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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070113011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907011301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907011301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-13
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.01.1907
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Verugrgedüdr: a dort unirr« «»»^»», «s VUUDF^uM kenLiem von Drr««, u«Nm- arnnn, 8, La«» vom«» «uaMrulrn »b,nd'»n«u-b"> erkalten dir au«ivtrti«en Betieker mit der «ora,n »udaade »udminen tu aette»s «ock, druck aper »Nike und OrtaiNal-MiN«!»!,«»» nur mU «.rutUckrr OukUrnonuabr kdd.Nachr.K »ulaniä. «achgga Hvnorarantvruckie bleibe,, chcklickwal, uuverlanaie Muuu- v«r «eroen »ickn auibcmalirt. Lelearamw-Ndrette: «»chrtchte» r««*de». vauvtaeMtitttelle: MunenurU,^ Gegründet 1836 «oliUou-K iDalrril» «nrl I»zr«^ DsksIUsclsr-LnvölOppsn » ^igeirl-SQ-klbutS l'üksIÄsliorür.ionsr» » KnüUdOvdQvs kür IIorliLr tl«- 1.I uiul>lvi»p«»,tU«IiI««;ttvii OtzttiTi S l 8«e 21 /lnreigen-tarif. Ivnokme v«u »n»undi,un»kn bl« nackmiNnad Z Utu ^roi», !-->» hei-rta^s nur Macieittnah- sn vz» N b>o >/»> Utn Du i Grun^r>!r cco, « Lilvkn L, il'- Fnmi!wunachr>ck»eu ot 'v-a . '><- «äil«a»ikiarn aus der Vnvav,'-- Keile »I Pi,^ die Ljral.l»» .k - aui Ir»Iiciie so 'Vui : »iS lk n,( > Ltualtig« Zette von Llev-duer trauaedeni?r , >§,„ aut-winNaeu I Ml ,»» Nuuimera aaN> S»un- u»d K«leria,en: , loainac Siiim. ,eUc » Pi, . am Privaiieiie ao Ps, , rivalliac chi»e al-.- Einu'iandl v.„ Dresdner A»iiia,l,eden> ! Ml. in-n aur-ivarliaeii l.ao Ml Naimli,-,, naU»>ck»cn Gcundceile Ä, Pi, Lee Puuie der -hiikemte i«id in/ Mn,en und ÄtieMiblattc Lielkiveu ems wärliae Ällilldae NU, ,e,el, Po, au,deiulilMi,. — Bele»dlLiler tolle» io Psennilic, Ferniprecher: Nr. U und LVS». uliusLekäciliek ^IN z»«e »«, «. I. LI. leleiicliliiim-KegmtSM > liir Ous. oloktr. Piebt, ftk,trni«'»iu. llarrsn. OrLa8v^ai»«n jvdor ^r» uus den b^dsutsudstsn 6I»sl,ütt«n dos In- und Xuslsndos oiupkolilon in isiolillsltigvr üusrvukl ^ild. kidl L 8olm. Wd.L»: Heuwsrkt :u.!L.-^ L«NN»I»> «t t»er Id>«. 8V8I. . «r Kunst-5aloa ° LmU Liedter l'rugai- Strasse ^ rrs8>-r Strasse Noclireik- W Kezelienlre ?ra8»'r Strasse luedvarev. Iraker tioellfeinur rlsutselier und sn^Iiseker ^nrußi-, öosva-, ?alvtot- und WsstsllZtots« io allen modsrnsa kaidvu und ?rima-<jualitLten ru liilli^stva pivi^vv. VörliauHntell« der vom Kgl. kinsii/ministelium nvuxiSMiililtvll vorgoliriftLmässti^sn lonit'ormstosfe siir K'img! 8üell8. LtiUtts-koiZt-Iierimte. Ililpliumil I'ör8eliel 8odeüel8trs88« 19 «r. 13. Teriiburd über Kolonie». Lm'dtagülvnlilrecht. Neichstligsknndidnten, Pserdentisslellunaeii. l Mntniahl. Witterung: Gerichlsvcrhandl. Wahl, Bondelzivarts. Reeder und SchissSofsizi-re. Börsenwochenbencht. > Mild, regnerisch. > Tonntag, 1?Z. Januar iru»7 Dernburg abermals auf der Schanze. Der neue Kvlonialdirektor lätzt die koloniale Standarte srijch uivd srMi<l> im Wadikamplc flattern und trägt sic den 'Llreitern um des BaierlaiidcS Ehre und Wohlfahrt gegen das schwars-rotc Warted »nt unermüdlichem Eifer voran, dianm bat er durdi feinen ersten Borlraq in der Berliner Hochschule für Muisik den