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Dresdner Nachrichten : 03.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189304036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-03
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1893
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r. terbotvoi«. O»IL<ift«v«rki>r. vörieubkriea. yrruideniisle v«ti>»»acl>u>>r rikrtkijähiuch M r bo. durch die Po» »X. L.,d. >m Nuolaui» »njt e»tlvrcchr»d<»> st>vttcuichl»^. »zwatiin« von «»Ii,„l»oul»vll: Murirnllr MV Vorm » auln Nailun. üoiinlaq« v Bonn, ll -1UnrÄmaoo. A» dttulladl: Är «lulleui. » nur a» Wochtnlautn bi! z Nl>r Nach»nltallo. P>e lsvailiae Ärnndzei r 1«>I«ia>ir» siidkiil is Pia. iurAson- laao o>« nach Milaar» « P>a, Unttrm Llrich cEiuacl.l ücile «o P>a Aakündiaunatn aul !>er Pnvancilk - Seile 20 Pi,. Lulwartiae Aunnaie »ur aegen Borauodcraiiluna. Unkündi^iun^k» ileinue» «nnimtllche lur"Äuch,adc e>oa>la»k>ler Lchrlit- tlückr keine Lerlnndlichleil L»rnlpro«t»li»U« Uv- 1>. 38. Iahrflanq. «ufl. 56,000 Stück. ZpoeialitTkk: vedl88V 0lMS KSUWSHplsttell. I'lomblruux« u el«. 1 orro«'!«' Xu'.lliUruux. U>r. li«r»i». LL 11,-lliiiMlr. üii, I. (IHu Uor irotnNur.ldlr.'dÄt,«). Illix« kätitkli lloNistdriUdt. vvrw. Lüu»r6 LuUl Medter ^ I t >»» » r Ir 1 Lek« ävr t-ivvstr«»« >. »iw tiiwnriiclie ru ill>r>n Ureikea. Dresden, 1803. kram klUnay 8 kM rveckil vcteckr I,sck U M L»kl> L vrs ssl^n vLrälusn, nsuosto 8aekoo, xrv88to ^U8N!»I,I, 2» billixktsn kreisen. ? llartniis, vWr- i:r ^iiniaiitt i r. -Mg LNLdVN-LllLÜKV. z Out» Flwfttliiun^. Ullli^ke l'rewv. I kricueN8tra88« niuk Kd. I FdI»FK>«ßlD>«z»»D Ikejle Ullrkej voll llöinr. ILsysr in Wikiililili. von Dnäsrü stets ASM Aönonunsn. Itxl. Httkrlp«tdvI(C, L^V!VR)i RU» »RU i Msche 1 Mir M lnisoelvollen. z'ronll'lcr ^ersimöl nnch nnswörls. o. «rw. »tlior. ASH §pit0^' Drahtnachrichten. ^ernschieiv- nnd Aerniprech-Vertchte. Berlin. Das „Berliiie, Tageblatt" hat die nugeblichc Er- siiidung eines sogenannten Schießölkü als Aprilicherz vecwerthct. Wie». Die .Wiener Zeitung" meldet, daß die Gcheinnäthe Sinolka und Graf Friedrich Karl Kindl» auf Lebenszeit in daS Herrenhaus berusen sind. Ba»iS. Olach weitere» Nachrichten aus MauiUa sind bei der bereits gemeldeten Feuersk» unst 5 Eingeborene um S Leben gekommen und 28 schwer »erlebt. Nancy. Heute Nacht fand eine blutige Schlägerei zwischen sranzvsischen und italienischen Grubenarbeitern statt, wobei ei» srnnzösischer Arbeiter durch Messerstiche grtödtet ward Die Haupte rädelMhrrr, die Italiener Gebrüder Enstagni. wurden veihastet und die Gendarmerie verstärkt. Die Bevblkcrung brsindet sich in grober Auslegung. London. Nach einer Meldung des .Neuter'schen Bureaus" aus Mexiko wurde» die Kammern gester» mit einer Botschaft des Präsidenten Diaz crbssnet. In der Botschaft werden Ersvaruisse im Staatshaushalt im Betrage von !! Millionen Pesos ange kündigt: ferner wird als wahrscheinlich hingestellt, daß Tank dem Erträgnisse der neuen Stenern daS Budget Gleichgewicht berge- stellt werde. Lissabon Tas sogenannte Kleine Theater und mehrere benachbarte Gebäude wurden heute durch eine Heucrsbrunsr j„ Aiche gelegt Berluste au Menschenleben sind nicht zu beklage». Ter materielle Schaden ist bedeutend. »t« w . ?> nrr. I, Avril. Waurenbcricht. Baumwolle ln New Port —. So. in New Lilcaiw LMiuoll loco io.su. do. «Nnlie u. BrolderS» il 10. ..ucker iv»>r >>„!,- Nu.