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Weißeritz-Zeitung : 05.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190101057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-05
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.01.1901
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Die „Welßerltz - Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners ¬ tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2ö Psg-, zweimonatlich 8 t Psg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern lv Psg. — Alle Postan stalten, Postboten, smoie die Agenten nehuieil Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung sinven, werden mit 1l) Psg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Psg. Amisökatt für die Königliche Umtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Vermüworllicher Rvdactrur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtfettigem „Jlluftrirten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthschastlicher Monats-Beilage. 67. Jahrgang. Sonnabend, den 5. Januar 1901. Nr. 3. Bekanntmachung. Nachdem die Herren Baumeister Ernst Otto Schmidt, Vorwerksbesitzer Karl Bernhard Jäckel, Seilermeister Ernst Hermann Schmidt und Amtsgerichtssekretär Karl Gustav Schiffner als Stadtverordnete aus die Jahre 1901, 1902 und 1903 wiedergewählt und in ihr Amt heute eingewiesen worden sind, so wird solches hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht. Dippoldiswalde, am 2. Januar 1901. Der Stadtrath. Voigt. Bekanntmachung. Gemäß § 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden alle diejenigen in hiesiger Stadt dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen, welche im Jahre 1881 geboren, sowie den früheren Altersklassen angehören, bezüglich welcher eine entgültige Entscheidung über ihre Dienstverpflichtung durch die Ersatzbehörde noch nicht erfolgt ist, hierdurch aufgefordert, sich in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1901 behufs Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle auf hiesiger Rathserpedition persönlich anzumelden. Auswärts Geborene haben hierbei den Geburtsschein, zurückgestellte Militär pflichtige jedoch den früher erhaltenen Loosungsschein vorzulegen. In hiesiger Stadt dauernd aufhältliche Militärpflichtige, welche in dem obigen Zeiträume abwesend sein sollten, sind innerhalb der gesetzten Anmeldefrist durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren anzumelden. Militärpflichtige, welche im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthaltsort wechseln, haben sich sowohl beim Abgang behufs Berichtigung der Stammrolle ab- als auch innerhalb dreier Tage in dem neuen Orte zur Stammrolle wieder anzumelden. Die Nichtbeachtung der in Obigem enthaltenen Borschristen wird mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mark ev. entsprechender Haststrafe geahndet. Dippoldiswalde, am 31. Dezember 1900. Der Stadtrath. Voigt, Bürgermeister. Nachbestellungen Ms die „Weiheritz-Zeitung" für das 1. Quartal werden jederzeit noch von allen Postämtern, Brief trägern, sowie von der Verlagserpedition in Dippoldiswalde angenommen. Der Abonnementspreis beträgt nur! M.25Ps. Die chinesische Fräste im neuen Jahre. Das noch immer in der hohen Politik vorherrschende chinesische Problem hat just zum Jahreswechsel durch die Meldung, der Kaiser Kwangsü habe den chinesischen Friedensunterhändlern Prinz Tsching und Li-Hung-Tschang anbefohlen, die in der gemeinsamen Note der Mächte enthaltenen Friedensbedingungen anzunehmen und zu unterzeichnen, äußerlich wenigstens eine ziemlich uner wartete Wendung zum Besseren genommen. Denn nach der ganzen bisherigen Haltung des chinesischen Hofes mußte damit gerechnet werden, daß der Chinesenkaiser und seine gegenwärtigen Berather versuchen würden, ihre Stellungnahme zu den Friedensbedingungen der Mächte zu verschleiern und zu verschleppen, jedenfalls aber von denselben soviel wie nur möglich herunterzuhandeln. Noch in den letzten Tagen des alten Jahres hatte es ja auch geheißen, der Hof von Singanfu beanstande Verschiedenes in den Festsetzungen der ihm übermittelten gemeinsamen Note der Pekinger Gesandten, wie die