Sieg au feine Herfen geheftet, da tritt er schon wieder >m Deutschen Handelstage aus den Plan und lässt seine markige, hallende Heldkerriistimnie vernehmlich in das Lager der deutjchen dtaufmannichaft hinüberlönen, die durch ihren grohzüaigen, in allen Weltteilen bewährten Unternehmungsgeist in vorderster Reihe berufen erscheint, an der praktische» Aus- schliehung und.Berwertuug unserer Koloiiieu sür den nationalen Wohlstand und Aufschwung hervorragenden Anteil zu nehmen und diesem zukunftsreiche» nationalen Besitzstände insbe'vndere durch die noch lange nicht im wünschenswerten und ersoroc» lichen Umsange ersvlgle Anlegung bedeutender Kapitalien in kplonialen Werten Förderung angedeihen ;u lasten. Es ist überraichcnd zu 'eben, wie Herr Dcriiburg seinem Dhema immer wieoer neue fesselnde Seiten abzugewinnen »er steht. wie er es überall am richtigen Ende anpadl und in klarein Aufbau überzeugende Tatiacheii und .stahlen mit einer ein dringlichen Darskellungstuust verwebt, die die besten Wurzeln ihrer straft in einer schönen, hohen, heiligeil Begeisterung für die gute Sache findet, um die er ringt und strebt und sür deren Gedeihe» er den vollen Mannesmul seiner mächtig ausragenden Persönlichkeit einseht. Solch ein erhebendes Schauspiel ist unser deutsches Bolt i» kolonialen fragen feit Bismarcks steilen überhaupt nicht mehr gewohnt geweien. Seil Eaprivis de räch ligten kolonialen Dau'chgeichästen haben die kolonialen Wahr heiten. die jetzt ei» Lernburg mit hiureitzendem Feuer dem deuhchen iNatüonalgeiste einprägt und zum Bewußtsein bringt, so große YMhe und Rot gehabt, sich in der Oeffentlichkeit bei uns durckHubvhren, daß sie mehr und mehr unter dem Staube und Schulte bureaukraiischen Kleinkrams und allgemeiner Unlust und unter dem verwüstenden Einflüsse eines kolonialseindlichen kleMalcn Parieiregiments begraben wurden und schließlich ganz zu verkümmern drohten. Es ist kein stweisel! 'Tatsächlich war die Gefahr vorhanden, daß unsere Volksseele kolonialpolikisch überhaupt eälahmte und jedes Berständnis für die nationale und wirtschaftspalitstche 'Notwendigkeit unseres Kolonialbesitzes zum Zwecke der Ausrcchtcrhaltunq unserer Machtstellung verlor. Da. gerade im psychologischen Moment, als die Krisis ihren Höhepuitikt erreicht halte, fand die Not der Zeit den rechten Mann am rechten Platze: Bernhard Dernburg tauchte aus der Bersenkung aus, wie ein Gott aus der Maschine, und rettete mtt einem Schlage durch eine klare, frische, ehrliche Aktton die ganze Lage sür die dentsche stolonialpolilük und alle damit zu sammenhängenden großen Interessen unseres Vaterlandes. Dernburg hat alle Skestsis. die ihn aus den ersten Spuren seines Auftretens notgedrungen begleiten mußte, rasch und vollständig überwunden und in den Winkel geicheucht. Er hat gezeigt, daß er wivklick ein ganzer deutscher Mann ans echtem 'Schrot und Korn ist, der Pfründe und Dividenden >m Stiche ließ, um eine sinanzielle Herrscherstcllung mit all den Lasten, Sorgen. Kämpfen und Widerwärtigkeiten »u ver- tauschen, die bisher bergehoch auf dem Wege der deutschen Kolonialpolitik oufgetiirmt lagen und an deren Beseitigung und Ueberwindung nun Bernhard Dernburg mit beispiellos frischem Mute und, soweit die seitherigen Erfahrungen