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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.10.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241030016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924103001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924103001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-30
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.10.1924
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f. Jahrgang. ^ 44V Donnerstags SV. Oktober 1924 Mb Gegründel 18S8 DradlanI-hrM: »«chrtchtr, Dr»»dr». 8«mlpr»cher-Sammelnummer: 2S 241. Nur lür Nachlgelprich«: 20 011. tz* vom I«. di,3l Oktober wZ-t bei liigl.zwemioliser Zustellung Ire, Lau« l,S0»oldmark <)6AUZ5^vD"0Ul)t Postbezugrprei» >i>r Monat Okloder Z Soldmark Sinzelnum«« l» Sol«,le»»l,. Die Anzeigen werden noch Soldmark berechnet; die einlpallia» zu mm dreil« Zeile ZU Pta., liir aurwilrt» ZS Plg yam:llenanzeigen und Slellenoeluche ohne ^itlgeigekP greise. Aabali I» Pl-, austerbalb ZN Psg., die !« min breite Reklamezeil» ISti Psa., auiierdalb 2UU Psg. vffertengcbudr Il> Plg Ausw. Aullrüge gegen Borausdezahl. Schriftlestung und LauptgelchSstsftelle: Martenstrali» 38 40. vnuk u. Bering von lZteplch » AetchardI m Dresden. Postlihech-Konto 1083 Dresden. 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ES ist ein starker Stimmen zuwachs für die Konservativen zu verzeichnen. sW. T. B.j 32 Mandale flehen bereits fest. London, SS. Oktober. Heute «erden in England 388 Parlamentsmitglieder gewählt. Außerdem sind 38 bereit» kampflos gewählt, weil nur ein Kandidat ausgestellt wurde. Für dio 588 Sitze find 1390 Kandidaten ausgestellt, und zwar 883 komervative, 893 Arbeiter, 849 Liberale, 8 Kommunisten 14 Unoübhängigc. ES sind ca. 89 Millionen Wähler registriert. Das Ergebnis von 824 Wahlen wird heute spät abends be kannt sein, das Ergebnis der übrigen morgen nachmittag. Das Unterhaus hat 813 Sitze. Eine positive Arbeiter- mehrheit von nur 1 Stimme würde 898 Stimmen beanspruchen, so das, die Partei 113 ncnc Sitze erobern müßte. Ein solcher Sieg ist unwahrscheinlich. Der Wahlkampf ungewöhnlich scharf. London, 29. Okt. Wie der englische amtliche Funkdienst meldet, zeigen die in de» Hauptguarticren der einzelnen Par teien eingegangcnen 'Berichte, daß der heutige Wahlkampf überall ungewöhnlich scharf ist. Sein Hauptmerkmal ist. daß sich die Frauen in einer nie dagewcscncu Zahl an der Wahl beteiligen. Trotz der Erbitterung, uiit der der Kampf geführt wird, cst die Ordnung im allgemeinen nicht gestört worden. Tie Konservative Partei zeigt große Zuversicht: sie nimmt als sicher an, daß ihr eine klare Majorität über die beiden anderen Parteien zufallcn wird, d. h„ daß sie von den 639 Parlamentssitzen mindestens 398 erlangen wird gegenüber 258 Sitzen bei der letzten Wahl. In konservativen Kreisen wird erklärt, der Strom der Wähler sei so stark, daß er Tausende non Wählern zur Urne führe, die nicht nur im letzten Jahre ihre Stimme nicht abgaben, sondern sich niemals vorher die Mühe genommen hätten, zur Wahl zu schreiten. Die Souservativen rechnen aus den Sie« zunächst wegen des Stnowscio-Zivischciisalles, dann deswegen, weil in ihrem Programm der allgemeine Zolltarif nicht ent halten ist, der ihnen bet der letzten Wahl die Niederlage brachte» und schließlich darauf, daß die Wühler ihre Ent täuschung über die Tätigkett der Negierung hinsichtlich der Arbeitslosenunterstützung und der Wohnungsprobleme