 146, 171, 179, 181 d und c und 183 vorliegenden Differenzen gelangt. Dir Kammer trat ohne Debatte sämmtlichen Deputationsvorschlägrn einstimmig bei. Her- vorzuhrben ist, daß nunmehr 8 2 folgende Fassung er halten hat: »das gegenwärtige Gesetz regelt die Verhältnisse des Berg baues aus metallische Mineralien (Erzbergbau, Regal- bergbau) und auf Stein- und Braunkohlen", und daß im Uebrigen beschlossen worden ist, im wei tern Contexte des Gesetzes lediglich bas Wort Erz bergbau statt Regalbergbau zu gebrauchen. Bei 8 64 (die Verpflichtung der Grubenbesitzer, Fremden deren Besichtigung zu gestatten, betreffend) wurde an statt des v. Burgk'schen Antrags und des bezüglichen Beschlusses der Zweiten Kammer folgender Zusatz an genommen: ^Etwaige, mit Grund feiten der Bergbaubesitzer erhobene Bedenken bat die Bergbehörde zu berücksichtigen." Bei § 68 hat man sich dahin geeinigt, die Mög lichkeit, daß rin Bergwerk wider den Willen des Be- grhörend, war sein Blick stets frei von Parteilichkeit, er ließ dem Feinde wie dem Freunde Gerechtigkeit wlder- ahren. So hat bei Allem, mas er unternahm, seine tille, beobachtende, kluge und geistreiche Politik doch mmer zuletzt den Sieg davon getragen." — „BilderausderReformationsgeschichte. V. Band: Blicke in die katholische Kirche. Von Karl Strack, Licentiatrn der Theologie, Pfarrer zu Groß- buseck bei Gießen. Leipzig, Verlag von Bernhard Schlicke. 1868." Der Verfasser, ein auf dem kirchengeschicht lichen Gebiete bekannter Schriftsteller, sucht in dem ersten Capitel seines Merkchens den Beweis zu liefern, daß auch Glieder der katholischen Kirche (Jansenisten und Quietisten, gallikanische Kirche, Emser Punctattonen, Joseph II. rc.) die Urbelstände derselben mehr oder weniger erkannt und gegen dieselben gewirkt haben; im zweiten Capitel tritt er den noch immer vorhan denen Lobrrdnern und Vrrtheidigern der Jesuiten ent gegen; im dritten werden die Früchte der katholischen und evangelischen Kirche mit einander verglichen, wäh rend im Scblußcapitel die katholische Intoleranz in ihrer Unvereinbarkeit mit den Grundsätzen eines christ lichen Staate- gezeigt werden (oll. Im Uebrigen hat der Verfasser mit Freude auf die bessern Erscheinungen in der katholischen Kirche hinaewirsen, da er wünscht, daß allenthalben zwischen Katholiken und Protestanten Frieden herrschen möge. j Pertibische U»terh»lt»»ß-liter»t»r. Das Mat- bkft de- im Verlag von A. H Payne in Leipzig er scheinenden „Salon" enthält, außer der Fortsetzung de- bereit- früher genannten Rodcndcrg'schen Roman» Beiträae von A. S. Brachvogel, A. Strodtman«, A. Silberstein, G. Heseklel, Werner Maria u. s. w. Mit vorliegendem Hefte beschließt da» geschickt redigutte sitzers auf dessen Kosten und Rechnung von der Berg behörde i. e. dem Staate fortbetrieben werden könne, in Wegfall zu bringen. — Bei 8 105 ist die Zweite Kammer dem Beschlusse der Ersten Kammer beigetre- ten insofern, als das DiSpensationsrecht für Gruben von der Theilnahme an den betreffenden Refieranstal- ten dem Finanzministerium und nicht dem Refier- ausschusse zustehen soll. — Zu 8 123 hat man den Zusatz, daß Servituten nur auf die Dauer von zehn Jahren bestellt werden können, in Wegfall gebracht. — Die §K 128, 129 und 130 (das Expropriationsrecht von Gebäuden und Fabrikanlagen betreffend) sind nun mehr nach der ursprünglichen Fassung des Entwurfs angeuommen worden. In Bezug auf die Wasser- benutzungsrechte (§ 171 in Verbindung mit §§ 181 v und 179) ist die dritte Instanz in Wegfall gebracht worden. — Die Taxordnung wurde mit einer kleinen Modifikation bei Nr. 13 einstimmig angenom men. Schließlich beschloß die Kammer, die beiderseitigen Referenten zu beauftragen, sich im Vereine mit dem k. Regierunascommissarc gemäß den übereinstimmenden Beschlüssen beider Kammern der definitiven Redactton des Gesetzes zu unterziehen. — Auf der Nrgistrande befanden sich unter Anderm eine Petitton der Ge meinde Tannenberg und Genossen, Chausseebau von Tannenberg bis Schönfeld betreffend, welche vom Abg. Koch zu der seinigcn gemacht wurde. v. Berlin, 13. Mai. Der Schluß des Zollpar laments wird von dem Verlaufe abhängen, den die Berathung des Tabakstcuergesetzes