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Hohensteiner Tageblatt : 30.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189609305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-30
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 30.09.1896
- Autor
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.. mr nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uhr leden Wochentag abends für den folgenden FM HM 11 I IN M I sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. Tag und kostet durch die Austräger pro WDNS » RLDUU U UVU^ alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 ^7 IM Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwalttmgsbezirl des Stadtrathes zu Hohenstein. Mittwoch, den 30. September 1896. 46. Jahrgang. Nr. 228. Bekanntmachung. Aus Aulaß der Mittwoch, deu 30. dss. Mts. stattfiudcudeu Einweisung des Herrn Bürgermeister vr. Polster bleiben scimmtliche Rathsloealitäten von vormittags 10 Uhr an geschlossen. Hohenstein, am 29. September 1896. Der S t a d t r a t h. I. V.: W. Zeisjig, Stadtrath. Die auf den 1. Octvber angesetzte Versteigerung eines goldenen Ringes findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Seer. Kurth. Q. 420. Wüstenbrand. Die hiesige freiw. Feuerwehr wird innerhalb vom 1. dis 10. October ds. Js. eine Nachtübung veranstalten und zu diesem Zwecke das Alarmsignal blasen. Behufs Vermeidung von Jrrthümern wird solches hiermit bekannt gemacht. Wüstenbrand, am 29. September 1896. H. Schubert, Gem.-Vvrst. Süchrück-oo Hohenstein, den 29. September. Tagesordnung für die Mittwoch, den 30. d. Bi., von Rachmittags 3 Uhr ab im VerhandlungSsaalc der Kgl. Amts hauptmannschaft stattfindenden 6. Bezirksausschußsitzung. 1. Ge schäftliche Mittheilungen. 2. Der Gemeinde Niederschindmaas Gesuch um Wegebaubeihilfe aus Bezirksmitteln. 3. Regulativ für die Gemeinde Meinsdorf, die Ausschließung säumiger Ab gabenpflichtiger von öffentlichen Vergnügungsorten. 4 Kehr's in Altwaldenburg Anlagenrekurs. 5. Münch's in Oberlung witz Anlagenrekurs. 6. Braud s in Gersdorf Schaukerlaubmß- gesuch. 7. Pseifer's in Bernsdorf Schankerlaubnißgesuch. 8. Bauch's in Crotenlaide Schankerlaubnißgesuch. 9. Helbig s in Biülsen St. Jacob Schankerlaubuißgesuch. 10. Bachmann's in Laagenchursdors Klciuschlächtereiaulage. 11. Dispensation in Dismcmbrationssachen verw. Winter in Remse. 12. Ersatz wahl eines Bezirksausschußmitgliedcs. 13. Uhlig» in Herms dorf Anlagenrckurs — Gersdorf. — 14. Redlich's in Hein- richsort Gesuch um Gestattung des Kleinhandels mit Spiri tuosen. 15. Löfflers daselbst gleiches Gesuch. 16. Beschluß fassung über Unterstützungen an Familien zum Militärdienst Ungezogener Mannschaften. 17. Wolfs in Bernsdorf Schlächterei anlage. 18. Gesuch der Gemeinde St. Egidien um Wegebau beihilfe aus Bczirksmitteln. 19. Petition der Stadtgemciuden Glauchau, Meerane und Crimmitschau an das Königliche Finanzministerium wegen Genehmigung clectrischer Bahnver bindung zwischen diesen drei Städten. 20. Gesuch des Schul- dircctors Dr. Groschopp in Oberlungwitz um Vermittelung einer Staatsbeihilse für die Vvlks- und L-chulbibliothck. 21. Nötzold» in Remse Schankerlaubuißgesuch. 