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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190503154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050315
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-15
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.03.1905
- Autor
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DlWKMMtMLM crsr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sik WM, Mit. VtliM. M«s, St. Witi, KmiiWit, Rmn«, ItNirskl, LMnwbrs. MsnSt.M«s, SlZM St. Meli, StiiWbrs, Ami, RÄenilseii, LMM ni MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadlrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk - 55. Jahrgang — Rr. 62 *--->««» -x*»». Mittwoch, den 15. März 1905. Nnzelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen nutzer der Erpedition in Lichtenstein, Zwickauerstratze 397, alle Kaiserlichen Postanstatten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Anserate werden die fünsgespaltene Erunt^eile mtt 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Tell tostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Inseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. LMMiM ul WtmMel. Im Reichstage wurde gestern der Etat des Reichsamtes des Innern weiterberaten. Beim Kapitel Reichsgesundheitsamt empfiehlt Abg. Baumann (Zentr) eine von ihm beantragte Re- so l u t i o n , die Regierung zu ersuchen, dem Reichs tag tunlichst bald einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Beaufsichtiguugdes Verkehrs mitNahrungs- und Genußmitteln, so wie deren Durchführung durch die Landesbehörde einheitlich regele. Redner exemplifiziert dabei be sonders auf die Weinfälschungen. — Abg. Schellhorn (nat.-lib.) empfiehlt den Antrag. Die reichsgesetzliche Beaufsichtigung des Verkehrs mit Wein wie überhaupt mit Nahrungs- und Ge nußmitteln sei der allein mögliche Weg, den Natur wein zu schützen. — Abg. Sartorius (sreis. Volksp.) stimmt dem zu, findet aber die Bau- mannschen Schilderungen unserer Weinverhältnisse übertrieben. Baumann habe nur dem Auslande Wassen gegen unseren Wein geliefert. (Sehr richtig!) Uebrigens wolle unser Publikum nun einmal keine sauren Weine, sondern ge zuckerte. Das gänzliche Verbot des Zuckerns der Weine habe die geringen Weine stets unverkäuflich ge macht. Staatssekretär Graf Posadowsky glaubt, daß bei den Behauptungen über Weinverfälschungen doch manche U c be r trei bu n g eu mit unterliefen. Er warne davor, die Verhältnisse zu schwarz zu malen. Es könne das in der Tat unserem Wein Export nach dem Auslande schaden. Er sei der Ansicht, daß die deutschen Weine, die ins Ausland gingen, durchaus gute, gesundeWeineseien. Entwürfe betreffend die Weinkontrolle sind speziell in Preußen ausgearbeitet. Gezuckerter Wein braucht zwar nicht als gezuckerter deklariert zu werden, aber er darf andererseits keinesfalls als nicht gezuckerter Wein, als Naturwein, deklariert werden. Abg. M üllerMe i n ing en(freis. Volksp.) hält eine Regelung des Geheimmittelwesens für dringend gr boten. Seit Erlaß der Geheimmittelliste sei das Durcheinander schlimmer als je zuvor. Der Geheimmittelschwindel bestehe trotzdem noch mit Mitteln, die nicht auf der Liste stünden. — Abg. Nacken (Zentr.) wünscht Schutz gegen Ver giftungsgefahr in den Betrieben, in denen Blei verarbeitet werde. In den Blei- und Zink hütten Oberschlesiens seien die Vergistungsfälle im Jahre 1903 außerordentlich zahlreich gewesen. — Staatssekretär Graf Posadowsky teilt mit, daß eine bezügliche Verordnung bereits ausge arbeitet ist. Tiner Regelung der Verbindung von Bleifarben werde näher getreten werden. Daß mit