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Dresdner Nachrichten : 12.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-12
- Monat1870-09
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.09.1870
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»u« u den billig»» im Ring. dieser Geicllsck'»'! erden, und ffnlct »1 statt. >7d. I. I7d. I. Krudtefcft enen Kuchen »nt : Wurst, cz in Blastwitz. »re ilt«n< uii den HM tu r Heim mitcmki» c in Email der vorden und büß! indcr, dicscidc 1 an den Portin bzugeben. onium», eti wie neu. a»s- !g, ist soiott >su icu dci H u st c d. Königoimttdi > Paar ttcn u. gksisttcn: liiciij, sind rrcie- Iacobög. 5. L ) sür eine lllesian llig u, verkamen naischc Skr. 17, l i von Tbellnahim ergcllcbtc» Anna > Dank und vittcii, ernbcrz für eine» a. cvtcmver I87t». atze ncvst Frau tztmiacn Illen Auoiübrmu . Raschle, tzstraßc 'Rr. UV , Braten ». s. w löbmischc Butlkr, .einen billigst v D o r i cd a ii, zerplatz 21,1. in« I»vr- mittler Herren lause gcsuckst. Allee I7K. p». Uiauiai eiapml Svorcrgasse ll Beilage sehe Sonntag? ll». theilt mit: Preußische Gelaireurs werden lisirt in Chateau Thicrn», Montmirail, la e souü Zouarre und Vaillysur Aisne. Die Preu ßen beobachten strenge Rlannszucht und verhindern' die Verwüstungen. Die Eisenbahnverbindung von Ment sur Seine und zwischen Chaumont—Mut jmse und Basel ist frei. Ter Präsect des Voge sendepartementü meldet, daß sich die Lage des De Mementü gebessert und keinerlei Truppenbewc Mg signalisirt sei. Toul leistet fortwährend ener gischen Widerstand, die Garnison macht häufige u. siegreiche Ausfälle. Gerüchtweise verlautet, Bazaine ireäe den Feind unterhalb Metz und mache Schein mnvvers gegen Pont a Mousson. Die um Straß bürg coneentrirten Preußen nahmen einen für. vtraßburgbrstinirntknMunitionstransport. Dr. J.'Z Tageblatt für lliiterhaltmig und GeWstsverkehr. Druck und Eigcnlhum der .Herausgeber: Isttpsch 0d Ntilhardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Neichsrdl. Rr.ZLS. Fünfzehnter Jahrgang. Milredaeteur: Theodor Arabisch. Drcodrn, >2. September. — Dresden, kt. September. Noch weht die Fahne der blauen 'gemäßigten Republik über den Zinnen von Paris, die zurückgekehrten wilden Republikaner vom Schlage des Flourens, Tibaldi und Anderer aber arbeiten dahin, daß möglichst bald du rothe Republik an s Ruder komme. Schon sieht der Dichter Aiclor Hugo in sich den künftigen Präsidenten. Während die mimenden Bürger -Haus und Heerd im Stich lassen, um ihre Familien mit zusammengcrafflen Kostbarkeiten zu retten, schlägt der Pöbel durchschnittlich täglich kO Menschen lodl unter dem bonvande, daß sie Preußen und Spione seien. Es ist klar, daß die europäischen Monarchien wenig Lust verspüren werden, offiziell eine solche Republik als völkerrechtlich begründet anzu eNenncn, wahrend sich andrerseits die Republiken beeilt haben, die neue Genossin freundschaftlich zu begrüßen. Dieser repubki bimschei! Staatsgewalt gegenüber gewinnt nämlich jetzt für die oisiziösc Berliner Presse Seine Majestät der gefangene Kaiser Rai'vlcon III. aus einmal eine sehr schätzbare Eigenschaft: er si der Wiederhersteller der Ordnung, der Retter der Gesellschaft in zwciler Auflage. Diese Zeitungen täuschen sich nicht darüber, daß auch ein mit preußischen Bajonneten nach Paris zuruck geführter Napoleon nichts weiter zu thun haben würde, als auf Rache zu sinnen, aber in Berlin fürchtet man die freiheit lich wühlerische Propaganda, welche von einer Republik allmälig 'ich über Europa verbreiten würde. Deshalb gilt der Gefangene aui Wilhclmshöhe immer noch als das anerkannte Oberhaupt der Franzosen. 