-..s-/„. Mai» ,Newi »er Avril ver Main«, l er .lull 48",. Nollier Winlerwelzen loco 7S'>. Äallee Uta.. Nr. ?. Mclü .lrior!-» 2.4» Gelrcwei'rachl I. Uuv'er II.ÜS. NolUcr Weilen ver All» ?«>.., ver Mai ver ignti 7L>.. ver Anallil 77V». llatk« Ar. 7 Io» -r.l. vor Avr» -. ver Juni —. Hosnachrichten, ^eitbetrachtnngen eines Unbesangcnen. Wolilsahrtspolizeidienststelle. BezirkSnus'chus;sib»ng. Kunstvereins-AuösleUung Briefkasten. Polizei für die innere Altstad t. ästli >h er Tbeik. eröffnet worden. Dir Leitung derselben hat der Bezirksinspektor ^raiienstei», Montag, 3. April. ^ertliches und Sächsisches. -- Ihre Maiestüten der König und die Königin, die Prinz Georgachni Hcrrichaslen nnd Ihre König!. Hoheiten Prinz und Priiueh Friedrich August lvohuke» gester» Bvrmillag mil Sr Durchlaucht dem Prinzen Earl von Hoheuzollern dem Gottesdienste in der Kath. Hoskirche bei. bcach Einnahme der von dem Herrn Bischof Tr. Wahl geweihten kalten Ostcrspciscn begaben sich die .vönigl. Majestäten »in 1 Uhr nach Billa Strehlen, waselbst Ihre Majestät die Königin einer grvhen Anzahl von Kindern der Arislolralie die Freude des Oslcrercrsnchens bcreilele. bcach einer Svaziersahrt kehrten die Königl. Majestäten in s Ncüdenzichloh zimict, woselbst nm ll Uhr Fainilicntasel stattsand. — Tie hente slatlfindcndcn grvs,en Nennen werden sich vnrausucbtlich des stärlslen Besuches erfreuen, namenilich da die Königl. Majestäten, sowie die vrinzliche» szamilie» Besuch der Neune» haben ansagen lassen. Tie Königs. SiaatSbalm Iaht von 1,t!0 Uhr an wiederum einegroszeZahl Senderzüge nach dem Nenn- »Iahe verkehren nnd empsiehll er sich, das Encnbahnbillet schon nn Lause deS PormittagS am Bahnhvssichaller zn holen. Pferde bahnen in Verbindung mit Lnintbnslinien werde» ebenfalls ihr Möglichstes tlinn und der schöne Weg durch den Groszen Garten biclet giilcn Spaziergängern die beste »nd billigste Gelegenheit, hcranSzukoniineii. Zur Berpslegung nnd Unterkunft der Znichaner >>l in allen Plätzen in umfassender Weile Sorge getragen worden. — DaS „TreSdncr Journal", das offizielle Srgan der Königs sächsischen Regierung, hat vor Kurzem unter dem Titel „Zeit be 1 rachtungen eines U n b cs au gr » c n " eine Artikel« folge, der wir weitere Verbreitung wünschen möchten, znm Abdruck gebracht. Zwar lehnt das genannte Blatt in: Boraus die An nahme ob, als seien in diesen Betrachtungen die Ansichten der Staatsregieriiiig wiedergegchc»: aber der Umstand, dah dieselben überhaupt Aufnahme in dem vstiziellen Organ sinden konnten, lässt diese Aussätze »och beachienswertbcr erscheinen, als sie cs ohnedies schon sind. Ter„Unhesa»gene" lasst nnn die henligen Zuständei» das folgende Geianmiibiid: „Die chrisiliche Religion ist durch die Ge setzgebung säst schutzlos gemacht und durch das Emporwuchern des Iudeiithnms in schwere Bedrängst; versetzt. Eine znchtlose Presse sucht im Volke, insbesondere i» der Jugend, die letzten Keime der Gottesfurcht, der Achtung vor Gesetz und Obrigkeit, Sinn für Ordnung nnd Recht, die bürgerlichen Tugenden deS Jlcistes, der Sparsamleit nnd Genügsamkeit zu ersticken, reizt dagegen zn U» botmässtgkeil nnd Gcnnsstuchl an. Durch eine schrankenlose Frei zügigkeit, durch die vom Unlclstütznngswohnsitze geförderte Heimalh- losigtcit hat