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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190512139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19051213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19051213
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-13
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.12.1905
- Autor
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MWMMWTMM essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt ^3 Ätsgeblatt fit HchÄers. MU, 8mÄ«rf, Wdns, 8t. Wim, ßmnDnt, UnitM, MW, Mmsisrs, Msmst.M«s, A.ZM A. Well, Nmlnhrs, Mm, MmM«, WMattl mi Mfn» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk SL J«hrs««g. —— ——- Mittwoch, den 13. Dezember diesseitigen Bestimmungen. Unterstaatssekretär Die «« den erste« drei Tage« eines KalendermouateS bewirkte» Spareinlagen werden für de» vollen Monat verzinst. Die Kaffe expediert an jede« Werktage von 8 bis IS Uhr vor mittags «nd von 2 bis S Uhr nachmittags und behandelt alle Ge schäfte streng geheim Politische Rundschau. Deutschland. * Wie der „Franks. Ztg." aus Berlin gemeldet wird, sprach sich der Kaiser beim Empfange des ReichStagspräsidenten sthr ernst über die Verhältnisse in Rußland aus. Er fragte den Vizepräsidenten Paasche nach Ostafrika und gab der Hcffnung Ausdruck, daß die Entwickelung der Kolonie dort vorwärtsgehen werd,. Deutscher Reichstag (Sitzung vom 11. Dezember 1905.) Der Gesetzentwurf betr. die militärische Strafe rechtspflege im Kiautschou-Gebiet wird in erster und zweiter Lesung debattelos angenommen. Es folgt die erste Beratung des Handelsvertrages mit Bulgarien. Abg. Graf Reventlow (wirtsch. Vgg.) erklärt, feine Freunde würden darauf bestehen, daß diese Vorlage wie die über Handelsbeziehungen zu England nur von einem beschlußfähigen Hanse erledigt werden. Der Vertrag mit Bulgarien wahre insbesondere die Rechte resp. Interessen der deutschen Müllerei nicht hinreichend. — Abg. Kaempf (stets. Volkkp) bedauerte die angekündigte Obstruktion. Der vorliegende Vertrag decke sich im wesentlichen mit dem Inhalte der bereits angenommenen Ver träge. Die Regierung hätte aber mit Material zur Begründung der Vorlage freigebiger sein sollen. An zuerkennen sei, daß unsere Unterhändler eine Reihe von Schwierigkeiten, welche unsere Handelsreisen den bisher in Bulgarien zu überwinden ge habt hätten, mit Ersolg aus dem Wege geräumt hätten. Seine Freunde könnten dem Vertrage zu stimmen. — Abg. Bachem (Zentr.) hofft, daß die Bedenken des Grafen Reventlow in der Budget kommission ihre Erledigung finden werden. — Präs. Graf Balle st rem bemerkt dem Grasen Revent low, daß alle Beschlüsse von einem beschlußfähigen Hause gefaßt werden. (Heiterkeit.) Das Haus ist immer beschlußfähig, wenn die Beschlußfähigkeit nicht ausdrücklich angezweifelt werde. (Heiterkeit.) — Abg. Graf Kanitz (kons.) ist mit Verweisung an die Kommission einverstanden. Der Vertrag sei zu wichtig, als daß man ihn kurzer Hand ablehnen könnte, wie Graf Reventlow dies wolle. — Staats sekretär Graf Posadowsky gibt eine Uebersicht der Entwicklung unserer Handelsbeziehungen zu Bul garien. DasJnteresse beider Länder an ihren gegen seitigen Handelsbeziehungen sei viel größer, als sich aus derbeiderseitigen Statistik ergibt, weil der Warenhandel zwischen Bulgarien und uns in großem Umfange den indirekten Weg über österreichische und ungarische Händler, sowie auch über Belgien nehme. Die Vor schristen in Bulgarien sür die ausländischen Reisen den mit Musterkästen deckten sich genau mit den vergisst alle Eiu<age«M«it OLI 0 O 2 Rr. 289. "—"BL"*""' fortan von keiner Seite mehr gefallen lassen. Für seine Person wünsche er die Verlängerung des Provisoriums nur auf ein Jahr. — Abg. Bern stein (Soz.) tritt sür die Vorlage ein, da England jetzt beinahe das einzige Land sei, das unsere Waren noch zollfrei einlafse. Er wäre seinerseits bereit, das Provisorium auch um mehr