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Hohensteiner Tageblatt : 04.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189606049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-04
- Monat1896-06
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 04.06.1896
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Hohensteiner Tageblatt Erscheint Acn Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Jnsernr? Nehmen die Expedition bis Borm. IG W sowie für Auswärts alle Austräger, deSAi rlle Annoncen-Expeditionen zu Origi«« Preisen entgegen- Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach» Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirfchhei» Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w Amtsblatt für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Rr. 127.Tonnerstag, den 4. Juni 1896. 46. Jahrgang Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Gemeindeamtsexpeditions-Locale bleiben dieselben nie nicht dringliche Angelegenheiten am Sonnabend, den 6 Juni d. Js. geschlossen. Im Königlichen Standesamt werden Anzeigen über Sterbefälle Vormittag von 8—9 Uhr entgegengcnommen. Gersdorf, am 50. Mai 1896. Der G e m e i n d e v o r st a n d. Göhler. Trutscher Reichstag. Berlin, 2. Juni 1896. Der Reichstag nahm heute seine Arbeiten wieder auf. Der Präsident Frhr. v. Bnvl hieß die wenigen erschienenen Mitglieder mit freundlichen Worten willkommen. Das Hans trat in die erste Berathung des Nachtragsetats für das Reich und die Schutzgebiete. Der nativnalliberale Abgeordnete Hasse vermißte in dem Etat einen Betrag für die Unterstützung deutscher Schulen im Auslande. Mit der Ucbcrnahme der Landeshoheit über Neu-Guinea erklärte er sich einverstanden. Der Eentrnmsabgevrdnete Müller-Fulda sprach die Hoffnung aus, das; mit der Uebernahme der Landeshoheit die Klagen der katholischen Missionen verstummen würden, äußerte aber Bedenken dagegen, daß die Neu-Guinea Compagnie das Mono pol der Arbeite ranwerbung auch fernerhin behalten soll. Der freisinnige Abg. Barth sprach sich entschieden gegen den Ver trag mit der dien Guinea-Compagnie ans und regte an, min destens die Hauptinscl aufzugeben. Gras Arnim (Rp.) hatte zwar auch Bedenken gegen den Vertrag, sah aber eine große Entwicklung der Inseln im Stillen Ocean voraus. Als eine Naivetät bezeichnete es der freisinnige Abgeordnete Richter, daß die Regierung im Hochsommer mit einer so schwierigen Vorlage an den Reichstag komme, die man am besten gleich im Plenum ablehnen solle. Von einer Verhandlung in der Budgctcommission er wartete Director Dr. Kayser die Beseitigung der Bedenken bei Denen, die sonst aus dem Boden der Vorlage stehen. Er führte weiter aus, daß die Gesellschaften mit Hoheitsrcchten nichr mehr am Platze sind, wenn er auch anerkannte, daß die Compagnie allen Verpflichtungen des Schutzbriefes gerecht ge worden sei. Um einen Einblick vom Werthe der Colvnie zu gewinnen, empfahl er einen Besuch der Colonialausstellung. Bei einer ablehnenden Entscheidung dcs^Reichstages werde die Compagnie voraussichtlich liquidiren müssen. Es würde aber ein schreiendes Unrecht sein, wenn alle die Opfer an Gut und Geld umsonst gebracht sein sollten. Graf Limburg-Stirum (cons) empfahl die Angelegenheit bis znm Herbst zu vertagen, da letzt eine hinreichende Aufklärung nicht möglich sei. Der Freisinnige Abg. Beckh beschwerte sich über die Bevorzugung der Norddeutschen in den Colonien. Ihm