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Sächsische Dorfzeitung : 14.05.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-05-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185805147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18580514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18580514
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-05
- Tag1858-05-14
- Monat1858-05
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.05.1858
- Autor
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14. Mal 1888 1 n t' Ein wterhaltendeS Wochenblatt für den Bürger und Landmann. — «edacteur und Verleger: Friedrich Vretst vierteljährlich irz Ngr. 3» nehmen, an dem sich nur die Gegner eine- einigen und starken Deutschlands erfreuen können. Die würtembergische Ständeversammlung hat nach einer mehr als einjährigen Vertagung ihre Berathungen am 4. Mai wieder begonnen und sich zunächst mit der Abän» derung deS bestehenden Schulgesetze- beschäftigt. Die Regie rung beabsichtigt, die Lage der Lehrer zu verbessern, will aber den nöthlgen Aufwand durch Ersparnisse auf Kosten deS Schulunterrichts erzielen. Letzterer soll wesentlich be schränkt werden, damit man weniger Lehrer braucht; auch beabsichtigt man in den unteren Klassen die Anstellung von Lehrerinnnen, um auf diese Weise an den Besoldungen zu ersparen. Diese Vorschläge begegneten in der zweiten Kam mer einer sehr heftigen Opposition; man bezeichnet dieselben als ein Product der kirchlichen Reaktion und erblickt na mentlich in der Anstellung von Lehrerinnen den Versuch, den Schulschwestern Eingang zu verschaffen und den Volks- unterricht immermehr herabzudrücken. — Aus Kurhessen wird berichtet, daß, seit dre Jesuiten in Fulda ekngezogen, dort mehrere Personen, besonders Frauen und auch ein sehr geachteter katholischer Pfarrer, dem religiösen Wahnsinn ver fallen find. — In Hannover ist der als Geh. Justizrath angestellte Abg. Dankert, weil er seiner Ueberzeugung gemäß gegen das neue Staatsdienergesetz stimmte, auf einen anderen Posten in der Provinz versetzt worden; dieses Verfahren der Regierung macht großes Aufsehn. — Während den hannöver schen Staatsdienern die Betreibung jedes NebengeschäftS verboten ist, wurde in der zweiten Kammer von der Oppo sition der Nachweis geführt, daß der jetzige Finanzminister v. Kielmannsegge von zwei Aktiengesellschaften als Verwal- tungsrath Besoldungen bezieht. — Preußen. Seit acht Tagen haben die Jesuiten auch in Berlin, wo ihnen die Bestrebungen ihrer protestanti schen Gesinnungsgenossen seit Jahren mit Erfolg vorgearbeitet, ihre Thätiakeit eröffnet. Zwei Patres halten Vorträge in der katholischen St. Hedwigskirche und es fehlt ihnen nicht an Zuhörern. — In der Stadt Frankenstein, welche kürr- lich von einem großen Brandunglück heimgesucht wurde (s. Nr. 18), hat sich die Zahl der Opfer, welche in den Flam men ihren Tod gefunden, auf 30 vermehrt. Die noch stehende Krone des dasigen Rathhausthurmes mußte mittelst eines 24-Pfünders eingeschossen werden, da die Abtragung der Trümmer zu gefährlich erschien. Oesterreich. Die österreichische Regierung wird vor aussichtlich nächst der Pforte auf den bevorstehenden Pariser Konferenzen den schwersten Stand haben, da die dort zu diskutirenden Fragen die Interessen des Kaiserstaates sehr nahe berühren und Frankreich, Rußland und Sardinien bei Entscheidung derselben den Wünschen Oesterreichs mehr fach entgegentreten werden. Es ist daher nicht nur der österreichische Gesandte am französischen