ein grober Thcil der Bevölkerung die Sehhgftigke t verloren »nd ist dcm Landstrcicherlhiiin verfalle» Ter Gemelnde- velbandlstt durch die anS der Freizügigkeit abgeleiteten Satzungen gelöstest und dem Eindringeii schädlicher Elemenle prcisgegeben. Tie allen Ordnungen des GewerbeilandeS. jo wcsenllich snr die Erziehung zu Ehrbarleil und gnlcr Liste und für eine gedeihliche Erwerbsthätiglstl, sind anher Kraft gesetzt durch eine Gleich macherei, die allen Unterschied zwischen Lehrling, Gesellen und Meister ans der Welt schassen möchte: der Mittelstand ist durch >,»gezügelten Wettbewerb in »einem Fostbcsiehcn bedroht. Ein bedenkliches Zuströmen crweibs- und besitzloser Mcnscheninassen »ach den Städten ans der einen und eine die Erwerbslähigkeit hcrabdrüsteiide Entvölkerung des Platten Landes von Arbeits kräfte» ans der anderen Seile , die AnhälMingIinvcihällnisiinnistaer Vermögens»»,sscn in den .Händen weniger gegenüber einer immer bedrohlicher anschweUcndcii Menge von Besitzlosen, die nichts z» gewinnen und z„ verlieren haben, darum zu Allem fähig sind: da zwischen eine Partei, die »ns Zerstörung ber ganzen heutigen Ge sellschaftsordnung ansgrht. den Klnsscnhah nnd die Unzufriedenheit nn'chnrt. und kein Mittel verschmäht, das ihren Zwesten dtenen kann: dem allem gegenüber die Regierungen, die wobl erkennen, was uns noth tlnit und dnrsti wohltbälige Einrichtungen de» sozialen Mststlanden abznhclscn juchen, dabei aber aus Schritt und Tritt bekämpft werden durch cme vom verstockten und veralteten Freisinn angekränkelte Volksvertretung, die überall mitregieren möchte, auch da. wo sie nichts versteht i Regierungen, die an der Ausrechterhaltung der ösiciitsichen Ordnung »nd der Durchführung der bestgemeinte» Absichten durch beengende Vorschriften und kurzsichtigen Frcihcitsdiisel svitivährend gehindert werden, und denen zur Anircchlerhaltung ihres Ansehens nnd zur Abwehr des geblauten Umsturzes fast kein nndeieS Mittel mehr zn Gebote steht, als eine, Gott lei Dank! noch fest in der Treue zu Kaiser, König und Vaterland stehende Armee. Das ist unsere heutige Lage. — Meinen Sie. das; ich z» schwarz gesehen hätte? Wenn Sie mich widerlegen können, will ich es Ihnen danken." — Mit vorgestern ist im Hanse Landhansstrasze v, Hof, Erdgeschoß ^ibtS. eine neue Dienststelle der städtischen Wohlsahrts- welcher bisher bereits ats solcher in der Vorstadt Striesen thatig war. übertragen erhalten. An der Spitze der demselben beigegcbenei, zehn BezirkSansieher steht der Oherausteber Brunn Zn beachte» ist nunmehr, daß die Tbeilniigslinie der beiden Bezirke für die innere Altstadt von der Augusiusbcückc ans üder de» Schlokvlatz, die Angustlisstraszc, den Jüdeichos, die Galerieslratze, den östlichen Theil des Altmartles. den Platz an der Kreuzkirche. die Schnlgasse und die Bictoriastrasze bis zur Waisenhansstraße läuft und das; die ankeren Grenze» derselbe» westlich und östlich von der Maricnstratzc und dem Zwinger, beziehungsweise der Johannes-, Amalieiistratze nnd dem Elbberg, nördlich und südlich dagegen von der Elbe be ziehungsweise der Waisrnhausstrabe, nnd zwar unter Einichlns; aller dieser Straßen, gebildet werde». Tie Leitung der Dienststelle für die innere Altstadt, westlicher Theil, behalt der bisher für beide Bezirke bcdicnstet gewesene BezirkSiniprktor Müller, welchem der