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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190203229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-22
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1902
- Autor
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Riesaer W Tageblatt und A«r»ts»r Wkbllltt «a> Aychtt). Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. «7. Soonavrov, 22. Mürz 1902, AveudS. SS. Jahrg. »m» Ries«« Tageblatt aschrtttt ftb« r,, Abend« mtt Ausnahme der «mm- und Festtage, vierteljährlicher ve»>,»preis bei Abholung in der HkpedM» kl «es» 1 «art so Pfg-, durch unser« sack tu» H«, 1 ««, « Psg., btt «Lh^mg am Schalter d« kaiserl. Postanstaltm 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger srtt in, Hau, 2 Mar, 7 Pfg. Auch MEtSabmmeumtt, «erde, «g«»E^ All^e»>«>«ah», für dir Rümmer de« Ausgabetag«» bi» vormittag S Mr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L »interltch in Riesa. - Geschäftsstelle: «astauteustrat» S». - Für di. «edartio» verantwortüch: Her«»«« Schmidt «u Ries». Mittwoch« den 26. Miirz 1902, Borm. LV Uhr, kommen im AukllonSlokal hier 2 Sopha», 1 Schreibtisch, 1 Vertiko und 200 Flaschen Rothwein gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. März 1902. Der Gerichtsvollzieher des Kal. Amtsgerichts. Aufnahme schulpflichtiger Kinder. Die beim unterzeichneten Direktor zur höheren Bürgerschule augrmeldeten Knaben, sowie die zur rinfachen, mittleren und höheren Bürgerschule angemelvetrn Mädchen werden Montag, de« 24. März, nachmittags 2 Uhr in der Turnhalle am Albertplatz aufgrnommeu. Riesa, den 20. März 1902. vr. Schöne. Der Dünger aus den Pferdeställen der 3. und 8. ESeadron des Regiment- ist vo« L. April d. I. ab im Ganzen oder gethrilt anderweit SM" zu verpachte«. "WH Prchtangedote find an die unterzeichnete Stelle zu richten, woselbst auch die Abnahme« Bedingungen «iugesehrn werden können. * 1. Maneu-Regimeut Rr. 17 in Oschatz. Sparkasse Gröba an allen Werktagen von Nachmittag 4 bis « Uhr geöffnet, verzinst alle Einlagen mit 3'/, »/<>. GrrMchrS «ad TächfischrS. 22. Mr, ISOS. — Palmarum! Der Palmsonntag leitet die Woche ein, in welche der höchste und dabei stillste christliche Feier tag fäll: — der Karfreitag. Welch tiefgehenden Gegen sätze umschließt diese Woche: des .Heilands bleibende Liebe bis zu seinem Tode am Kreuze zu der ganzen sündigen Menschheit und den Wankelmuth und die Undankbarkeit des rerführten jüdischen Volks. Zwar schien es anfangs, als ob das Volk sich zu dem Herrn halten wollte in dank barer 'Erinnerung an alle die Wvhlthaten, die er ihnen in seiner unaussprechlichen Liebe und Barmherzigkeit in Mort und That bewiesen hatte: In froher Begeisterung ging es ihm entgegen, streute Palmen auf den Weg und breitete die Kleider aus) daß sein Fuß weich gehe, und rief ihm bei seinem Einzuge in Jerusalem zu: „Ho sianna! Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn, ein König von Israel", wie man es bei einziehenden ir dischen Königen zu singen Pflegte. Aber bald lieh sich die urtheilslose Menge durch Wühler umstimmen, so daß derselbe Mund, der den Einzug des Herrn segnete, bald das schauerliche „Kreuzige, kreuzige ihn" rief. Von alters- her ist der Palmsonntag der Einsegnungstag unsrer Kon firmanden, an dem sie vor der Gemeinde ihren Glauben bestätigen und ihrem Heiland Treue geloben. Unter Glockengeläute ziehen sie mit ihren Eltern und sonstigen Angehörigen in die Kirche- und manches Elternherz jubelt inr Blick auf den Sohn oder auf die Tochter: „Hosianna, gelobt sei Gott, der mich diesen frohen Tag erleben lieh und unser Kind bisher so gnädig behütete". Aber auch ein Wehegefühl des kommenden Karfreitags will sich schon mit einmischen, in banger Sorge meldet sich die Frage: Wird unser Kind auch ferner uns noch Freude oder Kummer oder sich selbst Herzeleid und Elend durch eigene Schuld bereiten? Aus ihrer sonnigen Kindheit treten nun mehr die Konfirmanden hinein in ihre Lebens-Aufgabe und Berufs-Arbeit. Still wird sie kaum. In unfern Tagen greift das bewegte Leben mit seinen Sorgen und Kämpfen in alle Arbeitsstätten und Häuser fühlbar ein. Wohl Denen, die auch bei solchen Ausblicken den frohen