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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 27.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191808279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-27
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18 Li eo zur Hotel ^vcht^ Sdne» esdc» 20. 12. iheim. l zur istr. U i — c und n — u — tr. 35. :rn u. nädch., Dres- sheim, iheim, lin - Uttgs- Post, itz — Post, Hotel en — lungs- 35. Noritz- r. den — inister, Str. 9. esdner esdner eödner arola- astr. larola- cstr. 11- esdner Iden — sheim, Güter- tel z»r « Dres- r. en —. zshei», !arola- hter «. lastr. 4. karola- >re»-en -<sr »Mks«r SächsMe Nr. 199. Telegr.Adreffe: Elbgauprcffe Blasewitz Deutschland kann »Aster or RNttnAdNt und Jr- ch »«sanrnrr«. Rur um und für die Gemeinden Blakewttz, Weitzer Hirsch, La»begast, D-brttz, Wachwitz, Riederpoyrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Pub!ik°.i°ns-Org°n und L°ü°l°nzeiger sür^s^ Dr°sden-Siri°,en. -Neugmna und -^Menntz Anschluß an den rechten Nachbar zu behalten, wurden die Truppen dort zurifckgenommeu. Die zahlreichen eingebrach- ten Gefangenen bezeichnen die Verluste der Engländer und Neuseeländer als außerordentlich hoch Namentlich haben die s»3. englische Infanteriedivision und die 21., als sie am Vortage über die Ancre zurückflutetcn, die schwersten Verluste erlitten. Die in der Nacht vom 20. zum 21. erbaute Ancrebrucke wurde dabei durch Volltresser zerstört. iM nordöstlich Co «.ourrn »u lk,kn schütz einer ihm zugeleilten Felbbatterte bediente ein Offizier mit vier Mann mit tode-verachtender Kühnheit bi» men^l^ Er w etne absto^ ale«etzten Augenblick, al» die Engländer schon fast an ^rgLch'mU-em Te!felaeb^ Wl? kann k. !^ - "'" «Speichen waren. Erst am Abend de» heißen Tage» Vergleich mit «2e «eben -er in x kam «rvsster» in die Hände deS Gegner». Dagegen vermochte reufel7> denEchati!, stellt Un-d7ef??^»^^ ^L"!.^^ltchen T-tl-^ «chlachtselde» trotz stärkster, nichtunaAvilcka?» and Ber- ohu» Rücksicht auf Berluste tprsttt wieder pyrgckrlebene An- ' d»«n> u» »1°«.» Iru« ,E,m« ,»<nnmnl. «m Dresden - Blaservitz, Dienstag, 27. August 1918 Erscheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertel). 2.70, monatl.—.90; desgl. frei insHaus oiertelj.3.12,monatl. 1.04; durch Boten frei ins Haus vierieg. 3.—, inonatl. 1.05; bei Abholung i. d. Exped. viertelj. 2.60, monatl. Nachrichten vom Weltkrieg. Kein Zusammenbruch der deutschen Macht bemerkbar. „Stockholms Dadbladet" schreibt über die Kämpfe un Westen: Die Deutschen weisen offenbar nicht recht daraus hin, daß die Angriffe des Verbandes sehr große Opfer gekostet haben. Diese Kampfe dürsten somit alles andere als entschei dend sein. Ebensowenig bewahrheitet sich die Voranssage, daß der Zusammenbruch der deutschen Macht bemerkbar sei. Im Gegenteil, es sind deren Krastbeweise seitdem ungeheuer ge- wese«. Die englische „Knockout"-Politik. „Der Kampf wird fvrtdaucru bis zur N icdersch m e t- terung Deutfchl a n d s". Das hat Llvvd oievrge ,chou im September 1916 zu einem Vertreter der amerikanisch.