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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-17
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1889
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Ersch*t»t tAgUch ftth SV. Uhr. RrMMm >«t LrPetMM Iah«»»—^8« 8. HPrrchjdmten der Barmt«— 10—t» llyr. Rnchmtttayk 5-6 lly^ apmer vicrdetsLhrllch 4-s, DU inet. Brumerlay» 5 ML, daoh dt« Post «>»,»«-», 10 «1. Gptzstyrn» pstr Lstrabeil,,«, (i, Laqrdl—aesalzt» «»«ch», tzer ftzr «, Rnm— MAMuM«» S»s«d«1e « M» » »tz, «dch»M> „»-»».«-»eKr—AfrKtzst-l^l 3a ße» Fwileu fiir Ltf.-Lnatz«: vtt» KU»». U»lW->st««K»ß» 1. M«t» Lftsche. . 33 P«1. »- KGABtzln» 7. «r bi« Atzr. Anzeiger. - - Lrga« für Politik, Localgeschichte, tzandels- und GeschSstSverkrhr. mttrr M» Retz—»»ftßnftG M- MKMlt. ZM« bvV^ »r d«, »« »Me»,d chr«chtr u d« SgeftmLe» Z->e 40 Vs. AN«-' find ste- an M ««»MIM» »» sÄ-e». — Ratz«« >-d »tcht,,M»m ^ Zahln», pr—m—ft« — >«ch BB- 188. Montag den 17. Juni 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Strajens-errimg. Der Brühl »Mtschea der Toethe» a»d -ktcmleri- ftratzr, so»te letzter« »o« Brühl bt» z«« tzTteolat» rirchhos wird wegen vorzunehmender Schleußenbautrn dom 17. lfd». Mt», ab auf die Dauer dieser Arbeiten für allen Fährverkehr aesverrt. Leipzig, de» 6. Juni 1889. Der Rat» der Stadt Leipzig. IX. 3208. vr. Georgi. rrtschmer. AMschl »rilWIr Nartzftr. S7. T>e«Stag, IT. Juni, wird in der Realschule brr Schnlact»« zur WeMuer Iubetseier staitfiade» und zwar um 9 Uhr im Hanpü- qebäude, vm 11 Uhr in der südvorsttdtischea Zweigauftall. Di« Festrede wird im Hauptgebäude der Dirretor. in der südvorst. Zweiqanstalt Oberl. Kratz«««« halten. Unterzeichneter beehrt sich ,m Namen de» Collegium« dir hohen Behörden, die Litera unserer Schüler und alle Freunde der Schule ergebenst einzuladen. — Direktor vr. A. Gktktz. 'M-lisches «e-lghmmöllm. Die Jnielsrier der achttzuntzrrtj ihrigen «e^en», M« erla«chten Hanse» Wetttn ^ ^ ^ wir» Dicn-ta, »en 18. Jnnt 188». V*r»ttt«g« 8 Ahr. in der Aula durch einen Schulactn« festlich begangen werden. Zur geneiqtea Tdeiluahme an dieser Feier sowie an dem derselben sich anschliekendra Schauturnen ladet im Namen de» Lehrerkollegium» ergebenst ein Leipzig, am 15. Juni 1889. Giesel» Nektar. Airolai-Symiw-llM. Zur Feier de» Wettiner Jubelfestes wird am Dte«st«g, de« 18. Jnnt, früh 8 Uhr ein Gchutactn» veranstaltet werden, bei welchem Here vr. B. Steffen die Festrede halten wird. Zu ge» netgier Theilnahme ladet ergebenst et» Leipzig, 16. Juui 1889. vr. Mutzhusi. Sic katholische SSr»crschiile feiert In ihrer Aula, III. Stockwerk, Dienstag, den 18. o.» Bvr- mittag» 10 Uhr. das 8s» fihrige Jntztllnm »es erhall««! Herrscheetzaufr» Wettia. «nd ladet z» di»i»r Feier Elter», Freund» und Gönner der Schule ergebenst ein. Leipzig, de» 1b. Juni 1889. Direktor I. LidMUU». OessevUlekv ULlläel8ledran8ta!t. 2n «ier »un visnntu«, ckeu 18. ünvi, Vormittag» 10 vkr iw 8n»I» der Xnntnlt ntuttLmlvnftso ^»bUIumukoior ft«r 8tzhsllb- rlsen Kodierung ftes lluane» Lettin doebrr nick im ölnmen äes Dedrer-LoUegfium» erxvkovit eiaunkuieo 6a— Valkr»», Virvotor. Rralschulr zu Lei-zig-Leudnitz. Zur Feier de« Wrttiuer Judelseftr« wird Dienstag» den 18. d. M, früh 8 Uhr eia Frstactus abgehalteu werde». Zum Besuche desselben ladet im Namen d«S Lehrerkollegium« rhrerbietigst und ergebenst ein Leipzig. 