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Weißeritz-Zeitung : 05.12.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189512059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18951205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18951205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-12
- Tag1895-12-05
- Monat1895-12
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.12.1895
- Autor
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Lokales und Sächsisches. Dippoldi-walde. Eine schöne Thal edler Nächsten lieb» und wahren Mitgefühls legte das Personal der Reichel'schen Etrohhutsabrik gegen einen Mitarbeiter an den LÄg. Letzterer ist der kürzlich in Elend von schwerem vrandunglück heimgesuchte Prester Ullrich, welcher im Sommer dem Maurerhandwerke nachgeht und eS besonders beklagte, daß auch sein Handwerks zeug ein Raub der Flammen geworden war. Sogleich veranstalteten nun seine Arbeitskollegen eine Samm lung (an welcher sich auch in edlem Wetteifer die Ar beiterinnen betheiligten) mit einem Resultate, welches dem Armen die Wiederanschaffung der erwähnten Werk zeuge möglich macht. Die Arbeitergroschen zu solchen Zwecke zusammenfließen zu sehen, ist wahrlich besser und erhebender, als sie zur Herbeiführung und Unter stützung eines Streikes hinauSzuwerfen, welcher den Betheiligten selten Nutzen, oft aber unsägliches Elend gebracht hat. Vielleicht regt das Beispiel der braven Leute auch noch andere Menschenfreunde an, sich an diesem LiebeSwerke mit einem Echerflein zu betheiligen. — Geschäftsbericht deS Vorschubvereins zu Dip poldiswalde vom Monat November. Einnahme: Ge- schäftSantheile 743 Mk. Spareinlagen 9069 Mk. Zurückgezahlte Vorschüsse 16053 Mk. Zinsen und Provision 748 Mk. Ausgabe: Vorschüsse 15017 Mk. Einlage bet der Bank 10375 Mk. Spareinlage zurück 10081 Mk. Dividende und GeschäftSantheile zurück 305 Mk. — Mit Rücksicht auf die bisherige verschiedenartige Schreibweise des Namens der ländlichen Ortschaft Seyde im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dippol diswalde wird durch da» Ministerium des Innern be stimmt, daß die vorstehende Schreibweise künftighin allgemein anzuwenden ist. — Um der Verjährung vorzubeugen, die für Forderungen aus dem Jahre 1893 mit Ablauf des 31. December dieses Jahres eintritt, ist es rathsam, bei Gericht einen Antrag auf Erlassung eines Zahlungsbefehls zu stellen. Dieser Antrag wird durch lleberretchung eines im oberen Theile ausgefüllten gedruckten Formulars für einen Zahlungsbefehl ersetzt. Bei der Ausfüllung ist zu beachten, daß die Zeit der Entstehung der Forderung und der Rechtsgrund für dieselbe in den Zahlungsbefehl aufzunehmen sind. Handelt es sich um eine aus mehreren Einzelsorde- rungen bestehende Schuld,' wie z. v. eine Waaren- forderunq, so ist eS zweckmäßig, dem Zahlungsbefehl bezw. dem Anträge darauf eine spezifizirte Rechnung beizufügen, fit dem Zahlungsbefehl aber die Gesammt- summe aufzunehmen. Endlich muß der Antrag auf Erlassung eine- Zahlungsbefehl» so rechtzeitig bet Ge richt etugehen, daß der erlassene Befehl dem Schuldner noch vor Ablauf de» Jahresschlüsse» zugestellt werden kann, da dies« Zustellung allein die Verjährung unter bricht. Gchmiedeberg. Bei der hies. Gemeindeverbands- Sparkaffe wurden im Monat November er. 74 Ein zahlungen im Betrage von 4317 Mk. 50 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 17 Rückzahlungen im Betrage von 1496 Mk. 65 Pf. Höckendorf. Vergangenen Sonntag gab der hies. Gesangverein „Eintracht" ein Vocalconeert, da» ungewöhnlich stark besucht war und Zeugniß ablegte von Fleiß, Ausdauer und Energie seiner Mitglieder. Da» Programm wie» Ehorgesänge, Quartett» und einige Couplet» auf. Sämmtliche Darbietungen wurden mit Präzision vorgetragen und fanden reichen Beifall. Die Instrumental-Begleitung, übernommen vom Herrn Kantor Kühn, wurde mit Meisterschaft exekutirt. Viel- leicht werden wir recht bald wieder mit einer ähnlichen Gabe erfreut. Schönfeld. Am 3. Dezember wurden hier 212 männliche und 288 weibliche in Summa 450 Personen gezählt. Inserat«, welche bet der bedeutenden Auflage de» Blatte» ein« sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfa. di« Spaltenz eile oder vere» Raum berechnet — Ta bellarisch« und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge- sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 20Pfg. „Wei-erkßÄeittmg" erscheint «öchenttich drei mal: Dienstag, Donners tag »und Sonnabend. — PretS vierteljährlich 1 M. W Pfg., zweimonatlich 84 Pfa., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie vir Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Umlshauptmarmschast, das Königliche Amtsgericht und -en Stadlrath zu Dippoldiswalde. 