als zwei Jahre zu verlängern. — Abg. Dr. Bachem (Zentr.) stimmt der Vorlage zu, ebenso der Abg. Kaemf (sreis. Volksp), der mir seinen Freunden auch eine kommissarische Vorberatung der Vorlage für ganz überflüssig hält. — Abg. Graf Reventlow (Wirtsch. Vereinig.) stimmt für den Antrag Kanitz auf nur einjährige Verlängerung des Provisoriums. Wenn eine Einigung mit England über einen Handelsvertrag noch nicht zu stände gekommen sei, so glaube er die Schuld unserem Botschafter in London beimefien zu sollen. Für die unveränderte Vorlage würden seine Freunde keinesfalls stimmen und deren Annahme mit allen parlamentarischen Mitteln zu verhindern bemüht sein. — Abg. Büsing (not.) stimmt der Vorlage zu. Es würde als eine unzeitgemäße Unfreundlichkeit gegenüber England erscheinen, die Vorlage nicht so anzunehmen, wie sie sei, also mit zweijähriger Verlängerung. Sachlich sei es ganz gleichgültig, ob die Vollmacht — denn nur um eine solche handle es sich — auf ein, zwei oder drei Jahre erteilt werde. — Staats sekretär Graf Posadowsky weist darauf hin, daß die von den Rednern der Rechten heroorgehobenen Differenzierungen ja schon seit 1903 bestanden haben. In der Sache habe sich seitdem nichts verändert. Unseren Botschafter in London treffe keine Schuld, wenn wir mit England noch nicht zu einem Desirn- tivum gelangt sind. Es wisse doch ein jeder, wie die inneren Verhältnisse in England selbst bei den bisherigen Verhandlungen mit uns einen Handels vertrag verhinderten. — Staatssekretär Freiherr v. Richthofen: Graf v. Reventlow habe sich wider sprochen, wenn er erst jagte, daß auch er ein gutes Verhältnis zu England wünsche, dann aber der deutschen Regierung vorwarf, daß sic dem Auslande gegenüber nicht scharf genug austrete. Im Auslande sei man gerade er tgegengesetzler Arsicht. Er könne nur wünschen, daß unser Botschafter in London auch in Zukunft bemüht bleibt, so wie bisher weiter zu wirken im Interesse unserer guten Beziehungen zu England. Wenn es Graf Reventlow auf eine Flau- macherei urseres Botschafters schob, daß unsere Flottenforderungen nicht weiter gingen, so kann ich nur erwidern, wir bemessen unsere Flottenforderungen nicht nach Berichten des Botschafters, sondern nach den Bedürfnissen des Reiches. — Abg. Gothein (freis. Ver.) spricht gegen Abg. v. Kardorff (Reichsp.) sür Kommissionsberatung. Ehe über den Antrag auf Verweisung der Vorlage an eine Kom mission abgestimmt wird, bezweifelt Abg. Singer die Beschlußfähigkeit dcs Hauses. — Vizepräsident Graf Stolberg: TaS Bureau teilt diesen Zweifel. (Heiterkeit.) Es sind nur vielleicht 70 Abgeordnete anwesend. — Schluß 4'/^ Uhr. Weilerberatung morgen 1 Uhr. im Reichsamt des Innern Wermuth rechtfertigt insbesondere die Bestimmung über Vertretung von Handelshäusern durch Reisende anderer Häuser. — Abg. Bernstein erklärt, daß seine sozialdemo kratischen Freunde den Vertrag ablehnten, da der bul garische Tarif uns gegenüber ganz kolossale Einsuhr- Zollerhühungen auf den Gebieten der Textilindustrie, der Konfektion, der Eisenindustrie usw. enthalte. — Abg. Paasche (nat.-lib.) führt demgegenüber aus, daß das, was der Vertrag unserer Industrie biete, doch immerhin nicht unbedeutend ins Gewicht falle. — Abg. Potthoff (freis. Vgg.) tritt für den Vertrag ein, obgleich er nicht eine Erleichterung, sondern eine Erschwerung unserer Handelsbeziehungen zu Bulgarien bedeutet. Aber die letzte Ursache davon sei in unserem eigenen neuen Zolltarif zu suchen. Der Handelsvertrag mit Bulgarien wird an die Budgetkommission verwiesen. — Es folgt die erste Beratung des Handelsprovisoriums mit England. Nach der Vorlage soll das MeistbegünstigungS. Verhältnis wieder um zwei Jahre, nämlich bis 1907, verlängert werden. — Abg. Graf Kanitz (kons.) weist auf die Sonder stellung der englischen Kolonien hin, auf die Differenzierung unserer deutschen Waren, speziell des Zuckers, in Kanada. Wir dürften uns daS * Die zweite Kammer