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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189605202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-20
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.05.1896
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich str Kshidors, KiW, Kmvdors, Mh-rf, Zl. Mn, Knmlsrsll, Ammn M MH» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — u, — 46. Jahrgang. Nr. 115. Mittwoch, den 20. Mai 1896. ««»4 «« spnchni, »««ün», io vhr. rageSgeschtcht«. *— Lichtenstein. Vom 1. Juli d. I. an tritt ans den Sachs. Staatsbahneu in der Einrichtung der Zeitkarten zu beliebigen Reisezwecken eine wesentliche Aenderang ein, die freudig begrüßt werden wird. ES werden von da ab an Stelle von Zeitkarten bis heriger Art nur noch Zeitkarten auf die Dauer eine» KalendnmonateS, sogenannte Monatskarten, für die I., II. und III. Wagenklaffe ausgegeben, deren Preise im Allgemeinen dem zwölften Teil de- Preise- der bisherigen Zeitkarten auf volle JahreSdauer ent- sprechen. Der Beibringung eine- photographischen Bildnisses bedarf eS künftig nicht mehr. Für leb haftere BerkehrSbeziehungen werden die neuen Mo natskarten fertig gedruckt aufgelegt, was aus einem Schalteranschlag zu entnehmen ist, der zugleich die Preise enthält. Solche Monatskarten können bis I Stunde vor ihrer erstmaligen Benutzung am Fahr kartenschalter gelöst werden. Liegt die gewünschte Monatskarte nicht fertig gedruckt auf, so ist sie min destens 1 Tag vor der erstmaligen Benutzung zu bestellen. Die einzige bei der Lösung zu beobachtende Förmlichkeit ist die, daß der Reisende die Monats karte mit seinem Vor- und Zunamen mit Tinte zu versehen hat. Eine gewisse Beschränkung gegen jetzt bringt die neue Einrichtung nur insofern, als die Monatskarten immer nur für einen Aalendermonat benutzbar sind. Zeitkarten bisheriger Art mit Gül tigkeit über den I. Juli hinaus sind selbstverständ lich bis zum Gültigkeitsablauf benutzbar; doch wird dem Vernehmen nach die Bahnverwaltung auf Ansuchen das auf die Zeit vom 1. Juli an etwa entfallende anteilige Fahrgeld zurückerstatten. Mit der Neuerung tritt noch eine weitere Vergünstigung dahin ein, daß bei Entnahme von Karten für meh rere Angehörige eines und desselben Hausstandes nur für eine Karte (die sogenannte Stammkarte) der volle MonatSkartenprei», für die Karten der übrigen Hausstandszugehvrigen (die sogenannten Nebenkarten) dagegen der halbe Monatskartenpreis erhoben wird. Zur Erlangung von Nebenkarten ist eine Bescheinigung der Ort-Polizeibehörde oder deS Gemeindevorstande- nach bestimmtem Vordrucke da rüber beizubringen, daß die Personen, für die die Nebenkarten beantragt werden, zu dem betreffenden Hausstände gehören, daß ferner die als zum Haus stände gehörig bezeichneten entfernteren Verwandten aus Mitteln deS Haushaltungsvorstandes unterhal ten werden. Die näheren Bestimmungen werden noch veröffentlicht. — Der evangelischen Landessynode, welche vor 25 Jahren — am 9. Mai 1871 — zum ersten Male zusammentrat und i« nächsten Herbste — abgesehen von zwei kurzen außerordentlichen Tagungen — sich zum 6. Male versammeln wird, habe» im Laufe dieses Zeitraumes 185 Männer au« allen Lebens stellungen, 82 Geistliche und 103 Nichtgeistliche av- gehört, von denen 76 verstorben sind. Biele sind in den Ruhestand getreten, andere wegen Beförderung in höhere Aemter au-geschieden. Nur drei Männer, die in der ersten Synode gesessen, werden auch der bevorstehenden Synode wieder angehören: Oberhof- Prediger 0. Meier, Oberamtsrichter Weidauer und Geh. Kommerzienrat Niethammer. Neben vielen, durch Wiederwahl der Synode erhaltenen Männern treten in diesem Jahre 23 neugewählte Mitglieder, neun Geistliche und 14 Nichtgelstliche, ein, wozu »och die in Aussicht stehenden Ernennungen des hohen Ktr- chenregimentS kommen. — Offene Stellen für Militäranwärter. Bei de, königl. Polizeidtrektion Dresden sollen am ersten Oktober diese- Jahres 65 Stadtgendarme (StaatS- diener) angestellt werden. 