hielt Director Kayser entgegen, daß die Hüllte der Colonialbeamten Süddeutsche seien. Nach unerheblicher weiterer Erörterung wurden die Vorlagen der Budgetcoinmission überwiesen. Morgen wird sich der Reichstag mit dem Anträge betr. das Vereins- und Versammlungsrecht befassen. Ä'üchjstchcs. Hohenstein, den 3. Juni. Die Ansstellung des sächsischen Handwerks lind Kunst gewerbes in Dresden wird Sonnabend, den 20. Juni, Vor mittags 10 Uhr durch den allerhöchsten Protektor Se. Majestät den König eröffnet. Vor 10 Uhr werden sich in der Kuppcl- hyll^ des Aussicllungspalastes versammeln: Ihre Exeellenzen die Herren Gesandten auswärtiger Höfe am sächsischen Hofe und Staatsminister, sämmtliche Mitglieder des Raths- und des Stadtvcrordneten-Collegiumss die Spitzen der kaiserlichen, königlichen und städtischen Behörden, insbesondere Vertreter der Kreishauptmannschast, der Amtshauptmannschasten, des Oberlandesgcrichts, der Polizeidirection, Oberpostdircctivn, der Gcneraldirection der Staatsbahnen, der Geistlichkeit, des Ge- werbeamis, der Handels- und Gewerbekammer, sowie ferner die Garantiezcichner, Mitglieder sämmtlicher Ausschüsse und der Presse. Vor der Halle nehmen die Herren Ehrenpräsidenten Se. Excellenz der Herr Staatsminister von Metzsch, und Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Beutler und die Herren des gcschäftsführendcn Ausschusses mit dem Vorsitzenden, Herrn Geh. Hofrath Ackermann, Aufstellung, um die Mitglieder des königlichen Hauses zu empsangen. Rechts und links vom Haupt eingang werden sämmtliche Innungen vertreten sein und zwar je durch eine Abordnung mit ihrer Fahne. Hinter dem Fahnenwald wird eine Musikkapelle ausgestellt. Zur Eröffnung der Ausstellung werden Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre königlichen Hoheiten Prinz Georg, der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich August, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde, so wie Ihre Hoheit die Frau Herzogin zu Schleswig-Holstein und Prinzessin Tochter Feodora mit Gewlge erscheinen. Bei der Anfahrt der Allerhöchsten Herrschaften wird das Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses, Herr Stadtrath Wetzlich, Vor stand des Handwerkervereins, ein Hoch auf Seine Majestät den König ausbringen, in das die Kapelle mit einer Fanfare ein- fällt. Junge Damen überreichen sodann Ihrer Majestät, der Frau Herzogin und den Prinzessinnen Bouguets. Nach der Begrüßung der Mitglieder des königlichen Hanses durch die Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses werden sich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften in den Kuppelsaal be geben, in dem Herr Geh. Hofrath Ackermann die Festrede halten wird. An oiese schl.eßr sich ein Hoch auf Se. Majestät und das gesammte königliche Haus und der Vortrag der Sachsenhymne durch die Musikkapelle. Zugleich wird das hier beginnende Geläute vou drei Glocken, sowie Schießen in der „Alten Stadt" die Eröffnung der Ausstellung durch König Albert verkünden. — Hieran schließt sich ein Rundgang durch die Ausstellungshallen, das Freiland, die Alte Stadt und das wendische Dorf. — Bei Abfahrt der allerhöchsten Herrschaften bringt Herr Hofrath Professor Graff, Director der Kunst gewerbeschule, das Hoch auf den König aus. — Für die Mit glieder der Ausschüsse, Garantiezeichner nnd Aussteller, sowie die Ehrenpräsidenten, den Regicrnngscommissar nnd die Mitglieder der Presse als