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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171007016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917100701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917100701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-10
- Tag1917-10-07
- Monat1917-10
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1917
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w 276. .k . Sonntag, 7. Oktober I«7. Lstrnspricher-Sammrinummer; LS XI. Idir für liecht« «spricht: >0041» LSTb -Dv/ Schristltitung und Haupig«schäst»stellt: Martenstraftc 3^ 4«. Druck u. Verlag von Liepsch S Rrichard« in Dresde». Bezugs-Gebühr LS«LtM^LML S««Ne.ÄAM».VL> Anzeigen-Preise. - eech»«« .— , Xuns1au8s1s!!un8 Lmil Mcklsi- 8ynövi-su88lsllung Semälck» »vn ^41»»»-»«»»« ltälvimer) uns r«Ioknun,»n »on 0»««» »«»,«»« lUünetivn). ^mit <iar Siegeliparila" rur Stärkung cke» diesen» unä äer Verckenung »ovvie rur Kräftigung cker dlerven. Len« in Ortginel- tlezcken. Vereenä neck euevärt». Depot: ^potläslä«. vrosäcm, rum Linkocken ,u<t> oluie rucker ru «mpteklen 'ßVtlk. irlkl Sk Sokre, Königl. tlokliekersnten II k-,sn»pr»ck,r 14 277. »I. ?rel»li»t«n sul U?un»-I, Ir«I. MMüie verMW mUMiiiMck »llemMM. smnleren m MelnlMen. veWlüeii. venilüeni Se«s«rfrasen im Hauvtassschrrß des Reichstages.— Die ungeheuren blutigen Verluste der stngliiuder in Flandern. — Kämpfe i» der Butvwina. — Italieuifcher Mitzerfolg im Sabrieleadschuitt. — Vorzügliche krgebnifle des deutschen visenbabnvettehrs. Der deutsche Abeudbericht. Berlin, S. Okt., abends. (Amtlich. W. T. v.) I« Weste« bei regnerischem Wetter nichts Beson« »in«. « Osten örtlich, Sümpfe bei Gereth i« der Bnko» veftenrichisch -„«Mischer Lrlegrierlcht. «1i». «. O5t. Amtlich mir» verlantbart: » riele. « bschnttt brach ein i« be« «be«d. «» eisgesetzter Italienischer ««griss zusammen. »o» reinem Kriegsschauplätze Besoudekes zu B.) L e r ßt H «s b e st G e » eralst «1 Sine «achtprodr. Glxich zu Beginn be» Krieges wurde das Verbot der Verbreitung sozialdcmokvatischer Zeitungen, insbesondere de» „Vorwärts". tyr Heere aufgehoben. Sozialdemokratische Blätter können seitdem, wie die übrigen Zeitungen, in den Kasernen und an der Front gelesen werden und werden dort gelesen, wie der „Vorwärts" vor einiger Zeit selbst daLurich zugab daß er in einer Beilage Abbildungen einer Anzahl vor. Feldgrauen wicdergaü. die in die Lektüre sozial demokratischer Blätter vertieft wäre«. Versehen waren diese Bilder von der Schriftlettung de» „Vorwärts" mit der Nvterschrist: „Wie die sozialdemokratische Press« an der Front gelesen wird". Wenn daher der Abgeordnete Lands» St« bet Begründung der sozialdemokratischen Jnterpella- tton über die „alldeutsche Propaganda" im Heere behauptet«, der alte Grundsatz. PolitiL vom Heere fernzuhalten. sei durchbrochen worden, allcadingS nicht völlig, denn soweit es sich um die Sozialdemokratie handle, werbe alles ver» »ot««, so ftebt das mit de» Propagandabtldern des „Bor- Milets" in schroffstem Widerspruch. Soweit »ach dem vor liegenden Bericht et« Urteil möglich ist. Hai sich der Adgeordnete Landsberg überhaupt vorsichtig beschränkt bei der Begründung der Behauptung, /„der Sozial» demokratte werde alle» verboten"; er hatte ja auch keineswegs die Absicht, gewissermaßen di« sozialdemokra tische Position nur zu