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Dresdner Journal : 18.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190206187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-18
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 18.06.1902
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1902 O138 Mittwoch, den 18. Juni nachmittags Amtlicher Teil. vr. Hoffmann. (Vehvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Luzeigenteil«.) Nichtamtlicher Teil. zu bringen, Erfolg haben werden. Kunst un- Wissenschaft. König!. Opernhaus. Am 17. d. Der Bajazzo". Drama in zwei Alten und sympathische Aufnahme. O. S. Rippert den Tischler Gngstrand. W DgS. Dar Atmen war regelmäßig, keine Mt».: einem Die Krebökrankheit beim Menschen. Der Direktor im Kaiser!. Gesundheitsamt geh. Re- heit des britischen Reiches und leine Reihe weiterer kolonialer Angelegenheiten von geringerer Bedeutung der Beratung unterliegen. Offenbar aber wird, wie die Zuziehung des KriegSmimsterS und des Ersten Lords der Admiralität zu der Konserenz und die für diesen Gegenstand in Aussicht genommene Be- ratungSdauer erkennen läßt, die Frage der Erhöhung der britischen Wehrmacht durch fchärsere Heran- samleit mit Besorgnis auch noq emer andern Krankheit zugewendet, die meist unter schwerem Siechtum und schmerzvollen Leiden zum Tode führt und dabei an Häufigkeit zunimmt Es ist dies die Krebskrankheit, deren Sitz die verschiedensten Teile des Körpers werden können. Von mancher Seite ist allerdings noch bis vor kurzem die Annahme, daß die Verbreitung dieser Krank heit auch bei uns immer mehr wächst, bestritten und Majestät der Kaiser, Allerhöchstwelcher bei der Parade auch die Front des Verein» ehemaliger Königshusaren ad- ritten, begrüßten bei dem Frühstück im OffizierSkasino eine große Anzahl früherer Offiziere des Regiments. Nach dem Frühstück kehrten Er Majestät in das PalaiS Schaumburg zurück, wo Allerhöchstderselbe den Vortrag des Reichskanzler» entgegrnnahmrn Nachmittag« ^6 Uhr unternahmen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sowie der Kronprinz, Prinz und Prinzessen Adols von Schaumburg-Lipve und die Damen und Herren der Umgebung eme Dampferfahrt rheinaufwärtS auf dem Dampfer „Borussia", der reichen Flaggenschmuck trug Sämtliche Herren waren in Zivil, Se Majestät der Kaiser, der Kronprinz und Prinz Adolf von Schaum- burg-Lipp« trugen Borussencouleur. Abends '^10 Uhr nahmen Se. Majestät der Kaiser vom Garten de» Pa lais Schaumburg au» einen Fackelzug der Bonner Einwirkung der allgemeinen und der persönlichen Gesund heitspflege die höheren Altersstufen von der Bevölkerung weit öfter als früher erreicht würden; da der Krebs eine Krankheit deS höheren Alters sei, so sei «8 selbst verständlich, daß die Zahl der an ihm Gestorbenen zu nehme All« diese Einwände sind jedoch nicht haltbar, wie die amtlichen statistischen Angaben über die Sterbe- sälle im Deutschen Reiche und in dessen Einzelstaaten zeigen Die absolute Zunahme der KrrbStodeSsälle ist nicht durch eine Vermehrung solcher Fälle in den höheren Altersklassen allein oder auch nur vorzugsweise in dieser verursacht worden ES zeigt sich vielmehr, daß von dem Krebs die Bevölkerung gegenwärtig in einem durchschnittlich jüngeren Lebensalter als früher befallen wird. Im ganzen haben die Todesfälle