^: „United Preß" mit rücksichtsloser Offenheit ausgesprochen, tt.ld hat dabei den Ausdruck „Knockout" gebraucht. Das Wort nt drüben in der Bvxersprache gebräuchlich. Es bedeutet den lebten Hieb, der die Hirnschale zerspaltet, die Kiefer zer malmt, der den Gegner umwirft, daß er wie tot zusammen stürzt. Der Ausdruck in seiner ganzen zunischen Brutalität besagt nichts anderes, als daß England den Krieg solange fort fetzen will, bis Deutschland durch das „Knockout" den Genick- sang, politisch und wirtschaftlich vollständig vernichtet, nicht nur dem Siechtum überantwortet ist. Und das sagte Llond George zur selben Stunde, als der Reichskanzler im Reichs tag England als den „selbstsüchtigsten, hartnäckigsten und er bittertsten Gegner" bezeichnete. Härter und schärfer tonnte Englands Entschlossenheit, den Krieg bis zur endgülti gen Entscheidung fortzusetzcn, nicht ausgesprochen werden. lind mi^welcher Erbarmungslosigkeit, Grausamkeit und kalten Ueberlegung England dieses Ziel zu erreichen strebt, darüber hat es uns seitdem in Hunderten von Aussprüchen seiner Staatsmänner und in unzähligen Mord- und Grcuel- taten nicht im Zweifel gelassen. Es hat die Maske des „Be schützers der kleinen Nationen, der Freiheit und Temvtratie der Welt" fallen gelassen, bewußt und unbewußt, und uns ge sagt: „Dir oder ich, sür uns beide ist nicht Raum auf dieser Erde." Die Engländer haben in unseren Kolonien den deutschen Handel vom Erdboden vertilgt, unsere Landsleute 'chlimmer behandelt als die eingeborenen Verbrecher, lind wie dachten sie sich ein siegreiches Eindringen in Deutschland? Die eng lische Zeitung „Engineer" schrieb: „Ein Mittel gibt cs wohl, durch das wir das Ziel, das wir uns vorgesetzt haben, erreichen können. Mitleidlos, grau sam ist das Mittel freilich, doch hervorragend einfach. Wir meinen die wohlüberlegte, organisierte Zerstörung aller Ge bäude, der gesamten maschinellen Ausstattung der deutschen Industrie, eine organisierte Zerstörung, die auch die großen Eisen- und Stahlwerke Deutschlands treffen müßte. Die Be setzung deutschen Boden» mühte benutzt werden, um alle grö ßeren Industrieanlagen iunerhalb des besetzten Gebietes zu zerstören." Ist denn ein solcher Vorschlag wirklich ernst zu nehmen? Daran kann nur der zweifeln, der nichts weiß von dem Ver nichtungskrieg gegen den deutschen Handel seit 1914, von dein Aushungerungsplan gegen unsere Frauen und Kinder, von der Ausrottung und Zerstörung aller deutschen Geschäftshäuser in den Ländern unserer Feinde, von der amtlichen Verbren nung der deutschen Geschäftsbücher in den Kolonien. Das ist kein Kampf gegen den „Militarismus" mehr. „Dailu Chro- nicle" vom 9. Oktober 1916 schrieb: „Tie arbeitenden Klassen Deutschlands werden auch in Zukunft — und zwar härter als zuvor — zu arbeiten haben, aber nicht mehr für deutsche Ka pitalisten, sondern für fremde Regierungen." Und der Ver- nichtungswille, die Knockout-Politik, ist nicht zurückgegangen, hat sich verbösert, gesteigert. England hat sich berauscht an diesen Bildern des verblutenden, sterbenden Deutschlands - 1917 schrieb das in den breiten Massen gelesene Wochenblatt „John Bull": „Millionen von Mark müssen noch in Deutschland sein, die nur darauf warten, den Besiegten entrissen zu werden. Wir brauchen keine Angst zu habe«, Deutschland wird zahlen können. Wir werden Deutschland sein Geld abpressen und so selber größer und fetter werden. Also los aufs Ziel mit er neuter Kraft! Gold winkt dem Sieger! uns zahlen! Zwingen wir es dazu!" Englands Erdrossclungspolitik hat in den Gedanken des Wirtschaftskrieges gegen Deutschland nach dem Kriege seinen zielbewußten Abschluß gefunden. Wir können es nicht laut und oft genug unserem ganzen Volke cinhämmern. England will uns nicht nur besiegen, es will uns auch vernichten für alle Zukunft, so gründlich, daß wir uns nie mehr aufrichten können. Tag für Tag tönt es uns von drüben herüber. Bei einem Abendessen im Cvnstitutional-Elub in London am 20. November 1917 sagte der englische Minister Carson in bezag auf den Handelskrieg: „Die Vereinigten Staaten und wir — um