'Rach unsrer 'Ansicht wäre es der Demüthigung ckr die Franzosen zu viel, wenn wir Deutschen ihnen den Elsaß um Lothringen nehmen, dafür aber den Napoleon lassen woll te:!, und die Sache stellt sich sür uns einfach so heraus: haben >ou erst Paris, so wird sich schon eine Regierung finden, mit welcher Friede zu schließen ist. Fm Besitz von dem vierten Theile von Frankreich und der Hauptstadt dieses Landes brennt »s uns nicht so auf die Nagel und wir können es eher ab warten, bis sich in Frankreich eine starke Friedenspartei ge bildet hat, welche auf die Bedingungen, die wir Frankreich au »erlegen müssen, um uns vor seiner Rache zu schützen, ein geht. Wiederholt hat Deutschland versichert, daß es sich nicht um die inneren Angelegenlzeiten Frankreichs kümmern wolle, rs kann diesem Grundsätze nicht so untreu werden, daß cs den Franzosen die Negierung Napoleons aufnöthigt. Ich weiß nicht, sagte ein Staatsmann, welche Regierungssorm sür die Franzosen die beste ist — die schlechteste ist jedenfalls die der Napoleoniden." Die jetzige Republik macht gar kein Hehl daraus, daß sie eigentlich nichts that, als eine herrenlos gewordene Gewalt an sich zu nehmen, um'sie Dem auszuhän digen, den das französische Volk als sein Oberhaupi aner kemn. Zu diesem Raisonnement giebt jetzt noch die Stille, die in den militairischen Meldungen eingclrclen ist, die Zeit. Was sich ereignen wird, wenn die Deutschen in Paris eilige zogen sein werden, dürfte ebenso aller Voraussetzung spotten, wie die Ereignisse vor Metz und Sedan. Wir fassen nur diese politische Lage im gegenwärtigen Augenblick dahin zusammen: Napoleon wird jetzt als Souverain behandelt, mit dem gehest mm Hintergedanken, ihn den Franzosen als Straflager zu ge den. Und hiergegen protcstirt das Rechtsgefühl um so mehr, «IS Niemandem bange zu sein braucht, daß nach der Erobcr ung von Paris schon eine Regierung zum Friedensschluß — «eiche auch immer, nur nicht die Napoleons - sich finden wird. Nur um an Napoleon noch Etwas zu finden, was Anerlenn ung verdient, wird er jetzt auf einmal als tapfrer Mann, der den Tod in der Schlacht suchte und nicht finden konnte, aus geputzt. Alle diese Geschichtchen von den in Napoleons 'Rahe platzenden Granaten sind Lügen, wie sie nicht blos die von dem grauenhaften Anblick eines Schlachtfeldes erhitzte Phantasie, sondern auch die kluge Berechnung der Politik ci-sindel. Es ist noch in der Erinnerung, daß in der 'Nacht des L. Deeember General Fleury ihm die Pistole vor die Stirn halten mußte, um ihm, der sein Verbrechen zu vollenden nicht den Muth besaß, durch Schrecken diesen Muth einzujagen. - Verfolgt man die Ortschaften in der Nähe von Paris, aus welchen man das Erscheinen der Deutschen meldet, aus der Karte, so findet man, daß dieselben einen großen Halbkreis um Paris herum bilden. Es ist dieß der östliche Halbkreis vor Paris, dessen nördliche Spitzen Eröpy und Eompu gue, dessen südliche Spitze