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Weißeritz-Zeitung : 12.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188406121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-12
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.06.1884
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Wchklitz-MW die Stadträihe Blattes eine sehr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit kV Pfg. die Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und coinplicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eiiige- sandt, im redaktionellen Lheile, die Spaltenzeile 20 Pfg. . Me ^«ri-ersh.Sattnng" «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljiihrlich 1 M. 25 Psg., zweimonatlich 81 Pfa., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redakteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Nr. 69. Mp . Plan gelegene Stück Land wird ebenfalls umzäunt und event. verpachtet werden. — Dem amtlichen Berichte der Kommission für das Veterinärwesen über die im Monat Mai im König reiche Sachsen konstatirten ansteckenden Thierkrank heiten entnehmen wir, daß in der Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde nur der Bläschenausschlag des Pferdes in den Orten Dippoldiswalde, Seifersdorf und Niederpretzschendorf vorgekommen ist, in welchen Orten in je einem Gehöfte je ein Pferd erkrankte. — Wegen Auftreten von Diphtheritis unter den Schulkindern in Ulberndorf ist die Schule da selbst auf Anordnung der König!. Bezirksschulinspektion bis auf Weiteres, und zunächst auf die Dauer von 14 Tagen, geschloffen worden. — Telegraphische Postanweisungen sind nicht nach allen Ländern zulässig, nach denen gewöhnliche Post anweisungen aufgegeben werden können; dies wird aber vielseitig angenommen, weshalb wir besonders auf die Beschränkung Hinweisen. Außer innerhalb Deutschland (Reichspostgebiet, Baiern und Württem berg) werden telegraphische Postanweisungen nur be fördert nach Belgien (bis 500 Fr.), Helgoland (400 M.), Luxemburg (400 M.) und der Schweiz (500 Fr.). Zu beachten ist noch, daß ebensoviel Telegramme aus gefertigt werden müssen, als Postanweisungen für den . eiuzuzahlenden Betrag erforderlich sind. Zahlt Jemand z. B. 820 M. ein, so sind dazu, da der Maximal betrag um ca. das Dreifache überschritten wird, auch drei Telegramme zu bezahlen. — Vor dem Genüsse keimender Kartoffeln wird gegenwärtig seitens einiger preußischer Negierungs präsidien mit Rücksicht darauf gewarnt, daß kürzlich im Kreise Schleusingen die Erkrankung einer Familie von vier Personen vorgekommen ist, welche mit der größten Wahrscheinlichkeit nur in dem Genüsse stark keimender Kartoffeln ihren Grund hatte. Die in diesem Falle aufgetretenen Krankheitserscheinungen bestanden in Mattigkeit, Benommenheit des Kopfes, Sehstörungen bei erweiterter Pupille, Trockenheit und Kratzen im Halse, besonders beim Schlucken, Schwerbeweglichkeit der Zunge und Erschwerung des Sprechens, Brech neigung, Athmungsbeschwerden, Beschleunigung des Pulses, starkem Durst und allgemeiner nervösen Er regbarkeit und Schlaflosigkeit. Der Schädlichkeit im Keimen begriffener Kartoffeln entgegenzutreten, em pfiehlt es sich, diese Kartoffeln vor dem Kochen zu schälen, die Keime vollständig auszustechen und die Kartoffeln nach dem Kochen nicht in dem Kochwasser stehen zu lassen, sondern dasselbe abzugießen, und die Kartoffeln nochmals mit Wasser abzuspülen. — Es war am 27. Febr. d. I. als der Säch sische Fischerei-Verein gegründet wurde. Diese junge Schöpfung erfreut sich nun eines regen Ge deihens und es werden ihr von allen Seiten Beweise des Wohlwollens entgegengebracht. Vor Allein ist der Verein dadurch gefördert worden, daß Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg ihm die hohe Gnade erwiesen hat, das Protektorat zu übernehmen. Als Mitglieder ein getreten sind Ihre Excellenzeu die Herren Staats minister v. Könneritz und v. Nostitz-Wallwitz, sowie eine bedeutende Reihe von Mitgliedern der Stände versammlung und der hohen Beamtenwelt, Ritterguts und Gutsbesitzern, Offizieren, Forstbeamten, Berufs fischern, kurz Mänuer aller Stände. Das