des sächsischen Landtags bewilligte gestern zum Neubau deS Bahnhofes Reichenberg und sür die Haltepunkte Engelsberg und Ketten als zweite und letzte Rate 881440 Mark. Ferner bewilligte sie für die Er weiterung des Bahnhofes Eger als erste Rate 130 000 Mark. * Elsaß-Lothringen. Die Abgg. Preiß (Elsässer) und Genoffen haben wieder einen Antrag auf Erlaß eines Gesetzes eingebracht, durch welches Elfaß-Lothringen in die Reihe der Bundesstaaten ausgenommen wird. Die gesetzgebende Gewalt soll dabei in Tlsaß-Lothringen ausgeübt werden durch den Kaiser und den elsaß-lothringischen Landtag. * Klerikale Christenlehre. Aus dem Murgtal wird der „Bad. Landesztg." geschrieben: „Früh krümmt sich, was ein Zentrumshaken werden soll — dachte der Pfarr ku rat von Hörden, als er am Nachmittag des 1. Adventssonntags die christenlehrpflichtigen Jünglinge — etwa 40 an der Zahl — in der Murglust versammelte, um sie in eine politische Vorschule zu nehmen. Er sprach von Zentrum, Liberalen und Sozialdemokraten, ließ die jungen Leute erzählen, was sie in den Fabriken gehört hätten, und drang in sie, sich zu Verfechtern des Zentrums heranzu bilden. Zum Schluß verbot er den 40 Jüng lingen, etwas von der Sache zu sagen, und spendierte ihnen ein Gla s Freibier". Im Namen Gottes und sür Wahrheit, Freiheit und Recht! Der Fall ist typisch sür den Seelcnsang, den der Kleri- kaliSmus treibt. *Einr s o zi a l d e m o kr a t i sch e W e l t - demonstratio» soll nach einem vom auSsührenden Ausschuß des internationalen sozia listischen Bureaus gefaßten Beschluß am 22- Januar, dem Jahrestag des blutigen Sonntags von Petersburg, veranstaltet werden. Aufforderungen, um Versammlungen in diesem Sinne abzuhalten, sind an die sozialdemokratisä en Parteien aller Länder gerichtet worden. Am 20-, 21. und 22. Januar werden sich die Mitglieder des internationalen sozialistischen Bureaus in Brüssel vereinigen, um zu beschließen, welche Maß regel zur Ausführung eines Antrages genommen werden soll, der dahin geht, den Krieg durch Erklärung von Massenstreiks in den beteiligten Ländern unmöglich zn machen. * Gegen die Feuergefährlichkeit der Warenhäuser richtet sich ein Antrag, den die kon servative Fraktion im preußischen Abge ordnetenhause eingebracht hat. Der Antrag ersucht die Staatsregierung, durchgreifende Maß- nahmen zu treffen, in welchen mit Rücksicht auf die hervorragende Feuergefährlichkeit der Warenhäuser besondere Vorschriften über deren Bauart dahin erlassen werden, daß Verkaufsräume nur im Erdgeschoß und im ersten Stock werk eingerichtet werden dürfen und darüber befindliche Räume zum dauernden Aufenthalt von Menschen nicht benutzt werden dürfen. Ungarn. * Graf Adrassy erklärte in einer Rede vor den Wählern in Stein am Anger, daß er das Pro gramm der Regierung bezüglich des allgemeinen Stimmrechts nicht annehme. Er wünsche wohl die Ausdehnung des Wahlrechts auch aus die Ar beiterkreise, doch liege es nicht im Interesse deS Landes, daß neue unerfahrene Elemente entscheiden den Einfluß gewinnen und intelligente Klaffen von der Führung verdrängt werden. Auch könne durch eine so weitgehende Reform ohne ein UebergangS- stadium der nationale Charakter des Staates gr- Le legra »»ad reffe: 1 K rageblatt. Dieses Blatt erscheint täglich < außer Sonn» und Festtags) nachmittag» für den folgenden Lag. Ärerteljährlichrr Bezugspreis 1 Mark LS Pfg-, durch die Post bezogen 1 Mk. SO Pfg. plne Nummern 10 Pfennig«. — Bestellungen nehmen außer der E^edition in Ächtrnstek«, Zwükaurrsttahe 397, alle Kaiserlichen Postanstaltrn, Postboten, sowie die Austräger entgegen, serate roerden die fünfgespattrn, Grundzeile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 18 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet di« zweispaltig« Zeile 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahm« > täglich bi» spLLesten» »ormUtag» 1S Uhr.
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