Troyes bildet. Der Vormarsch der Deutschen hat also bereits die Ortschaften thcils wieder erreicht, thcils überflügelt, wo die deutschen Heere Halt machten und von wo sic nordwärts abschwcnlten, als sie Kmntniß von der seltsamen Nordpolfahrt von Mac Mahon erhielten, die in dem deuischen Eisenwall von Sedan ein ebensolches Ende fand, wie die Rordpolfahrt der deutschen Seeschiffe in dem Eise von Grön laiib. Es wird nun nicht mehr lange dauern, so wird auch der westliche -Halbkreis hinter Paris ebenso von deutschen Trup pen gebildet und damit der Ning um Paris herum geschlossen werden. Das ist schon deslsakb nothwendig, um die Franzosen km Unklaren darüber zu lallen, welche von dcn Forts von Pa Montag, 12. September 1870. ris zuerst gestürmt werden sollen. Die Pariser erwarteten das Erscheinen der Deutschen vor Paris am kl. oder 1L Die Hauptstraße der Deutschen führt in dem Thakc der Marne, doch wird der Vormarsch nicht wenig dadurch gehindert, daß alle Brücken theiks unterminirt, thcils schon gesprengt, daß alle Tunnel ver schüttet sind.w. kl nenlschieden ist, ob das feste Laon von den Franzosen gehalten wird, sicher ist dieß von der äußerst starten Festung Loissan. Rietz wird sich keinesfalls aus Mangel an Nahrungsmitteln ergeben. Es ist ausgezeichnet verprvviantirt. Der preußische Feldeaplau, Fürst Edmund RadzinstU, welcher gefangen nach Rietz geführt worden war, jetzt aber sreigelassen wurde, berichtet, daß in Metz, ganz außerordentlich starte Bor räthe sind, die Ossiciere diniren ganz wie gewöhnlich, nach Tische füllen sie alle Kaffees ivie in Friedenszeiten und der einzige Unterschied ist der, daß sie zum Kaffee weniger Zucker nehmen. Doch was ist jetzt der gefangene Löwe in Rietz? Aller Augen sind aus Paris gerichtet. Fast glauben wir, eS wird ernstlich vertheidigt. Nicht deshalb, weil Fules Favre sein Testament gemacht und feierlich von seiner Familie Ab schied genommen hat, nicht deshalb, weil alle Arbeiter bewaff net wurden, aber die ganze Athmosphäre über Paris riecht wie Pech und Schwefel. Möge das Ende dieses Kriegs nicht zu lies in Blut geraucht, nicht zu sehr mit Gräueln aller Art besudelt sein, mag Paris, die schöne Weltstadt, nicht das Schick sal von Straßburg thcilen! - lieber das Eiiirückcn der Deutsche» in R e i m o berichtet man dcrK.Z.: „Die Franzosen, welche imgcsäbr I2,«sOO Maiiii stark unter dem General Erca in Reims standen, baden bereits in der Racbt von Sonntag am Montag ticic Stadt verlassen, um sich am Paris ziirückzuzicbc». Ria» baktc zuerst die Ab- sick't, Reims zu vcrtbcidigcn, und dasselbe in eine Art vonVer- theckigungszustaick gesetzt, In Folge der Geiangennatzme der Armcc Mae Maboii's batte man aber die Ideen geändert, und cs war »oeb Palikao, welcbcr den Bcstebl znm Rückzüge gab. Gkcicki nach Abzug der Franzosen, welcher i»n 2G kkbr beendet war, traicn die erste» deutschen Reiter, zwei preußische Husaren, ein und sprengten durch einen Tbeil der Statt binturch. In zwischen batte der Maire von Reims dcn Gciiieinccratb versam melt, n»i ibin den Abzug der Truppen mitzulbeiicn, der eine cdc Bertbcibigung unmöglich mache. Füns Wagen mit Pulver, welche die Truppen vergessen, wurde» hierauf thcils »och wcg- gcschafft, thcils in den Kanal versenkt, und die Polizei-Agenten und