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Dresdner Nachrichten : 10.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-10
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1906
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verugrgeMr: «ev'dsdrttck bck ülaN» »vetm»ll«er Zumrgun« durch untere »«t«u ,«»»«»« und «»>»» LU «bum,, und Vtomaaen nur elmnav »VN »r»B>. dur» a„»wtlr>i,r»»in- «t«WUtr» , DN de». » Rt »o Bk. Ver etumatteer Zulrelluna durch dir Dick »Btt lobnevelirllaelt». im Aus land mit «niivrechtndrin Üuichlaae. N «chdruli aller »rlttet u. Ortainat- Wtnett«»,»n nur m» drullicher vurllruanaadri.DrtSd.Nachr.'t Wlällla. BachlrO»»»t So,»rar- anivrüchr blrtdrn unberückickii!«» «rverlonate Manuitrrvte wnüca «ucht auidrwaürt. Trlraramm-Udrrksri »«chetchre« »resde» Gegründet 1836 K. F>0. ritrn^sv 82 VALUTA parterre unck 1. kstarps. llerrenaekneiSerreai-Iikst I. k»ng»s. llOr- HellvSt« krüdjTkeS-NaäSd. öliresgen-talif. Annahme von Snkü»dl,una«n dir nochnn»a,S z Udr. Sonn- und Neinina« nur Mariknstraße 3« von r> bio ",i lll>r Die lirialliaeGrund- »eile <ca s Silben! so Pio. Au- klindiannueu aut der DnvaNcii-:?,e!Ir ss Lig. : ine rwultioeZeile auf Lerr- Icile so L>a. als iLiuaelaudt Zeile so V>a An vinuimer« nach Lann- und Hkieriagkn I I»all,,e Ärlmdeeilc « Ltg.. au! Vuvalieile «c> Pix . ripalliae Zeile aus TerllkUk Mid als Cuioelaudi w Bis. AusioarüacAul- ttäae nur oeueu Vorausdeiabluuu. Veleudiaucr koüen w Li'cniii«. Kernipreiber: Nr. U und 2098. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr. 38. >«!»«««»« 0st6I"A680tl6Nk6 «mptskloo tu grosaor Xusvakl stuitoipii Lsslißs öc Lo. ch» I>r»U«r >tr»»»v »o. It-emnei' Mliiiilüikliiiiev I>» ^ davon VVetlrut! -" ^ ^ ----- ^ bei Al. L1»vrI»»»«Il, Al« < Iiunlkor L>r«»«>en, >4. WU" kepziztorea sliee sMewv in eigener Nertütrit. —. - . -»rmrr- k-s-uerit ^ a»ra»rrsrlkvn»nur>orrucn cuaaurrre. von l)ixx»r«tlv O«i»i»r»ir^ v»>ro. - Koi-Iln llV. - feanlckurt a. lA. lüdstier 6«'r K6niz,'!jtk tstnr»t8-Zs, «l.iills IQ 8Ud«k, <>n»n«j ?n» >V«'It»Nk8s»t'Iliulx 8t. l.cnil» 1961. kvLvLlvdiri In lssiNlet lliM empllvUlt v.L.?et8okkv, V>i!l8l!l'Ml'8tfS88ö 17, <Utz» Jriedri»Ungarn Hosnaänichtrn. ObeischnlmtDr. Hiilischr. Echulresrum. Peksonkiitarisiesvim, Mntniaßl. Witterung: IST il AUT» NO» Diarotkokviiserenz. „Tas cunie Mädel", ^vlkesiugatirdrniie. Äustuuch des Vesuvs, seltene. Warm, »neist Itriter. 4-»11^, Z v» » »T I »rHßTk» Im Lande der Magyaren hat eS über Nacht in der Staatsma^chine einen hörbaren Nnck gegeben: der Koalitionskcil, der zwischen ihren Rädern steckte, ist plötzlich herausgefallen und das parlamentarische Triebwerk beginnt sich langsam wieder in Bewegung zu setzen. Merkwürdig, wie rasch das noch im letzten, entscheidenden Augenblicke so ge kommen ist. Am 11. April wäre der vcrjassungöiiiähige Termin für die Ausschreibung der Neuwahlen abgelaufen gewesen und dann hätte der Verfassungsbruch, wie er mit einer parlamcnts- kosen Zeit unvermeidlich verknüpft gciocscn wäre, aus mehr oder weniger absolutistischer Grundlage sich nicht mehr Hint anbalten lassen. Das mildeste Mittel zur Entwirrung der Lage wäre dann immer noch die gewaltsame Oktroyierung des all- gemeinen Wahlrechts gewesen, also ebenfalls, vom vcrsassungs- mähigen Standpunkte aus betrachtet, ein einseitiger, wenn auch freilich von den Umständen unerbittlich gebotener Willkürakt der Regierung. Im Auslände hatte sich schon alle Welt mit einer solchen Entwicklung abgefunden, und auch in Oesterreich selbst dürfte es wohl kaum noch vertrauensselige Optimisten ge geben haben, die einen anderen Ausgang erwarteten: wenigstens waren die Acuherungen der Wiener Presse letzthin ausnahms- l»T aus diese» selben Ton