verteidigen, ihm kam eS auf ein« Offensive au. aus den Angriff gegen alle», was nicht dem Scheidemannschen Katechismus entspricht, also: «in Ber. such, auch da» Heer und womöglich di« Oberst« Heere», kettnng unter da» kaudtnisch« Joch zu beugen: auch sie sollen, wie man es seinerzeit vom Reichskanzler »erlangt hat, auf die BerztchtSsormel vom 10. Juli schwöre«. Eine» Bor» geichmack davon hat kürzlich schon der „vorwärts" gegeben, als er de« preußischen SttegSmintsttr angrtff wegen einiger Sätze, bi« er als Borwort zu einer Aufklärungsschrift ge schrieben Satte. Der „Vorwärts" konstruierte Hiera«» einep Gegensatz »u der ReichstaaSmehrheit und stellte drohende Frage»». „Vir habe» dt« Macht tm Staate". Hat kürzlich der Abgeordnete Meerfeld in Düsseldorf erklärt, die sozial- demokratische Interpellation über dt« sogenannte alldeutsche Propaganda beweist, daß die Sozialdemokratie auch ent- Mosten ist. sie zu gebrauchen. Recht wirkungsvoll ist der preußische Kriegsminifter v. Stein Herr» Landsberg entgegengetrete«. Eine «ns- kl«»;»iis im Heere habe von allem Anfang an ftatigefitnden. Pie Soldaten würben unterrichtet über die Ursachen -es Krieg«», die Haltlosigkeit -er feindliche« Lügerz würden ihnen »argetan. St« »ürd«« üder die Verhältnisse in der Heimat, üter di« Rotnpendtgkeit des Durchhalten» und bfe Sicherung unserer RahrungSmittelversorgung aufgeklärt > selbstverständlich. Unsere Soldaten sind schließlich keine Maschinen, sie habe« geistige Interessen, et» Bedürfnis «ach geistiger Nahrung, was man auch aus sozialdemokratischer Sette nicht bestreiten sollte. Das hteße den deutschen Sol- bäte« de« russischen Muschik gleichstell««, de« Senegal- »eger odr, dg» EurkHa. »ein« unser« Soldat«» mollo« wissen, wofür sie kämpfen, wollen willen, wer den Krieg ver schuldet hat, sie wollen willen, um was eS s«ht in diesem fürchterlichen Kriege. Die Oberst« Heeresleitung erfüllte daher nur eine selbstverständliche Pflicht, als sie Richtlinien für die Aufklärung herausgab. Wie wenig „alldeutsch" diese Aufklärung gewesen ist. geht u. a. daraus hervor, daß auch eine Broschüre des sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. David dazu benutzt wurde. Wenn Herrn ScheidemannS Wirken seiner Ansicht nach nicht genügend berücksichtigt wprden ist, so hat er sich das selbst -uzuschreiben. Eine Auf klärung unter der Scheidemannschen Devise „Ein Narr, wer noch an den Sieg, glastbt" hätte ganz sicher nicht bei« getragen, den Siegeswillen des Heeres, dem schließlich -och auch Her» Scheidemann und Landsberg und all die übrigen ihre Sicherheit und behagliche Ruhe in -tr Heimat verdanken, zu stärken. Wahrlich, hundertfältig hat es sich erwiesen, was der Kriegsmintster sagte: „Eine Armee, ber dep Siegeswille fehlt, ist unbrauchbar. Man kann sie bei seite legen und dem Feinde das übrige überlassen." Und ist denn nicht auch in der Heimat Siegeswille vonnöten? Hat ihn der Reichstag gestützt? Haben wir vielmehr nicht immer und immer wieder sehen müssen, wie sich die feindlichen Hoffnungen an der Zerfahrenheit und Zerrissenheit unseres politischen Lebens aufrichtcten, und sehen mir nicht, wie die Feinde auf ihre Völker einzuwirke» suchen? General v. Stein hat in seiner Rebe ausdrücklich darauf hingewiesen, daß auch ber französische Oberbefehlshaber P^tain alles tue, um d«n StegeSwtllen seiner Soldaten zu