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Dresdner Journal : 18.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188108189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-08
- Tag1881-08-18
- Monat1881-08
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 18.08.1881
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Donnerstag, den 18. August ^190 1881 DreÄMrZourml b.u Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. » Nichtamtlicher Theil. sen, was Lager ruhte, und als fie wieder bester geworden, sich n 7 44b u.» ^RUrtieU: . . lS U»rlr jtMrtieU: 4>l»r»ö0kk. Lio reine dummem: 1v kl » Leiot»e« tritt kost- uoU ktewp«t»>»el»I»8 Via»». tembrr ,7V«. 7 L. «pril- matter. temb«r> Kovem- Wetter: Feuilleton. Viedigirt von Ott» Banes. i» vu. , »-7 » >. 7 (I) V. I, »-7 ». sUtn. « r»du- In^ratenprel^r ksr äe» kaum eiasr txospattonon kotit»ml« L0 kk Unter „LinsvaaoT^' Tie SV kk. kr»eli«t»«»r ITl^liok mit ttusnaUms äsr Soun- nv6 koiertaI» ^dentis kür «len koijsenclen Xd-vewe-t-pret-r r» r»» »» natsv«: ä«6»vt»ck«> Den zu werfen, welchem die Erinnerung an jenen Erbarmen Allerseelentag in der Tochter so furchtbar lebendig ge macht wurde. Zu Hause angetommen, verfiel fie in ermann > «leite > Bauch irr» in Uich in Pastor lrchitek, n. Leipzig lasewitz. »di in tt Frl. nnewih me m»t I- Hr- »cher in rase in rr» mit ».L )r. Paul »hl in >. Witt. . Victor id Bür- in Roß- krißner, r. Mai Werd-n «l-ltokl». dt»» ?»«»»»>< "^7^ dl» , V. Beilage. Börsennachrichteu. Telegraphische Witterungtberichte ln^ratonanoaU»« »unreltrta, latpal»: F>. Lra»«ta«ttar, OommEookr ä«, l)rs«ar»»r ^ourrml»; NamdorU - >«11» VI« L«ip»t, - »mal-»—l», >r»»v1»r » ». ».t Laaoanot«»- L kl^tor/ >«U» 701» -L»»d»r» >r»U-L«tx«lU »»»»Ivri ». N. »R»«lm»: Lott tlto««, >«rll»:LLmM«nt, t, »nm»:L Se1U<>tt«,- »—!»«: L Ltaä-«,', öürvau; »mutturr s. N.: L Fae-or'ooU« LnoormocUun^; »»rltta: v MM«,' U»»»or«!t7 Lo^Saotor, >»»t» >«U» -»»»>1»r7 ». ». vt»ttM»r»! Daada > 60., Uamdm,: F Umat-«», F«i U«ra,»,«b»r, USni^I. L»p«1itioo ä« vromloor ^orrro»!», Vroxtvn, Lrrir»-«r»tru«o Ho. vv. Ul täuschen, und dem folgte, wenn auch nach innerem Aampf und mit Bewußtsein der Schuld, das Unrecht, standen, murmeln hörte, „fie hat viel geliebt, darum wird ihr auch viel vergeben werden", bin ich vollstän dig durchdrungen. Gott wird ihr ein milder Richter gewesen sein. Aber Ihr Wert ist es, daß diese ur sprünglich reine Menschenblume zu Grunde gerichtet wurde an Leib und Seele. So elend, als meine Mutter lebte, seit fie sich von Ihnen verlassen wußte, „Ich will Dir einen andern Namen geben, zuerst den meiner Tochter, — fühlst Du nichts in Deinem Herzen?" „Doch!" rief Gertrud mit flammenden Augen, „das fühle ich, was ick allein fühlen kann und muß — Verachtung! Welch' andere Empfindung läge auch, nachdem ich Sie erkannt, im Bereich der Möglichkeit t Wenn nicht der Ernst der Sache ein so furchtoarer, gewaltiger wäre, so könnte ich versucht werden zu lachen über Ihre Frage, die unr poch faßlicher ist, wenn es der Hohn ist, welcher fie Ihnen dictirt bat. Aber vorübergehen lassen will ich die Gelegenheit nicht, nun fie sich ungesucht bietet, mir das Herz freier zu machen und Ihnen ein Stück von Dem zu reden, was ich in seiner aanzen Tragweste e^st seit Kurzem erkennen und empfinden lernte. > rr-k'.l „Heute vor 19 Jahren am Allerseelentage lernten Sie meine Mutter als reines Herz, als unverfälschtes Gemüth kennen. Als fie mehrere Wochen später ihr die Versicherung Ihrer Liebe gaben, wvrde es nicht schwer, ihren