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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070120016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907012001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070120
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907012001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-20
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1907
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veriigrgeMn t« »n» »» llgeloN im Siu». >nt vkontagc» nur ctnmav »oV dunk autwOrlt«'»»» ' i » M be. » Mt »0 P chilrcNttna durch » OvtilMi i->bn,prslkll»rld>, im ^ud mti «iliprrch'nixm 3u>ch>>>ae. D« drn Lrimi von Drrtdru und Um- «duua am Laa« vordrr jua?U,kl»nr »dend Ludaadkn rrballku d>« a-rivtrti-»» Briiedkr mit dir Norain AuSaake tulammrn ui- ««tnNt Nachdruck allrr Knikil und viiainai Mitteilunom nur mit di» Ni »kr Oukllinanaadi «.Pccsd Rachr. > «ilü'sia NamirSa- ackn Konoraianivruchi dlr>dni «idiruckiichtian »nvrrianatk Manu- itnvie wrrden nicht auibeivalm. r»le,r««m.Udrissi: «»chrtch,»» »,«»,» ««taelchattStlilli. Marienktr»/«. /snrelgen-carlf. dl,u»,i» di» tzsim- und Gegründet 1856 !»»L1 aus Lirtleile so Livaltioe jicile LottUou- »n«i >. I'sksllisäsr-Lnvsloppsn « Ltearrsn-klbuils ^ l'skslÄsIrc-rsUonsr, » KnsIIbondons kür — Od«o»n L> 8v« 21 >»n«chm« von »nkAntts oachiilnaa« S Ubr tz?„u. tzirerta«» nar Marrenüradk A van N dch ",1 Ubr Die I s»ain«r ätnuidtiile Uv « Pilbcn! L Pfg Namiliennachnchieii sc> Pia K- ckttan»k>aiN aus dir PrwaNru/ ' — -i- . ripLitl»« Zilir i Pia. : alt Eingeiuudt ^ von Dresdner Su' traaaedern' I Mi inummeru »aq «»m,- undDitertaie»: i ivalliae <j!> unüM- « Ufa., aui Prlvatseitk «a Pia rlvaltiae Zille al» Llnaeiandt van Dretdnex Austrauaebrn, i Mt. von auSivärliaen l.sv Mt svmilien, nachrichlen Grmld«eile Sb Via - Dn- Lrelse der Inlerale sind im Morsen und Vbenddlajti dlelelben Aus wärtl-e Austraae uur aeaen Vor «utdeiablmm. — BilcablSncr lallen u> Mennige. «ernsprech«: «r. U und A»S«. iluart-Lsloa Lmil LLedter kraxar Strass« l>r»gor Ktrasss livr:lir8i't8- W Ke8elienke n, »rtt V»II. * Httnotlaatarl». * Kvdl«»«- 8tr»8»e L ypliker derlei Ilonpt- 8tr»«8v 1 kUixeinsnoo Ue«ll«m>nx. Lillixs Preise. Sorgfältig rsntrisrt« unä psssonos joäsr Sokleifsrt. Carl Tiedemann. Lgl. Holl., grgr. 1833 empfiehlt sein vorzügliches Vohn erwachs für Parkett. Linoleum und lackierte Jlchböden. iöonälig in den Verkauisitellen: Äanenstraße l». 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Ws im Dezember vorigen Jahres die Admirale Touchard und Mata „mit tausend Masten in den Ozean schifften", um den angeblich durch einen Reiigionskrieg bedrohten Europäern in Marokko zu Hilfe zu eilen, da hatten gewisse Hitzköpfe in Paris und Madrid sich den Verlauf der Aktion doch etwas anders gedacht: man hoffte auf Truppenlandungen und energische Vertretung der französisch- 'panischen Interessen auf Kosten des deutschen Ansehens. Darin lag die auch von uns seinerzeit gebührend betonte Gefahr des Unternehmens, das ohne jeden zwingenden Grund und letzten Endes aus Betreiben Englands in Szene gesetzt worden war. Sogar die besonnene Pariser Presse tvarnte vor abenteuerlichen Bläuen und fürchtete eine neue Gefährdung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Noch in jüngster Zeit schrieb „La France Militaire*. das erste und bedeutendste mili tärische Fachblatk jeweils der Vogesen, sie befürcht« sehr, daß „diese unglückselige Marokko-Angelegenheit uns noch unan» genehme Ueberraschnngen Vorbehalt". Diese Bemerkung kann doch nur aus Deutschland gehen, das sich aber bisher mit seiner! Stellungnahme zur Marokko-Frage in den denkbar wyalstcn > Bahnen bewegt Ipit! Umsonst sucht man nach Gründen für, diese andauernde Alarmierung der öffentlichen Meinung, die nun schon über Jahr und Tag