61. Jahrgang. Nr. 142. Donnerstag, dm 5. Dezember 1895. Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehnt in Dippoldiswalde. Mit achtsetttgem »Zllustrirterr Urrterhaltu«g»blatt". Mit land- «ud hauSwirthschaftlicher Mauatlbeilage. Dresden. In der Sitzung der Zweiten Kammer am 3. Dezember sprachen in der allgemeinen Vorbe- rathung über das Kgl. Dekret Nr. 15, den Bericht über die Verwaltung der Landesbrandversicherungsanstalt in den Jahren 1893 und 1894 betreffend, die Abgg. Opitz, vr. Minckwitz, Sekretär Müller, Wetzlich, Deich mann und Hähnel. Staatsminister v. Metzsch gab auf eine Anregung des Abg. Opitz in ausführlicher Rede Auskunft über die Maßnahmen, die die Regierung zur Abstellung verschiedener, in den Statuten von PrivatfeuerversicherungS-Anstalten unliebsam empfun dener Bestimmungen ergriffen habe. DaS Dekret wurde der Rechenschaftsdeputation überwiesen. Pirna. Durch den Rath erfolgte die Veröffent lichung deS nunmehr von der königl. Kreishauptmann schaft genehmigten OrtSstatutS. Laut dessen wird die Erlaubniß zum Betriebe der Gastwtrthschaft oder zum Ausschänken von Wein, Bier oder anderen nicht unter § 33 Absatz 3a der Gewerbeordnung fallenden geistigen Getränken, auch nachdem die Stadt Pirna eine Einwohnerzahl von 15000 Köpfen überschritten hat, von dem Nachweis eines Bedürfnisse» abhängig gemacht. Radeberg. Fast todt geschleift wurde vor einigen Tagen der Tagearbeiter Hermann Klengel in Langebrück von dem ihm anvertrauten durchgehenden Geschirr. Er fiel vom Wagen herab, blieb am Schleif zeug hängen und wurde, mit dem Gesichte aus der Erde liegend, eine große Strecke weit sortgeschleift. Hainichen. Nachdem die zuerst wegen Ueberhand- nahm« der Masern geschloffenen zwei Elementar klaffen mit dem Unterrichte wieder begonnen haben, sind Ende der vergangenen Woche abermals zwei Elementarklaffen auf die Zeit von 14 Tagen ge schloffen worden, da zwei Drittel der Schüler dieser Klaffen an Masern erkrankt sind. Leipzig. Nach längerer Krankheit verstarb am Montag der Oberreichsanwalt Herm. Tessendorf, ein Jurist, der durch seine Thätigkeit in den weitesten Kreisen bekannt geworden ist. Er wurde am 6. August 183l in Vorpommern geboren. Im Jahre 1873 wurde er erster Staatsanwalt am Berliner Stadtgericht, wo er den berühmten Prozeß gegen den Grasen Arnim leitete. Vom Jahre 1879 an war er als Senats präsident beim Oberlandesgericht in Königsberg i. Pr. thätig, 1884 beim Naumburger Oberlandesgericht, 1885 beim Berliner Kammergericht. Im Jahre 1886 wurde er zum Oberreichsanwalt beim Reichsgericht in Leipzig ernannt. In dieser Eigenschaft hat er als öffentlicher Ankläger in den meisten der in den letzten Jahren hier vor dem obersten deutschen Gerichtshöfe verhandelten Hoch-, LandesverrathS- und Spionage prozessen fungirt. Auch den Sozialdemokraten, bez. deren Agitatoren ist er ein gesährltcher Feind gewesen. Vor wenigen Monaten streckte ihn ein Schlaganfall aufs Krankenbett; er sollte sich nicht wieder erholen. Au» Anlaß der feierlichen Einweihung deS Reichs gericht» ernannte ihn die Stadt Leipzig zu ihrem Ehren bürger. Auerbach. Der Tapezierer Köhler au» Mügeln, der am Dienstag voriger Woche den Raubmord versuch auf die verw. Rentiere Müller auSgesührt hat und sich seit seiner Festnehmung in derselben Nacht im hiesigen AmtSgertchtsgesängntß befand, wurde der königl. Staatsanwaltschaft zu Plauen zugesührt. Er behauptet, daß e» ihm fern gelegen habe, die Frau zu tödten, e» habe vielmehr in seiner Absicht gelegen, dieselbe zu betäuben und sich dann deren Geld anzu eignen. Er