Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189702171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-17
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
eztra. -Ulnster Inserat«-- derem Laris. »«trag NW«. Kompllzkrte »ilcheint lägllch, mit Ausnahme d«r Son»- und Festtag«, abcndi ttir den fol gend«» Tag. Lrrt» vierteljährlich I M. du Ps«., nionatlich dd Pf«., Linzel-Nrn. d Psg. vestcllungen nehmen alle Post- onstallcn, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Inserat-«» edllhrrnt ——»lnfpaltlg« tkorpu»- Zeile od. deren «-na» »e Inserate nach bepm- ^ezirksaT^ ferner sowie der S. April 18S7 Vormittags 10 Uhr als Anmeldetermiu, der 30. April 1807 Vormittags 10 Uhr als Versteigerullgstermin, Awetngsvevsteigerung. I auf den Namen des vormaligen GastwirthesZHenry William itSiyMtvt, sruyer in Frankenberg, dermalen unbekannten Aufenthaltes eingetragene, d-r Chemnitzer Straße unter Nr. 7 hier gelegene Hausgrundstück, Nr. 499 des Flurbuchs, Nr. 367 des Brandkatasters und Folium 335^ des Grundbuchs für Frankenberg, zur Brandkasse mit 16650 ^ eingeschätzt, 3.4 Ar groß, mit 216 Steneremheilen belegt und geschätzt auf 18500 soll an unterzeichneter GerichtS- st-lle zwangsweise versteigert werden und -s ist der 7. Mai 1807 . Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des BerthelluugSplanes anberaumt worden. Realberechtigten werden aufgefordert, die aus dem Grundstücke lastenden Rückstände an wlederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermme anzumelden. Übersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang- Verhältnisses kann nach dem Anuuldetermine in der Gerichtsschreiberei des unter zeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Frankenberg, am 15. Februar 1897. Königliches Amtsgericht. Ass. lvr. Bähr. Günther, Sekr. IHR»» M »» VFA IM ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu Asem^ erbitten wir bis vormittags 10 Uhr, während kleinere Inserate blS . Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie do« Abdrucks in der bezüglichen Abendnummer nicht Übernehmen. — . - „ Holzversteiaermg,,, auf Plauer Staatsforstr (Parzelle: Z-ifigwald.) Gasthof „zum Waldschlötzchen in H _ 10 Uhr. Dienstag« den 23. Februar 1897, Bormmag 298 weiche Stämme von 10 44 oberstärke, 5 - Klötzer - 16-27 . 88 « Derdstangen « A 44 - 6700 - Reisstangen - o ' 7 im weiche Brennscherte, 9.z- . Brennknüpp'l, 1 - . Teste, 800 Gebund weiches Abraumrristg. 7g, 79, 82. Aorstreutmut rrontaltche Forstrevierverwalniug -pumr Augustusburg, den ^0^ Februar 1897. Seyfert- rvom «etchsmge. Aus der Tagesordnung der 176. Sitzung vom 1b. Februar steht der Militärelat. Die Beratung desselben wird fortgesetzt. Bebel: Wenn wir Mißstände in der Armee zur «spräche bringen, so sehen die Herren auf der Rechten darin nur maßlose Uedertreibungen und Verdächtigungen. Wenn wir in der Presse derartige Dinge besprechen, so beklagen Sie sich erst recht darüber, cntsprechenb der Verachtung, die Sie überhaupt der Presse ent- gegenbrmgen, darum wüsten wir es hier thun. Wäre in der Ar mee alles so zweiselSohne, wie Sie behaupten, dann brauchten Sie doch auch dre Kritik nicht zu scheuen. Für die Behauptung des Kriegsmlnisters betrestend eine Zunahme der Verbrechen und Vergehen in der Armee un Zusammenhänge mit der Ausbreitung der Sozialdemokratie sehlt jeder Beweis. Wenn überhaupt die Verbrechen zugenommen, so liegt das an den ganzen sozialen Verhältnissen, der Schwierigkeit des Erwerbs, der Unmöglichkeit für die mit Arbeit überlasteten Arbeiter, sich mit der Erziehung ihrer Kinder zu beschäsligen. Gerade die Sozialdemokratie ist es, die Liese sozialen Zustände bekämpst. Statistifch steht sest, daß da, wo die Sozialdemokratie am meisten verbreitet ist, die Moral die gesündeste »st, die VerbrecheaSstallstik die relativ günstigsten Zistern aujweist. Was würben die Nationalliberalen sagen, wenn ich be haupten wollte, die große Zahl der schweren Körperverletzungen im linksrheinischen Bayern rühre daher, Laß dort die National- liberalen ihre meisten Anhänger haben, oder wenn ich Aehnliches