Europa in Unruhe hält: man wird schließlich nicht anders können, als Frankreich böser Pläne anschuldigen Was soll man dazu sagen, wenn in dem obengenannten Militärblattc selbst die Reichstags- Auslösung herhalten muß, um unserem Käufer Kriegsgelüste anzudichten? Man höre und staune, wie dieser unglaubliche, aber tendenziöse Unsinn von einem französischen „Offizier uniz Diplomaten" in „La France Militaire" motiviert wird: es heißt da: „Die innere politische Lage auf der anderen Seite der Vogesen ist dazu angetan, ernste Beunruhigungen hervor- zurusen. Der Reichstag ist ausgelöst. 'Der Kampf ist erklärt zwischen dem Kaiser einerseits und den Sozialdemokraten und der Zentrumspartei andererseits, deren Bündnis zweifellos ist. Welches wird der Ausgang sein? Kann man nicht fürchten, daß der Kaster eine Ableitung nach außen sucht für die inneren Schwierigkeiten, aus die er stößt? Ich will nicht pessimistisch sein, aber es sollte mich sehr wundern, wenn wir im Frühjahr nicht wiederum vog Kriegsgerüchten hören." Ein so frivoles Geschreibsel würde man für unmöglich halten, wenn es nicht «chivarz aus weiß gedruckt Vorlage: leider steht diese Auslassung nicht vereinzelt da: wie sollen ober bei solcher gehässigen Stimmungsmache gegen Deutschland und seinen Kaiser die De- zichungen zwischen den beiden benachbarten Ländern zu friedenstellend lverden? Sich durch auswärtigen Krieg inneren Schwierigkeiten zu entziehen, das ist — wie die Geschichte bis zum Jahre 1870 lehrt — Frankreichs Methode gewesen, trifft jedoch in keiner Weise auf Deutschland zu. dessen Regierung noch nie an ein derartiges Mittel gedacht hat, noch je daran denken wird. Aber wie heißt es doch im Volksmund: man sucht keinen hinter dem Busch, wenn man nicht selber dahinter steckt! Angesichts dieser noch immer latent vorhandenen Spannung .zwischen Frankreich und Deutschland atmet man förmlich auf, daß die jüngste spanisch-französische Marokko-Aktion bis jetzt nicht zum Stein des Anstoßes geworden ist und bald ihrem Ende entgegengeht. Wie der günstige Verlaus der Dinge in Marokko gezeigt hat, war die ganze Flottendemonstration vor Tanger überflüssig und ist denn auch völlig ergebnislos verlaufen. Mit der Versagung RaisuliS durch die Truppen des Sultans ist das Ziel einer Wiederherstellung geordneter Verhältnisse vorläufig erreicht, und es ist zu erwarten, daß auch seine Gefangennahme bald erfolgen wird. Das diplomatische Korps in Tanger hat an den Sultan von Marokko eine gemeinsame Note gerichtet mit der Aufforderung, die Verfolgung des aus seiner Bergfeste Zinat vor den Sultans- truppen — der „Mahalla" — geflüchteten Rebellen Naisuli mit allem Nachdruck aufzunehmcn und sich seiner Person zu bemächtigen. Das letztere ist unbedingt nötig, denn wenn man Raisulis nicht habhaft würde, bliebe die Befürchtung bestehen, daß er eines Tages mit neuen Anhängern wiederkehren und dos alte Näubcrhandwerk in und um Langer wieder aufnehmcn würde. Diese Gefahr wird aber vermindert durch die Aussicht aus die baldige Organisierung der spanisch-französischen Polizei in den Knstenstädten von Marokko, wie sie durch die am ' 1. Januar 1907 in Kraft getretene Algeciras-Akte vorgesehen ist. Die einleitenden Schritte hierzu sind bereits geschehen und die Offiziere und Mannschaften für den marokkanischen Polizeidienst seitens beider Mächte bestimmt, die sich auch gütlich darüber geeinigt haben, daß in Tanger der höchste Offizier unter den Polizciinstruktoren nicht ein Spanier — wie ursprünglich abgemacht — sondern ein Franzose sein soll, obwotz di« spanisch« SolvLir ,i» dieser Stadt mehr als SOOV Jeder vaterländisch gesinnte Deutsche gebe rieb lZeebelisebakt. ob er angesichts der ernsten Entscheidungen, dir für unser Vaterland au» 25. Januar bevorstehcn, Pflichtgemäß seine Kräfte eingesetzt hat. um die Erfüllung