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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189811295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-29
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.11.1898
- Autor
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Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich htsM-Anzeiger für MÄurf, Müh, Imvdnrf, Mdrrs, Zl. Wim, Mmihsll, MnmM M Ma. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. «8. SatzegM»-. Nr. 275. Dienstag, de« 29. November 1898. MAN »latt «scheint täglich (aug«e« So«»- «d Festtag) abend« für de« folgenden Tag. BttrttMrUch« BezugSprei, 1 Mar! » Pfennig«. — «imelae Nummer 10 Pfennig,. — Kttmltmgen^ «hme« miß« der »xpebitio« i« Lichttustei«, Markt 17S, all« »aiserl. VoKan-alt««. Postbote«, sowie di« «uNträaer entgegen. — Inserat« werden di« oter^fpaltt» «orpui^eUe ob« »er« »am« mit 10 Pfennig«« »»rechnet. — »nxa-»e der I«s«at« täglich bi» spickest««» vormittag 10 Uhr. Ans Stadt «nd Land. *— L Call» berg, 28. Nov. Verrauscht i« Strome der Zeit sind nun die schönen Stunden unserer Kirchweihe. Trotz strömenden Regens fand die Kirch,»Parade unter starker Beteiligung von vielen Vereinen und Korporatioueu statt; auch von Lichtenstein war Herr DiakonuS von Kienbasch und eine Deputation des KtrchenvorstandeS löblicherweise mit anwesend. Nach Eintritt in da» Gotteshaus entquoll wohl jeder Brust ein .Ach!" von Bewun derung voll über die schmucke Sotte«stätte und in nerlich sang »an dem Kirchenchore nach »Wie lieb lich ist deine Wohnung Herr Zebaoth ! Meine Seele verlanget nach Sott und sehnt sich nach den Bor höfen deS Herrn; wein Leib und «eine Seele freuen sich wieder in dem lebendigen Sott.- Herr Pastor Hoffmann weihte in feierlicher Weise die Kirche und Übergab sie ihrem Dienste, die Gemeinde kniete mit ihm nieder und dankt« Gott, de« Geber aller Gaben, ohne den nichts ist, was ist. Im Anschluß an obigen 84. Ps. hielt Herr Pastor Hoffmann die Predigt, die eine Festpredigt im wahren Sinne deS Wortes war. Redner hatte ans dem Text das Thema gezogen: Unser GotteShau« und nufere Seelev liebliche Woh nungen dem Adventstönige, er ermahnte, das sei unser Ringen und wünschte selige» Gelingen. Die Ausführung war so Packend und erhebend, daß wohl jeder Zuhörer wünschte, diese Predigt zum Andenken an die Ktrchweihe gedruckt zu haben. Her, Pastor Hoffmann verflocht in die Predigt den Dank gegen alle die, welche durch Opfer und Mühen die Erneuerung der Kirche zu Stande brachten, insbe sondere hob er den Eifer und die Gewissenhaftigkeit deS KtrchenvorstandeS hervor und bemerkte, daßun- gesähr 1650 Mark zur Deckung der Unkosten durch größere und kleinere Beträge von Gemeindegliedern aufgebracht worden seien. Nach dem Gottesdienste «rsolg'e in feierlicher Weise die Einweisung resp. Verpflichtung der KirchenvorstandSwitglieder, der Herren Musterschläger Mülle», Webermstr. Zscherp, Schuldirektor Schmidt und Stadtrat Voigt. Hoffen wir zu Sott, daß auch von dieser neugeweihten Stätte reichster Segen auf die Gemeinde auSströmen möchte. Calluberg, 28. Nov. Zu Ehren dieses Kirchwethtage» veranstaltete Herr Kantor Fischer am gestrigen Nachmittag ein Ktrchenconcert, daS in allen sein«» Teilen einen recht guten Verlauf nahm. Dir gebotene» 4 Chorsätze waren dem Tage entsprechend gewählt und zeigten ernsten Fleiß, gute Schulung, korrekt, Aussprache, sie gereiche» sowohl allen Mttwirkende», al» insbesondere dem Dirigenten zur Ehre. Herr Kantor Fischer spielt, selbst al- Eiuleitungssatz eine Sonate für Orgel von Merkel und ei» Vtolinsolo von Rheinberger .Thema mit Veränderungen- und dokumentierte sich als fein- fühlender, gewandter Musiker. Als bekannter Orgel- virtuoS ergötzte Her» Kantor Reuter, Lichtenstein, di« Concertbesucher durch daS tadellose Spiel des schwierigen, kraftvollen und packende» Finale aus Sonate I von Guillmant. Zwei GesaugSsoliS, der 95. Psal« von Schaab, gesungen von Herrn Lehrer Schramm, Lichtenstein, und Arie von Rheinberger „Sehet, welche Liebe-, gesungen von Herr» Lehrer Kretschmann, fanden dankbare Aufnahme und ge langten