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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 27.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187408277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18740827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18740827
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1874
- Monat1874-08
- Tag1874-08-27
- Monat1874-08
- Jahr1874
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Großenhainer Erscheinen: Dienstag, Dcnncrstaa und ^onnadcud mit Ansschtusi der Feiertag. Werh altunzs- und AnWMatt. Monneuwnl: Lierteljälulich 10 Ngc Amtsblatt dcü Königlichen Gcrichtönmtö und Stabtrnths zu Großenhain. Onserakeilaitnahme: Bis TagS vorher spätestens früh 0 Uhr. InserlioWÜeträge von auswärts find in Post marken deiznsügen oder werden durch Postvorschuß erhoben. Redaction. Druck und Verlag von Herrmann Starte in (Hroßenhain. M «8 Donnerstag, den 27. August «Ml» L8S4. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen den 8. September 1874 die zum Vermögen des in Evncins verfallenen Fabrikanteu Friedrich August Döhnert hier gehörigen «Grundstücke, als: G das Fabrügrundsiück Nr. 637«'. des Brandcatasters und Fol. 1162 des Grnnd und Hypothekenbnchs nnd I>) die nach Abtrennung der Parzelle Nr. 966des Flurbuchs für hiesige Stadt bei diesem Fabritgrnndstücke ox, I. der darauf stehenden Fabrikgebäude mit einem Flächeninhalt von ca. 14 Ar «bi sJMeler oder '.'7lO'Nutheii noch verbleibende Parzelle Nr. 966<-., melcbe Grundstücke am I. und 7. April 1874 ohne Aerückficktignng der Oblasten auf 7«>8I Thtr. I5> 4i.gr. gemindert werden sind, uothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme ans den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 3. Juni 1874. Königliches Gerichtsa m t. i. v. Ass. v. Locben. Braune. Von dem unterzeichneten königlichen Gerichtsamte sollen den 7. September S874 das Yohann Ferdinand Van zugehörige Biertelhnsengnt Nr. 7 des Katasters für Dohn dorf mit Klemgeißlitz, Fol. 1 des Grund- und Hypo!heleiibucl)S für Kleiiigcißlitz, sowie das Feldgrundstück, Fol. I«! des Grnnd- und Hypothekenbnchs sür Altleis, welche Grund stücke am ID Deeember vorigen Jahres ohne Berücksichtigung der Oblasten zusammen aus 267'3 Thtr. von den Höhndorfer bez. Altleiser OrtSgerichten geivürdert worden sind, uothwendiger Weise versteigert Werren, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Ge richtsstelle, sowie im Gasthof zu Altleis und beim Sri s rieb ter 4 er ei mann in Hohndorf anshängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am .40. Mai 1474. Das Königliche Gcrichtsamt. Im Anstrage: s^eitticitou, Ass. Gldr. Bekanntmachung. Am 4. September dieses Andres Mittags 12 Uhr sollen ans der Strecke der Berlin-Dresdner Eisenbahn und zwar in der Nähe des so genannten Winzerhanses bei Frauenhain LS Stück Baulowrps zur nothwendigen Versteigerung kommen. Großenhain, den 6. August 1874. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Gldw Bekanntmachung. Nachdem der unterzeichnete Rath die Räumung des wilden RöderbetteS von der Ein mündung des Schwedengrabens ab bis an die Raschützer Grenze beschlossen hat, auch durch daö Stadtbanamt hat abstecken lassen, bis wohin das an die Ufer getriebene Land lind eiugewachsene Schilf re. ausznstechen sind, wird allen Besitzern der an den Röderfluß anliegenden Grundstücke hierdurch ansgegeben, alsbald mit der Ränmung des anliegenden ! Flnßbetttheiles vorzugehen. Mit speeieller Controle dieser Räumung ist von uns Herr Stadtrath Schumann i beanftragt worden nnd ist dessen Weisungen allenthalben genau nachzugehen. Etwaige Säumniß oder Contravention gegen die ertheilten Weisungen zieht eine Strafe ' bis zu 20 Thlr. bez. entsprechende Hast nach sich. Großenhain, den 26. Angust 1874. Der Rath. Ludwig-Wotf. Dank. Dem gesummten Publikum, welches bei dem Löschen des am I. dieses Monats auf Gohrischer Forstreviere stattgchabten bedeutenden Waldbrandes mit thätig gewesen oder sonst hilfreich zur Hand gegangen ist, spricht die unterzeichnete Obersorstmeisterei zugleich mit im "Namen der Nevierverwaltnng Gohrisch hierdurch noch besonders ihren Dank aus. Königl. Obersorstmeisterei Moritzburg, den 17. August 1874. Rüting. TasGüuachrichteu. Sachsen. Wie das „Dr. I." mittheilt, sind Se. Majestät der König am 26. Angust Vormittags von Rehc- seld in Dresden emgOroffen, haben im tönigl. Schlosse die Vorträge der Herren Slaatsministcr entgegengenommen und Sick Nackmitlags wieder nach Rehefelo zurückbegebe«. 