von Frankreich, Italien und den andern Verbündeten ganz zu schweigen — haben den Strick in der Hand, den wir Deutschland um den Hals legen können, und wir werden cs auch tun." — In der Sitzung der Handelskammer von Man chester sagte im Juli 1918 der Vorsitzende Stoker: „Wir müs sen daraus bestehen, daß den Mittelmächten beim Kriedens- ichluß Bedingungen auscrlegt werden, die sie nicht allein mi litärisch vernichten, sondern sie auch in ökonomischer Bezieh- un« so vollständig verkrüppeln, daß sie sich in den nächsten iünfzig Jahren nicht wieder aufrichten können." Heute wird in England eine an Wahnsinn grenzende Hetze gegen alle» betriebe», wa» nur irgendwie deutsch sei !5!^-».dlvSbrüche wilden Hasses sind täglich in den en^ ltschen Blättern zu lesen. „Rational Review" schreibt in ihre Von der Westfront. Wie aus Genf berichtet wird, glauben die Militärkritiker aus mehrfachen Unterredungen Fvchs mit Pershing zu schlie ßen, daß in einem von den Amerikanern besetzten Abschnitt ein größeres Unternehmen bevorsteht. Beim Empfange der Presse vertreter sagte Fvch: Was ich vorhabe, können Sie vielleicht erraten, es wäre aber zwecklos, d u r ch V ermutungen die vorzeitig e dl u f m erk- samkeit dcs Gegncrs zu erwecken. Zur Ergänzung des Berichts der Obersten Heeresleitung meldet WTB. noch folgendes: Nach dem schweren, aber für uns günstig abschließendem Kampfe des Vortages setzte der Feind am 24. und 25. südlich Arras erneut zu einem mit un erhörtem Aufwand an Menschen, Munition und Tanks gegen unsere Linien vvrbrechcndcn großen Angriff an. Im Zu sammenhang mit ihm standen die gleichzeitig mit gesteigerter Kraft wieder aufgenommenen und mit äußerster Erbitterung geführten schweren Kämpfe bei Albert und beiderseits der Römerstraße südlich der Somme, die nach einheitlichem groß zügig gedachten Plan wiederum den Durchbruch erstrebten. In den Morgenstunden lag das Schwergewicht der Kämpfe am Nordteil des ursprünglichen Angriffsraumes von Moyen- neville bis Achtet le Petit. Erst in den Mittagsstunden setzten gleichstarke Angriffe auch südlich von Achtet le Grand ein, während es im Frontabschnitt von Hamel bis Albert offen bar wegen des die Tankangriffe verhindernden AncretaleS bis ans lebhafte Artillerietätigteit ruhig blieb. Gegen 12 Uhr mittags gelang es dem Gegner, durch heftige, mit außer ordentlicher Wucht geführte Tankangriffe, denen in fünf Wel len dichtgegliederte frische Jnfanteriereservcn folgten, über den Bahndamm Mouvnneville-Achiet le Grand vorzubrcchen, über Gonniecourt hinauszustoßcn und in Erillcrs einzudrin gen. Um die trostlosen Trümmer dieser Ortschaft, die bald unter englischem, bald unter deutschem Feuer lag, und über die Stotz und Gegenstoß hinüberfuhr, wurde den ganzen Tag erbittert gerungen. Immer wieder drangen die deutschen Truppen unermüdlich gegen die Uebermacht kämpfend vor und warfen den Gegner mehrmals bis zum Ostrand des Dorfes zurück, bis sie, links vom Gegner in der Flanke bedroht, Be fehl erhielten, langsam und schrittweise kämpfend zurückzu gehen. So waren Teile einer aus Niedersachsen und Westfalen bestehenden Division in Gonniecourt bereits fast umzingelt. Sie schlugen sich aber heldenmütig nach Osten durch und brach ten dabei noch manchen Tank zur Strecke. Der Zufall hat es gewollt, daß es das gleiche Regiment von Hannoveranern war, die Ervillcrs bei der Mürzvfsensive erstürmt hatten. Sie kämpften zum zwettenmale an der gleichen Stelle, rangen mit dem Engländer, ihn schwer schädigen-, und verrichteten mit den Söhnen andere: deutscher Stämme Wunder an Tapfer keit. So verteidigte ein