an Krebs vom Jahre 1876 bi« einschließlich zum Jahre 189» bei» männlichen Geschlechte b mal, beim weiblichen 4^ mal stärker zugenommen, als der Bevölkerungszuwachs für diese Geschlechter betragen hat. Nach der im Kaiser!. Gesundheitsamt; bearbeiteten Sterblichkeitsstatist,! für da» Deutsch« Reich hat in der kurzen Zeit von sieben > Jahren, nämlich von 1892 bis 1898, di« aus di« Hr Burr,an, von dem wrr gern «ine au»gesp,ocyen« Gesangspartie, etwa dm Pamino, gehört hätten, wenigstens noch in einer ihre Wirksamkeit weniger auf das Spiel gründenden Rolle, als Stolzing in den „Meistersingern", vorstellen soll Der Leoncavalloschen Oper, deren Besetzung in den übrigen Rollen die übliche geblieben war, folgten da» Ballettdivertissement „Auf dem Maskenball", diesem Mascagnis „Bauernehre". Da» Hau» war sehr gut besetzt und bereitete dem Gaste eine Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Berlin Wie in einem T«ile der gestrigen Auflage aierungSrat vr. Wutzdorff hat jüngst einen feffelnden < Vortrag über die Krebskrankhcit gehalten, dem wir da» Folgende entnehmen: Im Leben der Völler sind die Zeiten der äußeren Ruhe dazu angethan, den Blick nach innen zu richten, dir Schäden, die am Dol!»körper und im Volksleben vorhanden sind, zu erforschen und die bessernde Hand anzulegrn. Wohl dem Volke, da» sich auf solche bessernde Arbeit versteht. Es würde sür den Zweck, dem die solgende Auseinandersetzung dienen soll, zu weit führen, wenn man solche Erwägungen, auf da» deutsche Volk angewandt, in bezug aus die mannig fachen, überhaupt in Betracht zu ziehenden Gebiete weiter auSspinnen wollte. An dieser Stelle soll heute allein die Pflege der Volksgesundheit und auch nur in soweit beschäftigen, als es sich bei ihr um die Bekämpf ung und Verhütung von Krankheiten handelt. Nach dieser Richtung haben bei uns in Deutschland in dankenswerter und verdienstlicher Weise mancherlei Be strebungen sich geltend gemacht und zum Teil schon be merkenswerte Erfolge errungen Vor allem trifft dies für die bei un» mit Begeisterung, möchte man sagen, in sämtlichen Volksschichten ausgenommene und in ihrer Entwickelung für das Ausland bereit» vorbildlich ge wordene Bewegung zur Errichtung von Lungenheilstätten zu, die sich nicht nur die Heilung der schon Erkrankten, sondern überhaupt den Kampf gegen die Verbreitung der Tuberkulose, jener wegen ihrer Häufigkeit und ihre» langwierigen, schlimmen Verlaus» verderblichsten aller Volk»seuchen, zur Aufgabe gestellt hat Nicht minder verdienstlich sind die Bestrebungen gegen den Alkohol und gegen jene die Jugend unsere« Volk« vergiftenden Krankheiten, deren bloße Erwähnung bi»her gegen die gute Sitte verstieß In neuester Zeit hat sich die allgemeine Aufmerk- Lag folgte eine unruhige Nacht. König haben wenig geschlafen, zeitweife erschwert. Pul» 100 Fiebererscheinungen. vr. Fiedler, vr. Selle. hinter dem Etatsanschlag« gar um 9,6 Mill M zurück geblieben Für da» lausende Rechnungsjahr ist denn ja auch schon der Einnahmeanschlag sür diese Reichs- betriebSverwaltung im Etat wesentlich ermäßigt worden. — Da« Kriegsministerium veröffentlicht folgende Mitteilung über die Fahrt der Truppentransport schiffe: Heimkehrende Mannschaften vom II. Bataillon 3., III. Bataillon 2. Ostasiatischen Jnsanterieregiments und der Ostasiatischen Eskadron