22. Meischner's in Hohndors Schankerlaubuißgesuch. Die böhmischen Maurer, welche im zeitigen Frühjahre in Schaaren ins Vogtland kommen, treten gegenwärtig bereits die Heimreise an — in dem zwischen Oelsmtz und Falkenstein gelegenem Orte T. haben diese böhmischen „Schwalben" eine ^hat vollbracht, die der Vergessenheit entrissen werden möchte. Dort sollten einige Czechen ein Haus abputzen und der besseren Haltbarkeit wegen dem Kalk Cement Zusehen. Der Besitzer des Hauses gab den der deutschen Sprache nur mangelhaft mäch tigen Böhmen zu verstehen, daß der Cement in der Scheune stehe. Dort befanden sich indessen auch einige Säcke mit Vieh salz, und dieses nahmen die pfiffigen Maurer in Gebrauch, wahrscheinlich, weil die Säcke sich bequemer öffnen ließen wie die Cemeut-Fässcr. Die heillose Verwechselung entdeckte der Hausbesitzer erst, als die böhmischen „Schwalben" muthmaßlich schon geraume Zeit die Grenze überschritten hatten. Da die Bautechnik über Bindigmachung des Kalkes durch Salzzusatz nichts weiß, so hat der Hausabputz sich mit dieser Mischung durchaus nicht bewährt, und der Besitzer des „gesalzenen" Hauses muß sich den Spott seiner guten Freunde gefallen lassen. Der Gemeinderath zu Oberfrohna hat beschlossen, die obligatorische Fleischbeschau einzuführen, den Entwurf des Re gulativs gutzuheißen und dasselbe der Kgl. Amtshauptmannschast zur Genehmigung vorzulegen. — Nach einer Verordnung des evangelisch-lutherischen LandcskvnsistoriumS hat der seitherige Vikar Predigtamtskandidat Laube als Vertreter im dortigen Psarramte bis zu dessen Besetzung zu verbleiben. Am 24. d. M. ward in Glauchau ein von der Königl. Staatsanwaltschaft zu Dresden wegen Betrugs steckbrieflich verfolgter Schlossergcselle Sch. festgenommen. Der junge Schwindler, welcher öfter einen weißen Matrosenanzug trug und sich seit Kurzem in Rothenbach aushiclt, steht dringend im Verdacht, noch weitere Betrügereien verübt zu haben. Be wohnern von Rothenbach hatte dec Bursche mit säst beispiel loser Frechheit erzählt: Er sei der einzige Uebcrlcbende des Dampiers „Elbe", habe bei dem Untergang dieses Schiffes noch ein Menschenleben gerettet und dafür vom Kaiser bie Verdienstmedaille bekommen; auch sei er der Einzige im König reich Sachsen, welcher die Matrosenuniform tragen dürfe. Rathsassessor Schickert in Dresden ist zum Bürgermeister Leisnigs gewählt worden. Zur Warnung für die Geschäftswelt sei folgender Fall mitgctheilt, der in den Kreisen der Gastwirthe von F-ranken- bcrg iliid Umgegend gegenwärtig großes Aufsehen. Eine größere Destillativnssirma in Görlitz ließ nämlich in den Jahren 1886/87 durch ihren in Frankenberg wohnhaften Ver treter an die betreffenden Gastwirthe Spirituosen verkaufen, die von den Empfängern nach Fälligwerden der Rechnungen auch au den Vertreter bezahlt wurden. Vor etwa 6 Jahren verstarb nun der inzwischen von Frankenberg verzogene Ver treter des Görlitzer Hauses uud da vou Seite» des letzteren kein weiteres Lebenszeichen an die bisher mit dem Hause in Geschäftsverbindung gestandenen Wirthe erwlgte, so nahmen dieselben an, daß die gegenseitigen Beziehungen ordnungsgemäß gelost seien. Jin vorigen Jahre, also nach ca. 8 Jahren, ver sandte nun plötzlich die inzwischen in Liquidation getretene Görlitzer Firma an ihre früheren Abnehmer Mahnbriefe, in welchen um Bezahlung der in den Jahren 1886 87 gelieferten Waarcn ersucht wurde, da die betr. Posten in den Büchern noch offen seien. Da