die Pompicrs, welche zurückgeblieben, steckten sich in Elvi! kicidcr. Um 7 Ubr Morgens kamen fünf preußische Husaren vor Reims an, die Menge schloß jedoch das Gittcrtbor link die Hmarcn >prc»gtcn wieder ab. Um 10 Ubr wurde dem Maire gemeldet, daß eine Schwadron Hm'arcn im 'Anzüge sei. Der selbe begab sich sofort an das Thor Bcrkbcmv und verlangte den Offizier, der sie kommantirte, zu ivrcchcn; drückte diesem dcn 'Wniiich aus, daß man die Stadt schonen und ibr nickst die Scba»te aickbmi möge, sic nur mit einer so kleinen Truppen zavl zu besetzen. Dies wäre auch schon dcsbalb gut, weil die Arbcitervevölkerimg jebr erregt sei und gegen eine w kleine Truppe scindUch amtretcn könnte, wäbrcnt ein stärkeres Trup. pcmorps am keinen Widerstand stoßen werde. Der Offizier gab seine Zustimmung, jedoch unter der Bedingung, daß der Maire 'Alles amblcte, das Volk zu beendigen. Letzterer erließ bicram' eine Proklamation, worin er die Bevölkerung aun'ordcrtc, keinen 'Widerstand zu leisten, da derselbe docb nach dem 'Abzüge der Truppe» vergeblich sei. Um >2 Ubr 2.'» Minuten ritten vier deutsche Reiter in Reims ein. In der Straße EZ-rös aiigckom men. dielten sie vor dem Laten eines Zuckerbäckers, um sieb vier Kuchen z» tauie», die sie bewvttcn. In diciem Angenblickc wari sich ein alter Mann über einen der Reiter lwr, miste dessen Piere am Zügel und ries aus: „Ibr werdet das nicbt essen I" Der Reiter stblnginit dein Kolben 'eines Pistols ani ben Man» ei»: da derselbe aber nichttbSiieß, lo schon er aus ibn und vcr- wuntctc ib» am Nacken. Die Reiter verließen bicram im Ga lopp die Statt, wobei ietocb noch ein junger Mann am sie schoß. Um :i Ubr erschien nun die ganze Schwadron, welcher der Maire die Stadt offiziell übergab. 'Wild daraus rückte das Hanpteorps beran, das ans 2.'»,tUK> Mau» bestand." Florenz, n. Lcptbr. Garibaldi bat Frankreich seine» Arm angcbokcn. Frantreich erklärt, cd babc die Lcptciiibcr- eenvciitio» schon selbst gekündigt. Stand der italienischen'Armee ulogioo Mann. 'Alle Städte Italiens babcn geflaggt. An der Grenze babc» die französischen Douaniers das Gepäck res Prinzen Napoleon mit Beschlag belegt und das der Prinzessin Elotbnde visikirt. - In de» Lazarctben ist jetzt wenig Nachschub angctoin- u>ci'. die meisten Verwundeten geben nacb Bautzen mit Görlitz. So am Freitag gegen 5>o '.'Rann, so am Sonnabend Ist Man», welche der bekannte Abg. kw, Pstiffer, der sich dem internatio nalen Verein zur Verfügung gestellt bat, in cincm Grtrazugc von Sedan nach Bautzen geleitete. Die Wunden der in den Lazaretten Befindlichen sind entschieden in der Besserung bc griffen. Der migiüetliche Preuße, weicher aus ccm Waggon gestürzt war und dem man den Arm und das balbc Bein ariipu- tirt batte, ist schließlich seinen Leiten erlege». In der nsucstcii Zeit sind bei vielen Verwundeten, denen ibrc Angcböriacii tZlaschcn Biaiiiilwei», Büchst» mit Eingemachtem, srüches Obsl und dergleichen initgcbrackst und zugcstcckt batte», diese Vorrätbc von verbotenen Waarcn entdeckt und wcggciwmincn worden. Möge tocb das Publikum bedenken, daß cs bierdurck' die Vcr wuntctcii lcickst zu Duitstbler» verleitet, ivelcbe den Erfolg vcr Heilung scvr gesäbrdcii können, 'Viele Kranke koinincii z, B, mit ciiicin 'Ansatz zur Rubr an, was Niemanden