arglosen Sinn t er einen Lamps heraufbeschwören wird, in welchem er den Kürzern zu ziehen nicht ermangeln kann. Die Lage ist eine, in welcher ein Staatsmann mehr Muth in der Ablehnung des Kampfe», als in besten An nahme »eigen dürste." — Auch die conservative „Et. James' Gazette" meint, daß die Ausstellungen der Lords keineswegs den Charakter der Vorlage alteriren, also wohl von dem Unterhause genehmigt werden könnten. — Ohne Zweifel hat das Verfahren Gladstone's in der vorgestrtgen Sitzung des Unter hauses allgemein enttäuscht. Man erwartete, der Premier werde an der amendirten Vorlage, ganz so wie dieselbe am Freitag Morgen da» Hau- der Gemeinen verlasten hatte, mit Entschiedenheit festhal ten und bezüglich keines der Amendements der Lords, . welche nach Ansicht der Minister darauf berechnet wären, den von der Vo-lage beabsichtigten Zweck um- »ustoßen, nachgeben. Statt einer langen allgemeinen Erklärung beantragte aber der Premier einfach die Erörterung der Beschlüste de- Oberhauses. Geht das letztere aus dem parlamentarischen Kampfe mit dem Ruhme hervor, einen ehrenvollen Frieden erzwungen zu haben, so hat Gladstone durch seine Nachgiebigkeit seine unbedingte Herrschaft über da» Unterhaus und da» Land btthätigt, die beide von der Unmöglichkeit eine» TompromisteS sprachen. Der gestrige „Standard" schreibt: „Die Krifi» ist beendigt; heute wird die Vor lage an da» Oberhaut zurückgehrn, und morgen wer den wir anzeigen können, daß fie nur noch die Ge nehmigung der Krone erwartet, um Gesetz zu werden." Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Die nächste Aufnahme von Expectanten in da» Königlich Sächsische Kadetten-Korp» soll am 1. Octooer diese» Jahre» stattfinden and werden die an da» Kommando de» Kadetten-Korp» zu rich tenden bezügl. Anmeldungen am 15. September ge schloffen Die wissenschaftlichen Anforderungen an die Ex pectanten für die Aufnahme in da» Kadetten-Korp», die übrigen Vorbedingungen sowie die näheren Vor schriften, nach denen die etat»mäßigen Kadettenstellen mit einem jährlichen ErziehungSbeitrage von 90, 180 und 300 M. zur Bettheilung kommen, find au» dem Regulativ für da» Königlich Sächsische Kadetten- Korp» vom Jahre 1880 und dem Nachttage zu dem selben — beide» käuflich zu beziehen in der Buch handlung von Carl Höckner, Dresden-Neustadt — zu ersehen. Dresden, am 10. Juni 1881. Kriegs-Ministerium. von Fabrice. Leiegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 17. August, Mittag», el. d. DreSdn. Journ.) Der Reichskanzler Fürst itmarck begab sich heutt »ach dem Aamiliengute Schönhause». Stettin, Mittwoch, 17. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Gestern Abend habe« abermals tumultuarische Gceveu stattgrfundeu, lüde« eine große Lolk-menge unter den bekauuteu Rufen durch die Straßen zog. Polizei und Militär schritten rin und nahmen zahlreiche Verhaftungen vor. EigknkbumSbcschädiguvgeu find nicht zu eon- statireu. (Bgl. die „Tagesgeschichte".) Paris, Dienstag, 1». August, Nachts. (W. T B.) Zu der heute Abeud im Stadtviertel Charonve auderaumteu Wahlversammlung, in wel cher Gambetta sein Wahlprogramm entwickeln wollte, hatten sich etwa 1V 000 Theilvehmer ein- gefunden. Die Versammlung wurde um ^9 Uhr unter lär menden Rufen der verschiedensten Art eröffnet, so daß die Bildung eines Bureau« ganz unmöglich war. Gambetta versuchte, dat Wort zu nehmen, konnte sich aber nicht verständlich machen. Nachdem er mit seinem Gehstock auf die Tafel geschlagen hatte, um sich Ge hör zu verschaffen, redete er die ihn immer aufs Reue Unterbrechende» an, aber nur seine nächsten Nachbarn konnten einzelne Worte unterscheiden, wie etwa: „Ihr seid Eurer 10000 und seid zur Ohnmacht gebracht durch eine Hand voll Tollhäußler, die ich kenne, die Feige sind und die man bezahlt hat, um die DiScusfion zu ersticken. Da ich nicht autworten Telegraphische Nachrichten. Zntungsschau. Tagesgeschichte. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Zur Innungsfrage. Provinzialnachrichteu. vermischtes. Statistik und »olkswirthsckaft. Keuilleton. gegebenen Bulletin ist der Kraukheitszustavd des Präsidenten Garfield fortdauernd eiu sehr ernster; derselbe hat sich aber doch nicht verschlimmert, ist augenblicklich vielmehr i« Allgemeine« günstiger, als gestern. Das Erbrechen hat i« Laufe des Nachmittags nur einmal stattgesunden. Puls- beweguvg 120, Temperatur »8 Washingtou, Dienstag, 16. August, Mitter- nachts. ^Tel. d. DreSdn. Journ) Die Umgebung des Präsidenten ist etwas beruhigter infolge des ärztlicherseits geäußerten vertrauens, wonach un mittelbare Gesabr nicht Vorliebe. Die außer- »rdeutliche Schwäche des Präsidenten und die Schwierigkeit, Nahrung einzunehmen, wodurch die Auuahme der Kräfte gehindert wird, flößen im Allgemeinen noch große Besorgniß ein. mir dem Herzen und der That nach ein solcher ge worden, von einem Band des Blutes zu sprechen, er schien mir als ein Tomödienspiel, wie eS Ihnen jene Zeit war, die dem andern Theil zu so gräßlich leben»- voller Tragödie geworden. — Wie ich Heche? — Ger trud Albrecht l Meiner Mutter Trauschein, den fie sich so sehr für ihr Kind wünschte und den Sie grau sam in Händen behielten, selbst dieser ist mir werthlo». Aus ihrem Grab wächst schon lange Gra», und ich selbst würde nie im Leben Gebrauch von diesem Trau schein machen." Gertrud entfernte sich, ohne noch einen Blick auf Tagesgeschichte. Dresden, 17. August. In der Zeit vom 29. August bi» 3. September laufenden Jahre» wird in Bor deaux ein internationaler Phylloxeracongreß tagen, welcher bezweckt, die Schutzmittel gegen die Reb lau» zu besprechen und festzustellen, die Kenntuiß der in dieser Beziehung gewonnenen Resultate zu verbreiten und die Möglichkeit allgemeiner Maßnahmen zur Be schleunigung der Wiederherstellung durch die Phylloxera verwüsteter Weinländereien zu erörtern. Mit dem Eongreß werden eine Ausstellung einschlägiger Gegen stände und Exkursionen verbunden sein. Der Präsi dent des EongreffeS hat in einem an den kaiserl. Bot schafter in Paris gerichteten Schreiben die betreffenden deutschen Gelehrten und Fachmänner zur Thellnahme an de« Eongreß eingeladen und find eventuell An meldungen an das Eomite des EongreffeS in Bordeaux, „Hotel de la Bourse", zu richten. * Berlin, 16. August. Se. Majestät der Kaiser kam heute Mittag von Potsdam im hiesigen königl. PalaiS an und conserirte u. A. mit dem Ehes der Admiralität, StaatSminifter v. Stosch. — Hierauf be gab sich Se. Majestät der Kaiser zum Reichskanzler Fürsten BiSmarck, wo er einige Zeit verblieb, und kehrte dann um 3 Uhr nach Schloß Babelsberg zu rück. — Im Befinden deS commandirenden Generals v. Groß, gen. v. Schwarzhoff, ist seit gestern wiederum eine Besserung eingetreten, so daß ein Rück schlag zum Schlimmeren kaum mehr zu befürchten steht. — Wie die „KöSliner Zeitung" mittheilt, ist das genannte Blatt auf Antrag der königl. Regierung zu Köslin unter Anklage gestellt worden, weil eS in einem Berichte über die Schivelbeiner Erawalle be merkte, daß eS der Nachlässigkeit der Behörden mit zu- »uschreiben