18. Juni 1889. vr. LH. Gellle. Lram-, Rotz- und Viehmarkt zu Lie-eNwolkwit Mittwoch, den S« Juot 188». erhoben. «bga»e« werde« «icht Der Gemein »er«th. Dhck. Leipzig, 17. Juui. * Die Samoa-Eonsereir^ hat ihre Arbeiten beendet und Huben die Bevollmächtigten da« Protokoll uuterreichnet, dessen Pubiication erst nach seiner Ratificirung beabsichtigt ist. Doch sollen gewisse Borschristen der Samoa-Acte schon vor der Ratification in Kraft treten. Desgleichen Wied beabsichtigt, die sawoanischr Regierung binnen kürzester Frist durch Vermittelung der Cousul« der VertrogllmLchle in Apia zum Beitritt zu jener Acte einzuladen. Die in dem Protokoll zum Ausdruck gebrachte Verständigung der Mächte ist, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt, in vollster Uebereinstimmung derselben und zur allseitigen Zufriedenheit erfolgt. * Zur preußischen Fina»zlage wird officio« berichtet: Wenn bei Betrachtung der voraussichtliche» Ergebnisse des abge. lausencn Ncchn«ng«iahre» sstr Preuße, aus di« unaüustigeu Lrn- wiikuiigen außerordentliche «ud unvorherzusehender Ereignisse hin- zuweisen war, so dürfte da« s» »och hüherrm Maße klüglich de« ersten Vierteljahre« de» laufeude» Etot«lahre« der Kall sei». Hier kommen dir HochwasserbeschSdiguoge», vo» denen unederum größere Lheile de« Laude», vornehmlich Dosen und Westpreußen, heimgesncht sind »ud di, »«Gtäud« tu de, «rfchiodeuen »ohteu- remeren s, Betracht. I, erfterer «eziebuug M »ur »rhu««« der Bewobuer der Ueberschwemmungtg^iete im «uhnluchgtuichi und zur «iederhncstrstun, zerstörter Deich, „b ouderer Schutz- anla^n, soweit di— »hu« stuu^tz, Hilf, d— Limit— nicht zu erreichen ist. helsend deizusurtigeu. Dt» staatliche» Bauwerke ,m Ueberschwemmung«gebiete stad wiederum musaffnlda» vrschü- diguugea und ZerstSrungen ousges^t gewesen «ud zwar um so «ehr, ol- e» weqen der hohen Wasserst-,»« vielfach nicht «—glich wur. die voriährigen Schaden vor «inrritt d- »täte- ^kmlich zu beseitigen. Allein die Bmaursührnngen, welch« zum Schutz« von Dau-ig bezw. von Plehueadorf. Bohusa« und «»iühr rrfardmlich siud, «-den trotz der schon durch den vorüdergehead«« Ldaralwr der Bauten be- d„,trn Beschränkung aus da« mtdedlug» Noihwaudi« ei»« Aus. wand von mehr al« 3 Mitlev«» «smderu. yg» tz,^, Uo». gaben stehen besondere Lredttr, wi» t» Wmj»hr der «».«illtoae,. Urei»«, a cht zur «ersügaa,; st« salle, daher dm» Um» »ur Last und verschlechtern da« Ergebniß der Fmautzverwalmug. Daß dt» Stmkungea in der K ohlensördernrg der fi-calischea lkodlr-grube^deu M^ dar Berg. und Hülieavr,waltun-r »»günstig beetuflullra, steg, «f dm Laad. D»«- selde gilt von ber ErhShuug der Schicht, «d «eh—gg—g^. D'« Eiseabahnverwaltung wird gleichfalls d«ch di« g^tweilige Berminderung d— Kodlenverteh—. dw zeitweii« «i»^tz,,de 8er- schebung dejseldeu «nd dte N»thw«»digk»tt der Gew-hm», voa Frachiermaßqangra siuauziell tu Mitleideufchas» —tzage,. Endlich erwrchieo der preußischen Staaltkasi« durch die milüatrifch« Besetzung oller 4 Streikgediete, von deueu di« Beietzuug »— rheinisch, westsäl,scheu Ikohlenrrvier« sowohl nach der Zahl »« verweudBen Truppen, al« dar Dauer weitaus bi« erst, Stelle eiuaimwt, s,h, erhebiutze a,ßer»rd«»tliche Küsten, fo daß di, Streik« sich such sgr die Staotafiuoaz», al» sehr fchtdlsch erwrise». * A»« dem Nachlaß Fraaz Duucke»'« hat die hiesige ^vaUll-Zav«,' t» de» letzten Latz« veuchststck, ao« Pnv«»mche> Le« S«tm»ß» bet