wundern wird, der die Strapazen des Bivonaks kennt. Obst und äbiiliciic Stolle wirken in solche» Fällen geradezu wie Gilt. Wenn sick> derartige Schinuggeleicii wiedcrbolcii sollten, >o sind die Lazarctb- Eomiilijsioncii gcnötbigt, die Besuche der Augebörigeii von de» Verwundeten icbr zu beschränken, - Dci Pirnacr „Kamerad" tbcilt mit. daß nacb Berichten verschiedener durch Dresden gekommener preußischer Gardc otfiziere die sächsiscl'cii Insaiitcric-LtabsMzstre und berittenei. Hauptleute wäbrcnt des Gclcckstv nickst vom Pferde stiegci: sondern im Sattel bleibend ibrc Truppen zum Sturm und Liege sübrkcn. Eben i'o rühmten sächsische Offiziere die gleiche Tapierkcit bei den mit ibncn vereinigt känipst.idcn preußischen Gardeoffizicreii. ES galt aus beiten Seiten als Ebrensachc nickst von der Erlaubniß Gebrauch zu machen, zu Fuß zu stür me», sondern bebms der besseren Ilcbcrsickst zu Pscrd zn bleiben, -dsterdiircli den feindlichen Geschossen ungleich mcbr erponirt. sind, wie die Verlustlisten bezeugen, eine miverbältnißmäßig große Aiizabl dieser Oiffzicrc verwundet und gctödtct worden. - Die beiden (Zstsangvcreinc „Zcpbvr und Genasia" vcr aiistaltcn beute iMontag, in den freundlichen Localitäten des deutsche» Kaisers in Pieschen cin Eonccrt mit Ball. Der Rein ertrag ist zum Belten der Familien nnstrcr cinbcrustncn Vater ländischen Krieger bestimmt. Wünschen wir diesen decken bei allen Gelcgciibcitcn opferwilligen Vereinen ein volles Haus. — Millionen guter Mensche», möge» cs Einzelne oder ganze Eorporalioncn sein, vaben sich die Amgavc gestellt, bil'rciche Hand bei dem großen 'Werke der Barmbcrzigkcit zu leiste»; die kramatiichc Kunst, ob wabrcr Künstler oder Dilettant, lucht ibr Stberstem bcizutragcn. So rüstet sich die GcstUschast„TbcspiS". welche durch ibrc rbtatraliichen Aufführungen >»> Wintcrbalb jabrc ihren Freunden so manchen Genuß bereitete, heutelMon lag» in 'Braun s Hotel zum Besten derHinterlasscucn cinbcrust- ncr Krieger zu wirke», und zwar durch Aunübrimg des Stückes „Das bcinooßtc Haupt": es ist so reckst geeignet, Ebaratterzüge des deutsche» Volkes zu kennzeichnen. Möchten reebt Viele dicst Vorstellung besuchen inErinncrung cincrgiltcnThat.lS.Annonce., — Das große Dresden nickst allein — auch Lenden iwill gepriesen sein, nämlich Lcubcn bei Lommatzsch, das in seinem Patriotismus c>cnialls nicht zurückgeblieben ist. Die Tochter des dasigen Pfarrers, Fräulein Lcgnitz, bat, ganz dcn Dresd »er Vorgängen äbnlick', eine Lotterie znm Beste» der verwno. deck» sächsischen Krieger veranstaltet, die um io größere 'Arier kcnnnng verdient, als Fräulein Scgnitz persönlich in dem gro ßcn Kirchspiel jedem jungen Mädchen die Bitte an's Herz ge legt, freiwillige Gaben kür dcn wolsttbätigen Zweck zu spcirdcw Es ist dies gewiß ein sehr nachabiiiungswcrlbcö Beispiel voick jnngiränlichem Patricstismus. — Nachdem schon seit scvr langer Zeit der cvcmals aus der alten Brücke angebracht gewesene Tlstrmoinctcr vcrichwinitc:. ist, weil ibn die überall arbeitenden ruchlosen Hände frevelhafter Weise zertrümmert, so ist in diesen Tagen, wenn auch an au derer Stelle, ein neues derartiges Instniiiicm dort befestigt worden. Dcnclbc befindet sich ans der 'Alkstädter Seite ari dem eisernen Geländer des ersten Prellerplatkaiis vis-ä-vck