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Dresdner Journal : 18.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186604181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-18
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 18.04.1866
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LdMnwmtttt-prrtse: ^»beUvb: «Idle. —ttge. - , ^jLbrliek: l „ l» k 4rM?»,» » »—«">' dlooatlieb: — „ lü „ l m»H<:t>I»L blae» Ll»»»l>» Kn»a>«eo > 1 „ / rnserate »preise: kür ä«n Laa» »inar g«,o»>t«n«v Lail«: l 8ge. Untae ,, Llngnaanät" äi« - Nxr. Lr sitzet»»»: ^»gUnb, »rit äa»nnbn»n ä«r Sona- unü ksinetnG«, Xbanä, Nie Sau tolpoaä» Tag. Mittwoch, dm iS. April. 18««. DrrÄnetZmlrM. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. »nsrratenaunah« ««würts: I.»tp»tU: t» Uomiuimlond« 6«, vr«,<to«r Journal, i «deock»,.: tt. L»c»i.»», Lvua» kc»r, H-undneg-IneU»- Vian-krnnklnrt» N : Nn,i,»e«i» t Vouc.«»; >»rt»»l tö»oe»n»',ed« ltuvbb., liiriintte»»'» llureau Sr«»»«»l k!. 8cm. oer«; «e»»l»u : I.. » Xnuonvenbnr«»», O»,», Se 8i»i,ioi«»vi»!>: I>»ntltUrt » 1k.! Ku«dd.; Ldtn: to ULvaici»^ kart«: Uieeir», t»«i.l.iil« L L». (8, plnc« <t« I» dank»«); kr»U: l^». Unm-icu'» Uncöö.; Vl»a: Xl.. Orr»».»». cherauogehrr: Königs. L»p»<lttion <l«» Urniännr ^ourunl», Urnaäan, 12»ei,n,tr»»,n dl». 7. -SS Amtlicher Theil. DreStze«, 29. März. Se. Königliche Majestät haben den zum Kaiserlich Mexikanischen Bicecvnsul in Leipzig ernannten Kaufmann Johann Franz Präger daselbst in dieser Eigenschaft anzurrkeanen geruht DreSßr», 13. April. Stine Königliche Majestät haben dem OrtSrichter Johann (Gottfried Mieth in Weig-dorf in Anerkennung seiner langjährigen treu- geleisteten Dienfli» die zum Albrechtorden gehörige Me« daille in Silber zu verleihen huldreichst geruht. Dresden, 17. April. Se. Majestät der König haben allrrgnädigst geruht, dem Eommandanten der Festung Königstein, Generalleutnant von Treitschke, die er betene Entlastung «u- allerhöchsten Kriegsdiensten, mit Pension und der Erlaubniß die Uniform der Generalität fortzutragen, zu bewilligen und den Eommandanten der Reiterei, Generalleutnant von Nostitz-Drzewiecki, zum Eommandanten der Festung Königstein zu ernennen. Gleichzeitig haben Se. Majestät geruht, nachdem Se. Königliche Hoheit Prinz Georg mit allerhöchster Ge nehmigung den Wunsch ausgesprochen haben, das Kom mando der ihm seit längerer Zeit untergebenen I. Rei ter-Brigade fortzusühren, den Generalmajor Freiherrn von Fritsch, bisher zur Dienstleistung beim Com- mando der Reiterei befehligt und mit der Function als Gouverneur der Residenz beauftragt, zum Generalleut nant und Eommandanten der Reiterei und hiernächst den Eommandanten der 1. Infanterie-Division, Gene ralmajor von Schimpfs, zum Generalleutnant aller- gnädigst zu ernennen; ferner haben Allerhöchstdieselben dem Eommandanten der ll. Reiter-Brigade, General major Senfft von Pilsach, unter Besehligung jur Dienstleistung beim Eommando der Reiterei, die Function alS Gouverneur der Residenz zu übertragen, sowie den Königlichen Flügeladjutanten, Obersten »onThielau, zum Generalmajor und Königlichen Generaladjutanten, den Eommandanten beS 1. Reiter-RegimentS, Obersten Freiherr»von Biedermann, zum Generalmajor unter Uebertragung deS CommandoS der II. Reiter-Brigade, den Oberstleutnant von Beulwitz vom 1. Reiter-Re- gimente zum Obersten und Eommandanten dieses