Königliche Ministerium des Innern, welches schon seit langen Jahren der Fischzucht seine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung zuwendet, hat seine rege Theilnahme durch Gewährung einer Beihilfe von 1000 M. auf das Gütigste bewiesen und die Oekonomische Gesell schaft im Königreiche Sachsen hat gleichfalls einen Beitrag von 100 M. freundlichst gespendet. Da nun die Anzahl der Mitglieder sich augenblicklich auf etwas über 200 Personen beläuft mit einem Durchschnitts beiträge von 8 M., so hat im ersten Jahre seines Englands auswärtige Politik in der Klemme. Ueber.Englands Stellung unter den Großmächten und seine gesammte auswärtige Politik hat vor wenigen Tagen in der „Fortnightly Review" in einem mit „G." unterzeichneten Artikel eine seltsame Kundgebung stattgefunden, welche so ziemlich alle politisirenden Eng länder außer Rand und Band gebracht hat. Es wird in dem Artikel, den man von Gladstone inspirirt hält, darauf hingewiesen, daß wohl jeder Engländer begreife, daß sich England sein Weltreich, das es sich in über seeischen Ländern geschaffen habe, auch erhalten müsse. Zu diesem Zwecke müßten aber Englands Beziehungen zu den Großmächten geändert werden, England spiele in Europa gar keine Nolle mehr, dort habe Deutsch land jetzt die leitende Macht in den Händen und Fürst Bismarck sei wohl höflich und freundlich gegen Eng land, er urtheile und handle aber nur nach deutschen Interessen (oio!) und habe schon mehrmals orientalische Affairen und auch die egyptische Frage dazu benutzt, um England für Europa die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. Von Deutschland wie von Oesterreich habe daher England für seine Politik gar nichts zu hoffen, habe auch mit diesen Großmächten keine an deren Interessen gemein als diejenigen des allgemeinen Weltfriedens. Die englische Negierung müsse aber darnach trachten, sowohl mit Frankreich als auch mit Rußland auf möglichst guten Fuß zu kommen, denn die englischen Interessen kreuzten sich mit den fran zösischen und russischen, nicht in Europa, sondern in Afrika und Asien. Es sei daher nöthig, daß sich Eng land mit Rußland und Frankreich auf besten Fuß stelle, nicht nur um seine Kolonien zu schützen, sondern auch, um sich nicht mehr von Deutschland einen Strich durch die politische Rechnung machen zu lassen. So weit der wesentlichste Inhalt des Aufsehen erregenden Artikels, dessen sich alle größeren Zeitungen des Jn- und Auslandes bemächtigt haben und mit seiner Deu tung beschäftigen. Ein Theil der englischen Blätter, darunter die „Times" hielten den Artikel von Glad stone verfaßt oder inspirirt, Gladstone hat dies aber in der „Pall Mall Gazetta" ausdrücklich in Abrede stellen lassen und auch andere englische Zeitungen be haupten, es sei unmöglich, daß Gladstone den von Taktlosigkeiten und Thorheiten strotzenden Artikel ver faßt habe. Warum schenkt man dann aber dieser Kundgebung solche Aufmerksamkeit und warum wurde bereits vor 14 Tagen auf das Erscheinen dieses Ar tikels aufmerksam gemacht?! — Sollte der Artikel wirklich nur ein schlaues, für den Sturz Gladstone's berechnetes Manöver sein oder liegt demselben ein Schachzug gegen Deutschland und Frankreich zu Grunde? Die „Pall Mall Gazetta", Gladstone's Leiborgan, schreibt nämlich an einer anderen Stelle im Hinblick auf die geplante egyptische Konferenz, daß die Welt am Vorabende großer diplomatischer Ereignisse stände, daß Frankreich bezüglich Egyptens von England große Konzessionen zu erlangen suche und daß es hauptsächlich auf den Fürsten Bismarck ankomme, in diesem kritischen Augenblicke ein Schiedsurtheil zu sprechen. Fürst Bismarck soll also zu Gunsten Englands gegen Frank reichs Ansprüche in Egypten auftreten, sonst wollen sich die Engländer mit Frankreich und Rußland ver bünden! — Nun, beim deutschen Reichskanzler gilt „bange machen" nichts und er wird lediglich nach deutschem Interesse handeln. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Brandstätte des Schauer- schen Hauses am Pfortenberge wird, wie vorauszusehen war, nicht wieder bebaut werden; der Ankauf derselben durch die Stadtgemeinde ist jetzt erfolgt. Nach Weg- räumung de» Schuttes wird sie vor der Hand mit einem Zaim umgeben werden. — Das bei den neu gebauten Scheunen und dem Gareis'schen Hause am Bestehens der Verein ca. 1600 M. zu seiner Ver fügung. Entsprechend den Grundsätzen, welche bei Gründung des Vereins maßgebend waren, sollen diese Gelder nun zunächst in zweierlei Weise Verwendung finden: einmal zur Verbreitung von Kenntnissen über die heimische Fischwelt und zweitens zur Verschärfung der Ueberwachung und Verhinderung von Fischerei freveln. Zu ersterem Zwecke ist im Augenblicke kleine Broschüre (Nr. 1 der Schriften des Sächsischetr Fischereivereines) in Vorbereitung, in welcher Abbil dungen und Unterscheidungsmerkmale sämmtlicher Fische des Elbgebietes, sowie Angaben über Minimalmaß, Schonzeit, Laichzeit und praktische Winke gegeben sind. Hinzugefügt sollen werden die Hauptpunkte des säch sischen Fischereigesetzes. Diese zunächst an alle Mit glieder unentgeltlich zur Vertheilung gelangende Bro schüre soll auch an sämmtliche Gendarmen vertheilt werden. Nur bei regster Theilnahme dieser letzteren, sowie überhaupt aller staatlichen und privaten Aufsichts beamten an den Bestrebungen des Vereins darf man ja hoffen, das so erstrebenswerthe Ziel zu erreichen, allmälig die heutzutage noch recht häufigen Kontra ventionen gegen das Fischereigesetz und besonders auch den Fischdiebstahl, der vielfach im Volke gar nicht als eine wirklich strafbare Handlung angesehen wird, ein zudämmen. Es wird sich der Verein auch zur Auf gabe machen, den Königlichen Amtshauptmannschaften Mittel zu Gebote zu stellen, um diejenigen Personen, welche sich um die Bestrafung von Fischfrevlern ver dient gemacht haben, durch Gratifikationen auszuzeichnen. Aber nicht allein den Fischfrevlern aus der menschlichen Gesellschaft erklärt der Verein den Krieg, sondern auch den der Fischerei schädlichen Thieren. Es ist eine Ge währung von Prämien für Erlegung von Fischottern und Reihern in Aussicht genommen. Ein Kampf gegen Eisvögel und Wasserstaare ist vorläufig nicht beabsichtigt, da der Verein erst sehen muß, wie sich seine Mittel zu den vielfach an ihn herantretenden Ausgaben stellen. Um vielfach ausgesprochenen Wün schen nachzukommen, denkt der Verein ferner eine Ver mittelungsstelle zum Bezüge von Fischeiern und Fisch brut einzurichten. Dieselbe wird voraussichtlich durch den Schriftführer des Vereins, Herrn Hauptmann Aster zu Dresden, übernommen werden. Hoffentlich wird es möglich sein, Mitgliedern des Vereins für Bezüge durch diese Stelle einen angemessenen Rabatt zu sichern. Damit aber auch außerhalb Dresdens den Mitgliedern sachverständige Hilfe stets leicht zugänglich sei, haben sich eine Reihe von Herren in den ver schiedenen Landestheilen in dankenswerther Weise be reit erklärt, als Vertrauensmänner des Vereins durch ihren Rath dessen Interessen zu fördern. Die erste Schrift wird auch das Verzeichnis dieser Herren bringen. Außerdem sind natürlich auch die Herren Mitglieder des Ausschusses stets zu Auskünften gern bereit. Es sind dies die Herren: Gras v. Könneritz, Lossa, Vor sitzender; Prof. I)r. Ritsche, Tharandt, stellvenretender Vorsitzender; Hauptmann v. d. A. Aster, Dresden, Schriftführer; Konsul Harlan, Dresden, Schatzmeister; v. Herder auf Nauenstein; Graf v. Hohenthal und Bergen, Knauthain; Fischermeister Arüger, Dresden; Oekonomierath v. Langsdorfs, Dresden; v. Oehlschlägel, Oberlängen«». Möge der junge Verein auch ferner hin die rege Theilnahme finden, die ihm bis jetzt zu Theil ward! Poffendorf. Beim Umdecken und der Renovation des hiesigen Kirchthurmes zeigte sich, daß dessen Bau fälligkeit eine ziemlich bedeutende und somit eine Lebens gefährlichkeit vorhanden ist. Von weiteren Arbeiten wird abgesehen, bis das Gutachten eines Sachverstän digen eingeholt worden ist. Hänichen. Die Direktion des Hänichener Stein- kohlenmerkes ist stets bemüht gewesen, ihren treuen Arbeitern, welche 25 Jahre und noch länger thätig gewesen, Anerkennungen und Auszeichnungen zu ?r- Donnerstag, den 12. Juni 1884. 49. Jahrgang.
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