1500 Mark Gehalt mit Pensionsberechtigung und 72 Mark BekleidungSgeld. Die persönliche Anmeldung hat vom 1. Juni laufen den JahreS ab, an eine« Wochentage, 11 Uhr vor mittag-, bei der königl. Polizeidirektion (Kommando- Bureau) behusS Ablegung einer schriftlichen Prüfung und polizeiärztlichen Untersuchung za geschehen. — Die königl. Ober-Postdirektion Dresden stellt zum 1. Juni Postschaffner mit 1040 Mark an. Beim königl. Landgericht Bautzen wird sofort ein Lohn schreiber mit 600 Mark Einkommen und Aussicht auf Verbesserung angestellt. — Zur 11. Alpen -, bezw. 2. Meerturn fahrt läßt der bewährte Leiter solcher Unterneh- mangen, Herr Direktor W. Bier in Dresden, jetzt seinen Wanderruf erklingen. Sicher ist vielen unserer Leser mit einem Hinweise auf Ziel, Zeit und Fahr preis gedient. Die Landfahrt geht nach Zürich, bezw. Genua, die Meerfahrt berührt Spanien, Nordafrika (Marokko, Algier, TuniS) und Italien. Abfahrt: Freitag, 17. Juli, abends; Ankunft in Zürich am 18. Juli abend«; Abfahrt am 19. Juli abends, An kunft in Genua am 20. Juli nachmittags. Beginn der Meerfahrt am selben Tage, Rückkehr nach Genua am 14. August. Angelaufen werden Barcelona, Ma laga, Gibraltar, Tanger, Algier, Philippeville, Tunis, Malta, Girgenti, Palermo und Neapel zu kürzerem bis mehrtägigem Aufenthalte (z. B. Barcelona, Ma- laga, Tunis je 2, Neapel 3 Tage). Die Fahrpreise (Rückfahrt auch mit Schnellzüge» betragen von Chem nitz a. bis Zürich 35 M., 58 M. bezw. 80 M., b. bis Genua noch 28 M., 41 M. bezw. 58 M. Die Kosten der Meerfahrt (volle Verpflegung mit Wein ausgeschlossen), in 1. Kajüte 350 M., in 2. Kajüte 290 M., in 3. Kajüte 260 M. (Nächtigung während deS Aufenthalts auf dem Schiffe ohne Entschädigung gestattet, Landsah,ten von den angelaufenen Häfen auS sind besonders zu zahlen.) Die Bezahlung der Schiffsplätze hat bis zum 30. Juni za geschehen; wer nur an der Lavdfahrt (bis Zürich oder Genua) teil- nimmt, kann sich bis zum 10. Juli melden. An meldung am besten mittelst Postanweisung an oben genannten Leiter. Für SchiffSkarten, die nach dem 30. Juni gelöst werden, ist ein Aufschlag von 10 M., für Bahnkarten nach dem 10. Juli 1 M. mehr zu zahlen. Die Fahrt über den Bodensee bezw. auch Lago Maggiore erfolgt mit Sonderschiff, die Meer fahrt mit „Umberto I." (114 m laug, 11,50 m breit, elektrische Beleuchtung, Promenadendeck, 25 km Fahr geschwindigkeit.) Die Zahl der Teilnehmer ist a. für die Landfahrt auf 500 höchsten-, b. für die Meerfahrt auf höchstens 300 festgesetzt, wobei zu be merken, daß letztere schon jetzt völlig gesichert ist, da sich auS den Kreisen de, Teilnehmer an der ersten Meerturnfahrt (nach Konstantinopel) bereits reichlich 200 gemeldet haben. Alles weitere, z. B. genaueste Festsetzung der Fahrzeiten, Ratschläge mancher Art usw., wird eine anfangs Juni erscheinende „Turn- sahrt-ordnung" enthalten, aus deren Bezugsquelle wir später Hinweisen werden. — Bezüglich eine, Notiz über die tiefsten Schächte der Zwickauer Gegend schreibt man dem „Freiberger Anzeiger" auS Hohndorf bei Lichten- stein-C., daß weder die Brückenbergschächte in Zwickau, »och der Friedensschacht in OelSnitz, sondern Schacht IlderSteinkohlen-Aktiengesellschaft Bockwa - Hohudorf-Bereinigtfeld zu Hohndorf C. bei 833 m Teufe der tiefste Schacht der Zwickauer Gegend ist. Ma» sagt sogar, daß eS einen tieferen Schacht auf Steinkohle überhaupt nicht giebt. — Bor 93 Jahren, am 17. Mai 1803, hat eS iw gauzen Erzgebirge io anhaltend und stark geschneit, daß viele Bäume in Wald und Garten, die in voller Blüte stände», durch die Last de- Schnees zu Boden gedrückt und beschädigt wurden. — Leipzig, 15. Mai. Zwischen der Stadt- gemeinde und dem Militär fiSkuS kommt eS zu Dif ferenzen bezüglich der Verwendung deS bisherigen Gemeindelazarette» zu andern als bisherigen Zwecken. Der FiSkuS zahlte bisher als Pacht-Summe nur „15 Thaler", soll aber, wen» daS Gebäude zu an deren dienstliche» Zwecke» benutzt wird, 3000 Mark pro Jahr zahlen. Die