stärken. Wenn der Ab geordnete v. LtSzt an dieser Stelle den Kriegsmintster mit der Frage unterbrach: „Auch gegen das Parlament?", so wäre die Antwort hierauf leicht zu geben — da» französische Parlament ist die Erwiderung auf die VcrzichtSreso- lutton des Reichstages nicht schuldig geblieben: der Krtegöwille selbst der französischen Sozialdemokraten er streckt sich bekanntlich auch heute noch auf die Eroberung von Elsaß-Lothringen. Unter diesen Umständen gegen das Parlament vorzugchen, lag für Herrn Petatn gewiß keine Veranlassung vor, womit nicht gesagt sein soll, baß tn der deutschen Armee wirklich gegen den Reichstag ober die RetchstagSmehrheit agitiert worben wäre. Das wird von den Herren gewissermaßen als MajestätSverbrechcn ange sehen. Auch der zieht sich schon ihren Zorn zu, der sich über haupt bte Freiheit nimmt, anderer Ansicht zu sein. Daher der Vorstoß gegen die BaterlandSpartei. Herr Dr. Landö- berg stellte d«n Kanzler die — unter Umständen schicksals schwere — Frage: Wie stehst du zur BaterlandSpartei? Zwar lehnte er eS ab. die Forderung nach amtlicher Archtung ber nenen Partei ausgesprochen zu haben, als aber Dr. Helfferich daraus die ganz selbstver ständliche Folgerung zog, die Interpellanten könnten'sich danach mtt dem Gesagten zufrieden geben, erhob sich starker Widerspruch. Mau verlangt also doch den Bannstrahl, will eß dloß nicht so offen sagen. ES wäre ja auch eine zu petn- liche Bloßstellung 'der „demokratischen Freiheit". Der Zentrumöabgeprdnete Drimborn war etwas vorsichtiger, aber auch er verdat es sich, daß die BaterlandSpartei von d«r Regieruuß gefördert würde. Er beweist damit nur, d«ß er von de« Wese» dieser heute schon von detz breitesten BokkSschtchteu getragen«« nationalen Bewegung keinen rechten Begriff hat. Wäre es denn ein Staatsverbrechen, wäre es vielmehr nicht eher eine Pflicht der Regierung, efue Organisation zu fördern, dt« sich kein anderes Ziel gesetzt hat. als die drängende« nationalen Kräfte im Volke zusammvnzufassen, den Geist wieder wachzurufe«. der tn den Aügufttagen 1V14 aller deutschen Männer Herzen er füllt and unsere Heere von Sieg zu Steg geführt bat? Wenn jemals ein« einheitliche nationale Front «ot- wendig war, wen« wir jemals auch in der Heimat ent- schloffen«« Gtegeswtllen brauchten, dann doch eben jetzt, «» der Feinst da» Letzte daran setzt, um der drohenden Niederlage hg entgeh««, wo er auf »ichtS «ehr hofft, als auf innere Umwälzungen im Reiche. Diese Hoffnung zu zerstören, ist die Aufgabe, die sich die Vaterlandspartei ge stellt hat. Und hieran kann unbeschadet seiner sonstigen politischen Ansichten urrd Ueberzeugungen jeder Mit arbeiten, dem es ernst ist mit der künftigen Sicherung unseres Vaterlandes. Mit Recht hat der nationalltberale Redner Dr. Thoma, ein bayrischer Abgeordneter, betont, daß Fortschrittler, Zentrumsleute und Nationalliberale ,>in Hellen Haufen" ber BaterlandSpartei beigetreten seien. Angesichts dieser Tatsache erledigt sich von selbst die Be hauptung, die BaterlandSpartei verfolge „inncrpolitische reaktionäre Ziele", sie sei „alldeutsch" und „schwer-industriell"» Daß sie- freilich den Berzichtpolitikern vom Schlage ScheidemannS und Erzbcrgers, denen der Siegeswille des BotteS schlecht tn ihre Rechnung paßt, unerwünscht ist. glauben wir gern. Daß sie gegen sic die Regierung mobil zu machen suchen, ist nach