bezüglich des Zentrums und des übrigen Bayern sagen wollte! Den Grasen Royn, der die Sozialdemokraten am liebsten vom Reichstage auSschkeßen möchte, erinnere ich daran, daß nicht wir, sondern sein Äewaltyerr Fürst Bismarck es war, Ler das allge meine Wahlrecht einführte, weil er sonst sür das Reich nicht ein mal m diorbdeutschland, geschweige denn in Sübbeutjchlaod Sym pathien gesunden hätte. Präsident v. Buol ersucht den Redner, nunmehr mit seinen Betrachtungen allgemeineren Inhalts abzubrechen und mehr zur «edel ^Jch will dem Wunsch« folgen, obwohl die Herren drüben «S waren, die mit so allgemeinen Betrachtungen gegen uns begonnen hatten, nachdem wir led.glich nur b,e Mißbräuche in der Arme« erörtert hatten. Redner empfiehlt sodann der Heeres Wallung, die Taktik des Vertuschens zu verlassen, denn im Volke schüttle man zu den Ableugnungen Ler bestehenden Mißbräuche ja doch nur den Kopf. Bei zwei Selbstmorbjälleu, aus welche der Redner näher eingeht, liege ihm der Beweis vor, daß sie aus Mißhandlungen zurückzusüyren seien. In welcher Weise von den Vorgesetzten im Heere Politik getrieben werde, zeige auch das Beispiel eines Hauptmannes in einem hanseatischen Regiment, der von den Sozialdemokraten als Lumpen gesprochen und h'nzuge- sügt habe: sollte einer von den Kerlen unter Euch sein, so hoffe ich, baß Ihr denselven Abscheu vor ,hm haben werdet wie ich! Welch ein Mißbrauch der Amtsgewalt! In einer Jiistrultions- stunde sei ein Rekrut gefragt worben, was er thue, wenn er Hore, wie ein Zivilist eine Maje>lätsbcleioigung begehe? Auf die Ant wort, er zeige ben Mann an, sei ihm gesagt worden: was? nein, Du ziehst Deine Plempe und schlägst ivm den «Schädel ein! Wei ter unterzieht Redner bas Urteil im Falle Brllsewch und speziell die Begründung der mildernden Umstände einer höchst abfälligen noch hundertmal lieber ein Esel sein, als — eine Hyäne. (Hei- ^'«ebel- 3» suche keine Polemik mit Herm v. Stumm, aber er ist es, der uns stets anrempelt. Redner tritt dann noch dm Aeußeruugell des Grasen Roon und Altgsmimsters m Für das Wort „Autorität, mcht Majorität danke er dem Grafen Roon; so scharf habe sich noch keiner snner Freunde als Gegner des allgemeinen Stimmrechts bekannt. Dann sollte es aber Roon auch für unter seiner Würde halten, sich wählen zu lasten und sich hierher zu stellen. Und die Wähler Les Grafen würde» es Hof- sentlich das nächste Mal sür »nter ihrer Würde halten, ihn wie- derzuwählen. Dem Kriegsminister werde er. Bebel, bezüglich ei niger der von ihm zur Sprache gebrachten Fälle die Zeugen nennen. Ulrich (Soz.-Dem.) bezeichnet das Kantinenweseu als ein Un wesen, welches die kleinen Gewerbetreibenden schwer schädige. Wei ter beschwert sich Redner darüber, wie die Militärärzte ihren Be ruf ausfaßteu. Liu Rekrut habe ein Attest beigebracht, daß er an Gallensteinen leide Trotzdem sei er eing«zogen worden und nicht lange daraus im Lazarett gestorben. Aus seinen Briesen gebe her vor, daß er wegen der ihm gewordenen Behandlung Dienst that, bis er nicht mehr konnte. Kriegsminister v. Goßler: Ich werde die Sache untersuche» lasten und kann nur wieder bedauern, daß hier ein solches Urteil abgegeben wird, ehe die Untersuchung abgeschlossen ist. Hiermit schließt die Debatte. Das Gehalt des preußischen Kriegsministers wird bewilligt, sowie demnächst eine Reihe weiterer Kapitel. Bei dem Kapitel Militär-Geistlichkeit bringt Li»g«nS verschiedene Wünsche vor: würdige Vorbereitung der Vereidigung, konfessionelle Scheidung der Rekruten bei der Ver eidigung, weitere Ausdehnung der Sonntagsheiligung mit Rück sicht auf die katholischen Soldaten rc. Minister v. Goßler antwortet aus verschiedene Fragen Les Vorredners: In bezug auf eine neue Militär-Kirchenordnung ist der Kultusminister zu hören, eine Verschleppung seitens desselben kann ich nicht zugeden. Ein Entwurf ist jebensalls in Ausarbei- Ernennung von katholischen Militäroberpfarrer» n ^ Verhandlungen mit der Kurie eingeleitet, eine °°? "'^erfolgt Bei der Berheiratungsorb- hauptsächlich um da« Versprechen vor der b-nLluna-n A erzogen werden sollen. Auch