be kunden werden. Im Hauptauartier der Arbeiterpartei erwartet man anderseits, daß die Partei trotz des Sinomjem-BriefeS und der von den anderen Parteien an der Tätigkeit im Innern geübten Kritik wesentliche Gewinne er langen wird. Es herrscht die Auffassung, daß die Arbeiter einer Arbeiterregicrmia ihre weitere Unterstützung zuteil werden lassen, die sie in den Stand setzen würde, die Maß nahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Lösung der Wohnungsprobleme durchzusühren, wozu die bisherige Negierung nicht die genügende Zeit gehabt habe. Das Haupt quartier der Arbeiterpartei hat die Erwartung ausgesprochen, daß die Partei nicht nur auf ihrem bisherigen Stand ver bleiben, sondern einige Sitze aem innen werde. Be züglich dieser Gewinne glaubt man, daß sie zwilchen 15 nnd 35 Sitzen schwanken und der Arbeiterpartei im neiien Unterhaus 213 bis 233 Sitze bringen werden. Das Hauptquartier der Liberalen Partei scheint eine Besserung in ihrer parlamentarischen Stellung nicht zu erwarte». Es besieht die Ansicht, das, eher die Kon servativen, als die Liberale,, von den Verlusten der Arbeiter partei Vorteil erlangen werden. Die Liberalen rechnen mit einem Verlust von Sitzen in Schottland, doll, hoffen sie, im großen nnd ganzen ans ihrer alten Höhe bleiben zu können. Das Kabinett Macdonald will durchaus bleiben. London, 28. Okt. Nach Vlättermeldunqen erklärte Kolonialministcr T h omaS in einer Nede. die politische Lage nach den Wahle» werde sich sehr interessant aestalte». Die Arbeitcrrcgicruna werde nach den Wahlen nicht znrücktreten, sondern vor das Parlament mit einer Thronrede trete», in der sic ihre Politik darleacn werde. Vorläufiges Kompromiß im englisch- türkischen Sireii. Paris, 89. Okt. Der Sonderberichterstatter von Havaö meldet aus Brüssel, der türkisch-englische Streit fall könne als gelöst betrachtet werden. In der öffent liche« Sitzung, die heute nachmittag stattsindet. werde Ministerpräsident Branting Kenntnis von einem Kom promiß geben, ans das man sich aceinigt habe. Es besteht darin, eine provisorische Grenzlinie zwischen der Türkei und dem Irak zu schasse», über die die englischen und türkischen Truppen nicht hina,»Sachen dürfen, bis über das Schicksal von Mossnl endaültia entschieden worden ist. Das Kompromiß angenommen. Brüssel, 29. Okt. sMeldnny der Agcncc Belge.j Die englische und die türkische Delegation haben in der 1-entigeu Sitzung des Völkcrbnndsratcs den Bericht Brantingü angenommen, der dahin geht, daß die Fcstsetznua einer Grenzlinie bis z» dem Augenblick, wo die endgültige Grenze zwischen der Türkei und dem Irak festgesetzt sein wird, von beiden Teilen sowohl in militärischer Hinsicht, wie auch mit Bezug auf die Verwaltung respektiert werden soll. Jede Ocrtlichkcit, die gegenwärtig entgegen den Bestimmungen des gesamten Beschlusses besetzt ist oder verwaltet wird, muß b i S spätestens 15. November geräumt sein. Dabei ist zn bemerken, daß es sich einzig und allein darum handelt, die vorläufige Lage zu regeln. iW. T. B i Der -eulsche Luslverkehr im Winter. Die wichligslen Strecken bleiben dieses Jahr in Belrieb. Berlin, 39. Olt. Der deutsche Luftverkehr, der es in der vergangenen Sommcriaiiou mit großem Erfolge unternommen hatte, zum erste,, Male einen Nacht Luft verkehr durchzusühren, wobei trotz ungüilstigcr Verhält nisse auf der Strecke Berlin—Stockholm außerordentlich zu friedenstellende Ergebnisse erzielt morden waren, wird auch im kommenden Winter bedentsame Fortschritte bringen. In, Gegensatz zu den ver gangenen Jahre», in denen der Eurvpa-Winterslngpla» mit ganz wenigen Ausnahmen aussicl, wird in diese», Winter 1924/23 nicht nur ans der Strecke Berlin—London, sonder» >,n Streckennetz der Trans- nnd Nordcuropa - Union, sowie der Iunkcrs»Lnstvcrkehrs - A. - G. der Verkehr weitcrgesührt werden, und zwar bleiben die Linien Frankfurt n. M.