Angelegenheit wird voraus- sichtlich zum Prozeß führen, da die Stadtverordnete« fast einstimmig beschlossen, an ihrem Standpunkt fest zuhalte». — Glauchau, 18. Mai. Bezirksausschuß- Sitzung. Am Sonnabend nachmittag wurde von 3 Uhr ab im BerhandlungSsaale der Königl. AmtS- hauptmannschaft hier unter dem Vorsitze de« Herr« Amtshauptmann Ebmeier die 3. diesjährige Sitzung de- Bezirksausschusses abgehalten. Nach einigen ge schäftlichen Mitteilungen und Erledigung mehrerer die Bezirksaustalt Lichtenstein betreffenden Angelegen heiten fanden beziehentlich bedingungsweise Geneh migung : die Schankkonzession Sgesuche Friedemann- in KleinchurSdorf, Hauschilds in Mülsen St. Jakob, HeitzschS in Oberwiera, — für Anbau—, Dittrich- in Niederlungwitz, Scharfs in Mülsen St. Niklas, Karls in Glauchau — für Niederlungwitz —, Riedels in Sriferitz, Schuberts in Falken, Seidrl- in Königswalde — sür Oberlungwitz — und Kühn- in Tettau — sür die Saalerweiteruvg —, ferner da« Gesuch Schmidts io Rothenbach um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Spirituosen, da- Gesuch Ho- workaS in Ernstthal um Konzession zur Veranstal tung von Singspielen pp., weiter da« Gesuch Win ters in Langenleuba-Oberhain um Gestattung der Verwendung junger Leute im Alter von 14 bis 17 Jahren zum Aufspielen bei öffentlicher Tanzmusik, die Kleiooiehschlächterei-Anlage Steinerts in Lan genberg, der 10. Nachtrag zum OrtSstatut für Hahn dorf und die Abänderung deS Regulatives, die pneu matischen Bierdruckapparate betreffend; dagegen er fahren Abweisung: die SchankerlauboiSgesuche Rit ters in Ernstthal, Rudolphs in Lichtenstein — sür GerSdorf —, WagnerS, Leichsenring-, Böhme- und Unteutsch- in Hohndorf, Gerbers in Rödlitz, Ranft« in Ernstthal und Gündel- in Mülsen St. Jakob, ferner die Tanz- bez. Schank-Konzessions-Gesuche Jüngers in Oberlungwitz und Gränitz'S in GerSdorf, das Gesuch SarfertS in HeinrichSort um Erlaubnis zu Veranstaltung von Singspielen pp., sowie die Gesuche S. L. LorenzS, F. A. Lorenz-, Werners und Müllers in Ernstthal um Gestattung des Klein handel- mit Spirituosen. Auch die Anlagen-Rekurse deS Produkteu-BerteilangSveretn- in St. Egidieu und de- Bauunternehmers Werner in Oberlungwitz wurden verworfen. Nachdem dann der Bezirksaus schuß noch beschlossen hatte, eine der dem Bezirks- verbände Glauchau zur Verfügung stehenden Frei stellen im Bethlehemftift zu HÜtteogrund der Hed wig Alma Hoppe in Ernstthal zu gewähren, wurde die Sitzung nachmittags s/16 Uhr geschlossen. — Am Donnerstag nach Pfingsten, also am 28. Mat, findet in Hartenstein die Einweihung deS Denkmals statt, das dort, in seiner Vaterstadt dem Dichter Paul Fleming errichtet worden ist. Hartenstein gehört zu den schönst gelegenen Städten Sachsens. Zwei Schlösser halten vor seinen Thoren Wacht, ein- droben auf steiler Höhe über der Stadt, die alte Beste Hartenstein, da» andere unten im Thal, auf und an einem auS der Mulde aufsteigenden Felsen gelegen. Schloß Stein. Grüne Wiesen, von einem Bächlein silberhellen Wassers durchflossen, und hohe Berge, die aus ihrem Rücken stolze Wälder tragen, erhöhen noch den Reiz der Gegend und machen den Ort zu einem beliebten Ziel der Wanderer die in schöne» Sommertagen zahlreich sich eiuzustelleu pflegen. DaS wird aber voraussichtlich in noch höherem Maße der Fall sein, wenn nun zu den Reize» der Natur, an denen der Ort so reich ist, und zu den historischen Erinnerungen, zu denen er Leranlaffung giebt, auch noch daS herrliche Denk mal hinzukommt, daS die kleine Stadt in anerkennens werter Pietät ihrem größten Sohne zu weihen sich auschickt. Die erste Anregung zur Gründung eine» Paul Fleming-Denkmals in Hartenstein gab im Jahre 1884 im Sächsischen Landtag derdamaligeAbgeordnete Dr. Friedrich Straumer. Der Gedanke ward in Har tenstein mit Freudeaergriffen. Die angesehensten Män ner der Stadt traten zusammen und leiteten Samm lungen ein, die endlich nach mehr al» 10jährigen Be-
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