Re giments, den Adjutanten Er. Königlichen Hoheit de- Kronprinzen Major vonLarlowitz, zum etatmäßigen Stabsoffizier de- 1. Reiter-RegimentS, und endlich den Rittmeister Senfft von Pilsach d«S genannten Re giment- zum Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit de» Kronprinzen zu ernennen allergnädigst geruht. Eonstitution-au-schusseS. — Jassh: Separatistische Bestrebungen. — New-Pork: Proklamation de» Prästdenten. Bom Kongreß. Finanzielle- Stand der Armee. Au- Mexico. GchlrSwiß'Hulßtin. (Tagesbericht.) Dresdner Rnchrichte». Otnuefsndte«. «tntißik und «»lkSwirthschaft. Fenllets». Jnsrrnte. D«GeSl»le»der. virs««»»ch- richte». Telegraphische Nachrichten. P.ri», Dienst«,, 17. «»rU. »»,«tr«ßh»r, wird gemeldet, d«ß der diSheriae Vertreter de» Gl* fsßeS, der Rr-ieruugSc-ndid-t v»sfirrre mit 1-,VW gegen -SOV Stimmen wiedrrgewjitzlt »,rden ist. (Der Eandidat der Opposttivn für die Deputirtenkammer war der neuerdings vielgenannte Profesior Laboulaye.) L««d«n, «>nt»g, IS. April, Nicht». I» der heutigen Unterh«u»fitz«ng kündigte venum-ut für m»rgeu eine Jnterpell-ti-n «» dezigltch eine» in der deutsche» Krieg»fr«gr «»«edlich zwischen Jtslie» und Preußen adgeschl-sienen Tr-ct«t». Die «efirmdedulte dauert f-rt und wird wahrscheinlich «dermal» vertagt werden. St. Peter»durg, Muntag, 18. April, Adend». Heilte N«chmitt«g 4 Uhr, «l» der Kaiser nach Vern- dignng einer Pramenade am Sommergarte« den Wa ge» destieg, feuert» rin Unbekannter auf Se. Majestät eine Pistale ad. Der Kaiser ist «udeschadigt grdlie« de». Der DHaler ist verhaftet und die Untersuch««, hat dereit» deganne«. Warschau, Dien»tag, 17. April, Varmittag». (Dirrcte Meldung.) Jnfalge der Nachricht »an dem gestern in St. Peter»b»rg gegen den Kaiser »trudle« Attentat ist der Statthalter Gras verg saede« »f kurze Zeit uach St. Peter»durg adgereist. Jassh, M»»t«g, 18. April, Margen». Lie Ruhe ist nicht wieder gestört »ardr». Mnrnsi »»d dessen »»»ländisch« Lampliee» Haden sich «der die russtschr Grenze geflüchtet. Der Erzdischaf, welcher die Smente leitete, ist mit de« vajarr» Aa»»a»an» ,»d Lare»ta verhaftet. Der rnsstsch« Gastdirrrtm hielt an dir Menge eine Ansprache. Der Ausstand »nrde durch rin maldauische» Regime»» uiedergewarse». — Dir «a»ze Raldau hat einstimmig für den Prinze» »an pahenzaller» gestimmt. Delrgr Yeitnng»! r«ae»Ms Karoly tvgefchichte. Wien: Differenz zwischen den Grafen ..arolyi und Bi-marck. Eine Ausstellungshalle ein- gestürzt. — Pesth: Bom Landtage. — Venedig: Eandidatenwahl für den Podrstaposten. — Berlin: Die österreichische Note vom 7. April und deren Be antwortung. Gerüchte. Der Erfinder der AnnexionS- Nichtamtlicher Theil. sch« Nachrichten. w». (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) idee. Befinden deS Grafen Bismarck. Die Eides leistung der neuen Erzbischöfe. — Königsberg: Untersuchung gegen die Kaufmannschaft. Volksver sammlung. — Aachen: Bürgerversammlung. — München: Militärisches. — Hannover: Errichtung von Handelskammern. Bürgerversammlung in Har burg. Aufhören der Spielbank in Bad Nenndorf. Ein Geschenk »n den König. Militärisches. — Mecklenburg: Neuer Minister deS Innern. — Frankfurt: Volksversammlung. — Pari»: Päpst liche Anleihe. Rapport über die gerichtliche Verwal tung. — Florenz: Italienische Bank. Prinz Adal bert von Preußen. — Madrid: Vermischtes. — London: Unfall beim Wettrennen. Reformdebatte des Unterhauses. — Stockholm: Ein Vorschlag des Dresden, 17. April. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" äußert sich in Bezug auf die gestern von uns (nach der „Kob. Atg.") mitgetheilte österreichische Note vom 7. April — indem sie zugleich versichert, daß eine neuere österreichische Note in Berlin nicht übergeben worden ist — wie folgt: „Da- österreichische Acteostück liegt jetzt zur Beurtheüvna vor. Wie e-Wiener Berichleriianern möglich war, in der rück sichtslosen Form desselben emen friedfertigen und höflichen Ton zu erblicken, bleibt uns uvverstündlich. „Kommt dieselbe Methode der Interpretation, welch« ür der österreichischen Note eine friedfertige Sprach« nachweist, bei den militärischen Rüstungen Oesterreichs zur Anwendung, jo besitzt man in Wien allerdings eine» ganz absonderltchen Must, stab »ur Beurthrilung der Gefährlichkeit kriegerischer Maßregeln für den vsterreichiscoeo Nachbar. KriegSrüstungen find dann Zeichen freundlicher Fürsorge. »UebrigenS haben auch auswärtige Mächte, wel- cheu daS Wiener Eabinet seine Note vom 7. V M. überreichte, in diese« Acteastücke da» Gegeatheil einer fried fertigen Gesinnung erblickt und dasselbe für so bedenk- lich gehalten, daß sie in Wien die Zurückziehung der Note be fürworteten. DaS Wiener Eabinet erwiderte »war, daß die Note vom 7. d. M nicht zarückgezogtu werden könnte, erklärte aber, daß die Publikation derselben von ihm nicht beabsichtiot se». Indessen hat sich die kaiserliche Negierung bi« Möglichkeit einer Innehaltung dieser Vorstchismastregel da durch erschwert, daß jene Note sowohl auswärtigen Regierun gen, als auch allen deutschen Höfen sofort mitgetheilt wor den war. Feuilleton. L 8i1er«1»r. „Der neue Pitaval", eine Samm lung der interessantesten Eriminalgeschichten aller Län der auS älterer und »euerer Zeit, begründet von I. E. Hitzig und W. Häring (Wilibald Aleri»), fortgeführt von vr. A Vollert, erscheint gegenwärtig in einer neuen Serie und insofern in etwas veränderter Form, al- daS weithin bekannte Werk in einzelnen Heften (Leipzig, Brockhaus) au-gegeben wird. Durch diese Form ist die Möglichkeit gewährt, solche die ganze ge bildete Welt beschäftigende Fälle zu veröffentlichen, ehe sie der Vergessenheit anheimfallen, während dem Publi cum dadurch zugleich Gelegenheit geboten wird, ba- betreffende Heft einzeln erwerben zu können, ohne den ganzen Band kaufen zu müssen. Den Hauptinhalt de- vorliegenden Heftes bildet ein Procrß von welthistori scher Bedeutung: die Ermordung des Präsidenten Abra ham Lincoln, die Verschwörung in Washington und die Beziehungen de« Präsidenten der Südstaaten, Jefferson Davi-, zu den Verschwornrn. — Die neue Serie de» „Neuen Pitaval" wird in Heften zu 15 Ngr. erscheinen, von denen vier einen Band bilden und di« ungefähr in vierteljährlichen Zwischenräumen au-gegeben werden. 1 Periodisch« Liter«t»r. Von der Zeitschrift für HLu»liche Erziehung, welche unter dem Titel „Cor nelia" bei E. F. Winter in Leipzig erscheint, ltrgt da- dritte Heft vor. Außer de« Aussätze» „Die ersten Studien. Zwei Bilder au- dem Jugendleben eine« Künstler-" »ab „Ei. Blick in Institute der Re«,rtt" begtgaen wir W. Werner, der einen dritte« Artikel über „Da» Hau-muse»«" lirsrrt und 8. Wolfram (Se- «inaroberlehrer in Borna), welcher sich sehr lehrreich über ,^Da» Spielen der Kinder" »eruehmen läßt. Ei«- geleitet wird