der Geheimmittelliste.sofort das ganze Ge- heimmittrlwesen aufhören werde, habe niemand er wartet. Es tauchten immer neue Mittel und alte unter anderen Namen auf. Die Liste werde daher von Zeit zu Zeit nachgeprüst und ergänzt werden. Auch werde erwogen, ob nicht von Reichswegen in dieser Angelegenheit gewisse einheitliche Grundsätze geschaffen werden können. Hierauf wurde die Re solution Baumann angenommen, ebenso eine Reso lution Müller-Meiningen aufreichsgesetzliche Regelung des Geheimmittelwesens. Weiterberatung heute Dienstag. Nach einem Beschlusse des Seniorenkon- ventS des Reichstags sollen die Beratungen des Reichstags so gefördert werden, daß der gesam te Etat bis zum 31. März erledigt werden kann. Politische Rundschau. Deutschland. * Auf seiner Mittelmeerreisewird der Kaiser auch die Hauptstadt Portugals, Lissabon, besuchen. Ueberdie Vorgeschichte dieses Besuches macht das „Chemn. Tgbl." folgende Mitteilungen: Es ist im vergangenen Jahre vom portugiesischen Hofe sehr bedauert worden, daß die „Hohenzollern" mit Kaiser Wilhelm an Bord nicht NI der Tajomündung eingelaufen ist; als nun in diesem Jahre verlautete, daß der Kaiser wiederum eine Mittelmeerreise machen werde, wurde von Lissa bon aus in Berlin vertraulich angefragt, ob denn Kaiser Wilhelm nicht auch Lissabon besuchen werde. Auf diese Anfrage wurde gern eine Zusage gegeben. Der Besuch Lissabons dürfte sich über mehrere Tage erstrecken. Wahrscheinlich wird Kaiser Wilhelm sich nicht nur Lissabon ansehen, sondern auch Ausflüge in die Umgebung unternehmen. * Ministerialdirektor Dr. Althoff, vom Preußischen Kultusministerium, dessen Name bekanntlich mit den studentischen Bewegungen in Hannover, Marburg usw. eng verknüpft ist, soll vom Kaiser eingeladen worden sein, an der Mittclmeerfahrt des Kaiserpaares teilzunehmen. * Mehr als 30 Kirchenfürsten haben bis jetzt ihre Beteiligung an dem Bonifatiusjubiläum, das vom 4. bis 11. Juni in Fulda gefeiert wird, zugesagt. * Eine wichtige Erklärung gab gestern der Preuß. Finanzminister v. Rhein baden im Ab geordnetenhause ab, als die bevorstehende Reichs - sinanzreform zur Sprache kam. Er sagte nämlich, daß Preußen nicht für eine Reichserbschafts steuer eintreten könne, da es einen Ausfall an feiner Erbschaftssteuer erleiden würde. Ebenso wäre der Weg eines R ei ch s e i n ko m men steu ergesetz e s wie für alle Bundesstaaten, so auch für Preußen, voll kommen unbeschreitbar. — Da darf man also gespannt sein, welche neuen Steuern der Reichs- fchatzfekretär an ihrer Stelle ersinnen bezw. im Herbst dem Reichstag vorlegen wird. Zur Lage in Rußland. Die am Sonnabend im Hotel Bristol in Petersburg erfolgte Bombenexplosou ist nunmehr soweit geklärt, als feststeht, daß die Bombe fraglos als Objekt für ein neues Attentat dienen sollte. Der getötete Bombenbesitzer war Russe und Mitglied der Kampfesorganisation, was aus einzelnen seiner chiffrierten Briefe hervorgeht. Man nimmt an, daß seine Bombe dem Gouverneur Trepow galt. Nach einer amtlichen Mitteilung beträgt die Zahl der von den Japanern gefangen genommenen Russen 40 000; die Verluste der Russen im Schahobezirk belaufen sich auf 90 000 Mann. Nach einer weiteren Meldung betragen die japanischen Gesamtverluste vom 26. Februar bis zum Morgen des 12. März 41222 Mann. Die nihilistische Propaganda dringt sogar bis in die unmittelbare Umgebung des Zaren. Nach einer Meldung aus Petersburg wurde nämlich der älteste Kaiserpage, der durch Kameraden wegen feindlicher Gesinnungen angezeigt worden war, auf Veranlassung des Großfürsten Constantin für geisteskrank erklärt. Die Untersuchung förderte einen