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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-05
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1880
- Autor
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-,1^— -7^" Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. NrN^tio« mlt Grvr»M«m JvhauuiSgaste 83. HP«chß»,»r, Nr Lrtartto»: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. Mr dt» NliSyaSr etniejandlkr M«m» «»«r »Lchl ftch dt« Redactt»» mcht »«rotndltch. Nnmlpme der für die nüchft- Marnde Nummer bestimmten Amerate an Wochnitagen bis T Uhr Nachmittag«, an Sonn- «ch Krfttagn» früh bis >/,S Uhr. La N» «Matt» für Z>t-L»»ich»«: Ott» Klemm. UniverfitLtSstr. 22, Konts L-iche.Katharinmstr. Ib,p. nur di« '/,8 Uhr. ^ 274. " — ' ' ' M'püger.Taget, lall Anzeiger. drgaa für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonntag den 5. September 1880. Auflage 16,200. Lh»»»k«en1«»rrt» viertelt. s'/^KL, incl. «ringerlohn S LÜI. durch di« Post bezogen « Mk. Jede einzeln« Nummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» «hue Postbefvrdrrung 8» LU. mit Postbefvrderung 48 LU. Zastratr boesp. Petttzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Prcisverzeichiiiß —Tabellarische, Satz »ach höherem Tarif. «ttlmm, »ter »no «lcsartteaKrich die Spaltzeile 40 Pf. Anserat« find stas au d. «epetttio, zu senden. — Rabatt wird Nicht gegeben. Zahlung pr»aamn«a»n«a oder durch Postvvrfchnh. 74. Jahrgang. Oeffmtliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch» am 8. Septewber ». e. A-enD- «'/, Uhr t« Saale der I. «ürierfchnle. Tagesordnung: I. Gutachten des Bau-, Oekonomie- und Schul-AuSschustes über theilweise Belastung deS SchuIbudgetS mit dem Aufwands für Hilfsarbeit beim Bauamte. II. Gutachten des Bau- und bez. Oekonomie-Au-schustes über: ,. den ParcellirungSplan und die Bau vorschriften für daS Areal an der Ecke des Floßplatzes und der Münzgaffe; d. Wasserleitungsanlagen in der Gohliser Straße: c. dergleichen im Ranft'schen Sätzchen. III. Gutachten deS Ausschusses zur Gasanstalt über: >. Beleuchtungsanlagen auf dem Windmühlen- wege; b. dergleichen auf dem Gohliser Wege, der Eutritzscher Straße und auf der Straße l. deS nördlichen Bebauungsplanes; c. die Einlegung eines GaSzuleitungsrohreS für den westlichen Stadt- theil in die Straße L des nördlichen Bebauungsplanes; d. Umgestaltung der Beleuchtungsanlagen in der Pleißengaffe. IV. Bericht des Schul-AuSschufseS über Prüfung der Rechnung der Realschule II. Ordnung auf das Jahr 1878. Feldverpachtunq. Folgende der Stadtgemeinde Leipzig und bez. dem Jobannishospitale gehörigen Feldstücken: in der Staotflur 1. — k» 80 98 » — 1 Acker 139 mR. sogen. Schmale am Dösener Wege, Parcelle Nr. 247S. s. e - 46.77 - -- 11 ' 206 - die auf der Oftseite der Südstratze gelegene Parcelle Nr. 8507, in der Flur Ltndrnau Z. 2 » 19.53 - ----- 3 - 890 - sogen. Rodeland, Parcellen Nr. 708 und ein Theil von Parcelle Nr. 358 einschließlich 4LO , 23 (DR- zeith. Lehmabfuhrweg, sollen zum Aelddau, also mit Ausschluß jeder anderen Benutzungsweise, auf die neun Jahre 1881—1889 an RathSftelle Sonnabend, den 18. September d. I., vormittags 11 Uhr an die Meistbietenden anderweit verpachtet werden. Die Verpachtung-- und VersteigerunaSbedingungen sowie die SituationSpläne liegen in der Expedition unserer Oekonomie-Jnspection im alten JohanmShoSpitale zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 31. August 1860. Ser «ath der Stadt Leipzig vr Georg». Stöß. Bekanntmachung. Wegen Neupflasteruna der Nüruberserstrahe wird dieselbe zunächst auf der Strecke von der Stern- »artenftratze bis zur KönigSstratze vom Montag Sen V. September d. I. an bis auf Weiteres für den Fährverkehr gesperrt. Leiftzig, am 3. September 1880. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georai. Harrwitz. Bekanntmachung. Die Herstellung der MacadamisirungSarbeiten in den Elrosienttacten an der VN. Bürger- und VN. Bezirktschule, sowie der Pslasterarbetten in der Nürnberger Straß- sind vergeben und werden die unberück- lchtigr gebliebenen Herren Submittenten hiervon in Kcnntniß gesetzt. Leipzig, am 1. September 1880. Ler »ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Wangemann. LauAewerkensetiule 211 I^eip2iK. («1. L. tru 8«I»Ln«1v «tl«r »«»Invlriil« II OrÄmmzx, Der Ilnterrickt in dem devorslekenden Viatersemester beginnt Nlttnovd, dva 6. Oetodvr, leük 8 ttkr. vie disebprülung und die Prüfung Derjenigen, velcke nnmittelbsr in einen köderen Ours ausgenommen «ein vollen, ündel kroitsg, «VN I. Ootodvr, von srük 8 ttkr »a statt; äie ^ufaakmeprüsung äer für äen ersten <untersten) Our» 8ovnad«»d, ävn 2. Ovtodvr, gleickfslts von srük 8 bkr sn. vie Vorstellung äer seilkerigen Scküler, velcke äie Anstalt suck in diesem Vinter kesocken vollen, kst unter öeikringung eine» Zeugnisse» über k-sekäftigong unä Verksltea im l-aule äes 8ommerk»lkjakre», Itlvnn- tox, «VN ». Ovtodvr, rviscken 9 unä 13 i-kr vor dem virector im 8ckullocal ru erfolgen. -ieusuttunekmende ksden sick dis rum 29. 8vpt«md«r keim virector vsuratk kipsius, Veststrssse 44, unter vedergsde äes Oeburtssckeines, äes Impssckeine» unä äer letrten Lckulreognisse ru meläen, ebenso die jenigen, velcke »ick äer disckprüfung nnlerverfen vollen; telrleres »ckrifltick. 2ur 4ufn»kme sinä erforäerlick: 1. ä»s erfüllte 16. 1>ebensjskr, 3. ein« aus mindestens rvei Üslkjskre »nsgeäeknte praktiseke kescksftiguog, 3. ein 2eugni»s über gutes Verkalteo, unä, nm in äen ersten Ours eintreten ru können, 4. eine Vorbildung, vie sie st» 2iel äer Volkisckule gesetrt ist, velcke äurck äie ^tus- nskmeprüfung sestgestellt virä. Von dieser Prüfung sind nur Diejenigen ausgenommen, velcke ein Xengniss mit guten kvrlsckrillscensuren »der äen vesnck äer dritten oder einer köderen Klasse einer kealscknle erster Ordnung, oder ein äie gleicke ^uskiläung bekundendes Zeugnis» einer ütlentlicken viläungsanslalt, oder äie vissensckastlieke Oualilleation für den einjskrigen kreivilligeo-vienst beikringen. ^uck kann bei diesen die Anforderung unter 1. und 8. in etvas ermassigt veräen. prospecle sind äurck die Virectivn gratis ru erkalten. »t« »trvotton lLömIgl. »»«zrvmorltsiiavlimle. L» I-tpslas, König!, vauralk. Bekanntmachung. Die am 30. v. M. licitnten Resta«ratio»SlocalttSte« deS „Schwarzen vreteS", Soetheftraße Nr. 4. und zugeschlage« und werden die nicht zur Berücksichtigung gelangten Bieter ihrer dieSfallsigen Gebote hiermit entlasten. Leipzig, am 4. September 1860. UnitzerfititS.Uentamt. Graf. Bekanntmachung, die Wahl von Wahlmannern znr Handelskammer betreffend. Zu der diesjährigen Ergänzung-Wahl für die Handelskammer find zunächst Wahlmänner durch Nr- wahl zu ernennen, für welch letztere wir Herrn Stadtrath Lo»is Seyfferth hier als Wahlvorsteher und Herrn Stadtrath Carl «och Hierselbst als stellvertretenden Wahlvorsteher zur Leitung berufen haben. ES werden daher alle in Leipzig, sowie t« Bezirke der Kö«tgl. «mishauptmannschaft zu Leipzig wohnhaften Kaufleute und Fabrikanten, welche s. mit über 1900 .