'Nach einer Zusammenftellung res „Dr. 6." wurden auf den unter der Generalrirection rer sächsischen Staatseisen bahnen stehenden Eisenbahnen im Jahre 1873 überhaupt 76,218,2'37 Etr. Noh len i gegen 5)8,744,163 Etr. im Jahre 1872» besördert. Unter riesern Kohlenquant«m befanden sich 47,774,6!3 Etr. sächsische Steinkohlen (37,«>30,210 Etr. alls dem Zlvickauer, 3,436,10«» Etr. ans dein Luganer und 6,700.300 Elr. aus dem Dresdner Reviere«, 4,263,1'37 Etr. fchiefische Steinkohlen, 20,397,690 Etr. böhulifche Brauu- kohlen und 2,793,900 Etr. Meuselwitzer Braunkohlen. Die stärkste Empfangsstation war Chemnitz, welches nahe an 4 Millionen Eentner Kohlen erhielt. Im Monat Juli sind bei den 166 sächsischen Spar kassen 2,788,733 Thlr. eingelegt nnd 1,689,601 Thlr. ent nommen worden. Die Gesammtsnmme der Emzahluuge« in den sieben Monaten dieses Jahres beträgt 16,853,182 Thlr., die der Rückzahlungen 10,391,471 Thlr. Das „Ehemn. Tagebl." bringt nachstehende Mittheilung aus Dressen, der das „Dr I." vollkommen beistimmt: „In einem Theile der deutschen Presse wird gegenwärtig viel Aufhebens von dem Particularismus gemacht, der in Sachsen sein Wesen treibe. Sieht man aber der Sache etwas näher ans den Grnnd, so hat man es meist mit absichtlichen Entstellungen nnd Erfindungen zu thun. Von hier aus wird z. B. auswärtigen Blättern geschrieben, der Kapellmeister Girod vom Schützcnregiment habe seinen Abschied nehmen müssen, weil er in Berlin dein Fürsten Bismarck ein Ständchen gebracht und au der Feier der Schlackt von Königgrätz mitgewirkt habe. Die offieiöse „Nordd. Allg. Ztg." läßt sich sogar aus Dresden melden, daß anch Kapellmeister Trenkler vom Regiment Nr. 101 ent lassen werden würde, weil er in Babelsberg vor dein Kaiser Wilhelm eoneerlirt hätte. "Nun wollen wir gern zugeben, daß auswärtige Redaetioneu dergleichen Mittheilungen in dein Glauben aufnehmen, von ihren Mitarbeitern und Eorrespondenteu nicht absichtlich belogen zu werden. In diesem Glauben muß sie noch die Thatsaehe bestärken, wenn sie sehen, daß hiesige Blätter jene Sensalionsberickte ohne ein Wort der Widerlegung einfach Nachdrucken, ttud hierin liegt unsrer Meinung nach das Verwerfliche, denn den hiesigen Redaetionen wäre es ein Leichtes, über den wahren Sachverhalt fick Aufklärung zu verschaffen. Dann müßten sie wissen und es anck dem irregeleiteten Publicnm sagen, daß Girod lediglich seiner derangirten finanziellen Verhält nisse halber, worüber sein Musikchor selbst au zuständiger Stelle Beschwerde erhoben, den Abschied nehmen mußte, und daß die Nachricht bezüglich Trenklers eine rein aus der Luft gegriffene Lüge ist. Wir hatten es für eine Pflicht i jedes anständigen Preßorgans, derartigen Entstellnngen, lediglich auf eine Verdächtigung hiesiger Verhältnisse be- - rechnet, die Mrve abzureißen. Wie kann die Presse Glaub- ! Würdigkeit beim Publieum beanspruchen, wenn sie selbst « so wenig Wahrheitsliebe knnd giebt?" Der am 23. August in Leipzig versammelte allgemeine > deutsche Kriegerlag hat dru Antrag ans Gründung einer «„allgemeinen deutschen Kriegerkameradschast" einstimmig j angenommen uns eine Commission von 10 Mitgliedern mit t dem Sitz in Berlin gewählt. Bei dem Festmahle wurden Toaste auf Kaiser Wilhelm, König Albert, auf König Lud wig von Bayern, ans die deutsche Armee, auf Fürst Bis marck uud Graf Mellte, auf die Veteranen :e. ansgebracht. Am vergangenen Sonntage Nachmittags zwischen 2 nnd 3 Uhr ist in der Tanbstnmmenanstalt zu Dresden ein Feuer ausgebrochen, welches den Dachstuhl und einen Theil der zweiten Etage, in der sick die Schlafsäle der Zöglinge be fanden, verzehrt hat. Den herbeigeeilten Feuerwehren gelang es, das weitere Umsichgreifen des aus unbekannter Ursache entstandenen Brandes zu verhüte«. Ju Glashütte sind am 22. Augnst sieben Hänser bis ans die Umfassungsmauern niedergebrannt und dadurch 17 Familien obdachlos geworden. Als Entstehnngsnrsache des Feuers wird Böswilligkeit vermuthet. Ein schrecklicher Unfall hat in Leipzig einen als Hilfs- eassircr bei der Pferdebahn eingestellten 60 jährigen Mann betroffen. Derselbe versieht Sonntags aushilfsweise den Poste« eines Conducteurs und kam in dieser BerufSthätig- keit am 23. Angnst Abends HA I Uhr am Obstmarkte, wo der