ihren bisherigen Taten nur ver ständlich. Ein neues kaudinischeS Joch aufzurichtcn, das ist der Zweck ber Interpellation. Am Montag wird es sich zeigen, wie sich der Reichstag in seiner Gesamtheit zu dieser sozialdemokratischen Machtprobe stellen wird. Deutscher Reichstag. «Fortsetzung aus dem Vorabend-Blatt.) sDrahtmeldung uns. Berliner S ch r t s t l e i t u n g.) Berlin, 0. Okt. In der Bcantmortuna der sozial demokratischen Interpellation sortfahrcnö, er klärte Tlaatssekretär Itr. Helfferich: Herr Landsberg hat gesagt, das Bureau der Batcrlanüs- partei sei in Potsdam im Gebäude der Regierung. Da eS nach Potsdam Telephon gibt, habe ich angcfragt, und La ist mir gesagt worden: „Es ist daran kein Mort wahr!" <Hört. hört! rechts, Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Auch der preußische Minister des Innern und der Eisenbahn- minister haben sich gegen einen solchen Mißbrauch aus gesprochen. Der Abgeordnete LandSbcrg hat an den Reichs kanzler einen starken Appell gerichtet, sich auszusprcchen, wie er zu der . V a t e r l q n d s p a r t c i stehe. Ich bin hier als Stellvertreter des Reichskanzlers und spreche in seinem Namen. lZuruf bei den Sozialdemo kraten: Leider!) Das „Leider" berührt mich nicht. sZuruf bei den Sozialdemokraten: Na, na!) Der Reichskanzler ist mit Arbeiten sehr überlastet. Diese Interpellation konnte für ihn keine Veranlassung sein, hierher zu komme». «Wider spruch bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sic eine große politische Debatte daraus machen wollen, so ist das eine andere Sache. Das steht aber nicht ans der Tagesordnung. Auf das, was auf der Tagesordnung steht, bin ich Manns genug, um zu antworten, (Unruhe links.) Die Frageöcr Kriegszicle soll im Laufe der nächsten Woche in einer großen Debatte besprochen werden. Warten Sic also so lange, dann wird der Reichskanzler seine Sache selbst vertreten. Aus de» Ausführungen des Abgeordneten Landsberg habe ich her- ausgehürt, wenn ich ihn recht verstanden habe, der Reichs kanzler möchte gegen die Deutsche BaterlandSpartei einen Acht- und Bannstrahl schleudern. lLebhaftcr Widerspruch. Abg. Landsberg: Nein!) Einen solchen Wunsch hat also der Abgeordnete LandSbcrg nicht ausgesprochen. Dann kann Sie, was ich gesagt habe, wohl beruhigen. Wider spruch bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie zu den Worten derer, die an der Spitze der Heeres- und Rcichs- verwaltung stehen, kein Vertrauen haben, hat cs keinen! Zweck, -aß ich hier Worte mache. lBeifall rechts und Uu. ruhe links.) Die Besprechung der Interpellation wirb auf Antra« beS Abgeordneten Tb« r t lSoz.) beschlossen. In der eöesprechung der Interpellation führt Abg. Trimbor« (Zentr.) auS: Im Gegensatz zum Kriegsminister habe ich den Eindruck gewonnen, baß brr Abg. Landsberg eine Fülle von Material für die Behaup tungen ber Interpellationen vorgcbracht hat. Auch mir sind sehr zahlreiche ähnliche Fälle gemeldet worbe». Jede amt liche Agitation zugunsten ober Ungunsten einer politischen Partei hat im Heere zu unterbleiben, weil sie grobe Gefahr mit sich bringt. Soweit eine Aufklärung in der Armee notwendig ist, muß sie sich von jeder Polemik fernhalten. Wir halt«« jede direkte oder indirekte amtliche Begünstigung ber BaterlandsPartei für durchaus unzulässtg. — Abg. Dr»
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