Lberanfscher JäHnig beigcgeben ist. Ter Sitz derselben bleibt unverändert im Ltadthnuie an der Kreuzkirche «>, Hof rechis. Die Mannschaft beider Tienstellcn hat nebenbei auch den Leinmmten Wach- nnd Sicherheitsdienst :c. je in dem betreffenden rstadlhanse mit zu verrichte». Im Allstädtcr Nachhause bleibt wie bisher auch ferner die mit einem Oberausselier nnd süni Ausichern besetzte Wachtdicnstslellc der WohlicchrtSpolizei sortbestchen. An die Stelle des Inspektor Francnslci» in der Vorstadt Striesen ist der BezirkS- iwpcllor Btiihmc. welchem bisher die Ticnstslellc in der Vorstadt Strehlen unterstellt war, gekommen. Die letztere ist vorläufig ein- gezogen nnd mit der für die Sndvokstadt vorhandenen verbunden worden. Dieselbe, welcher Bezirtsinipellor Brasch beziehungsweise Oberansseher Dutzscbkc vorilehe», befindet sich jetzt noch Winckcl- mamistraßc 1!) im Eidgeschoß, wird aber in nicht ferner Zeit nach der Rabcncistraße, also in die Mitte beider Bezirlc. verlegt werden. — Zur Feier des Ge b n r ls l a g s s e st e s des Fürsten B ! S - ni a r ck land am Sonnabend im.Hotel Stadt Gotha ei» Diner linkt, veranstaltet von den Mitgliedern des Komitees, welches nm Mitt woch im Gewerliehauic großen FestkvmmcrS veranstaltcl. Tie .Hauptansprachc anr das Woöl des eisernen Kanzlers hielt in bc geisterte» und begeisternden Worten Herr Tr Vogel ^ er »ries ihn vor Allem als den Mann, der u»S erst das Recht gav, nationales .Hochgefühl ,u hegen. .Herr.Hauptmann Engen Friese und Herr Oberlehrer Dr. Maay- feierten den grellen Kanzler in gebundener Rede unter lebhaftem Beifall der zahlreich Versammelten. — Mit dem dieser Tage verstorbenen K7 Jahre allen Eon reklor einer. Earl Lcberccht W irtich . Ritter deS Königl. süchs. AlbrcchlöordenS, ist eine verdienstliche Persönlichkeit a»S dem Leben geschieden. Still, treu »nd gewissenhaft ging er seiner Pflicht nach und Tausende seiner Schüler, vor allen die der ictzigen Drei königsschule. dem alten Ncalgvmnasium zu Dresden-Neustadt, wissen seinen Ernst seinen echt theologische» Sinn neben seinem lenntnißreichen Geiste und seiner Lelngabc noch über daS Grab hinaus zu schätze». Unter seiner Leitung zog am 1t. Juli INI der SchiilcicötuS ans dem Gebäude der alten Schule, .Haupt straße 1. nach deni vormals Schöiibera'lchen Hanse an der Kirche, »nd bezog mit den Schülern am «i. November 1851 das neue Rcalschnlgebäiide an der Kvnigstrnßc. Er sah 1851/52 den Abbruch der alten Bürgerschule ausstlliren nnd an deren Stelle das Hotel zum Kronprinzen entstehen Mit am 28. Srvkembcr beging er sein 25jährigcs. Jubiläum an der Neustädter Realschule und 1875 trat er, nachdem er noch 1871 dasselbe Jubiläum als Eonrektor begangen, in de» wohlverdienten Ruhestand Tic Bestattung er folgte gestern Mittag ans dem Johannessrledhofe in Tolkewitz. — Die bisher durch die Verwaltung des Königl. Großen Gartens im Innern desselben treu gewahrte Vornehmheit der Ver kehrswege. Blnmenanlagen »nd Bewirthnngsstältcn scheint in nenercr Zeit durch die U m gebnng etwas in den Schntten gestellt zu werden. So hat sich den» seit wenigen Tagen am Hanptcingange von der Stadt aus in der Nähe der schönen Mannorvascn eine Backwnaren- nnd Wasselbnde n In Wiener Wurstelprater etablirt, ein langer grüner Wagen mit einem daneben befindlichen Lein- wandzelt. ein gemütblicheS Vogelwiesen-Idyll, welches