Schleifung der Takuforts, die Haltung ständiger Gesandschaftswachen in Peking und noch anders — und nun sollen die chine sischen Friedensunterhändler plötzlich ermächtigt worden sein, die Bedingungen der Mächte anzunehmen! Angeb lich sind die Herren Prinz Tsching und Li-Hung-Tschang selber aufs Aeußerste erstaunt über den ihnen gewordenen Auftrag gewesen, und das nämliche Erstaunen soll der chinesische Gesandte in Washington, Wutingfang, bekundet haben. Vielleicht ist aber überhaupt die ganze Meldung von dem überraschenden Entgegenkommen des Kaisers Kwangsü sozusagen nur im chinesischen Sinne zu ver stehen, etwa dahin, wie dies der Gesandte Wutingfang auffaßt, nämlich, daß Prinz Tsching und Li-Lung-Tschang keineswegs die von der anderen Seite gestellten Friedens bedingungen sofort unterzeichnen, sondern vielmehr über die Einzelheiten derselben mit den fremden Gesandten freundschaftlich unterhandeln sollen. Hieran dürfte auch kaum etwas durch die weitere Pekinger Mittheilung ge ändert werden, Prinz Tsching und Li-Hung-Tschang hätten im Namen Chinas die diesen! auferlegten Bedingungen wirklich ausgenommen und bäten die fremden Gesandten um eine Zusammenkunft. Denn höchstwahrscheinlich haben die chinesischen Bevollmächtigten der gen,einsamen Note der Mächte nur proforma zugestimmt, mit dem Hinter gedanken, bei den eigentlichen Verhandlungen über die einzelnen Punkte der Friedensbedingungen noch möglichst Günstiges für China herauszuschlagen, so daß sich die Pekinger Friedensverhandlungen vielleicht noch geraume Zeit hinziehcn dürsten. Ueberhaupt giebt es noch manche „Wenn" Und „Wer" bei diesem mit Beginne des neuen Jahres eingetretcnen anderweitigen Stadium der chine sischen Frage, so erfreulich dasselbe auch an sich ist- Vor erst bleibt abzuwarten, ob die persönliche Macht des Kaisers Kwangsü in der That so weit reicht, um seinen friedeheischenden Anweisungen an die chinesischen Unter händler den nöthigen Nachdruck zu verleihen; bis jetzt galt ja der Kaiser Kwangsü nur als eine Puppe in den Händen der fremdenfeindlichen Kaiserin-Wittwe Tsü-ßi und der ihr ergebenen Hofclique. Auch bedarf es noch der Aufklärung, was es eigentlich mit der angeblichen ge heimen Ernennung eines neuen chinesischen Kaisers, Namens Tungheu, seitens der Kaiserin-Wittwe auf sich hat; es kann nur dringeud gewünscht werden, daß sich dieses Gerücht als unbegründet erweisen möge. Auch berührt es einigermaßen seltsam, daß Kaiser Kwangsü in seinem jüngsten Edikt von den Mächten die Einstellung der Feind seligkeiten verlangt hat, während noch nichts darüber ver lautet, daß vom Hofe von Singanfu die chinesischen Truppenkommandanten und Borerführer angewiesen worden seien, auch ihrerseits die Feindseligkeiten einzustellen. Kommen doch gerade jetzt aus Peking wieder Meldungen über Ansammlungen neuer Borerhaufen in der Umgegend der chinesischen Hauptstadt und an der Eisenbahnlinie Peking-Poatingfu, sowie von einer Bedrohung des fran zösischen Obersten Guillot mit 500 Mann bei Sching- tingfu durch mehrere tausend Mann regulärer chinesischer Truppen. Es kann sich also leicht ereignen, daß bald hier, bald dort neue Zusammenstöße zwischen den Streit kräften der Verbündeten und den chinesischen Truppen und Vorern stattfinden, indeß Prinz Tsching und Li- Hung-Tschang mit den fremden Gesandten in Peking in aller Form verhandeln — das wäre aber doch ein ganz haltloser Zustand der Dinge! Lotales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am vergangenen Mittwoch fand die Neueinweisung der ausscheidenden und fast einstimmig wieder gewählten Stadtverordneten, der Herren Baumeister Schmidt, Vorwerksbesitzer Jäckel, Seilermstr. Schmidt und A.-G.