reichen, auch mit beispiellos gutem Erfolge sich herangemacht hat. Hei! Me fetzt die koloniale Brise so frei und kraftvoll durch die deutschen Land« weht! Und das hat mit seiner urwüchsigen straft, seinem rücksichtslosen Durchgreife», seiner edlen Begeisterung der Dernburger gcian, um den sich jetzt seine „Bernhardiner" scharen. Das soll ein Spottname sein im Sinne der Gegner seiner Person und seines Wirkens. Wie aber ehe mals der Nam« der Geusen in den Niederlanden als verächt lich« Bezeichnung erfunden und dann zum patriotischen Ehrennamen wurde, so wird es jetzt auch bei uns mit den „kolonialen Bernhardinern" gehen. Lassen wir uns gern so nennen, alle Patrioten, die wir mtt Dernburg zur kolonialen Fahne schwören, und stcrdienen wir uns diesen Namen durch eine ebenso vertiefte, gründliche, rastlose Hingab, aiz die koloniale Sache, wie sie unsDernburg als nochahmungswüÄiges Vorbild aufstellt! Dernburg verdient schon heute den Dank des ge- iantten nationalgesinnten Teile« deS deutschen Volke«, nicht bloß durch leine erfolgreich« politisckie und koloniale Wirksamkeit, sondern auch durch da- Beispiel der Selbstentsagung, das er durch seine unverzagte Uebernahme eines so dornenvollen Amtes au» der Fülle seiner früheren finanziellen Stellung hinweg ge-«ben hat. Ist doch dadurch zum ersten Male ein Gegen- gkwicht gegen eine höchst bedenkliche und unerfreuliche Ent wicklung geschaffen, die bisher immer nur in der Richtung ver lief. daß hohe Staatsbeamte in fürsüich dotierte Privatbienste übrrtraten, und daß ein förmlicher AufsaugungSprozeß der tüchtigsten Bcaiittenkräste in leiteyder Stellung durch die Industrie und Bankwclt siattsand. So ist noch jüngst der Legationsrat Professor Dr. Helnecich, in dem seinerzeit viele den künftigen stolonialdirektvr erblicken zu müsien glaubten, aus dem Kolonialaiiitc geschieden, um au die Spitze der Gesellschaft der Anatolischeu Eisenbahnen zu treten. Wer damals hätte ahnen könne», daß aus dem umgekchrlen 'Wege mitten aus dem kraftvoll pulsierende» Leben der deutschen Handels- und Bank welt heraus ein solcher Kolonialdircktvr uns beschert werden würde! Im allgemeinen nationalen Interesse ist nur zu wünschen, daß Bernhard Dernburg Tchnle macht und noch mebr tüchtige sträsle gleich ihm selbst aus dem Getriebe der praktii'che» kauiiuannischcii Welt zu den kurulischen Sesseln der ministeriellen Tätigkeit herangezogen werden, wo immer sic nützliche und er'prießliche Siensie zu leisten vermögen. Nach dem der bnreaukratischc Bann einmal gebrochen worden ist, steht einer Verbretterung der grundwtzlichcn Anschauungen, die den Fürsten Bülow i» Uebereinstimmuna mit einer aus sach verständige» patriotischen Kreisen längst erhobenen Forderung zu der Berufung Dernburgs gcmhrt habe», kein unüberwind liches .Hindernis mehr im Wege. Findet es heule nach kurzem Widerstrebe» doch schon niemand mehr im Teutschen Reiche „slicx'kinkr", daß ein Minister auf den „stump"*) geht und patriotische Wahlreden Hali. Was Herr Dernbura in leinem neuesten Vorträge an sach lichen Gründen sür unsere Kolonialpolitik ins Felo führt, er gänzt und vervollständigt das reich«, bereits von ihm bei- gebrachte Material in höchst wirksamer Weise und liefert ein ganzes Arstnal von neuen, scharfen Waste» gegen die geflissent lichen Vcrkleinerer unserer koloiiialpolitnche» Betätigung. Wie grundverständig der Kolonialdirektor in wirtschaftlicher Hin sicht denk!, wie er nichts, schlechterdings gar nichts von einem Mauchestermaunc au sich hat, beweist er durch seine Wert- schätznng der Kolonien in erster Linie als Absatzmarkt für die heimliche Produktion. Daneben erst kommt dann der Besitz von Kolonien für Dernburg als ein Mittel tn Betracht, um auch aui handelspolitischem Gebiete aus überseeischen Märkten „gegenwärtig noch Erfolge zu erzielen". Den Kern der Dern- burgschen Darlegungen bilden die vier am Schlüsse seiner Rede aufgestellten Leitsätze, die darin gipfeln, daß die zielbewußte Entwicklung unseres Kolonialbesitzes: 1. der stetig wachsenden Bevölkerung unstrcs Vaterlandes Arbeit, bessere Lebenshaltung und eine vom Auslande unabhängiger gestaltete Ernährung gewährleistet: 2. die Erzeugung eines entsprechenden Teils von Rohstoffen für die deutsche Industrie sichert: 3. dadurch dem deutschen Fabrikanten Einfluß auf die Preisgestaltung der Roh- stofst gegenüber dem Auslände verschafft, und 4. unsere natio nale stahlnngsbilanz stärkt, indem die sonst für Rohmaterialien an das Ausland zu zahlenden Kapitalien im Lande verbleiben. Die deutsche koloniale Wirißchast bedeutet demnach nicht mehr und nicht weniger als die Fragedcrstukuiiftder nalroualen Arbeit,die Fragedes Brotes vielcrMillionen In du st rie- arbeiter, die Frage der Beschäftigung der h e i in i s ch c n K a P i t a l i« n i ui H a n d « l. i m G« w e r b c, in der Schiffahrt. Für solchen hohen nationalen Zweck ausreichende Kapitalien zur Verfügung zu stellen, ist die deutsche Kaufmann'chaft, voran das Hanseatentum, in erster Reihe he- rufen. Mögen ihre Vertreter dem Rufe Dernburgs, durch dessen Mund ihr eigenes Fleisch und Wut zu ihnen spricht, folgen und reichlich tun, worauf das Interesse des Vaterlandes ebenso wie ihr geschäftlicher Nutzen sie hinweist! Noch in den letzten Tagen wurde offiziös darüber geklagt, daß englische Kapitalisten die Aussichten unseres deutschen Kolonialbesitzes, zumal in Südlvestafrika, besser zu würdigen verliehen als unsere eigenen Landsleute und dies durch die Anlegung ihres Geldes in deulscheu Kolonialunternehmungen bekunden. Einem für uns so beschämenden und nachteiligen Zustande wird hoffent lich durch die Aera Dernburg ein gründliches Ende bereitet werden. Möge Herr 'Dernburg auch in München, wo er am 21. Januar zu reden gednkt, die wohlverdienten Lorbeeren ernten und das frohe und anfeuernde Bewußtsein mtt nach Hause nehme», daß im Süden ebenso wie im Norden sich alle treuen deutschen Männer für die koloniale Sache begeistern, denen sein kräftiger Sammelrus Las Blut in Wallung ge- bracht hat und die mit ihm das Vaterland über die Partei zu stellen entschlossen sind! ») Lm»a«iUch«r rurdruck fttr »«dxeröü-««, »rtl »in !»lch«r früher tn den n«ch wentg kuINoirrten Gegenden der Vereint «len Ernten etettach «Id Nednerbühne dienen mußt«. Neueste Drahtmeldungeu vom 12. Januar. Lvrrblbewegung. Berlin. sPriv.-Tel.) Auf den 10- Januar hotten Gras Hoensbroech und Wirkl. Geb. RegierungSrvt Dr. Mein in Bonn eine Reihe hervorraaender Katholiken der Rheinpro- or«- »u einer vertraulichen Besprechung »ach Düsseldorf ge laden. Das Ergebnis der Besprechung ist ein 'Aus ruf. n dem cs heißt: Als Katholiken müssen wir es tici hellagen daß die Leiluna des Zentrums sowohl bei der lctzicn Adm,:- mu»g,im deutsche» Neichsiagc, wie beim gegcnwärttge» Wai^ Kamps« eine Haftung eingenommen hat, die das paiitonstte nnd monarchische Empfinden weiter Kreist schwer verletz! Tie selbe siebt im direkten Widerspruche zu den Gluiid'ätzen, die bei der Schäftung des Zentrums und :m Kamp'st dei-'elbcn Kr die Rechte und Freiheiten der Kirche als maßgebend aneria.rr worden sind. Diese Grundsätze geben den Angehörigen der Partei alle Freiheit der Entschließung und Abstimmung ui allen nalwnalen und wirtschaftlichen Fragen. Wenn jetzt Für, rer des Zentrums von ihren Wählern und Abgeordneten die unbedingte HeereS'olge auch dort verlangen, wo ftrchliche Inier essen weder bedroht noch berührt erscheinen, dann ftihlen wir uns als K'atholiien und Vaterlands'reunoe verpilichiei, gegen diese Gefahre» entschieden Verwahrung einzulcgen. Die Ge slnnungSgcnoststii in Ziadt und Land werde» dann gebeten, am, 2ö. Januar nur solchen Kandidaten ihre Stimme zu geben, deren Geiinnuüg und politische Vergangenheit die Bürg'chaf» gibt, daß sie, unbeirrt durch kleinliche Partei-Interessen, für des Reich--'' Anjeben und Macht, für die Erbaltung und Sicherung seines lownialen Besitzes in gleicher Weste wie für die Wahrung des konfessionellen Friedens eintreten werden. Der Ausfall der Reick,stagswahlen nutz die weitere Stellungnahme der Zen- kruniSfratiion werden, heitzl es zum Schluß, die Maßnahmen de- stimmen, die erforderlich cr'ckienicn, uni gcgebenen'ails die Scheidung zwischen dem politischen Ziele der gegenwärtigen Partciveriretuna und den Bestrebungen der Katholiken ou> kirchenpoliti'chem Gebiete herbcizuführe». Osiiabrü ck. iPriv.-Tcl.j Der Bund der Landwirte und die Mittelstands-Vereinigung, darunter viele Kalholiken, be schlossen, nunmehr die Kandidatur des narsoiialliberalen Land- gerichtsdirektors v. Campe zu unterstützen. Bremen. (Priv.-Tel.l Die Führer der hiesigen Katho liken fordern die katholischen Wähler auft nir den Kandidaten der Liberalen Hamann zu stimmen. Zur braunschweigischen Tlironsolgcsrage. B r a u nfchw e ig. Der wegen der klinstiaeii Gestaltung der Regicrungsoerbältnisse im Herzogtum Brauwchweig an den Bundesrat gerichtete Antrag desRegentschaslsrates lauter: „Der Bundesrat wolle darüber bchchiießen, -ob Lei einem Verzicht des Herzogs von Cumberland und dessen ältesten Soh nes auf den braunschweigischen Thron und bc: Aiiirechierhaltuiig der unter den Gründen des Bundesratsbcschlusscs vom 2. Juli 1485 erwähnten Geltendmachung von Verzichten aus Gebiets- teile des Bundesstaates Preußen stitens des Herzogs von Cumberland, die Regierung des nach jenem Verzicht zur Thron folge in Braunfchweig berufenen jüngsten Sohnes des Herzogs von Cumberlanü, des Prinzen Ernst August von Biaunschwcig. sofern derselbe für sich und seine Deszendenz aist Hannover per zichtct, mit den Grundprinzipien demscher Bündnisverträge und der Reichsverfassnng vereinbart sei und die Verständigung Brauiischweigs von dem Beschlossenen veranlassen." B ra u n s ch w e i g. Iu der amtlich oeröfteittlichlen Be gründung zniii Anträge des Regentschastsrates an de» Bnndcs- rat tvird zunächst unter Anführung der bclannien Aktenstück, eine historstche Darlegung der seil dem Tode des Prinz-Rcgciuen Albrecht in der T h r o n s o! g c s r a g e geschehenen Schritte gegeben. Tie Darlegung schließt mit dem letzten Schreiben des Herzogs von Cumbenaiid. Dann wird weiter ausgeftihr!, .Die braunschweigische Regierung ist zu der Ansicht aclangi. daß die Sach- und Rechtslage, die zu dein Beschlüsse des Bunde-:- ratcs von 1885 geführt Hai. als durch die Erklärung des He;, zogs von Cumberland verändert anzuchen sei. Allerdiugs halle der Herzog von Cumberland noch immer oic Anjprüchc auf Gebietsteile Preußens aufrecht. Insofern sei keine Aende- runtz eingetreten. Als in Betracht zu ziehender erbberech tigter Thronfolger nn Hcrzogtumc Braunschweig er- scheine jetzt aber nicht mehr der Herzog von Cumberland. son dern unter der Voraussetzung der Verzichte des Herzogs von Cumberland und seines ältesten Sohnes aus die Thronfolge in Braunschweig der jüngste Sohn des Herzogs von Eumberlaiie, Prinz Ernst August. Da der BundeSralsbeschluß sich ausschließ sich aus den Herzog von Cumberland boziehc, biete er ke-ne Grundlage mehr für die Entscheidung der Frage, ob der stinatte Sohn des Herzogs von Cumberland unter den erwähnten Vor auSsetzunaen zur Regierung in Broun-chweig zugelassen werden könne. Wäre das Herzogin!» in dieser Frage allein auf sich an gewiesen, w würde der Ilebernahmc der Regierung seitens dc Priinen Ern» August unter den erwähnten Vvraus'sttzuiigei' nichts im Wege stehen. Die brauw chwemft'cheRegierung sti ade> und zwar im Einverständnis mit der Landesvcrstiuni'.Iung. nie da rüber im Zwcistl gewcfen. daß das Hepzogt-um die schiwebend, Frage nicht vom einseitigen braunschweigischen Standpunkte zu lösen, vielmehr als Glickd des Deutschen Reiches auck, d,e an: dieser Zugehörigkeit mm Reiche erwachsenden Pflichten dein Deutschen Reiche selbst und den übrigen Bundesstaaten gegen über zu erfülle» habe. Von diefer Auffassung ausgehend, hätte!, sich die maßgebenden Lrgane des Herzogtums. Regierung und Laitdesocrireiuiig , den BundesLatsbSchluß von 15B5 als Ruch schnür dienen lüften Der neuen 'Sachlage gegenüber oeriaoe nach der An ich« ticr herzoglichen Regierung diesti Bundes- ratsbeschluh, euie «sue Richtschnur an die Stelle zu etzeu, fteae außerhalb der Grenze der Zuständigkeit des Einzelstaater Braun chweig bedürfe aber derselben In dem Schreiben ch preußischen Ministerpräsidenten und Reichskanzlers sei es »wai zur Kenntnis der Regierung gebracht, daß die Tbrvnbestcigun- eine? Angehörigen des Hauies Braunlchwcig im Herzogtum ohne einen Verzicht des gesamten Hauses Braunschweig an- Hannover unzulässig sei. Im dieser Sache zu entscheiden, st, der Staat Braunschweig nicht zuständig. Es sti bereits dar- oelegt, daß er eine Richtschnur ftir ein weiteres Twvgehen in der Gestattung der Regierunasvcrbältnisse aus dem Bunv--- ratsbeschlufte 188b seiner Ansicht nach nicht mehr entnehmen könne. Es bleibe der Regierung nur der Weg übrig, durch Anrufen de» BundeSrat» «men Beschluß desselben herbeizu- 8/f lvsqspeg luqvz * i «»ckdaz surr'kt.uv.i
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