—Fürth- Nürnberg—München—Wie» »nd Wie»-Budapest, sowie 31 er lin—Dresden in Betrieb, wozu später auch „och die Linie Reval—Hclsinasors tritt: ebenso sühren die A.-B.-Acrv-Trans port (Stockholms die Linie Malmö Kopenhagen nnd später die Linie Stockholm—Abo und der P L. L. Aero-Lloyd «War schaus den Verkehr ans de» Liiftoerkehrsliiilcn Danzig-War schau—Lemberg und Warschau Krakau auch im Winter weiter. Alle genannten Gesellschaften verwende» auf ihren Luft- verke-rSstreaen I u u k e r S - M e tal lj l ngz eng e. die sich allen Witterniigseinftüssen gegenüber iinempfindlich verhalten. ES ist z» erwarten, daß die während des kommenden Winters zn sammelnden Erfahrungen dazu sühren werden, daß alle LnftverkchrSstrccken im Winter, wie im Sommer künftig glcichmäßia beflogen werden. Kommt die W ü r t t c m b e r g i s ch e Luftverkehrs gesellschaft zustande, dann wird sic sich wahrscheinlich in lnst- verkehrstechinscher Beziehung der Lüdwcstdeutschcn Luftver- kchrs-A.-G. in Frankfurt a. M. aiiglicdcrn, die ihrerseits der iTranS-Enropa-Nnion angeschloise» worden ist. Stuttgart s käme als Fiiighascil für die für das nächste Jahr geplante ! Strecke Zürich—Frankfurt mit Anschluß nach Köln—London ! und nach Mitteldeutschland in Betracht. Ferner wäre von Stuttgart als ei» Znbringerdienst nach München oder Nürn berg Fürth möglich. Ein Teil der Defahung -es Zeppelins unterwegs nach Deutschland. Paris, 29. Oktober. Nach einer Meldung des „Ncw?)vrk Herold" haben 19 Mann der Besatzung des Amerika- zeppcltnö ans dem Dampfer „München" die Rückreise nach Deutschland angetreten. Kapitän Ecken er ist unterwegs nach Akro», ivo er mit dem Direktorin», der Goodyear Zeppelin Eompany kviift vieren wird. I» etwa 11 Tagen wird er dann »ach Lakchnrst zurückkchren. Die amerikanischen Priisldenlschafks- wahlen. Am 4. November wird in den Vereinigten Staaten von Amerika der neue Präsident gekürt. Diese Wahle« sind allemal ein Weltcreignis, sowohl wegen der über- ragenden politischen und wirtschaftlichen Machtstellung der Union, als auch wegen der eigenartigen, mit außer gewöhnlichen Befugnissen umkleideten Stellung, die das Staatsoberhaupt der großen transatlantischen Republik ein nimmt. Dazu gesellt sich der besondere Charakter des amerika nischen Parteigetricbcs, der ebenfalls dazu beiträgt, dem Wahl akt auch für das Ausland ein tiesergcheudcs Interesse zu ver leihen. Amerika schwelgt seit dem Kriege in wirtschaftlicher Ucberlegenhcit. Das Nationalvermögen beträgt gegenwärtig nach der amtlichen Washingtoner Statistik 359 Milliarde» Dollars. Diese 359 Milliarden Dollars sind gleich 1A Billion Goldmark, während das deutsche BolkSvermögen vor dem Kriege sich nach der Höchstschätzung nur auf 359 Milliarden Goldmark belief. In den Kassen des Staates und der Banken herrscht ein solcher Goldübersluß, daß das Gold künstlich zu rückgehalten werden muß, um einer Inflation des gelben Metalls vorzubcugen. Neuerdings hat die übermächtige amerikanische Hochfinanz auch nach Europa ihre Fühler aus gestreckt, und ihr Führer, Pierpont