-Sckr. Schiffner durch Herrn Bürgermeister Voigt statt. Im Anschlusse daran gab der letztere eine kurze Uebersicht über die Entwickelung unseres Gemeinwesen im abgelaufcncn Jahre, die eine durchaus gesunde und lebens volle gewesen ist. Die traditionelle „gelbe Suppe" vereinte sodann die Mitglieder beider Kollegien zu längerem löblichen Thun. — Eine gefürchtete Kinderkrankheit hat wieder ihren Einzug in die Stadt gehalten und leider auch schon ihre Opfer gefordert, nämlich die Diphtherie. Den Eltern ist darum Vorsicht zu empfehlen, und es erscheint an gebracht, ihr Augenmerk auf die Anzeichen und Art der Krankheit hinzulenken. Diphtherie — abgeleitet von dem griechischen Worte Diphthera, d. i. Häutchen — bringt das Leben der Erkrankten stets in höchste Gefahr. Auf je 1000 Todesfälle kommen jedes Jahr etwa 40 solche an Diphtherie. Gewöhnlich macht sich der Beginn der Erkrankung durch Fieber und Halsschmerzen bemerklich; die Mandeln zeigen sich geröthet und angeschwollen und sind mit grauweißen Flecken bedeckt, die sich rasch ver größern und über die Nachenwände verbreiten. Deshalb ist es erforderlich, jedem Kinde, das über Schmerzen im Gaumen klagt, in den Hals zu sehen. Die Aussichten auf Heilung sind meist sehr gering; der Tod tritt oft sehr rasch infolge Herzschwäche oder Erstickung ein. Doch ist durch frühzeitiges Eingreifen von ärztlicher Seite die Ge fahr schon in vielen Fällen beseitigt morden. Gegen wärtig bekämpft man die Krankheit durch Anwendung eines von Behring im Jahre 1894 eingeführten Heil serums. Darunter ist das Blutwasser von Pferden zu verstehen, die durch ein gewisses Vehandlungsverfahreü eine solche Widerstandskraft gegen die Erkrankung an Diphtherie gewonnen haben. Man hat die untrügliche Wahrnehmung gemacht, daß die Einverleibung des von solchen Thieren gewonnenen Serums gegen die Krankheit unempfänglich macht jund auch bei bereits eingetretener Erkrankung Heilung schafft. Bei der Gefährlichkeit der in Rede stehenden Krankheit muß ganz besonders davor gewarnt werden, die Heilung durch allerlei von nicht sachverständigen Leuten angepriesenen Eeheimmitteln er zielen zu wollen, denn der erhoffte Erfolg bleibt in der Siegel aus und die rechtzeitige Zuziehung eines Arztes wird dabei versäumt. Die Ansteckungsfähigkeit der Diph therie ist sehr groß. In der Mundflüjsigkeit und dein Nasenschleim der Kranken sind ihre Keime enthalten und haften mit eingetrocknetem Auswurf lange Zeit in den Wohnräumen, in Wäsche und Eebrauchsgegenständen. Zur Verhinderung der Verbreitung der Krankheit sind darum entsprechende Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Den Geschwistern der Erkrankten ist der Schulbesuch nicht ge stattet. — Im Monat Dezember v. I. sind in hiesiger Stadt 57 Hotel- und 270 Herbergsfremde über Nacht ge blieben. — Ein Einfrieren von Wasserleitungsrohren hat in den letzten Nächten stattgefunden. Die Hausbesitzer werden aus diesem Grunde gut thun, wenn sie täglich beizeiten die Leitungshähne abstellen und dafür sorgen, daß die Leitungsrohre während der Nacht leer stehen. Natürlich müssen die Miether vorher von dem Abstellen der Leitung benachrichtigt werden, damit sie sich zuvor noch den nöthigen Wasserbedarf reservieren können. Durch das Einfrieren des Wassers in den Leitungsrohren kann unter Umständen ein erheblicher Schaden — event. durch Platzen der Rohre und Ueberschwemmung der Räume — an gerichtet werden, der durch entsprechende Vorkehrungen leicht vermieden werden kann. — Dem Verwalter des Wendischcarsdorfer Forst reviers, Forstmeister von Zehmen, ist die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand genehmigt worden. — Geschäftsbericht des Aorschußvereins für Monat Dezember. Einnahme: 1708 M. Geschäftsantheile, 88 Mark 80 Pf. Eintrittsgelder, 9961 Spareinlage, 15 200 Mark zurückgen. Einlagen von der Bank, 1090 M. 39 Pf. Effekten-Zinsen, 17 733 M. Vorschüsse, 429 M. Provision. 1065 M. Zinsen. Ausgabe: 18 841 M. ausgeliehene Vorschüsse, 461 M. Hausgrundstück-Conto, 254 M. an den Rcservcfond, 17292 M. Spareinlage zurück, 324 M. Geschäftsantheile und Dividende», 357 M. 85 Pf. Regie aufwand und Steuern. — Gemäß tz 14 des Gesetzes, die staatliche Schlacht viehversicherung betreffend, von« 2. Juni 1898 sind von dem Verwaltungsausschusse derAnstalt für staatliche Schlacht viehversicherung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1901 die der Ermittelung der Entschädigungen nach 8 2 das angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleischgattungen für je 50 Kilogramm Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden:
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