der großen nationalen Aufgaben zu fördern. Soll es gelingen, die Macht der offenen und versteckten Feinde unseres geliebten Vaterlandes zu brechen, so bedarf es jedes wahrhaft nationalen Bürgers, indem er von mm ab tagtäglich daran denkt, Saum selige seines Freundeskreises und seiner Um gebung mit der Wichtigkeit der bevorstehenden Entscheidung am Wahltage zu erfüllen, ihr vaterländisches Bewußtsein kräftig auf zurütteln und sie in freundschaftlichster, aber ernstester Weise zur Ausübung ihrer staats bürgerlichen Rechte zu verpflichten. Gleichzeitig gilt es aber auch, den Führungen der nationalen Wählerschaften materielle Kampfesmittel zuzuführen. Die Geldopfer, welche von dem einzelnen zur Förderung des Sieges der nationalen Sache gebracht werden, dürfen nicht als eine drückende Pflicht empfunden werden, sondern als killt Tllt Ser Bttttistmlilg. wie sie unsere Altvordern in den schwersten Zeiten Deutschlands in flammendem Heroismus darbrachten. Der alte Herrgott, der Deutschland schon oft in seinen Nöten behütet, stärke und liibre reine nationale Aäblerrcbafir Geschäftsstellen der nationalen Parteien, wo auch Beiträge eutgegengenommcn werden, befinden sich: für die konservativen Kandidaten in Dresden-Altstadt und -Neustadt: Stadtrot Weigandt, Johannesstraße 12,1-, und Kaufmann Strebe!. Tiekstraße 29: für den uationalliberalen Kandidaten in Dresden Altstadt: Geschäftsstelle des Nationalliberalen Deutschen Rcichsvereins, Reitbahnstraße 32, Part.: für den Kandidaten der Nesormvartei. Earl Wilhelm Leute mann, Markgrafenstraße ll: für den liberalen Kandidaten in Dresden Neustadt: Dr. K. v. Mangoldt, Bergstraße 11: für den aenieinsamcn Kandidaten aller reichstreucn Parteien in Dresden-Land: Hofrat Küttner in Großbnrgk, Bez. Dresden; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Tepositenkasse Blasewitz; Deutsche Bank. Dcpvsltenkasse Blasewitz: für die nationalen Kandidaten aller Dresdner Wahl kreise: „Dresdner Nationaler Ausschuß", Or. wsä. Hopf, Striesener Platz 15. Köpfe zählt, während die französische kaum aui 300 kommt. Dieser kleine Fall zeigt übrigens deutlich die Rivalität zwischen den beiden Mächten, denen von der Konferenz in AlgeciraS das Polizeimandat übertragen worden ist. Sie möchten bei allen Gelegenheiten möglichst viel an politischen und Wirtschaft- jsche» Sondervorteilen für sich herausdrücken und sehen deshalb aufeinander eifersüchtig und scheel: das bürgt einigermaßen oasür, daß Frankreich sich mit seinem Schwergewicht im scherisenreiche nicht allzu breit macht. Der spanisch.srau- zösischen Eifersüchtelei verdankt es auch die Welt, daß dm Flottendcmonstration vor Tanger einen so harmlosen Verlauf genommen hat, obwohl man ihr anfänglich mit berechtigtem Mißtrauen entgcgensah. So war in letzter Zeit in den Spalten spani'cher Zeitungen viel von scharfen Differenzen zwischen Touchard. dem französischen Admiral, und Mata, dem spani schen Flottcnbefehlshaber, die Rede, wobei glaubwürdig per- sichert wird, daß es allein dem wiederholten energischen Ein spruch des spanischen Admirals gelungen sein soll, sran- zösischerseits beabsichtigte Truppenlandungen zu verhindern und damit unabsehbaren Zwischenfällen vorzubeugen. Spanien will ebenso wie Deutschland von den weitschweifenden Plänen, Frankreichs aus Marokko nichts wissen, sondern befürwortet nur das kommerzielle Eindringen im Sinne einer inter nationalen Politik der offenen Tür für alle Mächte. Alles in allem genommen kann man jetzt der Entwicklung der marokkanischen Tinge in Ruhe entgegensetzen. Trotzdem die englische» Blätter als Hauptkulissenischieber der ganzen letzten Marokko-Aktion mit dem „ergebnislosen" Ausgang derselben in keiner Weise zufrieden sind, sondern die Franzosen weiter vorzuschieben suchen, indem sie die nach Beseitigung Raisulis neu geschaffenen