da ist in Ver- noch au« E d e «urit emgetreten, eine Antwort steht aber Militärjustizverwaltung beschwert sich über einige Kälte von zu hoher m 2m Gegensatz dazu sei in der Regel d'e AAe sür Offiziere eine fchr milde. So habe in Königsberg Notzüchtiqung seines Burschen nur 4 Monate Ein Offizier sei wegen Fahnenflucht zu 4 Monalcu, m Danzig ein Soldat ebenfalls wegen Fahnenflucht z» 4 Jahren verurteilt worden. " " ' ' ' .ruft den Redner dafür zurOrdnung, daß der- felve eine» Offizier mit Namensnennung schwerer sittlicher Ver gehen bezichtigt vabc, ohne dafür einen Beweis zu erbriiiaen 1- m«. uL-mL" Kritik. Angesichts solchen Messens mit zweierlei Maß werde bei der Reform der Militärstrafprozeßordnung scharf aufgepaßt werden müssen. Sich gegen v. Stumm wendend, bemerkt Redner u. a. noch, gerade in den Kreisen, denen derselbe angehvre, werde die sreie Liebe am meisten geübt. Sächsischer Bevollmächtigter Graf Vitzthum v. Eckstädt wider spricht den Behauptungen des Vorredners Bebel mit Bezug aus die sächsische Armee. Die Soldaten würden hier nur gewarnt, sozialdemokratische Gesinnung zu bethätigen. Mit den von Bebel erwähnten Fällen in Ler sächsischen Armee verhalte es sich Loch anders. Kriegsminister v. Goßler sucht an den Ziffern der Bestrafun gen nachzuweisen, daß die Ausbildung der Soldaten doch einige Schwierigkeiten habe. Wenn Bebel die angeblich schlechte Behand lung in der Armee auf das Junkertum zurücksühre, fo übersehe er, daß doch 60—70 Prozent der Offiziere Bürgerliche seien. Das Material über die verschiedenen von Bebel erwähnten Selbstmvrd- sälle würde geprüft werden, wenn Bebel die von ihm verlesenen Briese zur Versügung stelle. Auch bezüglich des Hauptmanns in Altona müsse er Bebel anheimgeben, ihm die Zeugen, die die Be schimpfungen gehört haben wollen, anzugeben. Ja dem zweiten Falle, in Königsberg, scheine die Sache doch anders zu liegen, als Bebel angebe, wie sich aus einer Gerichtsverhandlung ergeben habe. Den Fall Brüsewitz möge man doch endlich in Ruhe las sen. (Rufe links: Nein!) Aus der Begründung Les Urteils er gebe sich jedenfalls, Laß Anlaß zu miloernden Umstänven vorge legen habe. Ueber Lie Frage dec Politik in der Armee wolle er sich nicht nochmals auSlaffen. Sozialdemokratische Politik werde jebensalls in der Armee nicht geduldet werden, und zwar weil die Sozialdemokratie nicht aus dem Boden der Relchgesetzgebung stehe. Graf Roon wiederholt in einer Entgegnung an Bebel, er habe allerdings den Wunsch, die Sozialdemokraten nicht mehr im Reichstage zu sehen. Uever das Wahlrecht wolle er nicht reden, aber als Konservativer, als Freund Ler Autorität, im Gegensätze zur Majorität, könne er das bestehende Reichswahlrecht doch nicht schön nennen. Er selber sei nicht eigentlich ei» Junker, sondern gehöre einer eingewanderten Familie an. Aber sicherlich hätten die Junker durch ihre Anteilnahme an den Kriegen Preußen groß gemacht, mehr als das allgemeine Wahlrecht. Nicht früher wür den diese Reden hier aushvren, als bis die Redner zeugcneidlich vernommen würden, um ihre Gewährsleute zu nennen. Nach einigen unwesentlichen Bemerkungen Haffes sucht v. Stumm nachzuweisen, daß die Sozialdemokratie den Mein eid zulaffe, wenn auch nicht gerade verherrliche. Ec müsse dabei sich auch gegen Herrn Stöcker wenden, der im preußischen Abge- ordnelenhaufe ihn in der Angelegenheit Lcckert-Lützow fortgesetzt zu verleumden sortsahre. Auch die Behauptung, daß er sich durch Leckert Zeitungsausschnitte gegen Stöcker habe sammeln lassen, sei eine neue Verleumdung, eine Verbreitung bewußter Unwahrheit. Was die sreie Liebe anlange, so stoßen Lie Konservativen die Un sittlichen aus ihrer Mitte aus, während die sozialdemokratisch« Partei die Unstttlichkeit verteidige. Bebel habe ihm schon früher einmal Blödsinn, heute Unzurechnungsfähigkeit nachgesagt. Ich würde, so schließt Redner, mich nicht wundern, wenn Bebel mir, ebenso wie dem Hauptmann, einen Esel zuriese. Es ist nicht ge rade schön, ein Esel zu sein, aber ich bekenne offen, ich will doch
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview