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Deutsche allgemeine Zeitung : 27.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185709275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570927
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-27
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.09.1857
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Sonntag. Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgende» Lag. Preis für da- Vierteljahr 1'/, Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Nr. 226. —— 27. September L857 Deutsche Allgemeine Zeitung. "Wahrheit und Recht, Freiheit und Tesch!« Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, son ie durch die t^rpedilion in Leipzig (Querstraße Nr. 8). ZnsertionSgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Die Deutsche Allgemeine Zeitung hat ihren Leserkriö in den letzten Jahren bedentend steigen sehen, nicht nur in Sachsen und den angrenzenden Ländern, sondern ebenso in andern Theilen Deutschlands, Oesterreichs und des Auslandes, und glaubt fich zu den ersten deutschen Zeitungen rechnen zu dürfen. Sie wird auch in Zukunft den Anfoderunacu, welche an sic gestellt werden, in jeder Weife zu entsprechen suchen: durch ««abhängige, freisinnige Hattrmg, gediegene Leitartikel, zahlreiche und zuverlässige Origi- «ar-arrefbanbeNze«, regelmäßige telegraphische Depeschen, unterhaltendes Feuilleton und endlich durch sorgfältigste Beach- tung nud Vertretung des Handels und der Industrie. In letzterer Hinsicht hat die Deutsche Allgemeine Zeitung neuer dings besondere Veranstaltungen getroffen, um diese in neuester Zeit zu immer größerer Wichtigkeit gelangten Faktoren des öffentlichen Lebens in möglichst vollständiger und in gewissenhaftester Weise zu berücksichtigen und dadurch der Handelswelt sowie dem zahlreiche» Theile des großen Publikums, das sich dafür näher interesfirt, fortwährend eine Ueberficht darüber zu gewähren. AlS sächsisches Blatt sucht endlich die Deutsche Allgemeine Zeitung in Betreff der Mngelegeuheiten Sachsens die Ansprüche ihrer sächsische» wie ihrer auswärtigen Leser gleichmäßig zu befriedigen. DaS -kbouu-m-nt auf die Deutsche Allgemeine Zeitung beträgt vierteljährlich nur 1'/2 Thlr. Inserate (die Zeile 2 Ngr.) finden durch sie die weiteste und zweckmäßigste Verbreitung. Deutschland. * II * Bon der Grenze, 22. Sept.' Die diplomatischen Vertreter der Cabinete zu Paris und Petersburg haben den Regierungen der größern deutschen Staaten bezüglich der stuttgarter Zusammenkunft der Kaiser Napoleon HI. und Alexander II. die beruhigendsten Versicherungen gegeben. „Der Kaiserbesuch in Stuttgart werde gleichsam als der Schlußstein des große» Friedenswerks, zu welchem auf dem Pariser Congreß die Grund lagen aufgestellt worden, bezeichnet, und persönliche Annäherungen sollen den für alle Staaten nothwendigcn Friedensbau befestigen." So wurde dem Nürnberger Correspondenten vom Main geschrieben, und weil cs Schwarz auf Weiß zu lesen ist, hat die Sache ihre vollkommene Richtigkeit und Deutschland ist von aller Besorgniß befreit. Mancher mag vielleicht so den ken. Wir aber gehören nicht zu dieser Zahl. Ist denn das französisch-rus sische Duumvirat bereits eine vollendete Thatsache? 3» diesem Falle müßten wir uns freilich fügen, weil wir an Gehorsam gewöhnt sind. Indessen wollen wir vorerst doch noch die Bestätigung abwartcn, so wenig wir auch am guten Willen zu Paris und Petersburg zweifeln. Für diesen guten Willen aber sprechen mancherlei Umstände. Nicht umsonst wird das Lager bei Chalons ständig , vermeidet man das Desavouiren der muratistischcn Umtriebe und trägt man in Paris ein warmes Mitgefühl für England wegen Indien zur Schau; nicht umsonst kokcttirt man in Petersburg mit Rom und flattirt man den Polen. Nicht umsonst sind cjnc Menge aperer Kundgebungen bis zur St.-Helena-Mcdaille herab, sowie die vorbcdH>ten Bestrebungen, die Mißtrauischen besonders in Deutschland sorglos zu ma chen. Aus Vielem, waS Andern zur Beruhigung dient oder ihnen köWch erscheint, folgern wir gerade daS Gegentheil. Wir gedeäten dabei auch jener Andeutungen in öffentlichen Blättern, welche sich theils auf demEnt- schluß der beiden Kaiser, die deutsch-dänische Frage als eine europäische zu erklären, theilö auf das Vorhaben des französischen Machthabers bezogen, die Karte von Deutschland zu revidiren, und — was nicht ist, kann werden. Dir beiden Kaiser und ihre Vertrauten werden sich in Stuttgart mit der Donaufürstenthümerfrage (Union und Gründung einer französisch-russischen Dynastie), der italienischen Frage (Neapel in erster Linie), der deutsch-dä nischen Frage, der österreichisch-preußisch-deutschen Frage beschäftigen, und es werden dabei je nach Umständen die „orientalische Frage" überhaupt bis nach China und Indien hinein, die mittelländische Frage, die Napoleoni sche KrönungSsrage, die englische Frage und die Karte von Europa auf das Tapet kommen. Alle diese Fragen werden der Verhandlung um so siche rer unterliegen, je gewisser sich die beiden Kaiser als die Schiedsrichter von Europa betrachten, und es kann mit den nöthigen Veränderungen aber mals so gehen, wie es schon einmal gegangen ist. „Aber bald gaben deut liche Anzeichen zu erkennen, daß Napoleon nach dem Frieden von Pres burg sein Nerhältniß zu Deutschland ganz anders als nach dem Frieden von Luneville betrachte, und daß aus dem Schiedsrichter ein Gebieter ge worden sei." Preußen. ^Berlin, 25. Sept. Wir haben kürzlich, im Gegen satz zu gewissen ander« lautenden Andeutungen von officiöser Farbe, be merkt, daß wir auch jetzt noch keine großen Hoffnungen haben zu dürfen glaubten für ein demnächstigcs Vorgehen in der holsteinischen Frage. Neuere officiöse Andeutungen, von österreichischer wie von preußischer Seite, haben schon nach wenigen Tagen gezeigt, daß unsere Ansicht die richtige war. Indem wir dies constatiren, wollen wir gleichzeitig auf einige Wider» spküche und sonstige für jetzt noch im Dunkel schwebende Momente auf» merksanr machen, deren gehörige Erwägung zur Beurthcilung des weitern Ganges der Sache vielleicht angemessen sein dürfte. In einer diesseitigen Depesche vom 6. Juli an den Grafen Oriolla hieß es: „Ich kann Ew. ic. nicht verhalten, daß uns die Erklärungen des kopenhagener Cabinets auch diesmal zu unbestimmt erscheinen, um einen sichern Schluß auf die Inten tionen desselben zu gestalten. Indessen die Zeit des Zusammentretens der Stände steht nahe bevor, und die königlich dänische Regierung wird als dann berufen sein zu handeln. Unter diesen Umständen haben wir cs, in Uebcreinstimmung mit dem kaiscrlich österreichischen Hofe, für da« Geeig netste gehalten, vorläufig abzuwarten, was uns die unzweideutige Sprache 1 der Thalsachen bald sagen wird. Wir dürfen dies thun in der Uebcrzcu- I gung, daß wir das kopenhagener Cabinet bei unsern bisherigen freundschaft lichen Rathschlägen in keinem Zweifel darüber gelassen haben, wie die Lage der Sache von uns nothwcndig aufgcfaßt werden muss, und welche Ent- schlicßungen sich daraus für uns, je nach dem weitern Verlauf derselben, ergeben werden." Nun, die holsteinischen Stände sind inzwischen zusam- mengctrelen und die Welt hat Gelegenheit genug gehabt, aus den dänischen Vorlagen „die unzweideutige Sprache dcr Thalsachen" zu lesen und zu hö» ren. Gleichwol geschieht nichts, wenigstens für jetzt nichts, ja man scheint sich sogar mit dem Gedanken zu tragen, ob cs nicht gut wärc, sich die ganze Sache, insofern man dieselbe bisjetzt direkt vertreten, mehr oder weniger vom Halse zu schieben. Auf der einen Seile sagte man, die Ablehnung der holstei nischen Stände sei eigentlich keine principielle, sondern nur eine bedingte, in dem die Stände vor allen Dingen die Stellung Holsteins zum Gesammtstaat gc- ordnel wissen wollten. Hierüber sei dic Rückäußcrung Dänemarks abzuwarten, Weitere Zugeständnisse von Seiten dcr dänischen Regierung seien zwar nicht wahrscheinlich, indessen liege darin doch kein Grund, durch ein Vor gehen am Bunde der Antwort Dänemarks vorzugreifen. Ist diese Aeuße- rung eine officiöse und „unterrichtete", und wir haben allen Grund dic« anzunehmen, so fragen wir: wie paßt dic betreffende Ausführung und Anschauung zu der vorhin angeführten Stelle aus der diesseitigen Depesche vom 6. Juli? Es ist da gesagt, daß Dänemark nun zu handeln habe und daß man deutscherseits Gelegenheit haben werde, aus diesen« Handeln „die unzweideutige Sprache dcr Thalsachen" zu vernehmen. Dänemark hat jetzt gesprochen. Daß Dänemark nachträglich noch weitere Concessionen machen werde, ist eine Annahme, die Keiner im Ernste machen kann; auch glaubt man von officiöser Seite ja selbst nicht daran. Und wenn nun gleichwol und so ganz im Gegensätze zu den früher» osficiellen und officiösen Kund gebungen noch nichts geschieht: was bedeutet das? Von österreichischer Seite wird als positiv versichert, daß Oesterreich und Preußen weder ihre separaten Verhandlungen mit Dänemark fortsetzcn, noch ihrerseits die hol steinische Angelegenheit an den Bund bringen würden. Ist dies richtig, so hätten wir etwas Aehnliches von Dem, was wir vorhin als anscheinend angedcutet haben, nämlich daß man sich mit dem Gedanken zu tragen scheine, ob es nicht gut, sich dic ganze Sache, insofern man dieselbe bisjetzt direct vertreten, vom Halse zu schieben. In diesem Sinne heißt es in der ange führten österreichischen Auslassung denn auch weiter, daß Oesterreich und Preußen allerdings der Ansicht seien, daß nach Lage der Sache schließlich die Anrufung des Bundes geboten sei, daß sie aber auch ebenso der An sicht seien, daß e« den Betheiligten selbst, also den holsteinischen Ständen, überlassen werden müsse, diesen Weg zu betreten oder nicht. Wir gestehen, daß un« diese Anschauung, abgesehen von vielem Andern, was ernstlich zu denken geben könnte, auch in staatsrechtlicher Beziehung höchst curios vor gekommen ist. Was ! ES soll Alles den holsteinischen Ständen überlassen bleiben? Wie wenn die holsteinischen Stände nun pflichtvergessen wären, was sic Gottlob nicht sind, hätten Oesterreich und Preußen, hätte dec Deut sche Bund dann nichts zu sagen? Nach dieser Theorie hätten Oesterreich und Preußen auch nichts zu sagen, wenn Dänemark, mit Bewilligung der holsteinischen Stande, Holstein geradezu incorporirte. Von Seilen dcr hol.
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