da- Heft durch rin innige- Gedicht von Karl Grrok „Behüt' dich Gott!" — DaS vierte Heft der bei Meinhold in Dresden erscheinenden „Kinderlaube" bringt wiederum zahl reiche belehrende und unterhaltende Mittheilungen, wo bei immer auf die Jahreszeit, oder die kirchlichen Fest tage Rücksicht genommen wird. Einer Erzählung au« dem tiroler FreiheitSkampfe folgt eine Erklärung über daS sogenannte „in den April schicken." I. Trojan liefert ein Märchen, Vr. Heinrich Lindner „Ehemische Bilder" und F. Hahn ein deutsche» Städte- und Jn- dustriebild „Freiberg und eine Bergfahrt durch seine Gruben und Hütten." Außerdem folgen noch verschie dene größere und kleinere Aufsätze, Gedichte, Räthsel,c. Von besonderm Interesse sind auch in diesem Hefte die mitgetheilten Prei»arbeiten. s Jll»flrirte Siter«t»r. Da» 5. Heft der „Jllu- strirtenWelt" (Stuttgart, Verlag von Ed. Hallbrrger) bringt die Fortsetzung de» Roman» von E. Braddon „Da» Grheimniß de» Bankier»" und in einer Erzäh lung „Isern Hinrik" von Ernst Willkomm eine gute Charakterschilderung de» norddeutschen Bolk»stamme». Außerdem enthält da- Heft Arbeiten von E. Kossak, K. Teschner, R. Andräe, Graf A. Baudissin u. s. w. Auch unter den Illustratoren finden wir bekannte Ra men wie Girardet, Camphausen, Schlesinger, Hartmann und Löffler. j AuS Linz wird der „Pr." über einen im Mu seum Franci-co-Earolinum verübte« Diebstahl berichtet Di« entwendeten Gegenständ« bestehe« «u» sehr werth- volle« Mauuscripten, da» Gebetbuch des Erzherzogs Mathias zu Oesterreich vom Jahr» 1588, »nd zwei werthooll« ßE«Ur Wappesbüchrr au» hem 16. u«d „Wir nth«en an, daß die Veröffentlichung der vsterrei- ckischea Note n> der Loburger Zeitung' gegen den Willen deS Wiener Eabinet« erfolgt ist. Jedenfalls »ft dieselbe geeignet, darüber aufzuklären, welche der bilden Großmächte die Rück sichten auf die Würde beider, sowie auf da» allgemeine Ver langen nach Erballung des Frieden- beobachtet hat; sie ist ge eignet, darüber aufzuNaren, auf welcher Seite wir die Heraus forderung und die Drohung zu suchen haben. „Dit preußische Antwort auf die österreichische Note ist lnsvlge der Krankheit deS Herrn Ministerpräsidenten, Grafen v, Bismarck, hauptsächlich aber wobl, wie wir glauben, auf den Wunsch Bayern» bisher verschoben worden, welche» einen Spielraum für eine Einwirkung »nr Herbeiführung einer Ver ständigung »wischen Preußen und Oesterreich zu haben wünschte. Die Pic.-suche Rückantwort würde wahrscheinlich auch trotz der Veröffentlichung der österreichischen Note auch jetzt noch nicht sofort erfolgt sein, wenn nicht von Wien aus auf eine schleu nige Beantwortung deS Echnnstückes mit der Drohung gedrängt «orden wäre, daß Oesterreich seine Rüstungen ohne Weiteres ausdehura würde, falls nicht bald die österreichische Note in be friedigender Weise von Preußen beantwortet werden würde." Wir erlauben uns diesem Artikel einige Erläu terungen beizufügen. Was die „auswärtigen Mächte" betrifft, welche nach der „N. A. A." in Wien die Zu rückziehung der Note vom 7. April befürwortet haben sollen, so wird hierunter, so viel uns bekannt ist, wohl nur eine derselben, nämlich die kaiserlich russische Re gierung, zu verstehen sein. Wenn sodann die „N.A.A." am Schluffe ihres Artikels sagt, daß „von Wien aus aus eine schleunige Beantwortung des Schriftstückes mit der Drohung gedrängt worden wäre, daß Oesterreich