H»,,»,« vw« L,t,,g an Duncker au« den Jahren de« preußischen Verfassung«» conflicter veröffenllicht. Diese Publlcatlon bestätigt lediglich, wa« Jeder wrlß. der mit der Eeschichte der Jahre 18SL—KK bekannt ist» daß der Herzog damal« aus der Seite der preußischen Opposition stand. Die Beröffentlichnna ist daher nur ihr— offen «„gestandenen Zweck— halber bemerkenswert!,: Vieser ist nllmlich, an de« Herzog Revanche wegen der Schrift »Auch «in Programm au« den 99 Tagen" z» nahmen, al« der«! Verfasser da« genannte Blatt den Herzog rllckhalt- lo« bezeichnet. Bekannttrch wurde feine Autorschaft bi« dahin von deutsch-freisinniger Seite bestritten. * Au« Hamburg, 12. Tuni, wird gemeldet: Der Jahr—bericht de» Barst»»d— b— Bereit- Hamburger Rheder über da« Jahr 1888 euth-lt die »achsteheadeu hschft bemerken«. «erthe» Ai-iasiuugru «brr Schutz von Lebe« nutz Ligenthum aus See, «ber internationale» Eeekrieasrecht and »bschasfuug de» Beuterech»». Es heißt i» dieser Beziehung: Wiederholt ist — uachtheilig rmpsaube» worbe», baß di« Vorschriften zur Verhüt»»» von SqisfSeollisioueu »tcht oenüaead »ud nicht klar äeaug seien; im vorigen Jahre stad «uehrloch Fälle vorgesoanuen, in dene» «use« h«chfte» Gerichte jene Vorschriften — beispielsweise betreff« der Schnelligkeit, weiche Dampfschiffe im Nebel beibrhaltcu dürfen — ganz verschieden auSgrlegt habe». Zahlreiche Aeadernagr- Vorschläge, »amentlich »egen verbesserter L chkersührung, durch welche der Lu— entgegen kommender Schiffe bestimmter kenntlich -emacht «erbe» sollte, siud gemacht worde», doch hat keiner bisher allgemeinen Beifall gesunden. L« ist daher mit Freuden »n begrüße», daß dte Bereinigten Staate» von Amerika die Regirrmtgr» der am Seeverkehr bethetligteu Völker zu einer im Herdst« dies— Jahr— abzuhaltruden iittrrnationale, Lonferrnz zur Beralhung «irfsamer Maßregeln zam Schutze vo» Lrbeu und Ligenthum aus See e«geladen haben. Auch die Reichsregierung hat dte Brschickaug der Loaferenz »ugesagt und ist zu hoffen, daß — aus dersrlben gelinge» werde, praktische Resultat« in dieser für dte Schifffahrt so äußerst wichtigen Angelegenheit zu erziele». Aber aicht nur gegen elementar« »ud zufällige Ereigntffe ist «i» er« hähtrr Schutz für dte Schifffahrt anzuftrrbe», nicht minder ist bi— erforderlich gegen absichtlich« Vernichtung »nd Wegnahme, gelten welch« in Knegchette» »och immer kein Schutz besteht. E< wäre in der »hat au der Zeit, daß der Grundsatz der Uuverietzlichkit des feindlichen VrivatrigeMhmn» im Kriege auch auf See zur allge meinen Auerkeuuuug gelangte, wie - auf dem Laude läugst der Fall ist. Auch andere Pvncle des I—eruatiouale» Seerecht«, da» vlockaderecht, d« Begriff der Kriegscoatrebaub«. bedürfe» klarerer eftstelluug, wie namentlich da« Verhalten Frankreich» vor etutge» ahreu tu dem Loufftcie mit Lhiua gvieigt hat. Die gegen wärtige Frledeatzeit scheint z» salcher «u«bildu»g de» BSiker. erch—, zu welcher die gerade jetzt im Werke brstndliche sehr b» deuteud» Vermehrung aller Kriegs« nad Hand«—statte, dringend ausfordert, besoube— geriguet, und der Versuch dürste nicht au«, sich—l— sei», da auch i» Lugland, weiche» sich «us dem Pariser Tongreß weigerte, dem Beschloss« weg«» Abschaffung de» Bauierecht« beizutretea, sich neuerding» eia bedeulender Umschwung,, Gunsten düse» Beschluss— bemerkbar gemacht hat. Aus dem Wasliiugtoner Eougreß wird sich