Jäger zu Pferde sind am 1b. Juni in Taku nach Schanghai sür die Heimreise mit ReichSpostdampsrr „Hamburg" einaeschifft, zu sammen 1b Osfiziere, 472 Mann unter Führung b«S Majors v. Schönberg. — Im preußischen Abgeordnetenhaus« wurdru gestern bei schwacher Besetzung Bericht« verschitdener ständiger Kommission«« über Petitionen entgegengenvmmrn. Bon allgemeinem Interesse war eine Verhandlung über eine Bitt schrift der Wiefenbesttzer an der Netze um Beseitigung der Schäden, die den Netzewiesen durch die Begradigung de« den gestern ohne wesentliche Störungen verbrachten Se. Majestät der Herzog» Johann Albrecht zu Mecklenburg statt- finden Da« Programm lautet: Donnerstag, den 16. Oktober: Abends 8 Uhr BegrüßungSabend, veran staltet von der Deutschen Kolon,utgcsellschast Freitag, den 17. Oktober: Vormittag» '/,10 Uhr Plenarsitzung Etwa 1 bi» 2 Uhr Mittagspause Nachmittag« Sektion»- fitzungen Für den Abend diese» Tage» hat der Hr. Staat»sekretär de« Reichöpostamt» eine Einladung an die Mitglieder de» Kongresse« in Aussicht gestellt. Sonnabend, den 18. Oktober : Dormittaa» ^>10 Uhr Sektionsfitzungen Etwa 1 bi« 2 Uhr Mittagspause. Nachmittag« 2 Uhr Plenarsitzung Abend« 8 Uhr Festmahl »n den Säle« de« Kafferhosc«. Sonntag, den IS. Oktober: Besuch de» Botanischen Garten« und Museum«, de» Zoologischen Museum», de» Museum» für Völkerkunde und de« Deutschen Kolonial-Museum« unter sachkundiger Führung Während de« Kongresse» wird da« „Kolonial.Wirtschaftliche Komitee, wirtschaft licher Ausschuß der Deutschen Kolonial-Gesellschaft" ein« Ausstellung der Ergebnisse seiner Expeditionen ver- anstalten Hiermit wird eine Karten-Ausstellung ver bunden werden, die «in Bild de« gegenwärtigen Zu- diese« Wachstum nur sür ein scheinbares erklärt worden, weil durch die Hebung deS allgemein«« Wohlstände» und infolge der Arbriterschutzgesetzgrbung die ärztlich« Versorgung eine weit bessere al« früher und daher auch die Erkenntnis der Erkrankungen eine erheblich voll- ständigere geworden sei. Man hat weiter gegen j«n« Annahme eingewendet, daß durch die lebenverlängervde zufriedenstellende Antwort daraus geben können, wat die Patte, und die Bewegung ist, die repräsentieren dir heutige Sozialdemokratie, und demgemäß ist auch der Lon, der da angeschlagen wird ' Diese Schilderungen stimmen mit denjenigen über ein, die schon wiederholt selbst an- dem sozialdemo kratischen Lager heran- gemacht wordcn sind. Wollte man sich aber der Hoffnung hingeben, daß derartige Darlegungen die Arbeiterschaft dazu bewegen könnten, sich von der Sozialdemokratie zu befreien, so würde man eine große Enttäuschung erleben. Die Phrase herrscht eben heutzutage, und aus der Gewalt der Phrase beruht die Macht der Sozialdemokratie Cen:raltheater. — Am 17. d. Mt» : „Gespenster". Familiendrama in drei Akten von Henrik Ibsen. (Gast spiel deS Emil Meßthaler-EnsembleS) Da« Meßthalersche Ensemble hat nach Hauptmanns „Weber" nunmehr einige Male Jbs«n» „Gespenster" auf den Spirlplan gesetzt Wir kennen die Aufführung des Stücke« bereit« von dem vorjährigen Gastspiele derselben Künstler Nur einige Rollen de« Stücke« waren in der gestrigen Aufführung neu besetzt, die der Regine durch Frl. Jeannette v Fielitz sympathische, al« im vorigen Jahre, wo ein Frl Merdra die Gestalt darstellte, und Vie de» Pastor