die gemahnten Gastwirthe erklärten, nach weislich Quittung von dein, wie oben bemerkt, inzwischen ver storbenen Vertreter über die an denselben geleisteten Zahlungen zu besitzen, so ging das Görlitzer Haus zunächst gegen einen der gemahnten Kunden, und zwar einem Gastwirth aus dem benachbarten Dittersbach, mit Klage vor. Nachdem von Seiten des dortigen Amtsgerichts die Görlitzer Firma mit ihrer Klage abgewieser worden war, erzielte dieselbe nach eingelegter Berufung bei de n Chemnitzer Landgericht ein obsiegendes Ur- thcil, indem der Gastwirth in Dittersbach zur Bezahlung der Forderung von 181 Mk. und der entstandenen Zinsen und Gerichtskosten im Betrage von nicht weniger als 307 Mk. ver- urthcilt wurde. Der Schuldbetrag hat sich also dadurch von 181 Mk. auf 488 Mk. erhöht. Das den Dittersbacher Gast wirth vcrurtheilende Erkenntniß des Chemnitzer Landgerichts geht davon ans, daß die Vorlegung einer Jncassovollmacht seitens des Vertreters der Görlitzer Firma, der das Geld seiner Zeit in Empfang genommen, nicht nachgewiesen sei. Durch dieses obsiegende Urthcil ermuthigt, beabsichtigt nun die Gör litzer Firma, auch alle anderen Abnehmer wegen Zahlung der ihnen damals gelieferten Waaren vor Gericht zu belangen, wobei von Interesse ist, daß auch Wirthe, die garnichts von der Görlitzer Firma bezogen haben, von derselben mit Mahn briefen bedacht worden sind. Seitens der betreffenden Wirthe ist inan jedoch nicht gewillt, nochmals zu zahlen, und will die Angelegenheit bis aufs Aeußerste durchfcchtcn, namentlich da vier der betreffenden Wirthe erklären, behaupten zu können, daß der betreffende Vertreter ihnen ordnungsgemäß ausgestellte Jncassovollmacht vorgelegt habe. Aus der ganzen Angelegeu- heck geht die dringende Mahnung für alle Geschäftsleute hervor, Zahlungen an unberufene, nicht ausdrücklich hierzu bevollmäch tigte Personen nie zu leisten, und auch bei Zahlungen an be vollmächtigte Personen sich stets vom Hause nachträglich Zah lungsbestätigung crtheilcu zu lassen und dieselbe sorgfältigst aufzubewahrcn. W In Naumanns Gasthof in Leuietvist übernachteten soge nannte ..fahrende Leute", welche neben Affen, Dromedaren rc. auch einen Bären mitsührten. Dieser war gut verwahrt im Menageriewagen untcrgebracht. Frühzeitig war auf einmal wie ein Lauffeuer das Gerücht verbreitet: der Bür ist ausge brochen und verschwunden. Sieht da auch ein Besitzer zum Fenster Hinans und erblickt in einem Bohnenbeete eine braune Gestalt, die sich sichtlich bewegt. Nun aber eilte Alles herbei, bewaffnet mit allerhand Stich- und Hiebwaffen, als Heugabeln, Dreschflegeln, Knütteln und dergleichen mehr, um Meister Petz zu fangen oder unschädlich zu machen. Sachte rückte die tapfere Schaar in den Garten ein. Steinwürse hagelten nur so auf den Pelz des armen Dulders, sobald sich aber das Ting regte — „Wuppdich" — stob Alles wie Spreu auseinander. Erst als die Eingangs erwähnten Bärenführer die Straße mit ihrer Karawane daherkamen und versicherten, ihren Petz in Gewahr sam zu haben, ging man etwas beherzter dem Dinge zu Leibe. Und was war es? — Ein auigespannter Regenschirm von brauner Farbe, der sich im Winde bewegt hatte, war die un schuldige Ursache, welche zwei ganze Dörfer in Aufregung und Angst versetzt hatte. — Nein, so was! Gestern Morgen errignete sich in der