Ehrengäste findet nm 2 Uhr eine Festtafel im Saal der Haupthalle statt. Die Postanstalten haben Anweisung erhalten, Briefe, deren Gewicht reichlich 15 aber noch nicht 15'.,, Z beträgt, als einfache zn behandeln. Cs scheint im Publikum noch nicht hinreichend bekannt zu sein, daß laut Verordnung des königlich sächsischen Ministeriums des Innern vom 6. Februar 1895, den Handel mit Giften betreffend, vom 1. Juli 1895 ab Güte, wozu alle Mineral säuren, schaffe Laugen n. s. w. zu rechnen sind, nicht mehr in Trink- oder Kochgefäßcn (Gläser, Schüsseln, Tassen n. s. w.) oder in solchen Flaschen oder Krügen (Wein-, Bier-, Ligueur-, Mineralwasserflaschen u. s. w.), deren Form oder Bezeichnung die Gefahr einer Verwechselung des Inhalts mit Nahrungs oder Genußmitteln herbeizuführen geeignet ist, abgegeben werden dürfen. Trotz dieser Verordnung kommt es alle Tage vor, daß derartige verbotene Gefäße zur Füllung überbracht werden. Der Käufer ist fast immer ungehalten, wenn ihm dann unter Hinweis auf obige Verordnung von gewissenhaften Droguisten die Abgabe solcher Gifte in Wein- Bier- oder Mineralwasser- flaschen u. s. w. verweigert wird. Pachllrei werden am 1. August die Bahnhosswirthschasten in Lichtenstein-Callnberg und Riesa, am 1. November die in Mehltheuer, am 1. Januar die in Lommatzsch. Eine Reform des Wirtshauslebens durch Einführung eines „Platz-" oder „Stundengeldes" für den jeweiligen Aufenthalt plant eine Anzahl Gastwirthe. Die Anregung hierzu hat der Verband der „Thüringer Gewerbevercinc" gegeben. Das Platzgeld soll nach dem Grade der „Vornehmheit" des Locals bestimmt werden. Das „Gasthaus" bemerkt hierzu: „Der be zeichnete Verband könnte auch etwas Geschcidteres thun, als sich mit solchen unpraktischen Ideen abzugcben." Am 6. und 7. d. M. findet in Deuben bei Dresden die diesjährige Hauptversammlung der seit Jahren bestehenden Vereinigung der Bürgermeister in Städten mit mittlerer und kleiner Städteordnung und der berufsmäßigen Gemeindevor stünde Sachsens statt. Die Theilnahme verspricht schon deshalb besonders lebhaft zu werden, als die Versammlung erstmalig öffentlich stattfindct und zu derselben auch Gemeindevcrtrcter (Stadträthe, Stadtverordnete, Gemeinderathsmitgliedcr) einge- aden sind. Es werden Fragen allgemeine» Interesses ver- jandelt. Als solche mögen kurz erwähnt sein: DiffVeranlagung des Einkommens Fcstbesoldcter nach voller Höhe zu den Gc- meindeleistungen, Haftpflichtansprüche an G .meinden und Ver- icherung gegen solche, polizeiliches Meldewcsen, Ertheilung von Koch- nnd Haushaltungsunterricht u. s. w. Seitens der Ge meinde Deuben werden für die Theilnehmer verschiedene sehens werthe Vorführungen, z. B. Volksbad, Koch- und Haushaltungs schule, Wasserwerk rc. geboten werden. Tie herrliche Lage des Plauenschen Grundes wird Viele zur Theilnahme anregen. Rücksichtlich des bevorstehenden Wettin-Bnndesschießens in Schneeberg wird darauf hingewiesen, daß der Preis der Fest karten für Mitglieder von Bundesvereinen nur 2 Mark, mr andere Personen aber 4 Mark beträgt, sowie daß Letztere nicht alle Ehrengaben erlangen können. Diejenigen Preise nämlich, die der Bund und seine Mitglieder stiften, find nur vonBun- desmitgliedern zu erlangen. Als Bundesmitglieder gelten nur Diejenigen, die bis mit 12. Juni d. I. anfgenommen worden sind; während des Schießens finden Aufnahmen nicht stakt. Da am 14. Juni sowohl von Leipzig als auch von Dresden Sonderzüge