bei der Fülle der BerathungSgegenstäud« aus jedem anderen Gebiete wohl keine Gelegenheit bieten, auch diese Frage zu erörtern. E< wäre aber, so schließt der u. >. von Carl La «iß, Adolf Woerman» und dem Direktor der Hamburg-Amerikauischea Packelsabrl-Aclieo-Gesellschost, John Meyer, »nterzeichuete Bericht, eine de» Reiche» »nd seiner friedlichen, ans Förderung der Wohl- fahrt gerichtrte» Ziele würdig» Ausgabe, ,ur Berwirklichuug dies— große» Enltnrsorlschrttt— de» Aastoß zu gebe». * Di« in Frankreich, besonder« in de» östlichen Srn,;- departement«, herrschend« Spronenfurcht hat abermal« zur Bergewaltigung eine- Deutschen geführt. Ein in Straßbnrg lebcuder Tvpograph, geborener Elsäfler, der am Pfingstsonntag einen Au«flug in« Ober-Elsaß gemacht hatte, überschritt am Pfingstmontag die französische Grenze bei Krpp, nördlich von Aitmünsterol. Nach mehrstündiger Wanderung kam er Mittag- durch Lachapelle-sou««Rougcmonl. Während er ganz ruhig durch den Ort ging, ohne mit Jemaudrm zu reden, wurde er verhaftet und von zwei Gendarmen geschlossen nach Belfort geführt. Dort wurde er von Montag Abend bi» Donnerstag Morgen im Gesang- nisie behalten und al»dann ohne Enlschuldigung oder Ent- schädigung wieder aus freien Fuß gesetzt. Der Betreffende hat bei der deutschen Behörde Klage geführt. » * * * Die dritte Session d— ungarischen Unterhauses ist am Sonnabend mittelst königlichen Rescript— eröffnet worden. * Au» Riga. 1«. Juni, wird uns geschrieben: Die Staattregierung macht weitere Fortschritte »n der allmäligen Verdrängung b— deutschen Element» aüS einflußreichen Stellungen Wie wir au« guter Quelle erfahren, werden bei der nabe bevorstehenden Reform d— Gericht-Wesen« in den baltischen Provinzen nur solche Personen zu Richterstellen bestimmt, welche irgend eine russisch« Universität, Dorpat ausgenommen, besucht haben. *Ju Gondrrcourt fielen, wie kurz berichtet, einige Tausend sranzösische Bahnarbeitrr über etwa 1500 an demselben Bahnbau beschäftigte Italiener her »nv iagtrn sie in di« Flucht, nachdem im Zusammenststz mehrere Tvbtungen und Verwundungen vorgekommen waren. Aus den telegraphische« Hilferuf ein— au«geplünderteu und mißhan delten italienischen EautinewirthS erschien der italienische Biceconsul von Besanyon am Tyatorte. Ans seinen Bericht begab sich Botschafter Mrnabrea zum Minister Spuller. Dieser derirth sich mit den Ministern der Justiz und de» Innern, welche sofort die OrtSbehörden anwirsen, jede weitere Ruhestörung ru verhindern. Mehrere Jnfanteriecompagnicn wurden nach Goiidrecourt geschickt. * Die neuesten Nachrichten au« Jerusalem constatircn eiu« stetig« Zunahme der Einwanderung von Juden. Eie sind deute schon in der allen Hauptstadt ihr— Königreich« zahlreicher al« die mohammedanische und die christliche Be- völkerung zusammengenommen E» sind hauptsächlich Jörae- liten au« Pole» und Rußland, welche sich au« Knecht vor Verfolgungen in ihren bisherigen Wohnsitzen dem allen Hri- mathland ihr— Volk— zuwendeu. Bekanntlich besteht ein Eomitb zur Beförderung der israelitischen Einwanderung in Palästina. Di« Leiter dies— AuSschuff— beabsichtigten ur sprünglich. die Einwanderer so viel nur immer möglich aus den Laotbau hinzulenken, damit ber Grund und Boden d— gelobten Land— «iever israelitisch würde; dies, Absicht ist aber au der Abneigung der meisten Israeliten gegen acker bauende Beschäftigung gescheitert. Die