dem EiiinchmcrhäuSck'en und gereicht sogar imoscrii dem Platz zur Zierde, alS die eiserne Fassung des Instruments, bervorgegäu gen ans der Werkstatt des Herr» Lchlossermcistcro Kühnscheri am Lee, einen äußerst geschmackvollen und icbr künstlich an? Schmieteküc» gcicrligtcii'liabmcn bildet, der tasGlas sck'ützend um giebt. Der Tbcrmomctcr selbst ist von Herrn Optikus Lcb mann. Hoffentlich wird diese tankeiiswertbc Einrichtung ein längeres Leben baden, als die irnbcren. — Man sollte cs kaum glauben, daß die alte Gesck'iclstc sich wicdcrbolt. Und doch ist's dieser Tage gcsthcbcn. Ein diesiger Gcschästsinbabcr, dessen Name nichts zur Sache timt, schickte seinen erst kürzlich cumrgirten Marktbclier mit einem nwblver iicgeltcn Pagnct nach der Post, das nach Pirna geben sollte. Der Mmtwelstr ging ab. Der RUttag kam, aber der Bote kcbrtc nirlst loictcr. Der Inbalt des Packeis hatte einen Werk!' pon nur t! Tbalcrn; cs war also nickst anzuncbmcn, daß Licie kleine Lninme 'Anlaß zu einer Unterschlagung gegeben haben sollte. Die Lache klärte sich indes» bald aui; denn'Abends kam der Marktbclier tottmüdc und mit bestäubten Stiefeln bei»:, er batte das Packet in icbr dienstfertiger Weise selbst nach Pirna getragen. — O c > i cn tI i cb c G c r > ch t S i i tz n n g a in ll, L cptb r Ein nicdcrgcbcngkcs, irnber in guten 'Berbältnisscn lebendes Evcpaar betritt benrc die 'Aullagebank. Wilbelm Ligismimd Lange nnd dessen Ebenau Ebristiane Marie Lange, gcb, Scbu stcr, von vier, sind des Betrugs und Dicvstabto angektagt. Der Angeklagte >var stübcr Lottcriccollccienr, in der leisten Zelt dagegen vorübcrgcbcnd Dicnstmann. Die iäbrlichcnEinnabmcn slininitcn nicht iiiil de« Ausgaben. so daß schon seit nicbreren Iabren das Baart'er»iögc>i in nicksts zusammciigeschmolzcii war. D>t betrat der Angeklagte im -Jahre 1800 die Vcrbrcchcrl nu bahn, indem er sichWechseltälschimg zu Schulden kommen ließ, Fcblcickc tür die Familie mit drei Kindern zu erschwingen. Die Notb ward größer. Da faßte der Angeklagte aufs Neue den Entschluß, 'leine Zustuckst zum Verbreche» zu iiebincn. Sein Augenmerk lichtete sich nun aui die Ankündigungen über zn verleibende PianockrtcS. So Hit er vom lll. Novcmvcr bis 28. Deeember vor. I. fünf Mal diese Gclcgciibcit benutzt nick lilns Instrumente geliehen, um dicielbcii zu vcrpsändc;n. Er gab jedesmal vor, das Pianoiort sür einen Schüler oder Eon- servatoriften zu brauchen, ivclchcr bei ihm wohne. Letzteres war wobt richtig, allein znm Gebrauch ließ er den jungen Leuten keine Zeit, da er nur aus Stunden. längstens 4 Tage jedes Zn. strumcnt in seiner Wobnnng bcbielt, Leine Frau hatte ihm vor dem Entleiben einige Male abgeratben, ist jedoch von ihm beschwichtigt worden: beim Verpfänden war sic selbst »nt tkatig. Ans die Frage der betreffenden Pfandlribgeschäste: wem das Instrument gehöre? aiitnwrtctc die Angeklagte in zwei Fällen, cs sei ihr Eigcntlmm; in einem Falle, cs gehöre Bekannten, stir wesend. Der GeschästSiaus der fragliche» Instrumente war sol gcntcr: das erste, geliehen vom Musiklehrer Böhme, an Wertb 5t» Thlr., ward verpfändet bei der Lomdardbank für 20 Thlr. nnd dem Eigenthümcr ans Verlange» unentgeltlich wieder auö- Ntuestes Telegramm siehe am Kopfe.
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