wacker zur Darbietung. Drei «ingeftrrute Ge««ndegesäuge brachten dem Programm a»ge> nehme Abwechselung. Alle» i» alle« hat die Auf führung bewiesen, daß auch in einer kleinen Stadt wirklich anerkennenswerte« geleistet werden kann. Dank dem Veranstalter und den tapferen Mitwir kende». Der Besuch war ziemlich gut. Der Ertrag wird de« Ktrchevvorstand« zur Verwendung für kirchliche Zwecke übergeben. *— L: Callnberg, 28. Novbr. Bei der stattgefundene» Wahl der Stadtverordneten siegte» als Ansässige die Herren S»ftav Berger «tt 72 Stimmen nud Webermeister Kaiser mit 49 Stimmen. Die »ächstmeiste» Stimmen erhielten die Herren Klempnermeifter Klengel (36) und Schuhmacher Hentsch«! (14). Bet Schluß unsere» Blatte» war da» Resultat der Stimmenzahl für de» unansässtge» Stadtverordneten noch nicht bekannt, und können wir infolgedessen darüber erst in nächst« Nu«mer berichten. — Profeffor M. Maerker in Hall« bespricht in der neuesten Nummer de» praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau die Frage, wie Spargelbeete gedüngt werden müssen. Seine Ausführungen find um so interessanter, al» Spargelanlagen, die nach seinen Vorschriften gedüngt wurden, nicht nur eine bisher ungeahnte Höhe des Ertrag« brachten, son dern auch statt der bisherigen bitteren und harten Pfeifen zarten, süße», weißen, wohlschmeckenden Spar gel lieferte». Die auch sonst für Gartenfreunde recht intereffante Nummer des Ratgeber« wird auf Wunsch gern umsonst zugeschickt von dem Geschäfts amt in Frankfurt a. Oder. — Leipzig, 25. Nov. EI» Aufsehen er regender Einbruch war in der Nacht zum 9. August vorigen Jahre« in dem Kass-nzimmer de» Leipziger Straßeubahn-Depot« an de» Berliner Straße ver übt morde», wobei de« Diebe 6544 Mark in die Hände gefallen waren. Der Diebstahl fiel umso mehr auf, al» ein Wächter angestellt war, der fast alle halben Stunde« die Kaffe zu kontrolieren hatte und von dem doch nicht» bemerkt worden war. Viele verdächtigte Personen Ware» von der Krimi nalpolizei eingezogen worden, die aber wegen mangelnder Beweise wieder auf freien Fuß gesetzt werden mußten. Unter anderen war auch ein 30 Jahre alter Arbeiter au- Niewierz in der Provinz Pos,» i» Frage geko««en, der auch verhaftet, je doch gleichfalls Wiede» freigelassen worden war, da Beweise nicht zu erbringen waren. AlS sich nach JahreSsrist der letzterwähnte Mensch unbeachtet glauben mochte, übe,nah« er ein Restaurant sür 3000 Mk. und machte auch sonst Ausgaben, die sich mit seinen Verhältnisse» nicht vereinbarten. Nachdem dies alles festgestellt and auch ermittelt worden war, daß er in seiner Heimat bei Krotoschin sich längere Zeit aufgehalten und dort den splendiden Herr» gespielt hatte, wurde er wiederum festgevommen. Selbstredend leugnet« er und behauptete, daS Geld habe ihm ei» vormaliger, fünfzig Jahre alter hier wohnhafter Restaurateur au« Berlstadt Vorgeschoss«». Auch dieser wurde verhaftet und bestätigt zunächst die Angaben de» Verdächtigen. Erst al« festgestellt worden war, daß er ebenfalls nichts besessen hatte, bekannte er sich zu einem Geständnis. Nunmehr rückte auch der Einbrecher mit der Wahrheit heraus und gab zu, den Einbruch verübt uud das Selb seiner Zeit vergraben zu haben. Beide wurden au die Staatsanwaltschaft abgegeben. — Borna bei Leipzig, 24. Novbr. Gestern abend ist in der Wohnung einer Witwe im Rußig- schen Hause in de» Königstraße eine Wärmflasche, die unvorsichtigerweise mit nicht geöffnetem Verschluß in den Ofen gestellt worden war, mit so großer Gewalt explodiert, daß der Ofen aaseinandergesprengt wurde and Teile desselben Fensterscheiben z,rtrüm- werten. Glücklicherweise ist niemand dabei zu Scha den gekommen. — Glauchau, 26. Nov. In vergangener Nacht ist der 12 Uhr 4 Min. von Glauchau nach Gößnitz verkehrende Personenzug i« Glauchauer Bahnhofsbereiche mit eiuem in der Einfahrt begrif fenen Zwickauer Süterzuge zusammengestoßen. Der Lokomotivführer de- letzteren hat, soviel bi» jetzt bekannt ist, bei dem herrschenden starken Nebel da» auf „Halt- stehende Einfahrtssignal überfahren, auch die Detonationen der zur größeren Vorsicht gelegte» Knallkapseln