Einwanderer haben sich in der Mehrzahl vom platten Lande »eg nach der Stadt Jerusalem gewandt und widmen sich hier vorzug»««ise den Erwerb-,we,gen. für welche die Mische Bevölkerung auch sonst Vorliebe besitz». * lieber da« KiaSco b— Pauomaeanal«, welcher die beide» groß«, Oceau«, deu All»,tische« und Stillen Ocrau. a» Jsttzuu- da» Pu«»— verbinde» full, hat et» Lmrefßm, beut einer großen New-Korker Zeituug. welcher zur ge nauen Untersuchung nach Panama kürzlich gesandt worden, einen höchst au«sührlichen Bericht erstattet, der in alle Einzel- heile» aus« Genauest« eingeht. Seit t88t sind, diese« Be richt zufolge, mindestens 20 OVO Menschenleben bei de« Caaalvau durch da« malarische Klima von Panama geopfert worden; kau« der dritte Theil ber zur Vollendung erforder lichen Arbeit ist geleistet; die LoLupeypüo Juirurualla än Oaiull Io—rocöLuigao hat mit ihren Contractoren di« Activnair« so arg beschwindelt, daß ungefähr zwei Drittel der eingerahlteu Summen verschleudert und Tausende au« den wenig bemittelten Elasten in Frankreich ihrer Ersparnisse beraubt worden sind. Statt daß dieser Canal da- größte Meisterwerk der In» aenieurkunst. ein Segen der Menschen werden sollte, ist er ein Fluch, «ine Räuberhöhle von Freibeutern geworden. Der Canal ist verlast«», alle FonvS sind erschöpft, da« ungeheure Material au Maschinerie, Werkzeugen, sowie die große» Gebäude siud der Verwitterung und Zerstörung «»«gesetzt. Um dies— Material vor der Zerstörung zu sichern, sind mindestens 250 000 Doll, jährlich erforderlich; die furchtbaren Regengüsse und Ueberschwemmnngen zerstören die Bauarbeilen, und nicht» geschieht, um sie zu schützen. Ungefähr 400 M ll. Dollar« siud erforderlich, um den Canal zu vollenden. Und selbst wenn der Canal vollendet ist, so stehe» die Bau- und Unterhaltungskosten in so großem Mißverhältniß zu den Einkünften Vc« Canal«, daß ein Actionair auch nicht den mindesten Pnofil, sondern nur Verlust erwarten kann. Pridat.Capitalisten weiden sich daher fern von diesem Unternehmen halten. Sollte die sranzösische Regierung die Bolleudunq d— Canal» unternehmen wollen, so würde sie sehr bald in Eonslict mit der Bund—regierung der Bereinigten Staaten gelaagen, denn der Nationalcongreß hat in die-« jähriger Sitzung eine Rcte beschlossen, wonach die Bundes regierung in keinem Fall erlauben und dulden soll, daß eine fremde europäische Seemacht Besitz von diesem Panamacanal nimmt, da die Sicherh,:it der Bereinigten Staaten, welche an beide Oceane grenzen. Dadurch gefährdet werde» würde. Der jetzt unternommene Bau de» Nicaraguacanal« zur Verbindung der beide« Oceane unterliegt nicht den Schwierigkeiten de« Panamacanal», und nach der Ansicht der „New-Korker Zeitung" wird dieser von den amerikanischen Capitalisten sicher zur Vollendung gebracht werden. Marine. *Kiel, 15. Juni. Da« rassische Panzerschiff General-Admiral" ist gestern Abend, von Kronstadt kommend, hier eingetroffen. Der Großfürst Georg befindet sich an Bord * Im »Schwäbischen Merkur" wird der Brief eine« Matrosen d— gestrandeten Krieg-schisse« „Adler" au« Apia vom 19. April d. I. veröffentlicht, worin u. A. auSgesührt wird, daß versuche unternommen wurden, vom Wrack de- „Adler" dasjenige aufzufischen, wa» noch zu bergen war. ES sind denn auch ans Land gebracht: 4 Geschütze, Munition. Proviant, etwa« Scgelwerk und verschieden—Andere. Die geretteten Sachen