hat auch unumwunden zugegeben, daß er dieselbe, wenn sie sich gerührt hätte (sie halte sich gegen 2 Stunden todt gestellt), wiederum mit Gewaltmitteln betäubt haben würde. Buchholz. In unserer Stadt wurde vor zwei Jahren der Bauverein „Etadtverschönerung" gegründet. Der Zweck de» Verein» besteht darin, zur Verschöne ¬ rung der Stadt Anregung zu geben oder auch selbst ständig zu solcher beizutragen, ohne daß städtisch» Mittel in Anspruch genommen werden, und zwar durch künstlerische Erzeugnisse der Architektur, Skulptur und Malerei. . Neustadt. In der Nacht vom 29. zum 30. No vember ist im Hochwalde an einer Frau aus Steinigt wolmsdorf ein räuberische: Ueberfall verübt morde». Dieselbe hatte sich etwas verspätet und beeilte sich nun, in der Dunkelheit nach Hause zu kommen. Mitten im Hochwalde wurde sie plötzlich von zwei Männern angesprochen, welche Geld pon ihr verlangten. Auf ihre Weigerung wurde sie zu Loden geworfen und ihrer Baarschaft zu berauben versucht. Durch da» laute Hilfegeschrei der Frau aufmerksam gemacht, kam jedoch der Knecht de» AngermüllerS aus Neukirch, welcher mit seinem Wagen desselben Wege» fuhr, zu ihrem Beistände herbeigeeilt. Kaum war er jedmh von seinem Gefährt gesprungen, als die beiden Strolche über ihn herfielen und ihn mit Stockhieben und Messerstichen traklirten. Bei diesem ungleichen Kampfe, welchen die Frau benutzte, um sich durch die Flucht zu retten, gelang e» infolge seine» energischen Widerstandes dem Knechte, die Kerle schließlich in die Flucht zu schlagen. Schwerverletzt bestieg er al-dann sein Gefährt, ließ sich später hierselbst einen Rothver- band anlegen, und begab sich al-dann in ärmliche Behandlung. Leider ist e» den Sicherheits-Organen bisher noch nicht gelungen, der Strolche habhaft z» werden. Plauen. In den Kandelaber mitten auf dem hiesigen Altmarkte sollte ein neue» Laternenrohr einge setzt werden, da das alte vom Rost sehr angegriffen war. Von zwei Schlossern, die sich auf einem um den Kandalaber erbauten Gerüst befanden, wollte einer am Sonnabend mit einer Spiritusflamme eine Schraube erwärmen, um diese leichter aus dem Rohre herauszubringen. Diese Manipulation führte zur Ex plosion des wenigen im Laternenrohr befindlichen Gase». Die Wirkung war eine große. Unter donner ähnlichem Getöse zerbarst der Kandelaber. Stücke Eisen, bis zum Gewichte von 30 Pfund, wurde» 40 bi» 50 Schritte w-it geschleudert, Menschen zu Boden geworfen, Schaufenster und Oberlichte zertrümmert und im Rathhause ein Fenster eingedrückt. Glücklicher Weise ist Niemand verletzt worden, auch nicht die zwei Arbeiter auf dem Gerüste und zwei andere Arbeiter, die neben dem Gerüste in der Erde gearbeitet hatten. Aalkenstein. Da» Stadtverordneten - Kollegium hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, die GehaltSstafsel für die an den hiesigen Schulen an gestellten Lehrer der OelSnitzer Skala anzupaffen und den Maximalgehalt von 2400 Mk. auf 3000 Mk. zu erhöhen. Dieser Beschluß hat in den hiesigen Lehrertreisen natürlich Helle Freude hervorgerufen. Werdau. Am 29. November wurden einem neunjährigen Echulknaben, der auf dem dem Pletßen- thale gegenüber gelegenen freien Felde mit Schieß» Utensilien spielte, der Daumen und der Zeigefinger der linken Hand wegqeriffen. Markneukirchen. Zwischen der hiesigen Orts krankenkasse und dem Apotheker H. Müller hierselbst ist e» zu einer tiefgehenden Spaltung gekommen, welche dazu geführt hat, daß der Vorstand der Ortskranken kasse unter näherer Begründung und Einreichung der einschlägigen Akten bei dem Lande»-Medizinal-Kollegium den Antrag auf Errichtung einer zweiten Apotheke in Markneukirchen gestellt hat. E» ist ferner, um früher vorgekommene Taxüberschrettungen unmöglich zu machen, beschlossen worden, au» der hiesigen Apotheke nur in dringenden Fällen Medikamente zu entnehmen und mit den Apotheken der Umgegend Verträge abzuschließen. Die Apotheken zu Adorf, Bad Elster und Brambach gewähren nunmehr den hiesigen OrtSkrankenkafsen- Mitgltedern 10 resp. 15 Proz. Rabatt bei '/«jähriger Abrechnung, während der hiesige Apotheker unserer
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