sei, daß die Judenhetze in Hinterpommern so große Dimensionen angenommen habe. — Ein be leidigter Staatsanwalt kann nach einem Uriheil deS Reichsgerichts, vom 16. Juni d. I., den Straf antrag bei sich selbst anbriugen und zu diesem Zwecke den Antrag schriftlich in seinen Acten niederlegea. — Ein gegen einen Offizier in Bezug auf sein außer dienstliches Benehmen geäußerter beleidigender Bor- innerlich überwinden mußte, im Leben wieder vorwärts -u gehen. Die Generalin behandelte Gertrud mit Liebe und Güte, und als fie ihr die Geschichte ihrer Mutter und so weit als möglich ihre eigene erzählte, fand fie bei zartem Berständniß ein thcilnehmendeS Herz in ihr. „Ja, Gertrud", sprach die Generalin, „Jean Paul hat Recht, wenn er sagt, „„Die Liebe ist da» Leben de» Weibe» und eine Episode im Leben de» Manne»"". Da» Schicksal Ihrer Mutter ist gewiß eiu außer gewöhnliche», aber viele Herzen, glauben Eie mir, brechen still und langsam, ohne solch sichtbaren ge waltigen Todesstoß erhalten zu haben, wie Ihre Mutter. Hoffen wir, daß fie auS jener reinern Welt mit ver- Üärtem Blick auf unseren irdischen Allerseelentag her- viederschauen darf, der ihr einst der Erde ganzes Heid gebracht." Der Winter war vorübergegangen und die Geue- ralin redete von der Rückkehr au ihren festen Wohn, ort. Gertrud war ihr von Herzen lieb geworden und groß war ihr Wunsch, fie bei sich behalten zu können; diese machte eS von Nachrichten aus Bergen abhängig. Avton und Marie vermißten fie freilich sehr, aber sie hatten ihr Weggehen vollständig gerechtfertigt und eS natürlich gefunden, daß dieselbe nicht so bald, als ihre Sehnsucht eS wünschte, die übernommene Stelle wieder aufgeben und zurückkehren könne. Run war aber Marie, bald nach dem Neujahr, so unglücklich ge wesen, den früher gebrochenen Fuß, in welchem eine leichte Schwäche zurückgeblieben war, zu übertreten, was schlimmere Folgen hatte, als vorauSzusehen war. Rach einer Woche, die fie liegend zubrachte, glaubte fie die Sach« wieder gut, aber bald begannen bedeutende indem die Tochter heimlich den Bater verließ und Ihnen folgte. Die Qual der Selbstanklage über ihre Sünde am Bater, über ihr Fehlen gegen Wohlan ständigkeit und Sitte begleitete A el'zwar, aber ihre Liebe zu Ihn« stand dennoch über Allem und war größer als Alles. In jeder echten großen Liebe liegt etwa« Erhabene», sogar wenn e» Irrwege find, auf denen sie erblühte, und von der Wahrheit Dess, ich meine Mutter in ihrer Todesstunde, damal» untrer- kann, erwarte ich Euch am 21. August." Nachdem Gambetta den Versuch, zu Wort zu gelangen, etwa 20 Minuten lang fortgesetzt hatte, sah derselbe sich genöthigt, sich zurückzuzieheu. Um 9 Uhr wurde die Versammlung aufgehoben. Pari», Mittwoch, 17. August, früh. (W. T. B.) Nachdem Gambetta die Wahlv«rsa«mluua in Charonue gestern Abrad verlassen hatte, versuchte« 8 oder 4 andere Redner das Wort zu ergreife«; die meiste« Anwesende« verließen aber sofort das Local, die Redner standen im leere« Raum. Das Comits des 20. Arrondissements wird morgen ei«« Proclamatiou an die Wähler erlasse«. Die „Ageuce Havas" meldet: Gambetta wurde anfangs, bei seinem Eintritt in das Local, «tt fast einstimmigen Beifallsrufen begrüßt; auch wurde in ganz regelrechter Weise ei« Bureau mit Metivier als Präsidenten coastituirt. Der Tumult entstand erst später und ging vo« etwa 300 bi» 400 Teguera Gambetta » au». Auch war nur ei« Theil de» Saale» erleuchtet, wodurch die Uv- orduuug begünstigt wurde. Loudon, Dien»tag, 16. August, Abeud». (W. T. B.) Da» Oberhau» nahm