seine Rüstungen ohne Weiteres ausdehnen würde, falls nicht bald die österreichische Note in befriedigender Weise von Preußen beantwortet werden würde", so könnte es allerdings den Anschein gewinnen, als sei nach der Note vom 7. April noch eine neuere österreichische Eröffnung «ach Berlin gelangt, in welcher die gedachte Drohung enthalten sei. Dem ist jedoch, unser- Wissens, nicht so, und die „drängende Drohung" Oesterreichs eristirt überhaupt, wie uns versichert wird, nur in den Spal ten der „N. A. A." Die Sache hat vielmehr folgen den Zusammenhang: Bekanntlich hat die k. bayrische Regierung, welche, wie auch die Berliner officiösen Blätter ausdrücklich anerkennen, eifrig bemüht ist, in dem Eonflicte zwischen den beiden deutschen Großmäch ten eine Verständigung herbeizuführen, untrrm 31. März eine Note an ihre Vertreter nach Wien und Berliu ge richtet (vgl. Nr. 82), worin sie an Oesterreich und Preußen da- Ersuchen stellt, ihr auszusprechen, „daß sie sich jedes gewaltsamen Angriffs auf andere BundeS- glieder unbedingt enthalten werden, daß sie vielmehr bereit seien, sofort in Verhandlungen zur Wahrung deS Frieden- im Bunde einzutreten." Sie hat dieser Mit- theilung infolge deS preußischen Reformantrags eine zweite folgen lassen, um die Einstellung beziehentlich Rückgängigmachung der Rüstungen zu erwirken. Auf dieses Ersuchen hat nun, wie wir vernehmen, da- kais. österreichische Eabinet in seiner Antwort nach München die aufrichtige Absicht zu einer vollständigen Entwaff nung bekannt gegeben und sich dahin au-gesprochen, daß Oesterreich bereit sei, sofort alle bereits getroffenen militärischen Vorsichtsmaßregeln rückgängig zu machen, sobald eS nur Bürgschaft dafür haben werde, daß Preußen seine Oesterreich bedrohenden Rüstungen eben falls einzustellen gesonnen sei, worüber die kaiserliche Regierung, im Interesse ihrer Sicherheit, einer baldi gen Gewißheit bedürfe. Hierauf hin wandte sich die k. bayersche Regierung wiederholt an da- Berliner Eabinet, indem sie unter Mittheilung der von Oester reich erhaltenen Antwort das dringende Ersuchen um eine gleiche Antwort erneuerte. Und hierin mag man in Berlin die von der „N. A. Z." erwähnte, zur Be antwortung der Note vom 7. April drängende „Droh ung" gefunden haben. Wir können hieran die Mitthei lung knüpfen, daß die von Bayern gewünschte Erklä rung preußischerseits versagt worden ist. Dagegen wollen wir nicht unbemerkt lassen, daß die preußische Antwort auf die österreichische Note vom 7. April, welche — wie wir bereits gemeldet — vorgestern in Berlin abgegan- gen ist, obwohl dieselbe alS in der Sache ablehnend lautend bezeichnet wird, doch einen Weg offen lassen soll, welcher eine Wendung zum Frieden hoffen läßt, indem ein Schlußpassus derselben darauf hinweist, daß e- in Oesterreichs Hand liege, zur Herstellung de- »w- tu» quo »ot« die Initiative zu ergreifen. Tagesgeschichte. * Wir«, 16. April. In mehrer» Blättern wird er zählt, daß, al» Graf Karolyi dem Grasen Bi-marck die Note vom 7. d. vorlas, der Minister den Gesandten bei einer Stelle, wo auf die mündlichen Kriegsdrohun gen Bismarck's angespielt wurde, mit der Frage unter brochen habe, ob er, Graf Karolyi, etwa- Derartiges nach Wien berichtet habe; er werde sich doch erinnern, daß er, Graf Bismarck, eine solche Erklärung nicht ab gegeben habe. Graf Karolyi erwiderte, daß er aller dings einen