sächsisches Bataillon den Höhrnzug _ Courcelles, ohne zu wanken un- zu weichen. Da» einer ihm zugeleilten Felbbatterte bediente ein Augen, welche Fricdeusbedingungeu die englische Arbeiter schaft im September 1917 in der Arbeiter-Zeitung „Labour Leader" aufstelltc: Die deutsche Flotte ist auszulieseru, — das deutsche Heer ist aufzulösen, — Deutschland und die Länder feiner Bundes genossen werden völlig ausgetcilt, — die Kruppschen Werke und alle ähnlichen Anlagen werden dem Erdboden gleichgemacht, — die deutschen Kolonien werden unter die Verbandsmächte ausgetcilt, — die versenkten Schiffe müssen mit Gvld bezahlt werden,— der Betrag der Kriegskvstenentschädigung muß un gefähr 20 Milliarden Mart betragen, — der Verband wird 200 Jahre lang eine Besatzungsarmee in Deutschland halten. Das ist der nackte, brutale Wille, ein ganzes Volk von siebzig Millionen Menschen politisch und wirtschaftlich einfach umzubringen, zu kämpfen bis znm „Knockout", dem Gnaden stoß, dem Fangstoß. England ist der Vater dieses Gedankens und hat allmählich und zielbcwußt alle Verbündeten für diese „Knockout-Politik" gewonnen. Amerika schlägt ebenfalls schon in die gleiche Kerbe. Die „Newnork Times" schreiben: „Deutschlands Beteuerung, daß es nicht die Absicht hat, Belgien zu behalten, hat weder Interesse noch Wert. Die Alliierten werden Deutschland aus Belgien vertreiben." Hierzu sagt der englische Prvpagandaminister Northcliffe in den „Evening News" vom 16. Juli 1918: „Wir sind hocherfreut, eine so klare und laute Stimme aus Amerika zu vernehmen. Sv soll man sprechen: Deutsch land soll vernichtet werden, im Sinne der „Newnork Times". Wir meinen vernichtet durch blutige und absolut unheilbare Niederlage auf dem Lchlachtfeldc, so daß von Deutschland nichts übrig bleibt als die Knochen seiner toten Soldaten in Frankreich und Belgien. Es gibt keinen anderen Wrg." Angesichts solcher Aenßerungen nnd solch teuflischen Ver- nichtungswillcns gibt cs nur eine eiuzige Antwort: die Ant wort mit dem deutschen Schwert, mit deutschen Hieben, so wuchtig und scharf, daß von den Plänen und Absichten Eng lands kein Fetzen mehr üvrig bleibt. Es heißt, die Zähne auf cinanderbeißen und durchhalten! Lieber noch ein halbes Jahr dnrchhalten, als hundert Jahre für England fronden! Anzeigcn-Preis: die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Raum 35 Pf., im Tertteile die Zeile 90 Pf., für An- und Verkäufe und dergleichen 30 Pf., Tabellen- und schwieriger Satz 5O°?o Aufschlag. Anzeigen-Annayme für die nächste Nummer bis mittags 12 Uhr. Fernsprecher: Amt Dresden Rr 2O8VÄ sür die Kal Amlsbauvlmannschaft-n Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Kgl. Amtsgericht Dresden sur die Kgl. enntendentur Dresden II. das Kgl. Forstrentamt Dresden Deutschland und Spauwn. „Temps" erfährt aus Madrid: Der Minister für ösfeni- üche Arbeiten Eambv erklärte einigen Journalisten, er glaube nicht an Verwicklungen in den Beziehungen zwischen Deutsch land und Spanien, aber Spanien habe die Interessen feiner Handelsmarine verteidigen müssen. Der Ministerrpäsident, der Minister des Aenßern und des Innern werden in Zu- knnst einen Londerrat über die Prüfung der Fragen der äu ßeren Politik bilden. Man sieht der Entwicklung der Lage im allgemeinen mit Ruhe entgegen. — Wie uns ein Tele gramm meldet, hat gestern -er deutsche Botschafter am spani schen Hofe dem König von Spanien einen Besuch abgestattet. Die englische Antwort an Dr. Lols. Ter Vertreter Reuters hatte eine Unterredung mit Ro bert Eecil über die Rede Solss, wobei Eecil erklärte, die Rede Solfs ist eine große