gestimmt. Eine langjährige geschichtliche Erfahrung bat indessen zu wiederholten Malen in höchst eigentümlicher Weise den Beweis geliefert, daß die österreichisch-ungarische Monarchie unter einer besonders günstigen Konstellation der Gestirne steht, insofern «S nahezu Regel geworden ist, daß ihr in hochgradig kritischen und gespannten Momenten eine unvorhergesehene Hilfe zu teil wird. Schon Kardinal Mazarin hatte diese Beobachtung gemacht und ihr mit den historischen Worten Ausdruck verliehen, die Boriehung scheine allemal für Oesterreich ein Wunder in petto -o habe», wenn eine schwere Katastrophe den Bestand des Staates völlig zu untergraben drohe. Auf ähnliche Gedanken kommt man unwillkürlich auch jetzt angesichts des so plötzlich eingetrete- uen Umschwunges in der ungarischen Krisis. Nichts mehr von Obstrukrion, von Enlfachung revolutionärer nationaler Leiden schaften, von dem Kampfe dis aufS Messer und der völligen Lostrennung Ungarns von Oesterreich: nichts «ehr von olle« den aufreizenden Schlagworten, die »och vor ganz kurzer Zeit in der magyarischen Presse zu« täglichen Brot gehörten. Auf leisen Sohlen und mit ge- senkten Köpfen haben sich in den letzten Tagen die ehemals so grohsprecherischen Führer der Koalition in die Wiener Hosburg geschlichen und dem Monarchen de- und wehmütig erklärt, dah sie auf den ganzen Hokuspokus ihrer RevolntionSherrlichkeit verzichteten und insbesondere in den militärischen Fragen, soweit sie die kaiserlichen Hoheitsrechte berühren, namentlich auch in betreff der deutschen Kommandosprachc, zum bedingungslosen Rückzug« bereit seien. Der greise, vielgeprüft« Monarch, dessen Haupt die in Wahrheit schwere Bürde einer so lastenvollen Krone drückt, dachte auch in einem so schicksalsvollen Augenblicke, wo die Koalition sich offen vor ihm als besiegt erkannte, nicht daran, seinen i« ganzen Verlaufe der Krisis mit unnachahmlicher Lang- mut und Geduld behaupteten streng verfassungSmätzigen Stand- Punkt preiszugeben. Rein menschlich betrachtet, sah sich Kaiser Franz Joseph angesichts des unerwarteten Eiolenken- der Koalition vor eine gefährlich« Versuchung gestellt, vor die Versuchung, die einmal ohne sein Verschulden geschaffene Lage im absolutistischen Sinne auszubeuten, indem er daS Angebot der Koalition, unter Verzicht auf die vom Kaiser als indiskutabel erklärten militärischen Forderungen jetzt doch noch die früher so oft ausgeschlagene Negierung zu über nehmen. mit einem kategorischen „Zu spät!" beantwortete und den Dingen einfach in dem allgemein angenommenen Sinne ihren Laus ließ. Tatsächlich standen die Aussichten der Koalition so schlecht wie möglich. Die Regierung des Landes ging ohne Parlament schließlich in aller Ruhe von statten, die große politische Aktion der Ratifizierung der Handelsverträge vollzog sich über dem Kopfe der Koalition mit einer für diele geradezu beängstigenden Präzision; sogar die schärfst« obstruktionelle Masse, die Lahmlegung der Regierungstätigkeit durch ine Wei gerung der KvmitatSverwaltungen. bei der Aushebung der Rekruten und der Ablieferung der trotz der Nichtbewilligung durch daS Parlament von dem grüßten Teile der Bevölkerung freiwillig gezahlten Steuern mitzuwirken, wurde stumpf und stumpfer, weil in den Komitaten zumeist der auf Grund ihrer gvsetzwidrigen Haltung eingesetzte königliche Kommissar daS Szepter führte und die übrigen sich mehr und mehr zur Ver meidung von Zwangsmaßregeln den Forderungen der Re- gierung anbeguemten. Dazu kam der nicderschlagende moralische Eindruck des Schicksals der von der Koalition im Stiche ge lassenen Staats- und Komitatsbeamten, die sich halten vcr- leite» lassen, den revolutionären Lockrufen und hochtrabenden Kundgebungen d«S