Mander», de« diesmal Hr. Cäsar Beck spielt, während er im vorigen Jahre von Hrn Martini dargestellt wurde Hr Martini charakterisierte den geistlichen Herrn schärfer und zutreffender al« Hr Beck, der sich übrigen» auch in der Maske vc,qrk,st Pastor MandrrS ist ein AlterSgenoffe der Frau Alving, muß also wie diese ergrauendes Haar tragen Frau Alving wurde in gutgesteigertem Spiel von Frl. Meta Bünger daraestellt, den Oswald spielte mit allen den Vorzügen und Mängeln, die wir im vorigen Jahre näher gekennzeichnet haben, Hr Direktor Meßthaler In ausgezeichneter Weise, jedes Wort, jede Bewegung künstlerisch sorgsam abgewogen, verkörperte Hr Otto 1901 gestellt hat, wird man erst übersehen könne«, wenn die Angaben über den Abschluß der Ausgaben vorliegen werden Im Etat waren die sortdauernde« Ausgaben aus 364,3 Mill M, die einmaligen ordent lichen auf 18,1 Mill. M. normiert, sodaß aus einen Uebe,schuß von 37,8 Mill. M. gerechnet wurde Bei der Reichseisenbahnverwaltung haben sich die Einnahmeverhältnisse sür 1901 noch schlechter als bei der Postoerwaltung gestaltet Bei ihr ist die Wirklichkeit Studentenschaft entgegen und empfingen «in« Abordnung d«r Studentenschaft. — Ein deutscher Kolonialkongreß, d«r den Zweck hat, di« in Deutschland getrennt austretenden kolonialen und überseeischen Bestrebungen in eine, ge meinsamen Tagung zu vereinigen, soll bekanntlich am 17. und 18 Oktober hi«, unter dem Präsidium de» unter Drahtnachrichten bereit« gemeldet wurde, wohnt«n Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie S« Kaiser!, und König! Hoheit der Kronprinz d«S DeutschenReicheS und von Preußen gestern vormittag 11 Uhr einer Parade üb«, da« Bonner König«. Husaren-R«giment aus de. Großen Wirse im Hof- garten bei. In der Begleitung Ihrer Majestät der Kaiserin befand sich die Prinzessin Victoria von Schaumburg-Lippe. Der Kommandeur deS Regiment- Oberstleutnant v Hertzberg begrüßte Se Majestät den Kaiser mit einer Ansprache, in der er auf die hohe Ehre hinwie«, die dem Regiment seinerzeit dadurch zu teil wurde, daß Kaiser Wilhelm I , Majestät, Ches de« Regiment« wurde. Redner schloß mit einem dreimalig«» begeistert ausgenommenen Hurra auf Se Majestät den Kaiser Se Majestät der Kaiser sprachen dem Regiment Zur Konfereuz -er Premierminister -er britische« Kolonie«. Im Anschluß an die KrönungSscierlichkeiten in England findet bekanntlich eine Konferenz der Premierminister der britischen Kolonien statt, an der als Vertreter der großbritannischen Regierung der Kolonialsekretär, der den Vorsitz führt, der Krieg-minister und der Erste Lord der Admiralität teilnehmen werden. Die Verhandlungen sollen am 2. Juli begonnen und innerhalb 14 Tagen bei täglicher Sitzung mit Ausnahme deS Sonnabend- und Sonntags zu Ende geführt werden. Ueber den Gang der Beratungen ist eine endgiltige Entscheidung noch nicht getroffen worden; diese soll vielmehr erst in der ersten Sitzung erfolgen, nachdem Mr. Chamber lain, dem die Premierminister die im Interesse der ihnen unterstellten kolonialen Gebiete geltend ge machten Wünsche und Ansprüche bereit- unterbreitet haben, über die regierungsseitige Berücksichtigung oder Ablehnung dieser Ansprüche sich geäußert haben wird. Wenn demnach auch kein eigentliches Programm für die Konferenzverhandlungen besteht, fo ist doch soviel sicher, daß