Verbesserung im Ton im Vergleich mit alledem, was bisher aus Deutschland gekommen ist. Was Lols über Belgien sagte, bedeutet einen großen Fortschritt. Leine Worte „wir beabsichtigen nicht, Belgien in irgendeiner Form zu behalten", sind befriedigender als alles, was früher gesagt worden ist. Hoffentlich ist Solls Erklärung keine Pa raphrase der früheren Erklärung des Reichskanzlers. Was Solf über den Vertrag von Brest sagte, ist der weitaus auf richtigste Teil seiner Rede. Tatsächlich sagte er, deß der Ver trag nur eine zeitliche Maßnahme sei, dazu bestimmt, ein«» unabhängigen Staat aus der Baus der Nationalitäten aufzu bauen. Dies ist das erste Mal, daß wir erfahren, daß der Ver- trag von Brest nur zeitlich gedacht ist. lieber die deutsch-« Kolonien sagte Eecil: Solf ist sehr entrüstet über die Be hauptung, daß das deutsche Vorgehen in den Kolonien un menschlich sei. Die englische Regierung wird hierüber bald ein Blaubuch herausgebeu. Mau wollte Afrika militärisch be herrschen. Nie ist der Vorschlag gemacht worden, die deutschen Kolonien bei England zu behalten. Balfour und die anderen sagten nur, daß es für Deutschland unmöglich sei, die Kontrolle über seine Kolonien wieder zu bekommen. Weiter aber sind iveder Balfour noch Llvnd George gegangen." — «Man hat eS hier wieder mit einer Verdrehung der Worte zu tun. T-e Entente-Staatsmänner verstehen es glänzend, ihren Reden und Aenßerungen den Schein der Wahrheit zu geben und da mit ihre eigenen Völker zu täuschen. Interessant ist die Be stätigung, daß die Entente nicht geneigt ist, Deutschlands Ko lonien znrückzugeben. Wir sind nun der Ansicht, daß darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, denn das Deutsche Reich kann heute ohne seine bisherigen Kolonien gar nicht mehr existieren und muß im Gegenteil sich bemühen, dieselben zu vergrößern resp. günstig abzurunden. D. Schr.f Die deutsche Antwort an Lord Cecil. Die „Nvrdd. Allgcm. Ztg" schreibt zu den Aeußerungcn Lord Robert Cecils: „Lord Cecil bezeichnet die Rede des Staatssekretärs Tr. Solf als einen Fortschritt. In welchem Sinne er das meint, ergibt sich aus dem Friedensprvgramm, das er später entwickelt und das darauf hinausläuft. Deutsch land seine Kolonien zu rauben und ihm eine völlige Nieder lage zu bereiten. Lord Cecil irrt sich, wenn er glaubt, daß die Rede des Staatssekretärs Solf ein Fortschritt auf diesem Wege sei. Wir wollen und werden uns unser weltpolitisches Recht auf Freiheit uud Auf stieg nie und nimmer verkürzen lassen. Die Durchsetzung dieses Rechts ist unser Kriegs- ziel und unsere Bedingung für den Frieden. EZ ist zu bedauern, daß die Kundgebung Lord Cecils auf dem Wege zu einem solchen gerechten Frieden einen entschie denen Rückschritt bedeutet." Auch eine A»tw»rt a» Dr. S»ls. Der australische Premierminister Hughss sagje in einer Ansprache an die australischen Truppen in Saltsouryplain am 19. August: E» gibt heute Leute, die von Frieden reden, al» ob man nur ein Wort zu sagen braucht, um ihn zu erhalten, «ber ihr könnt ebensogut einen Becher in ein trockene» Fluß bett tauchen un- erwarten, Wasser zu schöpfen, al» ihr Krie- den im Dschungel von wilden Tieren erwarten könnt. Ihr könnt ebenso an einen menschenmor-en- denBerrückten herantreten, um ihm von -er Brüderlich keit -er Menschen zu reden, al» ihr dem Deutschen von SrteLen sprechen könnt. R» ihr ihn geschlagen un- belehrt daA öaß ihr sei» Drewer sei-. E» gibt «u^e Weg Vick Frieden, -er dqrlü besteht, »ie Welt v A et« d g -»» Friedens z« Befreie». Diese B est »tg
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