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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188110194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18811019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18811019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-19
- Monat1881-10
- Jahr1881
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Miltwich, den 18. Oktober eztrksanz 1 so Haus- und Gartengrundstück 128 des Katasters are sichtigung der Oblasten auf lLOll Schuldirektor Gttgert. 2. Weißnähen, Musterschnittzeichnen, Ausbessern, Zeichnen 8»llL lurek ;dtsr- !g«. chne«. Sorte 0 Pf.; 7V Pf. 75 Pf. )O Pf- 25 Pf. 75 Pf. -Pf. Sf. bis q. bi« !0 Pf. -0 Pf. Inserate werd« mit s Pfg. für di« gespaltene tkrrpu«« «eile berechnet. Kleinster Inseraten« betrag so Pf«- Somplijterte und ta bellarische Inserat« nach besondere« Laris. Inseraten-Annahme für die jeweilig« iltend-Nununer bi« vormittag io Uhr. )otdr. ruu. ihr im : still, r Ter- d noch wsiitze chauf- RübSl I'fragt ndenz. r 840 kuhig. -204 j60bi« er 160 nischer « be,. ^bez. r. Ok- r-De- « pr. ^it G. des Flurbuchs, 144 des Grund- und Hypo- Grundstück am 21. September 1881 ohneBerück- welche Polizeipräsidien und Reichstage in die Luft spren gen wollen und angesichts einer Dynamitpatrone eine Hymne auf die Sprengstoffe deklamieren, nicht nur un glaublich unvorsichtig sich aushorchen lassen, sondern auch noch vor ugoois Provokateurs und vor Zellengenossen, die wegen gemeiner Verbrechen in Untersuchungshaft sitzen, renommieren. Man hat eben eine unklare, halb gebildete Gesellschaft vor sich, die, wenige intellektuelle Urheber der „Verschwörung" ausgenommen, ebensogut Kollegien haben beschlossen, eine Frauenarbeitsschule ins Le- zu rufen, welche den Zweck hat, theoretischen und praktischen Unterricht selbständige Arbeitskräfte für , A. weibliche Industrie heranzubilden, zugleich aber auch o. Loa-tern jeden Standes Gelegenheit zur weiteren praktischen Ausbildung m ven verschiedenen weiblichen Handarbeiten zu bieten und sie für ihren hauswirtschaftlichen Beruf tüchtig vorzubereiten. Der Unterricht, welcher für Schülerinnen über 14 Jahre berechnet ist, soll vor- Der Leipziger Hochverrats-Prozeß. Wenn deutsche Reichsbürger zu geheimen Gruppen zusammentreten, um „die Revolution" anzubahnen, wenn sie mit auswärtigen Anarchisten in Verbindung treten, welche den Sturz aller Regierungen auf ihr Banner geschrieben haben, wenn diese Leute revolutionäre Schrif ten verbreiten, nicht nur von Hand zu Hand unter Mitbürgern, sondern auch in den Kasernen, so mögen sie sich nicht darüber wundern, daß die Polizei sie am Kra gen nimmt und das Gericht sie als Hochverräter anklagt. Daß die „Verschwörer" unvorsichtig sind oder sich weiter nichts dabei denken^ das kann keineswegs die Behörden veranlassen, die Umtriebe in milderem Lichte zu betrach ten. Durch die Ausnahmegesetze war die Sozialdemo kratie, wenn dies überhaupt noch nötig gewesen wäre, über das Staatsgcfährliche und Strafbare ihres Treibens genügend aufgeklärt; sie mußte wissen, daß politische Ver schwörungen und Geheimbündelei als Hochverrat streng bestraft werden. Diese strengen Strafen treffen selbst edle Leute, welche die Beseitigung einer Fremdherrschaft oder den Sturz einer drückenden Despotie anstreben, sie treffen auch den Leichtsinnigen und Frechen, der, statt das Glück zu preisen, in