Muth der Jugend nicht verlieren! Darum das Haupt empor, ihr jungen Schaaren! Rein sei die Hand, rein das Gewissen, rein der Sinn und stark der Wille! Tann küm mern Euch die Hindernisse, die das rauhe Leben Euch be- bereitet, nicht. In dem Bewußtsein, daß nach Nacht und Sturm auch wieder Licht und Stille winken, wandelt ihr den Pfad der Jugend. Friede sei mit Euch auf allen Euern Wegen! — I« der gestern Abe d in der .Elbterroffe- hiersrlbst stattgrsundenen Generalversammlung der Rkesaer Dünger-Abftchr- Aktiku-Gesrllschaft wnrde nach Vorlegung der Bilanz und der Berlustrechnung de». abgelauftnen Geschäftsjahre, gemäß dem Anträge deS AussichtSratheS dlr Verlheilung einer Dividende von 4'/. beschloßen. — Im Wettiner Hof sowohl als auch im Hotel Höpfner halte« morgen, Sonntag, Jünger Thalia» Einkehr. Im Wettiner Hof bringt da» bekannte Lhemuitzer Lustspiel-Ensemble, da», wie früher, so auch in dieser Saison mit gutem Erfolg hier bereit« einige Vorstellungen gab, da» Kadelburgsch« Lustspiel: .Ans der Sonnenseite- zur Ausführung, während im Hotel Höpfner di, Theatergesellschast de« Herrn Direktor Ochrrnal rin Gastspiel gtebt und da» Lustspiel: „Die Jagd nach dem Glücke" in Seme gehen läßt. Wir nehmen gern Veranlassung, aus die Vorstellungen «och besonder» aufmerksam zu machen und ihnen guten Besuch zu wünschen. — Da» königliche Finanzministerium hat beschloßen, die einschränkende Bestimmung sür drn Etniritt in den höheren sächsischen StaatSforstdienst, wonach durch die MaturitätSzeugniße im Deutschen, in den naturwissenschaftlichen und in den mathe matischen Fächern mindesten» der mittlere Censurgrad (gut) nach gewiesen werden mußte, von jetzt ab bi» aus Weitere» wieder auszuheben. ES find sonach die Bewerbungen um Zulassung zur halbjährigen praktischen Vorbildung bereit» jetzt nicht mehr an die Erreichung deS genannten Censurgrade» gebunden. — ES sei auch an dieser Stelle nochmals darauf hinge- wkesen, daß nächsten Montag, Nachmittag 2 Uhr, die Ausnahme der diese Ostern schulpflichtig werdenden Kinder stattfindet. Da» Nähere darüber ist au» den bez. Bekanntmachungen in der gestrigen und heutigen Nr. d. Bl. ersichtlich. — Zur Geschäftslage aus der Eibe schreibt da» „Schiff unter Aussig, den 18. März. Die Braunkohlenverladungen am hiesigen Platze haben sich in der vergangenen Berichtswoche aus der gleichen Höhr wie in der Vorwoche gehalten. Denn dos tägliche Durchschnittsquantum beträgt ca. 650 — 700 Waggon», und dürste sich dieses Durchschnittsquantum auch sür die nächste Zeit noch erhalten. Der Zuzug leeren Laderaums hat sich auch in der vergangenen Woche nicht erheblich gebessert, sondern ist nach wie vor schwach geblieben, so daß sich Nachfrage und An gebot immer ziemlich deckten und Vorrath von Kahnraum sich nicht vnsawmelte. Die Kohlenfrachten sind gegenwärtig solgende: N-ch Dresden 155-160 Pfg., Weißen 166 Psg., Riesa- Wittenberg 170 Pfg., Magdeburg 170-180 Psg., Tanger münde 200 Pfg., Wittenberge-Dömttz-Hamburg 220 Psg., Havel berg 250 Pfg., Rathenow 270 Psg., Brandenburg 270 Pig., Potsdam 290 Pfg., Kywitz 320 Pfg., Glindow 290 Psg., Berlin 360 Pfg., Herzselde 450 Psg., Burg 220 Pfg , Gen th n 230 Pfg. prr Tonne — 1000 kg. Finowlanal?Fahr zeuge find immer noch stark gesucht und sedr schwaches Angebot. — Binnen Kurzem werden im Königreiche Sachsen Neuwahlen zum Landestulturrathe, der offi ziellen Vertretung der sächsischen Landwirthschaft, statt finden. Bei der Wichtigkeit der Angelegenheit wird eine: Uebersicht über die Wahlkreise und Kandidaturen von einigem Interesse sein. Im 1., 2. und 3. Wahlkreise kan- didiren, wie der „D. Tageszeitung" mitgetheilt wird, die bisherigen Vertreter, Oevonomierath Reichel-Strahwalde, Geheimer Oevonomierath Steigcr-Kleinbautzen und Wun- derling-Neukirchen wieder. Im 4. Bezirke scheidet der hvchbetagte und hochverdiente Landtagsabgeordnete May- Polenz wegen seines hohen Alters definitiv aus. Als Kan didat wird Erbrichter Fischer-Rathewalde genannt, der sich des besonderen Vertrauens seiner Berufsgenossen im Kreise erfreut. Im 5. Kreise gelingt es hoffentlich, den bisherigen Vertreter Erbrichter Bennewitz-Lang- hennersdvrf wieder zur Uebernahme der Kandidatur zu