Lindenau-Plagwitzer Wageu auhielt, durch einen von einem aus steigenden Passagier erhaltenen Anstoß so unglück lich zu Falle, daß ihm die Räder des sich in diesem Augen blicke wieder in Bewegung setzenden Wagens über beide Beine weggingen und dieselben zermalmten. Im Krankem hause, wohin man den Verunglückten sofort schaffte, mußte« ! demselben beide Unterschenkel in der Mitte der Wade am- putirt werden. Deutsches Ne ich. Mit der Rückkehr des Präsidenten des Reichskanzleramtes, Staatsministers Delbrück, nach Berlin werden im Reickskanzleramte demnächst die Arbeiten für den Bundesrath in Flnß kommen, der in etwa Monats frist seine Thäligkeit wieder in vollem Umfange anfznnehmen haben wird. Der Vertrag mit Oesterreich über gegenseitige Rechtshilfe nnd das Bankgcsetz werde« zn den erste« Gegen stände« gehöre«, denen man sich zuwenden wird. — Das Reichseiseubahngcsetz wird in der nächsten Reichstagssession, die nur von knrzer Dauer sein kann, nicht vorgelegt werden. Vom „Mainz. Journ." wird ein Ausschreibett des Bischofs Ketteler veröffentlicht, daß und weshalb die katho lische Kirche sich an der Sedanfeier nicht bctheiligen könne. Als vernehmlichster Grund wird angeführt, daß die Feier nicht vom gesummten deutschen Polke ausgehe, sondern hauptsächlich von einer Partei, welche sich fälschlich als Vertreterin des deutschen Volkes geberde und an der Spitze des Kampfes gegen das Christenthum und gegen die katho- ' lische Kirche stehe. Die katholische Kirche könne sich an der - Feier nicht betheiligen, nachdem soeben das katholische ! Deutschland für das Attentat eines verkommenen Menschen mitverantwortlich gemacht worden sei. Da aber das Gebot i für das deutsche Vaterland immer eine Pflicht sei, so wolle der Bischof gestatten, daß am Tage der Sedanfeier oder am darauf folgendem Sonntage ein Gebet oder Bittamt abgehalten werde, namentlich um Gott zu bitten, daß er uns die innere Einheit wiedergebe, ohne welche die äußere Einheit nur leerer Schein sei. .Oesterreich. Die Regierung hat die Anerkennung der Madrider Regierung nunmehr beschlossen. Graf Ludolf, «der neu ernannte österreichisch-ungarische Gesandte für . Madrid, wird in Paris das Einlangen seiner Ereditive abwarten und sich sodann auf seinen Posten begeben. Schwei;. Der Regierungörath von Bern hat für den i Jura uoch zehn katholische Geistliche ernannt; drei von den selben sind Italiener, vier Franzosen, zwei Oesterreicher und einer Badenser. Italien. In Ravenna ist am 19. August das erste Urtheil in Sachen des jüngsten Aufstandsversuches gefällt worven. Einen gewissen Mazzanti, au dessen Adresse die fünf Kisten mit Gewehren und Munition von Bologna ab gegangen waren, die nachher unter Stroh versteckt auf gefunden wurden, und der im Besitze eines vierläufigen geladenen Revolvers und eines Sackes Munition betroffen ward, hat der Gerichtshof zu 1 Monat Gefängniß und ! 6 Monaten polizeilicher Aufsicht, sonne zur Tragung der Proceßkosten verurtheilt. Frankreich. Der „Rappel" meldet, daß der Minister des Innern an die Präfecten eine Specialinstruction zur Ver hinderung des Wafsenverkaufs an die Carlisten erlassen hat. Spanien. Das carlistische Journal „Estandarte" veröffentlicht eine Verfügung Don Alfonso'ö, welche gegen die von der Negierung beschlossene Confiscation der car- listischen Güter eine Reihe von Repressalien anordnet. Alle Familien, deren Angehörigen bei den Regierungstruppeu I Dienste thun und welche der Regierungspartei sonst Vor schub leisten, sollen das von den Carlisten besetzte Gebiet räumen, ihre Güter sollen sequestirt und der Ertrag der selben zur Entschädigung von der Confiseation betroffener carlistischer Familien verwandt Wersen. In jeder Provinz soll eine Verwaltungsbehörde eingesetzt und mit Ausführung der betreffenden Maßregeln betraut werden. "Nach einer Meldung aus Madrid vom 24. August schreitet die Nekrutirung und Neuaushebung der Milizen in den Provinzen in größter Ordnung fort. — General Pavia hat sein Hauptquartier nach Teruel (Aragonien) verlegt. — j Die feste Stadt Puycerda, welche von den Carlisten be , schossen wird, fährt fort, denselben energischen Widerstand zu leisten. (Laut Nachrichten aus carlistischer Quelle wäre Puycerda bereits in Brand geschossen.) Die deutschen Kanonenboote „Albatroß" und „Nautilus" sind am 24. August in Santander angekommen.
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