nimmt. Man glaubt, daß die allgemeine Debatte und die über 8 1 am Sonnabend beendigt sein wird, so daß an diesem Tage die über das Schicksal der Vorlage entscheidende Ab stimmung vorgenommen werden kann. Wie diese aus- fallen wird, entzieht sich zur Zett jeder Berechnung. Die Süddeutschen arbeiten auf eine entschiedene Ableh nung der Vorlage hin, von anderer Seite werden An träge auf Ermäßigung der Steuer cingebracht werden. Man nimmt mehrfach an, daß, wenn die völlige Ab lehnung der Vorlage beschlossen werden sollte, von Seiten des Zollbundcsraths Schritte in Aussicht stehen, welche die Dauer des Zollparlaments erheblich abkürzen würden. Vermuthlich wird diesmal die Entscheidung der Frage von der Stellung abhängen, welche die Na- ttonalliberalen dazu einnehmen. Diese ist indeß ganz unberechenbar. Ein Theil will, nachdem gestern gegen den Willen der Fractton beschlossen worden ist, die Tabaksteuer in erster Linie zu behandeln, nun ent schieden gegen jede Steuer stimmen und das Gesetz damit zum Falle bringen, ein anderer Theil will die Vorlage so amendiren, daß die durch den öster- reichschen Handelsvertrag und die Tarifbefreiungen und Tarifermäßigungen sich ergebenden Finanzzolleinnah men gedeckt werden. Dieser Auffassung wird auch von anderer Seite beigestimmt und das Verlangen der Süddeutschen, überhaupt den Tabak auch fernerhin steuerfrei zu haben, wird nirgends befürwortet. Durch den Abschluß der Zollvereinsverträge hat auch dieses Verlangen jede rechtliche Basis verloren. — Heute tagten die Commissionen des Reichstags. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß die Commission bett, des Gesetzes über die Ouartterleistungen für die be waffnete Macht im Frieden ihre Berathungen ge schlossen hat. Der Entwurf hat mehrfache tiefeingrei fende Amendirungen erfahren, der Tarifsatz ist jedoch unverändert beibchalten worden. Zugleich schlägt die Commission durch den Referenten Stavenhagen-Ran- dow folgende 3 Resolutionen vor: den Bundeskanzler aufzufordern: 1) baldigst eine gesetzliche Regulirung der Naturalleistungen an die bewaffnete Macht im Frieden, insbesondere in Bezug auf Verpflegung und Vorspann, herbeizuführen; 2) bei Artillerieschießübun gen Sorge zu tragen, daß die Soldaten in Baraken und Zelten unteraebracht werden; 8) daS Budaet für die Scrvisentschädigungen so zu erhöhen, daß die Ent schädigung auch vollständig den Leistungen entspricht. * Berti«, 13. Mai. Se. königl. Hoheit der Kron prinz ist von seiner Reise nach Italien heute früh junge Unternehmen, auf welches wir hierdurch noch mals hingewiesen haben wollen, seinen ersten Band. Derselbe brachte manches Interessante und Unterhal tende. Was dir beigegebcnen „Kunstblätter" betrifft, so erheben sich dieselben nicht über das Niveau ge wöhnlicher Illustrationen. * In Elberfeld starb am 9. d. M. im After von 32 Jahren der bekannte lyrische Dichter Karl Siebel. Erst jüngst war er von der Insel Madeira hrünge- kehrt, wo die in ihm bereits zum Ausbruch gekommene tödtliche Krankheit (Lungentuberculose) nicht mehr hat erstickt oder auch nur verzögert werden können. j- DaS baldige Erscheinen von Bunsen'S Me moiren und Biographie, herauSgeaeben von sei ner Witwe, wird angekündigt, ein Werk, das sicher in weiten Kreisen lebhaftes Interesse erregen wird. Wie die letzten Werke Bunsen s selbst alle in doppelter Lus- Ausgabe, deutsch und englisch, erschienen, so wird auch dieses über ihn handelnde Werk von der Verfasserin, als einer gebornen Engländerin, zunächst ihre» Lands leuten geboten. ES erscheint diese englisch« Ausgabe bei Longman u. Comv. in London unter dem Titel „X Aemoir ok in zwei Bänden. Die deutsche Bearbeitung hat Prof. v». Nippold in Hei delberg übernommen, bekannt durch sein kürzlich er schienene» Werk über die Kirchengeschichte des 19. Jahr hundert». Demselben ist dazu der reiche handschrift liche Nachlaß Bunsen'» zur Verfügung gestellt worden, uud mit Benutzung desselben wird die deutsch« Lu», aabe noch wesentlich gegen die englisch« erweitert und bereichert werden. Diese deutsche Ausgabe wird von der Berlagshandlnng F. A. VrsckhauS in Leipzig ver- öffentlicht.
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