den geordneten Verhältnissen des deutschen Reiches und unter der Herrschaft eines milden, gerechten, allgemein verehrten Landesfürsten zu leben, auf ungesetzlichem Wege ein Utopien zu erstreben sucht, in welchem Republikanismus, Kommumsmus mid Atheis mus ihren Cancan tanzen sollen. Mitleid ist hier ebenso falsch wie Sympathie, und um so übler angebracht, mit je mehr Unverstand, Großredigkett und Größenwahnftnn diese Sorte von „Welt-Verbesserern" behaftet ist. Der Leivüaer Kochverratsprozeß ist im ganzen ein SiMsches. Frankenberg, 18. Oktober 1881. — Gegenüber verschiedenen, über das Befinden Ihrer Maj. der Königin verbreiteten beunruhigenden Gerüch ten ist das „Dr. Journ." in der Lage zu erklären, daß Ihre Majestät in vergangener Woche allerdings unwohl und genötigt war das Bett zu hüten, daß aber gegen wärtig glücklicherweise fast alle Krankheitserscheinungen verschwunden und irgend welche Gefahren nicht vorhan den sind. — Das stille Walten Ihrer Maj. der Königin auf dem Gebiete der Wohlthätigkeit bleibt wohl in den mei sten Fällen verborgen. Aus Falkenstein wird jedoch wieder einmal ein Fall bekannt. Dem braven arbeit- 3. Kleidermachen, Musterzeichnen; .j 4. Sticken in verschiedenen Arten. ^nd Gemüts Vorlesungen Außerdem sind behufs weiterer Bildung des Gerste und Abendunterhaltungen in Aussicht genommen. werden in wöchentlich 4 Dre unter 1, 2 und 3 genannten Unterrrchtsgegenst Freitags abends Stunden gelehrt, und zwar die unter 1 verzeichneten und Sonn- 8—10 Uhr, dre unter 2 und 3 aufgeführten rn 2 Abteilung y Stunden ver- LS* «k L-'° W. Mi« °°L LLiL , HO Mk VeOeiaer^ öffentlich im Wege freiwilliger ans veräußert werden, was unter Bezugnahme "ki-An^r^erlchtstafel und im obern Gasthofe zu Ebersdorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, den 24. September 1881. Königliches Amtsgericht daselbst. Wiegand. Müller. samen Weber Heinel starb vor längerer Zeit seine Frau, 5 unerzogene Kinder hinterlassend, die Heinel, wenn er sie nicht geistig und leiblich verkommen lassen wollte, nur unter Mithilfe guter Menschen erziehen konnte. Seine öffentliche Bitte, ihm eines der Kinder abnehmen zu wollen, blieb erfolglos und in seiner tiefen Not wendete er sich an Ihre Maj. die Königin. Nach über den ar men Weber eingezogenen Erkundigungen hat nun unsere Königin das eine der Kinder bei achtbaren Leuten unter bringen lassen und zahlt dafür aus ihrer Privatschatulle eine entsprechende Summe. Leipzig, 17. Oktober. Nach der durch den Sonntag herbeigeführten Pause, die allen den beim Hoch verratsprozesse Beteiligten zur dringenden Erholung diente, wurden H ute Vormittag 9 Uhr die Verhandlungen wie der ausgenommen. Der Andrang des Publikums war ein ganz gewaltiger, doch mußten die meisten unverrich teter Dinge wieder abziehen, da nur eine bestimmte An zahl Karten ausgegeben worden war und ohne eine solche Eintrittskarte jedem der Verhandlungssaal ver schlossen blieb. Ohne eine solche Maßregel würden die Zuhörerräume wahrscheinlich nur von Sozialdemokraten besetzt -gewesen sein. Es ergriff heute zunächst der Reichs anwalt Hofinger das Wort und es begründete derselbe in mehr als 4stündiger Rede die Anklage. Der Redner ging mit großer Ruhe und Objektivität das gewaltige, in ktägiger Verhandlung aufgespeicherte Beweismaterial Schritt für Schritt durch und es gelangte derselbe zum Schluß zu der Folgerung, daß nach seinem Dafürhalten in vollständig hinreichender Weise der Beweis für die Schuld der Angeklagten, mit einziger Ausnahme des An geklagten Christ, dessen Freisprechung der Redner bean tragte, erbracht sei und zwar in dem Maße, daß die Angeklagten sich in Gemäßheit des § 86 des Reichsstraf gesetzbuches vorbereitender Handlungen zum Hochverrat schuldig gemacht haben. In weiterer Konsequenz dieser Auffassung stellte Reichsanwalt Hofinger den Antrag, die Angeklagten Breuder, Kristopeit, Peschmann, Jakobi, aeklaMenRöl^M^u i^3.Jahren Zuchthaus, die An- und MekAw'^ NH'Watersttaat Jeder Kursus beginnt zu Michaelis — -iesMmRNMU August endigt Ende Juni des folgenden Jahres. Während der heißen M >6 , SM und September sind Ferien. - , , » und 3) pro Mo- Das Schulgeld beträgt für die Mündigen Lektionen (stehe , und ist Mo nat 40 Pf., für die 2stündiae Lektion (das Sticken) pro Monat 2U Ps- »"v 'N mo natlich im voraus auf,dem Rathause zu bezahlen , „ Unterrichtsmaterial hat zunächst jede Schülerin selbst zu o^cy kl - ^ .. Der Unterzeichnete, welcher vom Stadtrate mit der Emr-chtun^ Frauenarbeitsschule beauftragt worden ist, wacht solches hd^ merken bekannt, daß er von letzt ab täglich von 11 — 14 uyr o (Bürgerschulgebäude parterre links, Zimmer Nr. 3) zu weiterer st g, sowie zur Annahme von Anmeldungen bereit ist. Frankenberg, am 17. Ostober 1881 Karpfen a - Hecht ä - Sachsenburg, den 18. October 1881 König!. Kammer geschieht nächsten DonneMag, den so. dss. Der Fischverkauf findet Vormittags am Teiche statt und zwar zu folgenden Preisen: Schleie ä Pfd. 1 M., " " ' 80 Pf., 70 Pf. kuriert werden könnte. Der Prozeß war nötig; er wird auch gute Folgen haben, denn vor allem wird er die leider äußerst zahl reichen Gesinnungsgenossen der Angeklagten ernstlich ver warnen; er kann sogar heilsam sein, denn er erscheint ganz geeignet, Leute von gesundem Menschenverstände, deren es auch unter den Sozialdemokraten giebt, zur Besinnung zu bringen und zur Pflicht gegen ihr Vater land und gegen die Staatseinrichtungen, welche „eine solche Gesellschaft" nicht zu schädigen in der Lage ist, zurückzuführen. Was allein nicht gefällt, das ist die zwar notwendige, aber leider wieder im alten Stile durchgeführte Arbeit der politischen Polizei in diesem Prozesse. Die Zeugen, welche die Polizei besorgt hat, sind zum Teile Basser- mannsche Gestalten; man hätte den Prozeß auch führen können, ohne unter der Hefe der Menschheit Zeugen su chen zu müssen, die als Spione und Verbrecher den Ab scheu auch der Hochverehrten höchsten Richter des deutschen Reiches erregen. Eine politische Polizei mag für das Reich nötig sein, aber es ist zu wünschen, daß sie sich lossagt von dem alten Handwerkszeug, dessen man sich in einzelnen Staaten vor 40 und unter Napoleon III in Frankreich vor 20 Jahren bediente. Der löbliche Zweck, das Reich vor Schaden zu bewahren, mag man ches Mittel heiligen, aber es bleibt die peinliche Frage offen, ob es notwendig ist, sie anzuwenden, wo auch ohne sie Klarheit zu schaffen ist. AS, Erscheint täglich, Mit Ausnahme der Sonn-und Festtage, «»end, für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. ov Pfg., monatlich do Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. Bestellung« nehmen alle Post- anstalt«, Postiot« und die Aurgade- stellm de« Tage blätter an.
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