zur sonstigen seinen Ausstattung des Königl. Großen Gartens paßt wie ohnge- fähr eine Kaffee nnd Warmbicrbude zum Easo König. Der gegen- .Heiren noch eine» Schritt zurück, während die hantirenden Leute laut »»flachten. Tie große Kiste enthielt thallächlich nichts als Dr. G 'S alte» Regenschirm. — aber ansgeipannl. während das Nachthemd vom Deckel gespenstisch in daS Dunkel üerabhing. Tara» war ein Blatt Papier heiestigl, woraus Folgendes gc'chrie ben stand: „So ehrt zum ersten April seines allen Freundes und Mitiachscn telegraphisch verlangtes. ehrwürdiges Paraplue. das er in Begleitung der anderen Ncliauic nm Zeit zn waren so absendet, wie er s Vorsand . . " Unterzeichnet war der Name des bekannten Wiener Burgibeatn-Komikerd Thiemig. Tr. G. erhielt selbstverständlich seinen Regenschirm linliesihädigl und unverzollt ringchändigt. — Die mit Genehmignng des Königs. Ministeriums des Innern im vorigen Jahre in Schandau siatigcsnndenc K u »st - und G e w er b c-A u Sst e l l u n gS»L o t t cri e ergab einen Reingewinn von 5000 Mk. Von dieser Summe wurden 1000 Mk. den Bestimmungen gemäß an de» Kirchen Vorstand von Schandau zur Anlage einer Kirchenheizung und 1000 Mk. zu einer wohl- thätigcn Stiftung an den Stadtrath von Schandau vom AuS- slelliings-Koinitee überwiesen. — Der am Lstersonnabend, den 1. April Nachmittags 5 Uhr 5 Mi», von Dresden-Altstadt über Röderan nach Berlin nbgelasscne Sonderzug zn ermäßigten Fahrpreisen hatte sich einer sehr lebhaften Brtheilignng z» erfreuen und beförderte nahe zu 500 Personen nach der Rcichshauptstadt. — AIS Vermächtnis; des am 10. Dezember in Berlin verstorbenen SanitälsrathS Dr. Epstein ist auch der Kindcrheilanslall der Be trag von loOO Mk. übergeben worden. — Vorgestern Abend in der 8. Stunde stürzte in dem Hofe eines Grundstücks der inneren Stadt ein Pferd in eine eben ge räumte Düngergrube. Alle Bemühungen, das Thier wieder her- aiiSzmchasscn. wäre» cnolglos iind so ninßle das bekannte Mädchen für Alles, ilwere Feuerwehr, schließlich antrete», der cS auch bald glückte, den Gaul an s Tageslicht zn bringen. Derselbe war ganz unverletzt. In diesen Tagen wurden aus einer Privatwohnung auf der Löbanerstraßc eine Anzahl lckiwarzc Daincnkleidcr im Werihc von ca. 150 Mk., darunter 1 AtlaSlleid. 1 sogen. Prinzeß-Robe, 1 Sainmctnlnhaiig :c,. aus einem Kleiderschrnnke verdachllos g e - stvhlen. Der »»bekannte Dieb ist von dem Balkon her in die Wohinmg cingcstirgen und hat sich auch ans demselben Wege wieder cnlicnit. überstellende schöne Psund sche Milch Pavillon hat in dieser weit hindnstenden Feldbüclerei niit Zigeunerwagen ein gerade nicht beneidenswerthes viki-n-vis gefunden. — Eine praktische Nutzanwendung der wirklich höchst sehens- werthcn Ka n i n che nnn-sic ll il» g i», Zoologischen Garten zeitig im Wagen und ans dem Verdeck, aus Hinterperron nnd Vor ll.c - j dcrperron die männlichen Hände nach den Westentasch — In der Nacht znm Eharsreitag wurde in Dessau in der 5 Wohnung eines prnsionirtcn Beamten ein bedeutender Dieb- ^ stahl an Wcrlhpapicrcn verübt. Einen Theil der gestohlenen " Es'eklen sand nian am folgenden Morgen in der Nähe wieder, cs ^ fehlen jedoch noch für ca. 11,000 Mk , darunter 1 anbaltischcr » Landrcntenbries ilber 1500 Mk., mehrere bergt, über 300 Mk.. eine A, Anzahl iprozenligc Preußische Boden