KoolitionSausichusse» ihr Ohr zu leihen, und gleichzeitig begannen dir Reihen der Koalition selbst sich in eben dem Maße durch Zwiespalt und Uneiniakeil unter den Fükrerr zu lockern, je deutlicher die Unempfindlichkeit der Bevölkerung gegenüber der ganzen künstlich geschürten Obstrnklionshetze in die Erscheinung trat. Auch die einschneidenden wirtschaftlichen Nach- teile des Obstruktionsfeldzuges, das allgemeine Tarniedcrliegen von Handel und Wandel, taten das Ihrige, um der Koalition im Lande den Boden unter den Füßen wcgzuziehen. Zweifellos hätte es also für den Träger der Krone inner halb des Rahmens der Möglichkeit gelegen, die Koalition voll ständig nicdcrznwerfcn und reine Bahn für eine Neuordnung der Dinge zu schassen, die in sich eine zuverlässige Gewähr für einen dauernden Frieden barg. Das konstilulionelle Ge- wissen Kaiser Franz Iosepl)s ließ aber ein derartig rigoroses Verfahren nicht zu. Ter Monarch hielt fest an der dualistischen Verfassung, und indem er ollen vorausgegangencn bitteren Er- fahrniigen zum Trotz noch einmal zum Ausgleich die Hand bot. durch die Berufung der Koalition zur Negierung, stellte er in seiner Person ein leuchtendes Beispiel von Herrichcrtrcue und selbslentsagender konstitutioneller Pflichterfüllung vor den Augen derselben Elemente auf, die unter heuchlerischer Be rufung aus die Verfassung über ein Jahr lang alles getan hatten, um diese zu zerstören, den Parlamentarismus durch gewalt same Verhinderung einer geordneten Regierungsiätikrkeit ack «bsurckrmr und den ungarischen Staat an den Rand des Verderben» zu führen. Die Geschichte wird dem Kaiser Franz Joseph für eine so große persönliche Zurückhaltung und Selbstüberwindung in einer gerichtrir Würdigung seiner Verdienste Tank wissen — ob aber auch die heutige Koalition in Ungarn? Das ist die Frage, die der Politiker an diesem Wendepunkte andasCchickial richte» möchte, und aus die sich nach menschlicher Voraussicht keine günstige Ant wort erwarten läßt. Denn welches sind die Beweggründe, die die Koalition zur Nachgiebigkeit in allerletzter Stunde getrieben« haben? Etwa innere Umkehr. Selbstbesinnung auf ihre mora- liiche Verantwortlichkeit und loyale Anerkennung der wahrhaft vorbildlichen Haltung des Kallers, der die Wabruiig seiner eige nen unveräußerlichen HobeitSrechte, insbesondere in der Armee- frage, niemals mit dynastischen Gründen, sondern ausschließlich durch die Berufung aus die Verfassung stützte, dir ihm kraft des ans sie geleisteten EideS verbiete, die bezeichnet«! Rechte prciszu- geben, und ihn zwinge, sie gegen alle Angriffe genau so zu ver teidigen, wie die verfassungsmäßigen Rechte des Parlaments?. Deraitige Erwägungen kennt dir Koalition nicht. Sie bat ledig- ^ sich der Furcht gehorcht, als sie sich zum Einlenken gegenüber der Krone begucmte, weil sie sah, daß einerseits der Kaiser da mit der Nachgiebigkeit aushörte, wo ihm sein Hrrrschergcwisseir ein unerbittliches „Bis hierher und nicht weiter!" zuries, und daß andercrieits der Rückhalt der koalierten Parteien im Lande nahezu gleich Null zu werden drohte. Auf lolchem Grunde fußt das neue ungarische Kabinett Wekrrle, das „Ministerium des Koalilions- ausschirsses", wie eS die Wiener Presse nach seinen führenden Persönlichkeiten benennt. Dos mnß man sich gegenwärtig halten, wenn man den wahren Charakter der nengcichafsenen Lage richtig bewerten will. Von diesem Gesichtspunkte aus aber kommt man mit Notwendigkeit zu einer skeptischen Auffassung, die man sogar durch die Vorschußlorbeeren bindurchrascheln hört, mit denen die Wiener Presse des Deutschliberalismus im Gefühle alter Wahl- Verwandtschaft die jetzt so plötzlich zum Bewußtsein ihrer Regie- rungssähigkeit gelangten