bewegen. Im 6. Kreise kandidirt Oekonomierath Land- tagsabgevrdneter Steiger-Leutewitz wieder.. Der bis herige Vertreter des 7. Kreises, der ungemein verdiente und über die Grenzen Sachsens hinaus bekannte Geheime Oekonomierath Tr. Uhlemann, Hat mit Rücksicht auf sein hohes Alter gebeten, von seiner Wiederaufstellung abzu sehen. Als Nachfolger dürfte in erster Linie der Ritter gutsbesitzer Dr. Hübel in Sachsendorf in Betracht kom men, dessen Kandidatur von seinen Berufsgenossen mit Befriedigung begrüßt wird. Im 8. und 9. Bezirke kan- didiren die bisherigen Vertreter, Rittergutsbesitzer Gvn- tard-Mvckau und Oekonomierath Tüweritz-Döbeln wieder. Ter Vertreter des 10. Kreises,. Oevonomierath Huth-Remse, wird höchst wahrscheinlich nicht wieder kandidiren. liebe« eine neue Kandidatur scheint man sich noch nicht geeint^: zu haben. Daß im 11. Kreise der bisherige verdienter und bekannte Vertreter, Präsident der Zweiten Kammer Geheimer Hofrath Dr. Mehnert, wieder aufgestellt und gewählt werden wird, steht wohl außer Frage. Im 12. Kreise kann der seitherige Vertreter, frühere Gutsbesitzer Oschatz-Marksahnau, nicht tvieder kandidiren, es ist bereits! eine vorläufige Einigung auf die Kandidatur des Oeko- nvmierathes Barth in Stenn erfolgt. Ter 13. Kreis end lich ist durch den Dod seines bisherigen Vertreters er ledigt worden. Als Kandidaten kommen die Ritterguts besitzer Kreller-Weischlitz und Uibrig-Kröstau in Betracht, — Der Direktor der Sächsisch-Böhmischen Tanrpf- schiffsahrtsgesellschaft, Herr Kuchenbuch, ist seit längerer Zeit krank. Vorgestern theilte der „P. A." mit, der bis herige erste Buchhalter der Schifffahrtsgesellschaft „Ver einigte Schiffer", Herr Fischer in Dresden, sei zu seinem Nachfolger gewählt worden. Von anderer Seite verlautet, daß Herr Fischer nur als Stellvertreter des Direktors Kuchenbuch amtiren soll. — Tie ytachricht, daß in Torgau die Gründung eines Komitees hervorragender Großindustrieller Mittel-Deutsch lands behufs Einleitung von Vorarbeiten zur Herstellung eines Groß-Schifffahrtsweges Berlin—Riesa—Leipzig er folgt sei und die Kosten auf 190 Millionen Mark veran schlagt tvvrden seien- dürfte eine Erfindung sein. Tas „Leipz. Tagebl." hat sich erkundigt bei der Handelskam mer zu Leipzig, dem Vorstand des Elster-Saale-Kanals zu Leipzig, der Handelskammer zu Halle, der Torgauer Bank, der Pvlizeiverwaltung zu Torgau und der Redak tion des Torgäuer Kreisblattes, an allen diesen Stellen war nichts bekannt. Hieraus ergiebt sich wohl zur Ge nüge, daß enttveder die Meldung überhaupt falsch, oder aber, daß der zu Grunde liegende Thatbestand bedeu tungslos ist. — Der Verband deutscher KliegSoeteranen wird in diesem Jihre, nach Beschluß der im Vorjahre in Dessau abgehalteneu Gineralversammlung, seinen diesjährigen Vrrbandstag in Duis burg abhalten. Der Centralvorstand hat jetzt den 15., 16. und 17. August zu dieser Zusammenkunft festgesetzt. Am 18 August soll eine gemeinschaftliche Fahrt zur Ausstellung in Düffeldorf stattfinden. * Großenhain. Im benachbarten Stroga entstand gestem in einem Schuppen ein Brand, durch welchen der Schuppen und die angebauten Ställe niederbranntrn. Hierbei erstickten zwei Schweine und I Ziege. Lommatzsch. An der Schwochauerstraße hörten kürz lich in einem Hause dort die Hausbewohner Abends in der Tunkelheit einen kleinen Hund fortwährend bellen. Tai das klägliche Geheul kein Ende nehmen tvvllte, ging man hinab, nm den Störenfried zu verjagen. Dieser aber winselte, bellte und sprang um die Herabgevommenen umher, als wollte er sie bitten, ihm nach einer gewissen Richtung zu folgen. Tas geschah auch und bald gewahrte! man in einiger Entfernung einen großen Jagdhund, der in ein tiefes Senkloch der Schleusenanlage gefallen wart und nicht mehr heraus konnte. In dem mit Wasser undt Schlamm angefüllten Loch steckte der Hund bis an dis Ohren drin und das Äoch wäre jedenfalls ein nasse»! Grab für ihn geworden, wenn sein kleiner Kamerad! nicht gewesen wäre, der durch sein Bellen Leute Herbeige4 holt hätte, die den Bedrängten bald befreiten. So wvck der kleine Hund zum Lebensretter seines großen Kameras den geworden. (L. A.) ,
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