belastenden Briefwechsel, so zialistische Schriften und chemische Präparate zu tage. Unter den Arbeitern uund Matrosen in Kron stadt ist eine Proklamation verbreitet worden. worin aufaefordert wird, falls die Regierung den Krieg mit Japan sortsetze und im Mai weitere Kriegsschiffe nach Ostasien entsende, diese Schiffe selbst zu zerstören. Der Minister des Aeußeren GrafLamsdorffhat vom revolutionären Komitee einen Drohbrief erhalten mit der Mitteilung, daß er innerhalb eines Monats umge bracht würde, falls bis dahin der Krieg nicht eingestellt sei. Was die Lage auf dem Kriegsschau platz selbst betrifft, so wird aus Tokio folgende japanische Depesche mitgeteilt: „Alle unsere Streit kräfte sind nach Norden zu vorgerückt und ver folgen den geschlagenen Feind in allen Richtungen, wobei sie ihm an verschiedenen Orten, wo er Wider stand zu leisten versucht, schwere Verluste zu- fügen. Unsere Truppen säuberten besonders die ganze Gegend bis 25 Meilen nördlich von Mukden vom Feinde und setzten die Verfolgung fort. Die Russen ließen in dem Gebiete, beginnend 13 Meilen von Kaolitun entfernt bis südlich von Minolikutzu und westlich der Eisenbahn bis auf eine Entfernung von 16 Meilen nördlich von Mukden, zahllose Wagen mit Mundvorräten und Munition im Stich. Wir hatten keine Zeit, die Mengen festzu stellen. Die Fahne des Wilna-Regi ments wurde erbeutet, ebenso in Sinminting viele Vorräte, die für die Russen bestimmt waren." Oertliches. Sicht-nftetv, 14. März. Nachdruck der mit einem Korrespon denz Vorzeichen versehenen Notizen nur mit Quellenangabe gestattet * * *— Der König hat das Protektorat über, das Hl. SächsischeKreis-Turnfest übernommen Das Ministerium des Königlichen Hauses, das dem Hauptausschuß diese Entschließung eröffnet, teilt weiter mit, daß das Kämmereramt wegen der Einladung Sr. Majestät zum Besuche des Kreis-Turnfestes das Weitere verlassen werde. *— Stiftungen anläßlich der KönigSbe- suche. Der Aufsichtsrat unb die Direktion der Sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen haben aus Anlaß des letzten Besuches des Königs beschlossen, den bereits bestehenden Wohlfahrtseinrichtungen der Fabrik eine neue hinzuzufügen, der als Grundstock 20 000 Mark überwiesen wurden und die unter dem Namen: „König Friedrich August-Stiftung" zur Unterstützung von unverschuldet in Not geratenen Beamten, Arbeitern und deren Frauen dienen soll. BankierTaubrich stiftete außerdem aus eigenen Mitteln 10000 Mark, die als Grundstock zu einer „Kronprinz Georg-Stiftung" zum Besten der heran gewachsenen Jugend der Beamten und Arbeiter der Sächsischen Gußstahlfabrik dienen soll. Die Brauerei zum Felsenkeller stiftete zur bleibenden Er innerung an den Besuch des Königs 10000 Mark zu gemeinützigen Zwecken. In derMontignoso-Affäre werden,wieBer- liner Blätter melden, zwischen dem sächsischen Justizmi nister und dem Leipziger Rechtsanwalt Zehme, dem Vertreter der ehemaligen Kronprin zessin von Sachsen, in dieser Woche neue Ver handlungen eingeleitet. Rechtsanwalt Zehme ist bereits in Dresden eingetroffen. Justizrat Körner, dem wegen seines sonderbaren Verhaltens in Florenz vom Könige, wie gemeldet, die bisherige Vollmacht entzogen wurde. Stadtsparkasse Lichtenstein. Einlegerguthaben 8 Millionen Mark, Reservefonds 440000 Mark, Geschäftszeit 8—12 «nd 2—5 Uhr täglich Einlegerzinsfuß O1i vi O jz jo* Einlage« in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werde» noch für den vollen Monat verzinst. Auf Wunsch erfolgen in der Regel Rückzahlungen von Einlagen ohne Kündigung «nd ohne ZiuSverlust in beliebiger Höhe
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