Koalilionsmänner bedenken zu müssen glaubt. Der einzige Staatsmann, dem sich ieiner ganzen Persön lichkeit nach ein ehrlicher und dauernder Friedenswille aus der Grundlage deS 1867er Ausgleichs zwischen Oesterreich und Ungarn zntranc» läßt, ist der Ministerpräsident Wekcrle selbst, der Schöpfer der liberalen kirchcnpolitischen Gesetze Ungarns in den Jahren 1892 bis 1894. Er allein aber bietet keine zuverlässige Gewähr dafür, daß nicht früher oder später der alte Adam in der Koalition wieder die Oberhand gewinnt und unter erneuter Ausrollung der jetzt zurückgestelltcn militärischen Fragen der Ruf „LoS von Oesterreich!" abermals den Frieden des Landes erschüttert. Für den Tieserblickenden bleibt also jedenfalls in der Retorte des Koalilionsmtnistertnms ein Niederschlag zurück, der dir Gefahr einer Explosion nicht ausgeschlossen erscheinen läßt. Weimar. Da in den Lohndifserenzen im Schuh machern e w e r b e keine Einigung erzielt wurde, sind scinn- liche Gehilfen in den Streik cmgetreten. Friede in Ungarn. Wien. Der Kaiser empfing heute den früheren Minister präsidenten Freiherr» v, Fcjervary, sowie die znrückirelcnden Minister einzeln in Abschredoandienz und sprach ihnen seine Anerkennung ans. Dein cheiiiasigeii Honvediiiiliistcr Feldmarschall- Leutnant Bihar überreichte der Monarch sein Bildnis in kost barem Rahme». Wien. Der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle ist mit den Mitgliedern seines Kabinetts beute früh aus Budapest abgereist. Die Mitglieder des znuickgelrelenen Kabinetts Fejer- Vary, die gestern hier eingetrosscn sind, wurden heute vom Kaiser in Abscbiedsaudicnz empfangen. P e st. Tie neue n M inister, die heute von Wien abge reist sind, wurden aus alle» Stationen mit großer Beacisternng empfangen. In Pe>t waren alle Häuser beflaggt. Vor dem Bahnhöfe und in den angrenzende» Straßen war eine große Menschenmenge versammelt, die die eintreffenden Minister nitt lebhafter Begeisterung empfing. Es wurden Begrüßnngs- anivrachen gehalten, auf die der Ministerpräsident Wekerle, sowie Kossnkh und Gras Appvnyr anlwvr'.cte». Der Einzug in die Stadt gestaltete sich zu einem Trinmphzuge, wobei die Pferde der Wagen, i» denen die Minister saßen, ansgespannt wurde». Fenster »nd Vulkane waren dicht besetzt. Eine große Menschenmenge bildete Spalier. Zum Ansbrnch des Vesuv-. Neapel. Das Könrgspaar traf um 7 Uhr früh hier ein, um sich sofort im Automobil nach Torro-Annunziato zu begeben. Es traf in Neapel mit 50 Minuten Verspätung ein, weil der Zug lange Strecken auf den mit Asche bedeckten Gleisen langsam tahren mußte. Der König setzte sofort die Fahrt weiter nach Annunziata fort, die schrittweise vor sich ging, weil die Gleise dort ganz mit Asche bedeckt sind. Berlin. Nach einer Meldung des „Bureaus Lassan" aus Rom ersuchte der Pap st den Kardinal Prisco in Neapel telegraphisch, ihm eingchende Mitteilung über den Ausbruch des Vesuvs zu schicken; sollten noch stärkere Ausbrüche er folgen. so will der Papst persönlich sich an den Ort der Katastrophe begeben. Neapel. Hier setzte noch kurzer Pause der Aschen- regen um Mitternacht so dicht ein, daß zeder Verkehr aus den Straßen aushörte, und sich die Bewohner in ihre Häuser cinsperrtcn. Der Aschenregen ist unerträglich geworden, ob- wohl die chemische Analyse scstgestellt hat, daß die Asche keine schädlichen Bestandteile enthält. Die Gläubigen ströme die Scmnazaro und Granalcllo fanden tumultnan^che Ansammlungen Neueste Drahtmeldungen vom 9. April. Lohnbewegungen. mäßig zu expeoieren. Viele der Arbeitswilligen kommen von österreichischen Hasenplätzen. Köln. lPriv.