«t Einkommen nach 8- 17 4 und 8 21 deS Einkommensteuergesetzes vom 3. Juli 1878 im Ortssteuerkataster eingeschätzt, K. 25 Jahre alt, c. nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder in Folge der Berübung emeS Berbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten auSgeschloffen sind, sowie die Vertreter und bez. Besitzer der im Bezirke gelegenen fiScalischen und communlichen GewerbS- anftalten, Eisenbahn-. Schifffahrt--, Bergwerks- und SteinbruchSunternehmunaen, soweit sie den unter b und e angegebenen Bedingungen genügen, bez. den unter > angegebenen Census erreichen, geladen, zur Ausübung ihres Wahlrecht- und bei Verlust deS letzteren für die jetzt vorzunehmende Wahl Mittwoch, de« 15. September 188«, in den Stunden von S—13 Uhr Bor- und 3—8 Nbr Nachmittags in dem Wahllocal, dem Saale der Alten Waage, kathartnenftratze 2«, II. Stock, m Person sich einzufinden und einen mit 15 Namen wählbarer Personen versehenen Stimmzettel abzugeben. Zur Legitimation hinsichtlich seines Wahlrechte» hat jeder Wählende die Quittung über «ntrtchtnng de« letzten (diesjährigen zweiten) «tnkommenfteuertermtns, bez. diesjährigen Beitrags zur Handels kammer vorzuweisen, auch, soweit nöthig, die- Vorhandensein der unter b und c aufgeführten Bedingungen darzuthun. Außerdem haben diejenigen Wähler, welche ihr Wahlrecht als Vertreter eine- Geschäfts, besten im OrtS- kataster einaetragenes Einkommen nach 8- 17 4 und 8 31 des Einkommensteuergesetze- nicht auSreicht, um sämmtliche Tbeilhaber als wahlberechtigt zu bettachten, ausüben wollen, sich durch ein Zeugniß der persönlich haftenden Theilhaber deS von ihnen vertretenen Geschäft- zu legitimiren, ebenso Vertreter juristischer Personen, bez. fiscalischer und communlicher Unternehmungen durch ein Zeugniß der Vorstände und Dienstbehörden. Wählbar sind alle Stimmberechtigten. Leipzig, am 35. August 1680. »er »ath der Stadt Leipzig. v«. Georgi. Kretzschmer. Bekanntmachung, die Wahl der Wahlmänner znr Gewerbekammer betreffend. Wegen der dieslährigen ErgänzungLHAl sm oie «ewerbekammer bat da- königl. Ministerium de- Innern in Gemäßhcn von 8- 6 der Verordnung, die Handel-- und Gewerbekammern betreffend, vom 18. Auli 1868 beschlossen, die bei den letzten Wahlen im Jahre 1877 zu Grunde gelegte Eintbeilung der Wahlbezirke, sowie die Gesammttahl der Wahlmänner beizubehalten, auch in der eine Wahlabtheilung für sich bildenden Stadt Leipzig im Ganzen wieder 53 Wahlmänner wählen, dabei jedoch so verfahren zu lasten, daß jeder einzelne Stimmberechtigte in Leipzig nur 13 Wahlmänner zu wählen hat. Nachdem wir nun Herrn Stadttath Moritz Krause hier alS Wahlvorsteher und Herrn Schlostermeister David August vehler Hierselbst al- stellvertretenden Wahlvorsteher zur Leitung der Wahlmännerwahl berufen haben, so werden alle in Leipzig wohnhaften, für die Gewerbekammer Stimmberechtigten, nämlich: ») Kaufleute und Fabrikanten, die mit höchsten- 1900 aber mit über «00 Einkommen nach 8. 17 ä und 8- 21 de- Einkommensteuergesetze- vom 3. Juli 1878 im Ortssteuerkataster ein- g^chäht find, K) alle mcht zu den Kaufleuten und Fabrikanten zählenden Gewerbtteibenden, die im Ortsfteuer- katafter mit über 600 .4l Einkommen nach tz. 17 ä und 8. 21 de- Einkommensteuergesetze- ein geschätzt find, c) 35 Jahre alt und ä) nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder in Folge der Berübung eine- Verbrechen- von den staatsbürgerlichen Rechten auSgeschloffen sind, Fladen, zur Ausübung ihres Wahlrechts und bei Verlust des letzteren für die gegenwärtig vorzunehmende Montag, den 13., ober Dienstag, De» 14. September 188«, Nachmittag- tu De» EtuuDe« »o« 3-« Uhr in dem Wahllocale, dem Saale der Alten Waage, Kathariueuftratze 2«, II. Stock, persönlich sich einzufinden und einen Stimmzettel, auf welchem 13 Namen wählbarer Persoue« angegeben find, ab zugeben. Zur Legitimation hinsichtlich seine- Wahlrecht- hat jeder Wählende Die Quittuua über Entrichtung De- zuletzt vorhergegangenen (also hier Des Diesjährigen zweite») Einkommensteuertermtus, Dez. diesjährigen Beitrags zur «ewerbekammer borzuweiseu, auch, soweit nöthig, da- Vorhandensein der unter e. und d. aufgesührten Bedingungen darzuthun. Diejenigen Wählenden, welche als Vertreter eine- Geschäft-, besten im OrtSkataster eingetragene- Ein kommen nach 8 17d. und 8- 21 de- Einkommensteuergesetze- nicht ausreicht, um sämmtliche Theilhaber als wahlberechtiat zu betrachten, daS Wahlrecht auSuben wollen, haben sich durch ein Zeugniß der Geschäfts inhaber zu legitimiren. Wählbar ist jeder Stimmberechtigte. Leipzig, «n 35. August 1880. Der »attz Der StaDt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Die FlotteuLemoustration. Wiener Blätter bemühen sich, der geplanten Flottendemonstration der europäischen Großmächte jedwede Bedeutung abzusprechen. Es heißt, die Mehrzahl derselben fei zu der Erkenntniß gelangt, daß die Pforte große Schwierigkeiten zu überwinden habe, um die Albanesen von ihrem Widerstande gegen die Abtretung Dulcigno- abzubringen, uich da em Erfolg dieser Bemühungen nicht sowohl von einer militairischen Action, als von einer güt lichen Ueberredung zu erwarten stehe, so solle noch einige Zeit darüber hingehen, bi- e« evidentge- worden sein werde, ob die Albanesen in der That sich fügen oder in ihrem Widerstande verharren würden. Der Umstand, daß die Schiffe der Mächte sich in Ragusa versammelten, widerspreche dieser Dr-position nicht, das Unternehmen sei überhaupt ei« -omvdw u. s. w. Der Berliner Berichterstatter des „Standard" dagegen meldet au- verläßlicher Quell«: „Die Schiffe, welche da» europäische Geschwader bilden sollen, befinden sich bereits unterwegs nach Pa lermo und Ragusa. Contr«-Admiral Sepmour übernimmt das Eommando. Es geht da» Gerücht, daß demselben überlasten bleibt, Gewalt zu gebrauchen. In Bezug auf Dinosch und Gruda muß eine peinliche Enthüllung gemacht werden. In der noch nicht veröffentlichten Note vom 3. August verlangten die Mächte die Uebergabe die ser zwei Puncte de- Zem-Lande-, selbst wenn die Abtretung Dulcigno- dem Binnenland-Diflrict vorgezogen