dem in der Note enthaltenen entsprechenden Bericht nach Wien gesendet, denselben aber nicht in der Art, wie Gras Mensdorff, aufgefaßt habe. AlS der Gras Karolyi sich darauf weigerte, seinen Bericht dem gemäß zu erläutern, erklärte Graf Bismarck, er werde fürderhin nicht mehr in der Lage sein, andere als pro tokollarisch controlirte Unterredungen mit dem Gesandten zu haben. Erst nach diesem Intermezzo habe Graf Ka rolyi die Vorlesung der Note zu Ende geführt. Die ministerielle preußische „Provinzial-Correspondenz" sagte in Bezug auf diesen Bericht, die Berufung der letzten österreichischen Note auf eine vermeintliche bedrohliche Aeußerung des k. preußischen Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck habe sich sofort „al- das Ergebniß einer durchaus mißverständigen Wiedergabe derselben und ihre Deutung al- völlig unberechtigt herausgestellt". Die „Wiener Abendpoft" bemerkt dazu, sie hege die Ueber- zeugung, „daß der kaiserliche Gesandte in Berlin, dessen ruhige und rein objektive Auffassung sich nie verläug- net hat, der Aeußerung des Grafen Bismarck nicht eine der Wahrheit ganz entgegengesetzte Deutung unterlegt haben wird, und daß er vollkommen in der Lage ist, seine Berichterstattung zu vertreten. Der Eindruck, daß jene Aeußerung keinen beruhigenden Charakter hatte, dürfte übrigens nicht blos in Wien, sondern auch an derwärts der herrschende geworden sein." Und vielleicht lasse sich selbst auS dem Umstande, daß Herr v. Bis marck es sür angemessen erachtete, in einer spätern Unterredung mit dem Grafen Karolyi seine Redewen dung zu erläutern, ohne Awang folgern, daß seine ur sprüngliche Interpretation keine völlig unberechtigte war. — Gestern früh gegen 8 Uhr stürzte eine der drei im Bau begriffenen großen Ausstellungshalle» im Annex des Thiergarten«, und zwar die für die Thier- au-stellung bestimmt gewesene, 80 Klaftern lange und 6 Klaftern breite Halle zusammen, wobei mehrte Ar beiter mehr oder weniger gefährlich beschädigt wurden. Das schwere Dach stürzte unter heftigem Krachen, seine schwachen Pfeiler zusammenbrechend, plötzlich bis auf die Erde nieder. Dre Arbeiter retteten sich, so viel dies noch möglich war, durch die Flucht. Ein Zimmergeselle wurde jedoch von der schweren niederstürzenden Last er faßt und unter derselben begraben. Es wurden bereit- gerichtliche Erhebungen gepflogen. Pesth, 16. April. (Boh.) Deputirtensitzung. Karl Zeyk wurde zum zweiten Vicepräsidenten, Franz Oc-vay zum sechsten Schriftführer gewählt. Die Wahl der 15 Siebenbürger für die Siebenundsechzigercom» misston wird in der nächsten Sitzung publicirt werde«. — Magnatensitzung. Nach der Lesung der zweite» Deputirtenadreffe folgt eine längere Rede Bela Wenk- Heim'- für die Annahme derselben. Ohne eine unga rische verantwortliche Regierung sei ein Au-gleich nicht möglich, einer solchen werden sich die Municipien gern fügen, dadurch werde die gegenwärtige unhaltbare Stel lung der Obergespäne aufhören. Joh. ÜSiraky spricht gegen Annahme der Adresse in der vorliegenden Form, er will, daß daS HauS sich derselben nur hinsichtlich der darin enthaltenen Recht-verwahrung anschließt, ohne sich eine darüber hinauSgehrnde Bitte um Restitution anzueignen. Es sprechen noch mehrere Redner für und gegen. Morgen Fortsetzung der Debatte. 