-Tel.s Die Bewegun g unter den Beleg- schäften deS L> a u e r l a n d c s nimmt zu. Nachdem die Arbeiter der Cchicscrgruben Silbacherbruch und Schiihorn bereits ausständig geworden sind, traten beute die Belegschaften von den Gruben Brandholz und Winterscite in den Ansstand Aus der Grube Magog wnrve einer Anzahl Arbeiter aekündiat woraus die gesamte Belegschaft sich mit diesen solidarisch erklärte. Nur eine Schlefergrubc bewilligte die Forderungen der Arbeiter. 8 Kirche. Man begegnet mächtigen Biitprozessionen. In cllo ' ' ....... Andrang nicht aus- wird dem „Lok.-Anz." um das Sckncksal der mit bene» jede tele- lngci von erregten und von Panik ergriffenen Menschen statt, oi die verschossenen Kirchen mit Gewalt erbrachen. Die Finster nis in der Stadt ist so groß, daß nicht einmal elektrische Lamven auch nur auf wenige Schritte leuchten. Das Geräusch der Wagen verschwindet völlig in der weichen Asche. Infolge des Aschenregens reisen die Fremden von Neapel ab, so daß die Wagen m Neapel für den plötzlichen reich». Berlin. (Priv.-Tel.) A»S Neapel gemeldet: Es herrscht große Besorgnis V e s uv g c m e i» d e n an den Abhängen, graphische und telephonische Verbindung unterbrochen iss. Wage» können nur bis Eereola vvrwöttskomnren, weil die Straße zwischen Eercola »nd Ottajano von kochendem Schlamm überflutet ist. Flüchtige bestätigen, daß in Ottajano 18 Häuser und 5 Kirchen einstürzten, sowie daß eine Glashütte in Flammen aufging. Auch der Dom St. Michele, der auf dem alten DioSknren-- Trmpcl erbaut ist. brach unter dem Druck der Lavamassen zusain men, die Ihn mit feurigen Ringen erdrosselten. Viele Kunstichätze, FrrSke» und Mosaiken gingen mit ihm zu Grunde. In San Giorgio und Torre bei Greco dauert der Sandregen, der aus vielen Dächern handhoch liegt, fort, so daß auch dort die Einsturzgefahr immer größer wird. Unter derselben Geißel hoben Pergola, Polleno, Terocchio. Poggio und Mario zu leiden. Es fehlt jede Nachricht über den Verbleib von 90 Kindern a»S der Klvstcrschnle von Otlaiano. die zerstört ist und aus der die Kinder aus die Felder flüchteten. Der Fenecregen in Terzigno, San Giuseppe und Ottajano hat mehrere Opfer an Menschenleben gefordert. In San Giuseppe sind 5 Personen gelotet und N verwundet worden. Die Panik ist so groß, daß der Zug von San Giovanni nach Tednccio. in dem sich über IttOO Michtlinye befände», ans der Station verlassen wurde, weil die Maschinisten und Heizer, von dem Aschenregen in Angst verlebt, stoben, und die Weichen steller infolge der Finsternis nicht arbeiten konnten. Infolge deS Aschenregens ist die Linie Neapel—Avellino—Benevcnt unter brochen. Berlin. iPriv.-Tel.s DaS Befinden des Reichskanzlers Fürsten Bülow gibt nach wie vyr zu keinerlei Klagen Anlaß. Der Fürst nimmt an den Tagesereignissen und an per- schiedenen dienstlichen Angclegcicheiten regen Anteil. — In Spanien rechnet man, wie aus Mvdrrd gemeldet wird, für den Monat Mar mit dem Besuche KaiserWilhelms, zu dessen Empfange bereits Vorbereitungen getroffen werden. Berlin. <Piiv.-Tel.) Nach Beendigung der Marokko- Kon seren z sind dem UnterstaotSsrkretär im Auswärtigen Amte Dr. v. Mühlberg der Rote Adler-Orden 1. Klasie mit Eichen laub. dem Vortragenden Rate im Auswärtige» Amte v. Holl stem die Brillanten zum Roten Adler-Orden 1. Klasse, dem Mit- gliede des Reichsvankdirektoriums Geh. Lbeistnanzrat Dr. » Glasenapp und den Vortragenden Räten im Auswärtigen Amte Dr. Hamann, Klemet nnd Dr. Kriege die Krone zum Roten Adler-Orden 2 Klasse mit Eichenlaub verliehen worden. Berlin. <P,iv-Tel > In der Angelegenheit v. P u tt- kamer wußte die „Brannschw LandeS-Zlg." vor einiger Zeit zu belichten, daß der damalige Kommandant der „Hyäne", Kapitän- leutnant Beker, nachdem er es vorher unterlassen, der angeblichen
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