die Frage einer Ver besserung und Erweiterung der VerkehrSbezieh- ungen zwischen den Kolonien und dem Mutter lande, in Verbindung damit die Subsidienangelegen- heil der Postdampfer und fchließlich die Frage einer schärferen Heranziehung der Kolonien zu den Zwecken der nationalen Verteidigung die wichtigsten Punkte der Tagesordnung bilden werden. Allein für den letzteren Gegenstand sind vier Verhandlung-tage in Aussicht genommen, und eL steht zu erwarten, daß die Erörterung dieser Frage zu lebhaften Aus einandersetzungen über das zukünstige Verhältnis der britischen Kolonien als Glieder der großbritannischen Weltreiches führen wird. Wie verlautet, haben zwar die Premierminister von Australien, Canada und Natal ihre Bereitwilligkeit erklärt, eine Reor ganisation ihrer kolonialen Truppenkontingente vor- Prolog Dichtung und Musik von Leoncavallo Ja Fortsetzung seine« Gastspiels trat Hr. Karl Burrian als Canio auf und bestätigte mit seiner Leistung vollkommen die Wahrnehmungen, die man nach der Wiedergabe der Partie des Don Jo'ö hatte feststellen können Einzig vielleicht nach d«r darsteller ischen Seite ergaben sich neue Gesichtspunkte Hrn. BurrianS Canio legte in noch höherem Grade Zeugnis davon ab, daß man in dem Künstler einer Kraft von nicht gewöhnlicher Intelligenz im Spiele gegenübersteht. Augenscheinlich nach italienischen Vorbildern gemodelt, bringt er die Gestalt des Gaukler« von jener südlichen Leidenschaftlichkeit durchglüht auf die Bühne, auf deren elementarem, zügellosem, um nicht zu sagen brutalem Sich-Gebe« der sogenannte Opern-VeriSmu» vornehmlich seine Wirkung gründete. Freilich beeinträchtigt diese in unsern kühleren Klimaten als nicht frei von Ueber- treibung berührende realistische Auffassung durch ein Zuviel von Agieren die gesangliche Wiedergabe der Partie, lädt direkt zu einem Forcieren der stimmlichen Mittel eia, und diesem Umstande mag man e« denn auch zuzuschreiden haben, daß di« Mängel der Singweise de« Gaste« diesmal stärker hervortraten als bei seinem Auftreten alsDonJosö Jmbesoaderenware» begreiflicherweise wieder die Höhe, die bei dem kehligen Tonansatz nicht zur Ent faltung kommen konnte Aber auch sonst vermißte man an den ruhigeren, mehr auf Rührung als auf leiden schaftliche Erregung zielenden Stellen da» Offenbar- »erden einer auch der Tonschönheit, der Cantilene ibr Recht zukommen lassenden gesanglichen Kunst Jedenfalls also darf man e» auch nur gutheißen, daß sich uns stände« de, topographische« Ausnahme der deutschen Schutzgebiete gewährt. Auch Diagramm«, Photograph«« und andere Bilder, sowie überhaupt graphische Dar stellungen und sonstig« koloniale Gegenstände könne« nach Maßgabe dc« verfügbaren Raume« unter der Vor aussetzung ausgestellt werden, daß e« sich um hervor ragende Sachen handelt und Hin- und Rücksendung sowie Aufbewahrung auf Kosten und Gefahr de« Aus steller« erfolgen Anmeldungen werde« erbeten an de» Vorsitzenden de« Nu«stellungr-AuSschusse«. — Obschon nach dem jetzt in Berichtigung vor liegenden Endergebnisse sür da« Rechnung«jahr 1901 die Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung bei einer Einnahme von 413,6 Mill M gegenüber dem Vorjahre ein Mehr von 19,1 Mill M. erzielt hat, stellt sich der Einnahmeabschluß gegenüber dem Etat»- anschlage ungünstig Im Etat für 1901 war