Morgan, ist durch den Dawes-Plan zum Mitrcgcnte» des europäischen Kontinents ge worden. Der Präsident, der an der Spitze dieses gewaltigen Gemeinwesens steht, gebietet über so ausgiebige Machtmittel, wie sie in mancher Hinsicht einem konstitutionellen europäischen Monarchen nicht zustchen und nach unseren landläufige» Be griffen eigentlich den Nahmen der Demokratie und des Parla mentarismus weit überschreiten. Der Präsident der Ver einigten Staaten hat die ausschließliche Verfügung über die gesamte Heercsmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Er richtet Botschaften an den Kongreß, in denen er mit souveräner Würde seine Ansichten über die politischen Probleme darlegt und die Absichten seiner Negierung kundgibt: er führt völlig selbständig die gesamte auswärtige Politik und ist nur bei dem Abschluß von Staatsverträgcn an die Zustimmung des Senats gebunden. Er ernennt seine Minister, die nicht ihm gleich berechtigte Kollegen, sondern ihm untergebene Staatssekretäre sind, nach freiem Ermessen, und weder Senat noch Repräsen tantenhaus haben ihm dabei etwas darein z» reden. Er ist als Staatsoberhaupt zugleich sein eigner Ministerpräsident, dem kein Mißtrauensvotum etwas anhabcn kann, der keines parlamentarischen Vertrauensvotums mehr bedarf, tvenn das Volk ihn einmal auf den Schild erhoben hat. Die Schtlderhebnng durch das Volk ist aber nicht so zn verstehen, daß der Präsident direkt gewählt würde. Die Wahl ist vielmehr indirekt. Die Urwähler, d. h. das amerikanische Volk in seiner Gesamtheit, ivählcn ein Kollegium von Wahl männern, das nach den alle vier Jahre im November statt- findcnden Urwahlen zn Anfang des folgenden Jahres die eigentliche Präsidentenwahl oorntmmt. Da es nun aber noch niemals vorgekommcn ist. daß die Wahlmänner von ihrem „imperativ» Mandat", non der ihnen durch die Urnäbier oorgcschricbcnen Richtlinie abgcwichen mären, io stellt er fahrungsgemäß der Ausfall der Nrmahlcn, sofern einer der Kandidaten über die absolute Mehrheit der Wahlmänner ver fügt, bereits das endgültige Ergebnis dar. Erreicht keiner der Bciverber die absolute Mehrheit, so geht die Wahl auf das Re präsentantenhaus über, das dann aber nicht »ach Mitgliedern» sondern nach Staaten abstimmt: jeder Staat hat bei diesem Verfahren nur eine Stimme. Kommt auch in dieser Körper schaft nicht die erforderliche Mehrheit zustande, so hat der Senat die Entscheidung, dem die Wahl des Vizepräsidenten zu°> steht. Der Senat wählt tu solchem Falle zunächst den Prä sidenten. Ergibt auch diese Wahl wieder ein negatu»es Resul tat, so übernimmt der dann gewählte Vizepräsident ohne weiteres das Präsidentenamt. Ereignet sich aber der ganz nnwahrscheinliche Fall, daß auch der Vizepräsident keine ab solute Mehrheit erhält, so bestimmt die Verfassung, daß die Präsidentschaft auf den jeweiligen Staatssekretär des. Aenße- ren übergeht. Der neu gewählte Präsident tritt sein Amt am 4. März an. Bet der diesmaligen Wahl stehen sich drei Kandidaten gegenüber: Covlidgc, der Nachfolger Hardings, ans republika nischer Seite, Davis als Mann der Demokraten, Lafollctte als Auserkorener einer neuen dritte» Partei, die den sozialen Gedanken zu ihrer Parole gemacht hat. Cvolidgc ist mit den, Korrnptionsgeriich des großen Oclskandals behaftet, der selbst sür amerikanische Begriffe wahrhaft verblüffende Ent hüllungen über die Bestechlichkeit der höchsten republikanisch« § El! W : i 1
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