hat die dentsche Factorei cinstivcilen in Verwahrung genommen. Bei Abgang ve» Briese- war dir von Wilhelm-basen abgeschickte .Alexandrine" vor Apia noch nicht eingetroffen. * In PortSmouth lief dor einigen Tagen das für die britische Kriegsmarine gebaute stählerne Torpedoschifs „Vulcan" vom Stapel. Da« Fahrzeug ist dazu bestimmt, eine auSlausendr Flotte zu begleiten, ein große» Sortiment von Torpedobooten und Torpedo» an Bord zu sichren und eine schwimmende Werkstatt« für die nvthigen Au-befferungen derselben zu bilden. Mil einer Länge von 350 Fuß und einer Breite von 58 Fuß verbindet e» einen Tiefgang von 22—24 Fuß und eine Tragkraft von 6020 TonS. Mililairisches. * Christian««, 11. Juni. Da» Armeebubget ist »ach mehreren langen Sitzungen m allen weseniliche» Punkten der könig lichrn Vorlage »ntiprecheud angenommen worden. Die öftere» vor Hallungen über die W>yrlosigke»i, weicher das Land bri den jrüheren Abzügen und deu EinsLränknngen der miütairischen Uebunge» entgegengiog, haben weniguen» so viel genützt, daß man sich die Durchsübrung der neue» Armeeordaung oagelegen sen, lös» und daß die Haupisorderunge» de» Budgets brwilligt worden. Es er'ol te so in Uedereinslmimnng mit dem Gulachie» des Militairau-jchassrs dr« Slorihing» d>e Bewilligung von 6 792 000 krpnen, von denen al« außerordentlich« Ausgabe 283 500 Kronen daupisüchlich fite neues Feldmuierial und sür den Ausbau der Festungswerke von O»kar». borg nn Drobaksund« bestimmt wurden. * Der schweizerische Nationalrath hat ohne Disculsion ei», stimmig 3350000 Frc«. für Krugsmalecial und 000 000 Frcs. sur Weilersüdrung der Gsltharddefest gungen bewilligt. Dänin erscheint die Geneigtheit bekundet, weitere 6 Millionen sür d»e Gvlthard- arbeitea zu bewilligen. Lolonialpolitisches. * Sir Franci« de Winton, der Secretair de» Emin Pascha-Entsatz-E omitL«, begleitet die via Zanzibar eingrtroffcnen neuesten Nachrichten über Stanley »»t folgenden Bemerkungen: „Man sollte sich erinnern, daß Stanley sein Lager in Boualya, am Aruwimi, am 4. September 1888 veriteß, und da cS unmöglich erscheint, daß die Rrise von Bonolya nach Uriri in 83 Tagen zurückgelegt werd-n konnte, nömüch vom 4. September bis zum 3. December, so scheint ei» Irrtduni bezüglich diese» Dalum« obm- wallen, ik» ist ganz unmöglich, daß ter Vole. welcher die Nachrichten übrrbrochie, Urin Mitte Februar verließ und in Zanzibar am 10. Juni onlangte. Nach der »ichiunz, welche Stanley einschlug, scheint e», daß er sich »ach Msalala. am südlichen Lade des Src». wendete, wo vor lliuger ollIahressrlst ein groß— L-vvt von Mnudoor räthen angelegt wurde, und da er den Bandnl h tte. seineAarawane vvn Unyara »ach »agheyi, der Milsionairstation am Südend« d— «e—, zu Wasser z» belördern, ist er twffrnttich seit geraumer Zeit im Besitz« semer Boiräth«, so daß dt« Hauptschwiengkeitea seine» Nnletuetzmen« er- solgreitb überwanden worbe« sin». Sollte «eine vernmthuna, bah er i» Urtrl etwa o« 2. Februar statt am 3 December aalangte. richtig sei», und daß er seitdem »ach Kagheyi am Südende de» See» »orgefioßen ist, s, dürfe, wir bald werter« Nachrichten von >h« erhalle». Wie bier dir Richtigkeit d— Datu«», welch— der an geblich« Brief Stanley'« an der Spitze führt, cmgezweiselt wird, so werde» auch bezüglich der Orilangaben in demselben Bedenken laut. So findet sich in der „Kreuzzeitung" folgend« Bemerkung: - I» da »Gchchch «-Ich, dt» anza weldetr, hletz —, der Reisende hnbe Lmtn Pnßcho bei U^ara (oder Unyara) »erlasten. Da« ist offenbar unr rin« Brrstümwetnvg des Namen« Unyoro oder Unioro, jene« oslgeaanntr» Laub— am Südoftuser de« Albert Rjanza. mii welchem Lwin seil sein« Ab- schneid»»» vo» Egypten in ununterbrochener Berbtndnng steht. Damit wäre anch bestätigt, daß Lwin Pascha de. Albert Rjanza nicht »erlaffen hat. Eicher ist, daß der Name Ungar» oder Unyara am Rprdost- Ufa d— Albert Rjanza anch aus der großen Karte Afrika« von Inst»« Perth— sich nicht dorstndet. ' Socialpolittsches. * Rachträqlich wird berichtet, daß — aas den» erste» internatio nalen Longreffe der Bodenresormer zn einer beachtrnswerthe» Meiunngsdifferraz zwischen den Anschauungen Flürscheim'S und George's über die AuSsayrnng der bodenresormenscheu Fade- rungeu kam. Flürscheim legte dar, daß der Einzug der Grundrente durch den Staat dem salschen Lapiial, das nur au« capitaüstrteni Tribntrechi bestehe, die Grundlage euiziehen müsse, so daß da» wirk- licke Capital, da« ArbetlSwerkzeng, dem Arbeiter gegen die bloße Bkfahrenprämie, all» odne eigentlichen Ziu», zur Verfügung stehen würde. Die Hanptursacheu unserer Krisen unb socialen Mißstiade, nämlich die in Grundrente und Zins wurzelnden arbeit-losen Li». kominenSvermehrungen, würden dadnrch in Wegsall gerochen. Im klebrigen trat Flürscheln, für eine gerechte Abfindung der Boden- besitzer ein im Gegensatz zu den Amerikanern und Engländern, die mehr zu einem summarischen Expropriation-versahren htuuetgteo. Während also danach die Nrnnd- uud Bodenresorm im Zusammen- dang mit der socialen Frage aaiznfaffen ist, strebt George die Boden- rkform mehr al- selbstständige Maßregel an, und zwar lediglich, um die Grundrente zu beseiiigeu, welche sich in Amerika uud England besonder- drückend sichtbar mache. Flürscheim steht den Soclaiisten näher al» George; er will Viele- von Dem, wa- sie in ökoaomischer Hinsicht wollen, nur ist er vrr Meinung, da- eine friedliche und ge setzliche Bodenreform alle jene sonstigen Umgestaltungen mit Natur« uothweadigkeit zur Folge habe» müsie, deren Verwirklichung die. Socialdemokraten mit allen Mitteln, selbst mit denjenigen der Ge walt, anstreble». Musik. Neue- Theater. Leipzig, 16. Juni. E- war eine Thal echt künstlerischer Gesinnung, daß unser scheidender Carl Grengg den Lepo rello in Mozart'- wundervollem „Don Juan" zu seiner Abschied-rolle wählte. Nur ein Sänger konnte so wählen, der da« dolle vertrauen aus sein große» Können besaß; nur ein Darsteller durste zu dieser Nolle greisen, der die Fähig keit sein eigen neont, sich inmitten einer Anzahl glänzendster Partie» »och auSzeickne» zu können, aber auch nnr ein Künstler konnte so wählen, dem eine hohe künstlerische Wirkung All—, da« Hervvrtretrn der eigenen Persön lichkeit aber völlig Nebensache ist. Und kiese künst lerische Gesinnung, die unS Herrn Grengg lieb und wcrlh gemacht, die ihm die Hochachtung de- PublicumS schon längst erobert, macht da» Scheiden von dein Künstler schwer, sehr schwer. Herr Grengg war eine« der frischesten kräftigsten Talente unserer Bühne; seine Vielseitigkeit — au« vem reichen Repertoire nenne» wir beispielsweise Falstaff, Rokko, Vizarro, die Waaner'schcn Gestalten Dalaud, König, Landgraf, den köstlichen unersetzlichen Pogner, Fasolt, die Lortzing'scheii Gestalten, die ganz unüber trefflich waren, rc. — Diese