in seiner heutigen Sitzung nach kurzer Debatte di« irische Landbill in der gestern vom Unterhause beschlossenen Fas sung an. Der Marqui» v. Sali»bury erklärte sich im Laufe der Debatte mit dru vom Unter- pause gemachte» Aenderungea znfriedeu, doch müsse er de« Unterhaus« die Verantwortlichkeit für die Bill überlassen. I« Unterhaus« erfolgt« die Beauttvortuug etuer Interpellation über Armenien. Der Unterstaat»secretär Dilke erwiderte auf eine Anfrage Bryce'», er bedauere, daß bisher noch kein Fortschritt bezüglich der Ausführung de« Artikel» 61 de» Berliner Bettrage» (betreffend die Reformen in den von Armeniern bewohnten Provinzen) gemacht worden sei. Lord Dufferin habe darüber dem Sultan und dem Ministerpräsidenten energische Vorstellungen gemacht. Beide schienen sich de» Ernste» der Lage wohl bewußt zu sein. Lord Dufferin habe sie ernst lich aufgefordett, während der Ausarbeitung deS per manenten ResormprojecteS sofort Maßregeln zu treffen, um die ärgsten Uebelstände durch Ernennung befähig, ter, mit hinreichender Machtvollkommenheit ausgerüste ter BerwaltungSbeamten abzustellen. Die Abwesenheit einiger Botschafter von Konstantinopel, die Su»pen- dirung der Geschäfte während deS Ramazanmonat» und andere Ursachen hätten bisher jedwede gemeinsame Action der auswärtigen Bettreter in Konstantinopel betreffs der Reformen für Armenien verhindert. Lord Dufferin kenne sehr wohl die große Wichtigkeit, welche die englische Regierung und da» englische Volk dieser Frage beilegen, und habe erklärt, daß er keine Mühe sparen und keine Gelegenheit vorüberlassen werde, um die Lösung dieser Frage zu betreiben. Loado«, Mittwoch, 17. August. (Tel. d. Dre»dn. Journ.) Herbert Gladstone, der Soh« de» Pre mier», ist zum SchatzamtSlord, der bisherige Solicitor General Balfour an Stelle Maclaren» zu« Lordadvoeat von Schottland und Asher zum VeueralfiSeal von Schottland ernannt »orde«. St. Peter»b«rg, Mittwoch, 17. August. (Tel. d.Dre»dn. Journ.) Anläßlich eiuer von der Zeitung „Straua" gebrachten Meldung au» Saratow erklärt der „RegiernugS-Luzeiger", in der Nacht auf de« 19. Juli waren tu de« Caserueuhofe zweier dort einquartierter Jufauterieregi«enter aufrührerische Proklamationen gefunden vorde«, welche übrigen» vo« de« Soldatea ihre« Vorge setzte« überreicht wurde«. Washiagto«, Dien»tag, 16. Aagust, Lbead». (W. T. «.) Nach de« hevte Abevd 7 Uhr a«»- Allerseelnttag. Novell« vo» M. I. »upp. (Fortsetzung.) „Anna'» Kind ist fie", flüsterte der Fremde, „so spielt kein Zufall. — Wie heißt Du, Mädchen?" „Gertrud Albrecht". drücken der Kindheit, die, wenn auch verschwiegen, doch unverwischbar bleiben." Gertrud athmtte lies auf uud schickte sich an zu gehen. „Willst Du kein Wort hören, welche» mein Han deln entschuldigen könnte, nicht wlffen, wer Dein Vater ist und wie Du heißest?" „Nein, o nein!" rief Gertrud leidenschaftlich. „Rach- >em Sie meiner armen Mutter da» Herz gebrochen, ind mir die Gründe, welche vielleicht in Ihren Krei- en einen Schein von Gütigkeit haben mögen, nicht nur gleichgiltig, sondern mir schaudert, au» ihnen noch näher vernehmen zu müssen, wozu und sür wen meine Mutter das Opfer wurde. Mein Bater ist Der, welcher Dresden, 17. August. In England hat der parlamentarische Eon- fliet, welcher sich aus Anlaß der irischen Landbill zwischen dem Oderhause und dem Unterhause erhoben hatte, soeben eine friedliche Lösuna gefunden. Das Unterhaus ist vorgestern über Fürsprache deS Pre mier» Gladstone und zum großen Mißvergnügen der Homeruler