überhört. Die Lokomotive fuhr des halb in die Maschine und den Packmristerwagen de- PersouenzugeS, der in Chemnitz 10 Uhr 48 Min. abgeht. Die Insasse« des Packmeisterwogen» de» letztere« Zuges, der Zugsführer und ei« Bremser, erlitte« durch den Zusammenstoß Verletzungen und zwar wurde der erster« am Kopf, verwundet, wäh rend der letztere einen Bruch de« rechten Armet er litt. B,id, Verwundete wurden heute früh mit dem Reichenbacher Schnellzug nach Chemnitz gebracht. Die Maschinen beider Züge sind entgleist auch wur den die Packmeisterwagen arg beschädigt; der d«S BüterzugeS rannte aus eine Kohlenlowry auf, sodaß die Geleise vollständig gesperrt wurden. Gegen 2 Uhr nacht« traf von Chemnitz «in HilfSzng mit Per sonal de« WerkstättenbahnhosS «in und e» wurde« die Räumuvgsarbetten sofort in Angriff genommen. Verletzungen von Reisende« sind glücklicherweise nicht vorgekomme». — Glauchau, 26. Nov. Glauchau soll ei« städtische« Gymnasium erhalten und zwar zunächst dadurch, daß von Ostern 1899 ab im Anschluß a« die hiesig« Realschule dem bereit« bestehenden Pro- gymnastuw eine Gymnasial - Unter. Tertia aufgesetzt wird uud so weitrr je iw nächsten Jahre die nächst höhere Gymnasialklaffe. Diese« Projekt ist von ganz außerordentlicher Bedeutung uud wird uvzweifelhast von unsrer Einwohnerschaft mit großer Freude will kommen geheißen «erden. In der Quinta deS Pro- gymuasium« befinden sich z. Zt. 9 Schüler. — Niedermülsen, 25. Nov. Borgestera Vormittag ist eine dem Gutsbesitzer Göpfert hier gehörige Scheuue nebst Schuppen und den gesamte« Erntevorräten im Werte von gegen 7000 Mk. total niedergebrannt. DaS Wohngebäude, sowie da» Vieh und der größte Teil der Wirtschaftsgeräte konnten gerettet werde». Während deS AuSbrucheS de» Feuer« befand sich der Besitzer G. in Zwickau. Raa vermutet Brandstiftung von fremder Hand. — Obereichtgt. In der zu Anfang dieser Woche unter der Axt und Säge gefallenen „alten Zöphelschen Tanne- auf der „Eichigter Höhe- (610 Meter), hat de» „Tannenberg-, ein OrtSteil uusere» Kirchdorf«», sein Wahrzeichen verloren. Mit diesem Baume, der etwa 50 Meter recht« de» von der Land straße abzweigenden und nach Eichigt führenden Eb- mathe» KirchsteigeS staud, ist der letzte Zeuge jene» großen Tannenwaldes gefallen, der einst daS Ge lände recht» und link« der Landstraße zwischen Sb- math und Eichigt deckte. Die Höhe de» Baume», dessen Stamm 4 86 Festmeter Nutz- und Brennholz gab, betrag 33 Meter, sei» Alter gegen 160 Jahre. Die benachbarte Gemeinde Bergen bei Adorf besitzt ein Wahrzeichen in de« weithin sichtbaren Ackerman» auf dem 605 Meter hohen Brand zwischen Bergen und Obereichigt, bestehend in einer Gruppe von Kie ferbäumen, die, von der Ferne au» gesehen, Aehalich- keit mit einem Ackermann hat, der mit zwei Stieren Pflügt. — Döbeln, 26. Nov. Die Offiziere de» hiesigen Regiment» (Döb,lo>LetSnig) unternehmen i« nächst,» Monat einen UebungSrttt nach de« Erzgebirge. E» nehmen daran teil 3 Stabsoffiziere, 13 Hauptleute und 9 Mannschaften. — Freiberg, 23. Nov. Dachdeckermeister Schlegel jun. in FreibergSdorf hat einen Feuerüber« tragungSverhüter konstruiert und in Berlin beim ReichSpatenta«t zur Patentierung «»gereicht. Der Apparat soll beim Brande in unmittelbarer Gefahr sich befindende Gebäud, und zugleich di« arbeitende Feuerwehr schützen. LS ist ein leicht zu fahrender Wagen, an welche« verstellbar« Stützen angebracht sind, an denen wiederum mit Leichtigkeit jalousien artig übereinaudergelegte ASbestwände za beliebiger Höhe aufgezogen werden kö»n«n. Zu, Bedienung deS Apparates sind 4 Mann erforderlich. Man darf g,spannt sein, ob sich dieser hochwichtige Apparat einsühren wird. — Frankenberg. Ein Vorkommnis, welches eines gewissen Humors nicht entbehrt, hat dieser Tage ein hiesiger Einwohner erlebt. Derselbe schildert die eigenartige Episode folgendermaßen: Früh Uhr wurde ich unter heftigem Pochen am Fenster meiner parterre gelegenen Schlafstube aus dem süßesten Schlummer geweckt; bestürzt eilte ich aus Fenster, um zu sehen, wo e« brennen mag — aber: „he,
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