Vielseitigkeit war bewundern«- werlh, die Au-dauer und Zuverlässigkeit bei der Ausführung nicht minder. Immer war ter Künstler bereit, seine beste Kraft der betreffenden Aufgabe zu widmen, und nicht genug zu preisen ist er. daß er männlich jede Neigung zu sogenannten und wirklichen Indispositionen besiegte. Diese Eigeuschasten machten Herrn Grengg zu einer oer stärksten Säulen unsere? Ensemble-. Während für andercKüiistierängstlichein Ersatz bereit gehalten werden mnß, war Herr Grengg oft genug der Heiser in der Roth. Seine glänzenden musikalischen Fähigkeiten er- nivglichlc» die schnelle Ucbernahm« auch solcher Partie», aus die er gar nicht oder wenig vorbereitet war. Schlagfertig und überaus tüchtig, da- sind die charakteristischen Eigen schaften, dir am treuesten in Aller Gedächtniß hasten bleiben werden Diese Eigenschaften traten auch bei der gestrigen Abschied-Vorstellung so glänzend hervor, daß da« Publicum, in unerschöpfliche BeisallSIeuue versetzt, den, Künstler endlose Ovationen bereitete. Mögen dieselben Herrn Grengg der sprechendste Beweis sein, wie wenig e« oer von ihm aus gesprochenen Bitte bedarf, ihn nicht zu vergessen. Noch leben ivir in einer Zeit, welche künstlerische Leisftnigen und künst lerische Treue schätzt und ehrt. Herr Grengg mag von unS scheiden. Daß er nicht vergesse» wird, dafür hat er in seinen prächtigen Leistungen selbst die beste Gewähr geleistet: der Name Carl Grengg wird in Ebre» gehalten werben, so lange ruhmvolle Erinnerungen an künstlerische Thaten in Leipzig gepflegt werden. In dieser Ueberzrnguag rufen wir dem Künstler ein herzliche« .Lebe wohl" zn mit dem Wunsche de« »Glück aus!" für die neue Laufbahn. I» der Do» Juau-Ansfühiung zeigte sich der bisherig« Bestand der Leipziger Oper von seiner glänzendsten Seite: Herr Sch e tp e r war ein prächtiger Don Inan, verführerischer al« jr, voll köstlicher Laune und docü erfüllt von dem Be streben nach idealer künstlerischer Wirkung. Fra» Moran- Olten hat kaum je die Partie der Anna so maßvoll und darum schön als diesmal gestaltet. Stellen, die oft genug der leidenschaftliche» Künstlernatur zum Opfer fielen, kamen mit entzückender Wirkung zur Geltung, man denke an die erste große Aue nebst Duett! Wie eine Rachegöttin, erhaben und gebieteno stand Donna Anna vor un«. erfüllt von der großen Mission, den Vater zu rächen. Da« Gegenbild wac^ die in ihrer Liebe immer schwache und schwankende Elvira, eine herrliche Frauengeflalt au« der Galerie unserer treff lichen Frau Bau mann Herr Hcdmondt sang den Octavio mit allem Aufwand seiner weichen milden Stimme, auch in der oft vergriffenen Parti« sich seinen Aiitheil an dem großen Erfolge d— Abend« sichernd. Wa« zur Vollendung de» Ganzen fehlte, fügten die Vertreter der scheinbaren Nebenrollen — in Wirklichkeit ist rede Partie d— Ton Juan eine Hauptrolle — hinzu. Herr Köhler war der machtvolle Comlhur, Fräulein Artner ein schelmische«, gesanglich unüberlrefftiche« Zerlincherr, Herr Knüpfer der beste Masetto, der seit langen Jahren hier erschien. Daß bei dieser Rollenvertbeilung der Erfolg rin gewaltiger werden mußte, war vorau-rusehen, um so sicherer, al« man i» Herrn Rikisch den Meiflerdirigente» Mozarsi- kannte, uud wußte, wie vertraut unser überan« intelligent— Orchester mit Mozart'« Mt ist. Dabet »tg« Herrn E«cer1merstrr Röntg«
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