würde. Am 11. August wie- der Sul tan m einer Unterredung mit dem neuen öster reichischen vststhafter Baron Calice auf die hohe Unräthlichkeit dreser Supplementarbedingung hin. Jadem man von ihm verlange, unter allen Um ständen die beiden beherrschenden Puncte de- Zew- Lavdes aufzugeben, welche die Albanesen stark be festigt und besetzt hätten, vermehren die Mächte die Schwierigkeiten der Situation. Man rufe die Dulcigno-Frage in- Leben, ohne die Hrm-Schwie- rigkeit ruhen zu l«sten. Wie man aus eine fried liche Lösung i» Dulcigno hoffen könne, wenn man von lym (dem Sultan) verlange, im Zern den besten Theil besten zu beanspruchen, was die Albanesen schon früher verweigert hätte»? Dies beiße die Schwierigkeiten vermehren und eine Lö- s»ng mehr und mehr unwahrscheinlich machen. Am 12. August wiederholte Lbeddin Pascha die gleichen Argumente dem deutschen Botschafter Grafen Hatzseldt, dem Doyen de- diplomatischen Corps. Bei dieser Gelegenheit erbot sich der türkische Minister, den Umfang de- an Montenegro abzutretenden Territorium- von Dulcigno zu erweitern, falls die Mächte auf den Dtnosch- Gruda-Borbehalt Verzicht leisteten. Statt hierauf einzugehen, ersuchten die Mächte in einer vom Grafen Hatzseldt am 14. August gemachten Mit- tbeilrmg die Pforte, jeden mündlichen Verkehr ein« zustrlleu und ihnen schriftlich die Vorkehrungen mitzutheilen, welche sie behufs Erfüllung der in der Note vom 3. August gestellten Forderungen getrosten habe. In dreser Weste hart bedrängt, erklärte die Pforte in ihrer Note vom 19. August. Dulcigno nicht abzntreten. fall- der Anspruch auf Dinosch-Gruda nicht aufgegeben und nicht ein weiterer Verzug gewährt werde. Die Antwort der Mächte bestand in der Erlassung der Befehle, welche nunmehr durch deren Admirale durch- grfübrt werden." Der „Standard" meint, daß, wenn die Bera- thnngen europäischer Mächte, die Ueberreichung von Collectivnoten und die gesammte übrige Ma- schinerie diplomatischer Drohung eine wirkliche Bedeutung haben, der Vorhang sich sicherlich in Bälde über einer» neuen Act de- europäischen Trauerspiels der orientalischen Frage erheben werde. Italienische und englische Kriegsschiffe seien in Pa lermo gemustert worden; französische Panzerschiffe beeilten sich, den Sawmlung-ort zu erreichen. Admiral Krem er, der Befehlshaber oeS russischen Geschwaders, halte sich in der Umgebung Neapel« in Bereitschaft. Bedeutungsvoll sei die Nachricht, daß die österreichische Flotte die Bai von Ragusa nicht verlassen habe; auch habe sich kein deutsche- Kriegs schiff in den siciliauifchen Gewässern gezeigt. Ohne Zweifel handele es sich dabei mcht um einen internationalen Hak«,. Bei einer internationalen Marinerüstung sei es nicht so leicht, an einem be stimmten Tage sich z» verewigen, und wenn die betreffenden Schiffe der sechs Großmächte ungefähr gleichzeitig im Avriatischen Meere sich verewigen könnten, so fei die- Alle-, wa- vernünftigerweise zu erwarten sei, und es stehe eine Klottendemou- stration ganz besonders imposanter Art in AuS- sicht. Einige Besorgniß herrsche vielleicht noch bezüglich der Frage, ob die Schiffe sämmtlicher Mächte Zusammengehen würden. Der Tesammt- cffect der Demonstration würde beträchtliche Einbuße
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