Kreditalticn a 300 Mk., » einige Hypothekenbriefe der pommerischen Hypotheken-Aktienbank, ^ ! preußische 3'r>-und-tprozenkigc Konsols zn 1'iOO Mk. und 300 Mk. w. ^ — Rath nnd Stadtverordneten zu Ebemnitz sandten an ' ! den Fürsten B i S m a r ck solgendeS Glückwimschtelegramm: „Ew. ^ Durchlaucht bringen die städtischen Kollegien in Vertretung der »M Stadt Chemnitz an Ihrem heutigen Geburtstage in schuldiger . Dankbarkeit stir die unvergeßlichen Verdienste, welche sich E.w Durchlaucht nm die Einigung Deutschlands erworben haben, herz lichen Gruß und ehrerbietigen Glückwunsch." — lieber die M i t t e rn a ch t sst n n d e znm 1. April schreibt die „Nat.-Ztg.": In dem Picrdebahnwagen, welcher hente früh, wie an jedem anderen Morgen von Srhvncberg aus nach dem Alcxandcrplatz fuhr, ereignete sich etwas EigcnlhümlicheS. Es ist ein Toppclwagen und er hal immer volle Fracht. An scdcr der zahlreichen Haltestellen nimmt er neue Passagiere ans, bis er io voll ist, daß er die Nebcrzähligen nbweiscn muß. Tie Fahrt ist eine lange und die Gäste sind darauf eingeübt, sich die Zeit zu vertreiben. Tic Männer falten die Zeitungen nnseinander, die Mädchen verschlingen noch einige Kavucl Roman, die Schuljungen repeiiren die Vokabeln. Jeder beschäftigt sich, so gut er kann nnd oft gleicht der Wagen einem rollenden Lcsctäbinet. So war's auch auch heute. Aber als der Schaffner ansrief: Lützossmaßr. mit dem scharfen fs. das nun einmal eine berechtigte Besonderheit der Pferdcbnhnschassncr zu sei» icheint, klappten säst a tempo die Zeitungen, die Romane und die Vvkabelbüchcr zusammen, Packctc. die in den .Händen gehalten wurden, fanden auf den Sitzen Unter kommen, und als der Wagen ans die Brücke rollte, griffen gleich- liesert die Restanralionsküchc dieses Etablissements: die Spe karte führt lauter Gerichte von Kaninchen. Es giebk eine Kaniiichensnppe, Psesser und Fncasiee von Kaninchen, gebackene und gebratene Kaninchen, auch kalten Kaniiichcnbrateii. Die Preise stellen sich dabei um 10—25 Psg. billiger als bei Kälb- odcr Rindfleisch. Alle Speisen waren vom besten Wohlgeschmacks das Weichliche nnd Süßliche, das man sonst am Kaiiinchensleischc tadelt, war bei der Art der Zubereitung voosiändig vermieden. Es ist wirtlich ein nnhallbares Voriirtheil der Tenlsckcil, das sie vom Genüsse des Kaninchcnslciiches avhält. ES wlltc sich i» Dresden eine Zucht Hilden, welche diese wohlschmeckende »nd billige Volks- nohrung ninsscnhnjt rinsührtc. — Post-Sekretäre für unsere afrikanischen Kolonieen werden von der Reichspostverwaitimg gesucht. Mittels Rund schreibens wird anacsragt, ob Geneigtheit zur Uebcrnahme einer Stelle ini deutsch ostailikaliischcn Schutzgebiet gegen ein jährliches Gehalt von 0000 Mk. bei freier Reise vorhanden ist. Die Zahl der Bewerber nm eine solche Stelle soll jedoch sehr gering zein. — Ein Berliner Blatt schreibt: Der sächsische Gymnasiallehrer Tr. F. G.. der nach einigen in Wien verlebten Tagen nach Ber lin gekommen und in einem Hotel der Frirdrichstraße abgestiegen war, erhielt den Besuch eines ihm unbekannten Mannes. der »ch sehr angelegentlich darnach erkundigte, ob der .Herr Toctor keine Sendung aus der österreichischen Hauptstadt erwarte. Allerdings erwartete Dr. G. seinen Ne gen schirm, den er bei seinem Wiener Freunde zmückgclasscn . . . Der Unbekannte ersuchte Hrn. Dr. G.. ihm ans s Zollamt zur Empfangnahme des „merkwürdigen" Frachtstückes z» folgen und gab sich zugleich als Inslizbeamter zu erkennen. Dr. G. blieb nichts übrig, als der Einladung ohne Zögern Folge zn leiste», cinigennaßen beunruhigt, was in aller Welt die Berliner Polizei mit seinem alten Schirm z» schassen habe. Ans dem Zollamtr wurde Dr. G. zu einer abseits stehen de», mächtigen Holzkistc geführt, welche als „Eilgut" in Berlin angckommen war und den Vermerk: „Vorsicht!" trug, einer Be zeichnung, der die Beamten dadurch Rechnung trugen, daß sie sich in respektvoller Entfernung von der aufsallend großen Kiste nuf- stellten. die nach Angabe der Zoll-Declaration nichts enthalten sollte als einen — gebrauchten Regenschirm nnd ein - Nacht hemd. Als der Deckel krachend in die Höhe ging, wichen die crperron die männlichen Hände nach den Westentaschen, während die weiblichen an den Taillcnknöpsen berumncslcltcn, um don die Uhren ans ihrem warmen Versteck beranSzuholen. Tenn jenseits der Brücke steht die erste Uraniosäule, und an ihr vollzogen die von Weiten kommenden Passanten ihre Anpassung an die mittel europäische Zeit. ES war ein allgemeiner Aufstand. In der Hast, mit welcher alle Passagiere nach der einen Seite drängten, war den meisten die Verlegenheit deS Studenten entgangen, welcher die allgemeine Bewegung mitgemacht und anS seiner Westentasche an der Uhrlettc einen Hausschlüssel gezogen hatte In jedem Pferde- bnhnwage», in jedem Omnibusse nnd in jeder Troschle wiederholte sich derselbe Vorgang. Wer zu Fuß ging, blieb stehen. Die Nor mal Uhren nnd die Uraniasäulen sind, so lange sie ezistircn, nicht io viel zn Ralhe gezogen worden, wie heute. Es war eine seltene Uebcrcinstimmnng der Meinungen vorhanden Aber wenn d>c Hnnderttansendc der vorausgeeilten Zeit in aller Gemüihsruhc am Morgen nach>etztcn. in der Mitternachlstunde gab es doch ein seltsam und gehculinißvolles Treiben. Von der Sternwarte ans durchzuckte cs den Leib der Stadt. Tics unter der Erde zitterte und vibrtrte cs in den stählernen und kupfernen Sehnen und Muskel». Noch oben ans den Thürmen kletterte es gespenstisch aus nnd ab. ans hohen Leitern klomm cs bis unter die Dächer öffentlicher Gebäude. -Nach nnd nach schwenkte Alles ein. was Anspruch aus offizielle Beachtung nnd ans die Ncputation der Zuverlässigleit erhebt: die Uhren der Stadt nnd der Urania, die Bahnuhren nnd die Uhren in den Gerichten, die Uhren in den Postgebänden nnd in den Polszeibiircaiis. Die Schnlnhren hatten cs nicht >o eilig, denn auch sic habe» Ferien. Older mit dieser Ausnahme blieb keine öffentliche Uhr zurück. Das die „Fexe" noch nicht anSgeslorbkii sind, bewiesen bei zahlreichen Zeugen, die es sich nicht nehmen lassen wollten, den Moment mit heranzn- wachen, an weichein der Meridian von Stargard ans dcm Schein leben ans dcm Papier in seine lebendige Thäligkcu eintrcten würde. Und manches Hurrab ist erklungen, als der Zeiger mi! einem Rucke lim seine sechs Minuten nnd die obligntcn Sekunden vor rückte. „Nun soll mein Alter mir noch einmal sagen", rief ein lustiger Bruder Studio, „daß cs i» meinem Leben keine stmf Minute» giebt. in denen ich keine Dummheit machte", und die Anderen meinten, „daramhin müßten sic noch einmal in>z>Wir!h-- 2 ^ e-r 2 2. r* SV 4L S r
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