Fabrik vernickclrer Tafelgeräthe von Brauer L Rehwiukel in Mttrkrarrstävl ein schwerer Unglücksfall. In der Fabrik arbeitet ein 15jähci- ger Arbeiter aus Kauern bei Teuditz, der einzige Sohu seiner Mutter, einer Wittwe. Gestern Morgen, etwas spät mit dem Zuge angekommcu, suchte er durch doppelten Fleiß wieder eiu- zubriugeu, was er versäumt hatte. Daher wartete er das An halten der Maschine gar nicht ab, sondern ölte sie gegen alle Vorschrift der Fabrikordnung im vollen Gauge. Dabei wurde er von der Transmission ergriffen, mit herumgcschlcuderl uud dem Bedauernswerthen buchstäblich der Kopf zerschmettert. Ter Tod trat sofort ein. Als Sonnabend Nachmittag die etwa 70 Jahre alte Guts- auszüglcrin und Butteihändlerin Friederike Bretschneider aus Hnndshübel iu der Nähe der Hülmer'schen SchaukwirthschaK in Neustädtel das Bahngleis überschreiten wollte, wurde sie von einein von der Fraude'schen Weiche kommenden Zuge erfaßt und überfahren. Hierbei wurden ihr beide Füße abgefahren und die Unterschenkel zermalmt. Im Krankenhause zu Schnee berg, wohin die Schwerverletzte übergeführt wurde, mußte« ihr beide Beine abgelöst werden. Das Zugpersonal trifft keine Schuld; die alte Frau hörte das Läuten des Maschinemuhrers nicht, da sie ziemlich taub ist. Der seit etwa einem halben Jahre iu der vogtländischen Irrenanstalt Untergöltzsch internirt gewesene Kaufmann Strobel jun. ist seit einigen Tagen aus der genauuleu Anstalt entlassen und hat bei einem Bürger in Markneukirchen Uuteikuuit gefunben. Aus -em GerichLssaaLe. Chemnitz, 26. September. Den Gottesdienst in der Kirche zu Wolkenstein gestört zu haben, war vor der II. Strackammcr des hiesigen Landgerichts der Maurer und Hausbesitzer Louis Eduard Meyer aus Mauersberg bei Wolkenstein angcklagt. Meyer ist am Sonntag, den 12. Juni dieses Jahres iu ange- lrunkenem Zustande während des Gottesdienstes in die Wolken steiner Kirche eingetretcn und hat durch lautes Lärmen die An dacht der Kirchengemeinde gestört. Wegen dieses Vergehens erhielt Meyer 1 Monat Gefängniß zuerkannt. Eine aus leichterklärlichen Gründen seltene Anklage be schäftigte am 28. September die 5. Strafkammer des Land gerichts Dresden unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsrath Neidhardt. Der am 7. September 1860 in Oberschlema bei Schneeberg geborene, noch unbestrafte Lohgerber Heinrich Paul Riedel, jetzt in Radeburg wohnhaft, wird beschuldigt, in zwei Fällen dritte Personen zur Brandstiftung aufgefordert zu haben. Es handelt sich dabei nm ein von Menschen bewohntes Ge bäude, welches zu dem im Juni 1894 erworbenen Besitzthum des Augeklagten gehört und das an der Rödergasse gelegene Vordergebäude des Grundstückes bildet. Dasselbe ist aus Fachwerk gebaut und ziemlich baufällig, während die anstoßen den Hintergebäude des Grundstückes massiv sind. In einem derselben, das dem Vvrdergcbäude schräg gegenüber im Hofe liegt, befindet sich die Lcderzurichtcrci des Angeklagten. Riedel bestritt, sich der ihm zur Last gelegten Verbrechen schuldig ge macht resp. ernstliche Absichten bei den in Rede stehenden Aeußerungen verfolgt zu haben, wogegen aber sehr gewichtige Thatsacheu sprechen. Insbesondere unterliegt es nicht dem ge ringsten Zweifel, daß der Angcschuldigtc schon bald nach Erwer
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