die Ein nahme der Post, und Telegraphrnvrrwaltung auf 420,2 Mill. M. veranschlagl. Die Wirklichkeit ist somit hinter dem Anschlag« um nicht weaiger al« 6,6 Mill M zurückgeblieben. Wie sich da« Gesamt ergebnis der Post- und Telegraphenverwaltung sür hieraus Sem« Glückwünsche au». Nach Schluß der Parad« ritten der Monarch an der Spitze de« Regiment» nach der Sternthorkaserne. Se. Majestät der Kaiser trugen di« Leib. Husaren - Uniform, der Kronprinz die de« 1. Garderegiments zu Fuß mit dem Bande deS Schwarzen Adlerorden« Bei der Parade hatten auf dem rechten Flügel dr« Regiment« die früheren aktiven Offiziere de« Regiment» (unter anderem Generaloberst Frhr. v. Lv«, ReschLkanzler Gras v Bülow, die Generalleutnant» v D«in«S, v Moßner, v. Winterfeldt, der Fürst von Bentheim-Steinfurt) Aufstellung genommen Se. Majestät der Kaiser begrüßten die Herren und reichten hierher dem Generaloberst Frhrn. v. Lod und dem Grasen v. Bülow die Hand. Unter anderen Gnadenbeweise« für das Regiment verliehen Se. Majestät der Kaiser dem Grafen v Bülow, der den Feldzug bri dem Re giment al» aktiver Offizier mitgemacht hat und dem Regiment bisher al» Rittmeister der Reserve angehörte, den Charakter als Oberst mit der Uniform d«s Regi ment« und unter Stellung ä la suite der Armee Se. ziehung der Kolonien zu militärischen und finan ziellen Leistungen die Konferenzmitglieder in erster Linie beschäftigen; man darf deshalb angesichts der im Verlaufe de« südafrikanischen Kriege» hervor- getretenen militärischen Rückständigkeit der Mutter landes gespannt sein, ob die Bemühungen der britischen Regierung und ihrer Organe, gewisser maßen ein Schutz- und TrutzbündniL Großbritanniens und seiner Besitzungen über dem Meere zu stände Ei« ehemaliger sozialdemokratischer Agitator, der ein Menschenalter an hervorragender Stelle sür die Sozialdemokratie gewirkt hat, charakterisiert die heutige Sozialdemokratie im „Vogtl. Anz." u. a. solgendermaßen: „Die heutig« Sozialdemokratie ist eben etwas ganz andrre« al« di« vom Anfang an, sie hat ihren «rgenattrgen proleta rischen Charakter verloren und damit den Halt im Bolte, in der Arbeiterklasse. In der früheren Sozialdemokratie gab r« mit wenigen Ausnahmen arme Teufel, wirkliche Proletarier, die Partei war al» solche arm, die Genoßen muhten alle ohne Ausnahme große und schwere Opfer bringen und haben sie auch gebracht. Da» ist jetzt ander». Die Parte, ist eine kapitalistische geworden, sie verfügt über bedeutende Mittel, in der Partei sind schwer reiche Leute, sogar Millionäre, die den Ton angeben, di« Parteiämttr, di« früher umsonst oder gegen geringe Entschädigung verwaltet wurden, sind jetzt für eine proletarisch« Pattti überreich dotiert, also sind die Grund lagen sür eine proletarisch« Partei nicht mehr vorhanden. Ein reicher Mann, ein Millionär, ein gut bezahlter Beamter mit bedeutendem Einkommen sieht doch sicher di« Berhältnisse unter einem ganz anderen Gesichtswinkel an, al» ein 600 bis 800 M Einkommen beziehender Proletarier, der mit jedem Pfennig und Groschen rechnen muß. Solch« behäbige Leute sind keine Proletarier und können auch einem solchen nicht nachfühlen. Solche Leute sind e», die den Proletariern immer und immer wieder sagen, daß sie Not leiden — wa» diese ja selbst schon wißen —, und ihnen dann auch die Mittel, wie