ins Erzgebirge abgehen, empfiehlt sich deren Mit benutzung für die Besucher von Schneeberg. Die Petition betreffend die elektrische Verbindungsbahn der Städte Crimmitschau, Meerane, Glauchau findet allseits die lebhafteste Unterstützung, so daß kaum an der Erreichung dieses Verkehrsmittels zu zweifeln ist. Am 30. v. Bk. sand ans dem Vereinsglück-Schachte in Zwickau im Bnreau des technischen Direktors die feierliche Ueberreichnng der tragbaren Medaille für Treue in der Arbeit an 8 Bergarbeiter des Zwickauer Steinkohlenbauvereins durch Herrn Bergamtsdirector Dr. Wahle aus Freiberg statt. Seitens der königlichen Berginspection nahm Herr Berginspector Borchers an der Ucbcrreichungsseier theil. Die fragliche Auszeichnung wurde den nachfolgend genannten Arbeitern verliehen: Fried rich Ferdinand Schar' g. n. Schubert, Karl Wilhelm Schwotzer, David Heinrich Taute:.! ahn, Friedrich Oscar Wolf, Johann Wilhelm Dietel, sämmtlich aus Niederplanitz, Friedrich Angust Richter, Karl August Schmelzer und Johann Gottfried Albert, sämmtlich aus Zwickau. Die Decorirten blicken mit Ausnahme Dietels, welcher länger als 30 Jahre beim Zwickauer Stein- kohlenbauverein in Arbeit gestanden hat, sämmtlich am eine mehr als 40jährige ununterbrochene Dienstzeit bei dem ge nannten Werke zurück. Herr Bergrath Berg überreichte den Jubilaren seitens des Vereins als Zeichen der Anerkennung für ihre langjährigen treuen Dienste je einen Regulator mit entsprechender Widmung nebst namhaftem Geldgeschenk. In Seifhennersdorf suhr am Sonnabend ein größeres Schulmädchen ein zweijähriges Kind spazieren. Bei einem Neubau kam das Kindergeiährt einem Lastwagen zu nahe, der im Absahren begriffen war. Das Wägelchen wurde umge rissen, das Kind fiel unter das Rad des Lastwagens, wurde überfahren und sofort getödtet. Vor einiger Zeit hat ein Franzose in einem Cais zu Plauen i. V. in nicht wiederzugcbender Weise ani den Fürsten Bismarck geschimpft. Ein anwesender Soldat verab reichte dem Franzmann dafür ein paar wohlgeziclte Ohrfeigen, die diesem wohl noch längere Zeit in der Erinnerung bleiben dürften. Ein mit Kindesmord verbundener Selbstmord versetzte am Montag die Stadt Frankenberg in große Aufregung. Ans noch nicht erklärter Ursache — vcrmuthct wird Schwer- muth in Folge unglücklicher Liebe — hat, warscheinlich in den späten Abendstunden des vergangenen Sonntags, die 21 Jahre alte ledige Schneiderin W. von hier sich, nachdem sie ihr drei jähriges uneheliches Kind, ein Mädchen, vermittelst eines Leder riemens, nnd eines Strickes fest an die Brust sich gebunden hatte, in der Nähe der Reumühle in den Mühlgraben gestürzt, worin Beide ihren Tod gefunden haben. Ein Stützengrüner Einwohner, der vor etlicher Zeit i» einer Gastwirthschaft in Hundshübel im Erzgebirge nnt zwei Leuten, Namens Hecker von Lichtenau und Koch von letzterem Orte, in Streit gerathen war, hatte einen Hundshübler, Mein hold mit Namen, gebeten, ihm bei seiner Heimkehr ein Stück das Geleit zu geben, weil er befürchtete, von Hecker und Koch auf dem Nachhausewege überfallen zu werden. Meinhold kam der Bitte nach, mußte aber seinen gewährten Schutz mit dem Leben zahlen. Er wurde bei der Rückkehr von den beiden übrigens schon vorbestraften Menschen Hecker und Koch mit einer Schaufel so arg am Kopfe verwundet, daß er an den Verletzungen gestorben ist. Hecker und Koch sind nach Secirnng
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