Verhältnisse als „schkimmer denn je zuvor" hinstellen, so fällt doch der vernünftig« Teil der fran- zösischen Publizistik auf diesen britischen Leiw erfreulicher- weise nicht herein: man hat anscheinend auch jenseits der Vogesen genug von allen marokkanischen Ton Quixotcrien. Wie dem Pariser „Eclair" gemeldet wird, fassen die spanische und die französische Regierung die baldige Abberufung ihrer Ge- schwader in Tanger ins Auge. Ta die Gefangennahme Raisulis nach dessen Flucht eine Frage innerpolitischer Natur geworden ist, die Frankreich und Spanien nichts angeht, welche ja nur die Hafenpolizei übernommen hatten, so würden die Geschwader sogar unverzüglich abbcrusen werden, falls der Magkzcn sich entschließen könnte , schon jetzt gewisse Verpflichtungen in aller Form einzugehei« und Bürgschaften, sowie Erleichterungen für die Organisation der Polizei zu liefern. Tie Verzögerung seitens der Schweiz in der Ernennung eines Inspektors wird der Unschlüssig keit des schweizerischen Bundesrats zugcschricbcn. der nicht weiß, ob er einen Schweizer franzWchen. deutschen oder ita-nenischen Ursprungs wählen soll. Es ist möglich, daß man einen Italiener nimmt, um gewisse Empfindlichkeiten zu schonen. Uns in Deutschland bekeelt — um mit Bismarck zu reden — das Gefühl voller Wurstigkeit darüber, ob der schweizerische Generalinspekteur der marokkanischen Polizei einem deutschen, italienischem oder französischen Namen trägt. Diese Gelassenheit sollten sich auch unsere französischen Nachbarn aneignen, die überall, wo ein deutscher Name im Zusammen hang mit Marokko genannt wird, Verrat wittern und in den unsinnigsten Vermutungen schwelgen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Art, wie sich französische Blätter mit der Mission des Herrn von Nchudi und des Hauplmanns Wolfs an den Ho: des Sultans beschäftigen, obgleich die offiziöse ^Nordd. Allg. Zta." die Sache längst klargesiellt hat. Der „Temps" ist durch die amtliche Üoote nur halb oder drciviertel befriedigt. Er quittiert darüber, daß die beiden Deutschen nicht als „Instruk toren" nach Marokko gegangen seien. Aber die Rolle nament lich des Herrn von Tschudi ist ihm nach wie vor verdächtig. Ohne biches Bedenken genauer zu prüfen, kann man «den „Tcmps" wohl daraus Hinweisen, daß er selbst cs nicht allzu ernst nimmt. Er schließt seinen Leitartikel mit den Worten: ^Indessen muß man nichts übertreiben. Wir weisen aus Ge fahren hin, das ist alles. 'Desto besser, wenn sic sich nicht be kunden. Aber sollten sie sich verwirkliche», so muß schon jetzt zu verstehen gegeben werden, daß wir gegen alle Akte Ein-'pruch erheben müssen, die uns im Widerspruch mit den Abmachungen von Algcciras zu stehen scheinen." Na also' Aber es ist eine merkwürdige Behandlung, wenn man dem anderen droht: „Hüte dich, das und das zu tun — bisher hast du cs Mar mach nicht getan, aber wen» du es tust, erheben wir Einspruch!" Aui deutsch nennt man das: Sich um ungelegte Eier kümmern, Wenn die Franzosen nicht in den Verdacht nervöser Neber- reiztheit kommen wollen, so mögen sie in der Marokko-Frage jederzeit kait Blut bewahren und nicht immer in einer Ar: von Versolgungswalbnsinn hinter jedem Deutschen beschnüffeln, der nach Marokko geht. Wir hätten jedenfalls mehr Recht zuen Argwohn Frankreich gegenüber, als umgekehrt, denn die fran zösischen Pläne gehen mehr öder minder verhüllt auf allbiähliche Besitzergreifung des Scherisenreiches. Wir sind aber ruhig, weil wir ein gutes Gcwisien haben und in Marokko nichts wollen, was wir anderen Mächten nicht auch gönnten: nämlich Handelsfreiheit. An dem Tage, wo die sronziMch^panifche Armada vor Tanger sich aus Len Heimweg macht, wird die inter nationale Lage eine Wolle weniger an ihrem Horizonte a>Bzu» weifen haben. . .. w '! i' t'
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