dieser Not abzuhelfrn sei, angebrn, al- da sind: t ihr müßt euch der politischen Partei, der Sozial demokratie anschließen, kostet nur einig« Nickel; ». ihr müßt euch den gewerkschaftlichen Organisationen anschließen, kostet wieder einige Nickel; » ihr müßt die Partei- und GewerkschaftSblätter halten, kostet wrever einige Nickel; 4. eS werden auch sonst noch verschiedene Anforderungen an euch herantreten, wodurch ihr wieder einige Nickel loS werden könnt rc. rc. Da» sind die Mittel, die gewöhnlich von den gutsituierten Herren Führern den armen Proletariern empfohlen werden und die auch ganz unfehlbar helfen sollen Leider gehl »S nur hier wie bei jenen Kurpfuschern, die jede Krankheit zu heilen vorqeben, wodurch die Leute zwar ihr Geld los werden, aber die Krankheit behalten. Denn r» ist doch immer daraus berechnet, den armen Teufeln noch di« letzten Groschen aus der Tasche zu locken. ES kommt aber noch weiter hinzu: Seit die Partei größer geworden ist, reicht selbstverständlich auch ihr Einfluß welter, und dieser Einfluß erstreckt sich nun auch auf andere Emrichtungen, wie Krankenkassen, Konsum- Vereine und dergleichen, und dadurch, daß sie diesen Einfluß besitzt, wird die Partei heute al» eine große BersorgungS- anstalt betrachtet, wo jeder Streber und Etellenjäger unter zukommen sucht, um versorgt zu werden. Die Stellen, und wenn eS noch mehr sind, langen nicht zu, die Zahl der jenigen, die noch nicht versorgt sind, ist immer sehr groß; einer sucht dem andern den Rang abzulaufen Dadurch ist eine Korruption entstanden, die jeder Beschreibung spottet, und zwar sind diejenigen, die sich so an die Versorgung»- anstatt herandrängen, solche, die gewöhnlich noch nicht» für die Partei gethan haben, junge Leute, die ost erst au» dem Neste kommen, die sich aber bemerkbar zu machen verstehen und nun den Ton angeben; und dies« jungen Leute, die keine Ahnung von dem frühere« Wesen der Partei haben, die keine zunehmen und größere Sicherheiten für die wirkfame Unterstützung der militärischen Unternehmungen des Mutterlandes zu gewähren, trotzdem halten fie und mit ihnen die Mehrzahl der leitenden Kolonial minister die Zeit für eine abschließende Entscheidung dieser wichtigen und in die privaten und öffentlichen Interessen der betreffenden Territorien tief ein schneidenden Frage noch nicht für gekommen. Auch bezüglich der gegenseitigen Handelsbeziehungen zwischen Kolonien und Mutterland dürsten die Ansichten und Wünsche der Teilnehmer an der Konferenz weit aus- einandergehen, und es muß deshalb in hohem Grade fraglich erscheinen, ob die Verhandlungen über diesen Gegenstand ein positives Ergebnis haben werden. Außerdem wird auf Antrag deS Premier ministers von Natal die Frage der Einführung eines allgemeinen NakuralisationSgesetzeS für die Gcsamt- vezugSprel»: Beim Bezug« durch dl« e>kUöalt,ütlle 1«a«rSak» »mz«lue Nummem 10 Pf. Munal Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen r Werktag» nachm ö Uhr. Wird Zurücksenduna der für dir SchrlsUeitung bestimmten, über von dtefer nicht ein« geforderten Beiträge dran- fprncht, fo ist da« Popgeld brizufügen. B«t»«»t»««»»«rSSHre»: Dir ZeUr Nrinrr Schrift der «mal aespattrnea Ankündi- gungS-Sritr oder drrenRaum »o Pf. Bei Tabellen- und Zissrrnsatz b Pf. 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