und Radikalen, welche behaupten, da» Ea- binet habe vor dem Oberhause die Flagge gestrichen, auf mehrere wichtige Amendement» de» Oberhauses, welche eS bei der ersten Verhandlung abgelehnt hatte, zustimmend eingegangen, uud gestern find auch die Lords dem Hause der Gemeinen entaegengekommen, indem fie die Landbill in der vom Unlerhause be schlossenen Fassung genehmigten. ES ist also ein ehr liches Tompromiß zu Staude gekommen auch ohne eine „Lonfereaz" zwischen den Parteiführern der bei den Häuser, welche übrigen- seit dem Jahre 1858 nicht wieder stattgesunden hat und auf welche Gladstone schon mit Rückficht darauf verzichtet haben dürste, daß auf diesem Wege schwerlich Anknüpfungspunkte zwischen LordS und Gemeinen sich gefunden hätten. Außerdem ind die letzteren einer „Konferenz" schon deshalb ent- chieden abgeneiat, weil während derselben die LordS itzen und bedeckten Hauptes bleiben, während die Ge meinen ihr stehend und entblößten Hauptes beiwohnen. Im Interesse der gesunden Entwickelung des britischen StaatSleben« kann man die Beseitigung des pattamen- arischen EonflicteS nur mit Freuden begrüßen. Jeden- allS hat die Opposition deS Oberhauses, nachdem sie ich mit den Zugeständnissen deS Unterhauses begnügte, einen moralischen Sieg davon getragen, denn eS kämpfte, wie der „Globe" bemerkte, in der That um sein Da sein. Die Agitation gegen das Oberhaus wäre ohne da« Zustandekommen eines Ausgleichs natürlich mit verstärkter Kraft in Scene gesetzt worden; ob aber da» Land sich sür dieselbe erwärmt hätte, ist sehr zweifel haft, denn im Publicum giebt «S viele Stimmen, denen die Haltung deS Führer- der Opposition, Marquis v. Salisbury, genehm ist und die erklären, er habe die Würde deS Oberhauses gewahrt. Ebenso bezeichnen auch liberale Blätter die Haltung der LordS als eine würdige und sagen, da« Unterhaus habe kein größeres Recht, als daS Oberhaut, den Diktator zu spielen. Die vorgestrige „Morning Post" sagte: „Seit der Reformbill von 1832 hat keine daS Schicksal eine» Ministeriums iu sich schließende Maßregel jemals einen so direkten Antagonismus zwischen den zwei Häusern erregt, als die irische Landvorlage. Die Festigkeit der PairS wird der Regierung die Noth- Wendigkeit lehren, jene Punkte, über welche fie im Zwiste liegen, zuzugestchen, oder solche Unterhandlungen vorzuschlagea, die zu einem Ausgleich führen dürsten. Ueber einen Punkt find wir indeß klar, nämlich, daß, wenn der Premier dem Unterhause anräth, den Zu sätzen der LordS einen direkten Widerstand zu leisten, so starb fie auch, gemartert von dem Wunsch«, mich mitnehmen zu können, damit Alles vertilgt wäre, was von chr und ihrem Jammer übrig blieb« und damit ihr Kind keine Nachwehen zu empfinden hätte. Meinen Großvater hat der Gram vor meiner Mutter aetödtet; Jugend und Frauennatur ist zäher. Daß Sie als weitere Last nicht noch mich aus» Gewissen bekommen, wenn dasselbe ein Mal erwacht, haben Sie einfach schlickten Menschen zu verdanken, welche heiße» Mit leid fühlten mit der unglücklichen Anna und Erbarmer und Liebe übten an ihrem Kinde. Daß fie eS trotz ihrer treuen Fürsorge nickt dakin bringen konnten, ein lange anhaltende» krampfhafte» Weinen, dem eine da» Kiud der Anna so frisch und fröhlich zu machen, solche Abspannung aller geistigen uud körpcrlichen Kraft wie diese eS gewesen, ehe in Ihrer Gestalt da» Un- folgte, daß fie mehrere Tage todteuähnlich auf ihrem glück über fie kam, liegt in den jammervollen Ein- !" ' '
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