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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190106204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19010620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19010620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1901
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1901. Nr. 72. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dtenslag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgcaeben und versendet. Brerteliahrspreis 1 Mar! ausschließlich Boten- und Postgebühren. 69. Jahrgang., Donnerstag, den 20. Juni. Inserate werden mit 10 Pfg. für die gespaltene KorpuSzetle berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Das Schulgeld aus das 2. Vierteljahr 1901 ist am L. Juli dieses Jahres zu bezahlen. Zschopau, den 19. Juni 1901. Der S t a d t r a t h. Holzversteigerüng auf Ditiersdorfer Staatsforstrevier. (Zschopaner Parzellen.) Liebmanns Restauration »zum Tunnel" in Zschopau. Mittwoch, de» 26. Juni 1961, Bormittags V-19 Uhr. 14 buch, und 199 w. Stämme, 33 buch. Klötzer, 113 st. Schleisklötzer, 606 sicht. Derbstongen, 40 ficht. Baumpfähle, 9955 ficht. Neisstangen, 31 rw h. und 61 rm w. Brennholz. 119 rw w. Brennreisig, im Kahlschlag in Ablh. 25, in den Durchforstungen in Abth. 2, 13, 14, sowie einzeln in Abth. 2, 3, 4. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankslätten der umliegenden Ortschaften oushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. König!. Forstrevierverwaltung Dittersdorf zu Einsiedel und Königl. Forstrentamt Augustusburg, am l7. Juni 1901. " Mühlmann. Seyfert. Au? wachsen Zschopau, den 19. Juni 1901. — Die 7. öffentliche Stadtverordneten versammlung am 13. Juni wurde V«8 Uhr vom 1. Vorsteher Herrn Rechtsanwalt Weber eröffnet. Anwesend waren zu Beginn 16 Mitglieder, später kamen noch drei hinzu, die übrigen fehlten entschuldigt. Als Vertreter des Rates waren erschienen Herr Bürgermeister Kretzschmar und die Herren Stadt räte Höfer und Walther. Nach Verlesung der Eingänge nahm die Versammlung Kenntnis von der durch das Ministerium erfolgten Genehmigung des 6. Nachtrages zum Ortsstatut, desgleichen von dem Dankschreiben des Lehrerkollegiums der Bürger schule für die Verbesserung der GehaltSstaffel. Hieraus wird in die Tagesordnung eingetreten. Für den 2. Ausschuß berichtet der 3. Vorsteher Herr Georg Bar über Baulichkeiten im Hausgrundstücke Marienbergcrsiraße 185. Der Kirchenvorstand er sucht um mietweise Ueberlassung einer Stube in diesem Hause, in der sich die Herren Geistlichen aushalten können anläßlich von Amtshandlungen aus dem Friedhöfe. Der erbetene Raum muß erst wohn lich hergerichtet werden, was einen Aufwand von 141 M. 73 Pfg. erfordert. Der Kirchenvorstand will für die Stube jährlich 40 M, bezahlen. Der 2. Ausschuß schlägt vor, die Kosten zu bewilligen, also dem Ratsbeschlusse beizutreten, was einstimmig geschieht. Für den 2. und 3. Ausschuß berichtet der 2. Vorsteher Lehrer Gläser über den Rats beschluß, den Umbau des naturwissenschaftlichen ZimmerS in der Bürgerschule. Dieses Zimmer ist seiner Zeit so angelegt worden, daß der Lehrer während des Unterrichtes mit dem Gesichte den Fenstern zugewendet ist. Er muß hierbei in eine Lichtfläche von 11V- Quadratmetern sehen, was aus die Dauer niemand ertragen kann, ohne an seiner Gesundheit, besonders der Augen, Schaden zu leiden. Außerdem sind die Gesichter der Kinder, da dieselben mit dem Rücken den Fenstern zuge kehrt sitzen, sehr schwer zu erkennen. Die Ver sammlung tritt antragsgemäß dem Ratsbeschlusse einstimmig bei und genehmigt den Aufwand von 500 M. Weiter berichtet der 3. Vorsteher Herr Bär über die Beschaffung von Turngeräten. In folge des Zusammenbruches des alten Turngerüstes kehlt es auf dem Schulturnplatze an Recken. Der Rat hat beschlossen vier Recksäulen und zwei neue Barren ausstellen zu lassen. Der 2. und 3. Aus schuß beantragen noch eine sünste Recksäule für 18 M. auszustellen, damit die Kinder an vier Recken turnen können. Der Aufwand beträgt dann im ganzen 250 M., die der 2. und 3. Ausschuß zur Be willigung vorschlägt. Herr Hübner spricht aus Gründen der Sparsamkeit gegen die Ausführung dieses Baues in diesem Jahre und bittet, denselben aus das nächste Jahr zu verschieben. Dieser Antrag wird mit 2 von 17 Stimmen abgelchnt, worauf die Versammlung einstimmig dem Ratsbeschlusse bei trat. Dafür sprachen die Herren Seidel und Gläser. Der 1. Vorsteher, Herr Rechtsanwalt Weber erstattet sodann für den 2. und 3. Ausschuß Bericht über die Nachbewilligung von 800 M. zum Umbau der Heizungsanlage in der Schule. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sämtliche Rauchrohre zu erneuern sind, während man vorher angenommen hatte, daß etwa 24 derselben wieder benutzt werden könnten. Der geforderte Betrag von 800 M. ist aus der in den Haushaltplan schon eingestellten Bausumme von 5000 M. zu bestreiten. Die Versammlung tritt einstimmig dem Ratsbeschlusse bei. Vor dem Berichte des 2. und 4. Ausschusses über den An kauf der Ehrlerschen Grundstücke und Ein gabe des 3. Vorstehers G. Bär hierzu erklärt der Herr Bürgermeister Kretzschmar: „Nachdem mir der Herr Bär soeben amtlich erklärt hat, daß er seine Eingabe zurückziehe, nehme ich dieselbe von Rats wegen zurück." Der 1. Vorsteher, Herr Rechtsanwalt Weber, führt hierzu aus, daß die Zurücknahme der Eingabe durch den Herrn Bär nicht ausschließe, daß ein anderes Mitglied der Versammlung die darin enthaltenen Anträge auf- nchme. Da die ganze Eingabe den Vorberatungs ausschüssen Vorgelegen habe, so sei hierüber in der Versammlung Bericht zu erstatten aus grund der Geschäftsordnung der Stadtverordneten. Hierzu bemerkt der Herr Bürgermeister, die Geschäfts ordnung der Stadtverordneten habe für den Rat keine Geltung. Die Eingabe des Herrn Bär bestehe also für den Rat nicht mehr. Der 1. Vorsteher bleibt aber bei seiner Ansicht stehen. Herr Hübner erstattet hieraus als Vertreter der Mehrheit der vorberatenden Ausschüsse seinen Bericht und spricht gegen den Ankauf, da durch denselben unsere Stadt- kosse mit einem Mehraufwand von jährlich 1000 bis 1200 M. belastet würde. Er ist aber dafür, daß die Stadt im Zusammenhang? mit der Gleis anlage auf dem alten Siechen diejenigen Grundstücke onkause, die wir hierzu zunächst brauchen. Der Berichterstatter begründet seine Ausführungen durch eingehende Berechnungen, durch Hinweis aus unsere hohen Gemeindesteuern, den möglichen Wegsall des Zehntel-Steuererlasses, ferner mit der Schwierigkeit, auswärtige Arbeiter, die anderwärts niedrigere Steuern zu zahlen gewohnt seien, hier zu halten, vor allein aber glaubt er nicht, daß die Bauthätigkeit und der Andrang, gewerbliche Unternehmungen auf dem alten Siechen zu errichten, so groß sein werde. Hieraus bringt der Berichterstatter die Eingabe des 3. Vorstehers, Herrn Bär, zum Vortrage. In derselben waren süns Anträge gestellt. Herr Bär erläutert und begründet dieselben; sie sollten ver schiedene Punkte in der Frage des Gleisbaues und des Ankaufs des Ehrlerschen Gutes klarstellen und dadurch eine Beschlußfassung seitens der Stadt verordneten in letzterer Angelegenheit erleichtern. Da kein Mitglied aus der Versammlung die Anträge des Herrn Bär als eigene Anträge aufnimmt, so scheiben dieselben von der Besprechung aus. Als Berichterstatter der Minderheit spricht sodann der 3. Vorsteher, Herr Bär. für den Ratsbeschluß, die Ehrlerschen Grundstücke anzukaufen. Er führt folgendes aus: Die Angelegenheit ist so wichtig, daß im Vorberatungsausschusse drei Herren zu keinem bestimmten Entschluß gekommen sind und sich des halb der Abstimmung enthalten haben, weswegen Herr Bär die Minderheit, für die er spreche, eine bedingte nennt. Es sei immer betont worden, daß wir zugreisen sollten, wenn sich einmal eine günstige Gelegenheit biete, aus dem alte» Siechen Grundstücke für die Stadt zu erwerben. Jetzt könnten wir dieses Gebiet preiswert kaufen, um es für Zschopaus Vergrößerung aufzuschlicßen, nicht, daß dort bloß Fabriken, sondern auch Wohnhäuser gebaut würden. Herr Ehrler habe als früherer Zschopauer Bürger auch seine Bereitwilligkeit gezeigt, dazu beizutragcn, daß etwas für unsere Stadt geschafft werde, indem er den Preis von 55 000 aus 50000 M. herabsetzte. Es dürste wohl schwer sein, hier eine Baubank zu gründen, die die Grundstücke kaufen könnte. Es sei gewiß richtig, wenn die Stadt für Hcbungszwecke ein Kapital ausbringe. Allerdings schweben den Herren, die aus rein wirtschaftlichem Standpunkte stehen, die Lasten vor, die etwa zu tragen wären. Aber wenn wir Zschopau heben wollte», sei dies kein zu großes Opfer, und wenn wir jährlich dafür 2000 M. ousbringen müßten infolge des Gutskaufes. Diese Belastung werde gewiß bald geringer werden, da wir doch von dem erworbenen Boden Stücke zu gewerblichen Niederlassungen und zur Errichtung von Wohnhäusern verkaufen wollten, auch ver hinderten wir den Bodenwucher aus den alten Siechen, wenn die Stadt das Ehrlersche Gut kaufe. Herr Bär hofft, daß sich unter den Hausbesitzern gewiß welche finden werden, die je nach ihren Mitteln einen fortlaufenden Jahresbeitrag zur Deckung der aus dem Ankäufe erwachsenden Zinsenlast zahlen würden. Gewiß sind unsere Steuern nicht gering, aber wir haben auch ein schmuckes Städtchen und sonst gute Einrichtungen. Des weiteren weist Herr Bär noch aus eintretende Ersparungen in einzelnen
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