Hofe, Baron Hüb ner, nach Wien berufen worden, sondern der türkische Mi nister des Auswärtigen, Fuad-Pascha, welcher den Pariser Conferenzen beiwohnen wird, hat sich ebenfalls zuvor nach der österreichischen Hauptstadt begeben, um dort mit dem Grafen Buol zu conferiren. ES steht hiernach ein enge- »eltscha«. Deutschland. Die preußische Regierung hat in der letzten Sitzung der Bundesversammlung einen Antrag auf Veröffentlichung der Bundestags-Verhandlungen gestellt. Eine solche Veröffentlichung ist eigentlich schon 1816 bei dem ersten Zusammentreten der Bundesversammlung be schlossen worden, man hat sie aber nur bis 1824 und später im Jahre 1848 in Vollzug gesetzt. Seit der Reactivirung des Bundestages sind jene Publikationen sehr dürftiger Natur, und wichtige Bundesangelegenheiten werden in Deutschland gewöhnlich erst durch fremdländische Blätter ausführlicher bekannt. Letzteres ist auch in Betreff der vom holsteinischen Ausschuß neuerdings gestellten Anträge geschehen, welche zu erst ein belgische- Blatt in ihrem vollen Wortlaute mittheilte. Leider werden dadurch die bereits in voriger Nummer ge machten Angaben vollständig bestätigt. Der Ausschuß trägt in seiner Majorität darauf an, an die dänische Regierung daS Ersuchen zu stellen, innerhalb sechs Wochen bestimmte Mlttheilung darüber machen zu lassen, wie sie die Verhält nisse der Herzogthümer zu ordnen gedenke, und der Bundes versammlung soll dann weitere Entschließung darüber Vor behalten bleiben, welcher Werth den in Aussicht gestellten Berathungen nnt den Ständen beizulegen und ob und in welcher Form etwa weitere Verhandlungen einzuleiten sein Verden; ein zweiter Antrag bezieht sich lediglich auf die bereits durch den Bundesbeschtuß vom 25. Febr. aufgestellte For derung, wonach Dänemark bis nach ausgemachter Sache keine Gesetze und Maßregeln ins Leben rufen soll, welche die Lage der Herzogthümer verschlimmern; es wird darin . nur ausgesprochen, daß der Bundestag die Erfüllung dieser Forderung zu überwachen gedenke und sich weitere Beschluß fassung Vorbehalte, falls dänischerseits dagegen gehandelt werde. ' Daß Dänemark den Erlaß von Gesetzen nur inso weit sistiren will, .als den Ständen bis vor 1854 hierbei ein Mitberathungsrecht zustand, wird ganz mit Stillschweigen übergangen, obgleich durch diese Auslegung dem Bundesbe- schüUe vom 25. Febr. die Spitze abgebrochen und dem Ge- bahren Dänemarks freie Hand gewährt ist. Im Allgemeinen ist den Beschlüssen der Bundesversammlung, wie sie nach den Anträgen des Ausschusses zu erwarten sind, nur der Eharacter eures Zwischenbescheids beizulegen. Es wird damit eher an Schritt rückwärts als vorwärts gethan und der Zauderpolitik Dänemarks recht eigentlich in die Hände ge arbeitet. Die in dem Ausschüsse vertretene hannoversche Re- aierung ist zwar bemüht gewesen, mehr auf den Kern der vache eiazvgehen und die bisherigen dänischen Erklärungen m ihrer ganzen Werthlofigkeit darzulegen, um daran ent schiedenere Forderungen zu knüpfen; aber sie hat mit ihren Vorschlägen nicht durchdringen können und sich begnügen müssen, dieselben in der Form eines Minoritätsgutachtens vorzulegen, dem es imSchooße der Bundesversammlung, wenn eS zur Abstimmung kommt, voraussichtlich an der nöthigen Unterstützung fehlen wird. Die ganze so hochwichtige Ange legenheit, welche sich nunmehr seit zwei Jahren in den Händen des Bundestags deßndet, droht überhaupt einen Verlauf zu Awaup-tter 3ahraana H Buartal. 'Nl 6^ ' " alther.
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