17. Jahrhundert, unter diesen das alte Stammbuch des Philipp Waltinger, sodann die Verlaffrnschaftsabhand- lung nach der Gemahlin des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern (Tochter Kaiser Leopold's) mit Randbemer kungen des Kurfürsten und die Genealogie deS Hauses Bayern und der bayerschen Geschlechter mit kostbaren Wappenabbildungen von Freimann v. Randegg. Wie groß die Zahl der entwendeten Autographen ist, läßt sich nicht bestimmen. Sicher ist nur, daß ein Autograph Kaiser Leopold's und ein solcher de- berühmten Natur forschers Schiffermüller (geboren zu Hellmonsödt) ver mißt werden. -s In Wien werden Vorbereitungen zum Bau eines Museum- getroffen. Die bekannten Architekten Theo phil Hansen und Heinrich Ferstel find aufgefordert wor den, hierauf bezügliche Pläne tinzureichen. Für den Bau hat man einen Platz rechts an der Straße vor dem Burgthor in Aussicht genommen. -s- Der vor anderthalb Jahren in den Ruinen de» Pompeju-theater- in Rom aufgefundene vergoldete Herkule» hat in der 8»I» rotonck, deS vatikanischen Museum» seinen Platz erhalten. <» Emil Devrient wird Ende April in Leipzig al- Gast auftreten. 8tter«risch« Ntnißkkit«». Horaz: Auswahl seiner Lyrik. Uebertragen von I. Karsten. Stuttgart, Roth. — Johanne- Kepler, der große Astronom Deutsch land-, in seinem Leben, Wirken und Leiden. Wien, Hartlebrn. — I. G Kohl: Deutsche volk-bilder und Naturanfichten au- dem Harze. Hannover, Rümpler. — A. Th. v. Grimm: Alrrandra Feodorowna, Kai serin von Rußland. Leipzig, Weber — vr. PH Phi lip psoa: Biographische Skizze« Leipzig, Leiner. — L»tz»tg Pfa«: Frei« Studie« Schlußlieferung. St«tt gart, Ebner. — Ferd. Schultz: Demosthenes und di« Redefreiheit im athenischen Staat. Historische Studie. Berlin, Lüderitz. — Moritz Müller: Ein Vortrag über die Vorträge, oder: Wie ist durch da- gesprochen« Wort am besten auf das Volk zu wirken? Leipzig, Waldow. — Prof. Munding: Ueber die Satiren de» Juvenal in religiöser und sittlicher Bedeutung. Tü bingen, Fue». — Karl Fr. PH. v. Martiu»: Akade mische Denkreden. Leipzig, Fleischer. — H. M. Schlet ter e r: Uebersichtliche Darstellung der Geschichte der kirch lichen Dichtung und geistlichen Musik. Nördlingen, Beck. — Franz Pfeiffer: Reisebericht über die in Salzburg und Tirol angestellten Weisthümer-Forschungen. Wien, Gerold. — Prof. vr. Alex. Flegler: Erinnerungen an Ladislau» v. Ezalay und seine Geschichte de» un garischen Reichs. Leipzig, O. Wigand. — Graf Mon- talembert' Geschichte der heil. Elisabeth von Ungarn, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Briren, Ber- lagsanstalt. — vr. Ad. Tobler: Italienische» Lehrbuch für Gymnasien und Realschulen. Solothurn, Jent u. Gaßmann. — Prof. vr. I. C. K. v. Hofmann: Di« heil. Schrift neuen Testament» zusammenhängend unter sucht. Zweiter Theil. Nördlingen, Beck. — vr. A. N. Böhner: KoSmoS, Bibel der Natur. Da» Anziehendste au- dem Gcsammtgebiete der Raturforschung zur Ver anschaulichung der Majestät de- Ewigen in seinen Wer ken. Hannover, Rümpler — Pros. Gustav Schmidt: Ueber die Atomwärme. Wien, Gerold. — W. Köhler: Die mechanische Wärmrtheorie in ihrer Anwendung auf Wafferdampf. Berlin, Calvary. — vr. G. Sidler: Ueber die Wurflinie im leere« Raume. Ber«, Dalp. — E Dühring: Kritische Grundlegung der Volk»« wirthschast-lehre. Berlin, Eichhoff. — Vc F,. Küche«- meister: Mikroskopisch« Kleischscha«. Erste-H«ft DrG- den, Burdach.
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