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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189910164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-16
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1899
- Autor
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Montag, IS. Oktober 1899, Abends SS. Jahrg. Hmtzsch. Die größte hier bestehende ist in eine Aktiengesellschaft Der feierliche Akt wurde Gegenwart Sr. Excellenz ser bringt in tiefster Ehrfurcht die im Tivolisaale tagende von der deutsch-sozialen Reformpartei einberufene Volks versammlung als dem Schirmherr» aller Deutschen ihre Huldigung dar und wagt die ehrerbietigste Bitte Ew. Ma jestät zu unterbreiten, wie am 3. Januar 1896 einzutreten für das Recht der stammverwandten Bauern in Südafrika, welche die starke Vorhut bildet in der Frage: „Afrika englisch der deutsch-niederdeutsch?" Das Telegramm an König Albert hat folgenden Inhalt: „An 2000 in Dresden auf Einladung der Reformpartei versammelte deutsche Männer und Frauen entsenden Ew. Majestät, dem glänzenden Vorbild deutscher Manneskraft, ehrerbietigsten Huldigungsgruß und erneuern das Gelöbniß, unverbrüch lich treu zum angestammten Fürstenhaus und Volksthum zu stehen." Gck r fkr da- »Riesaer Tageblatt- erbitten uns bis spätesten« »T A O « " O »s Boruri-tagK V Uhr deS jeweiligen Ausgabetage?. Die Geschäftsstelle. Kundzebuug in Dresden für die Buren. )( Dresden, 15. Oktober. Die heute Vormittag im Tivolisaale von der deutsch-socialen Reformpartei ver anstaltete öffentliche Versammlung mit dem Thema: „Kundgebung für das stammverwandte Burenvolk gegen englische Gewaltpolitik" war von etwa 2000 Personen be sucht. Reichstagsabgeordneter Lotze eröffnete die Versamm lung mit einem Hoch auf Kaiser und König. Hierauf sprach Director Zimmermann unter großem Beifall. An den Kaiser, an den König Albert und den Reichskanzler Fürst Hohenlohe wurden Telegramme gesandt. Die Re solution zu Gunsten der Buren fand begeisterte Zustim mung. Diese Resolution lautet: „Die heute im Tivolisaale zu Dresden tagende, von der deutsch-socialen Reformpartci (Landesverein Königreich Sachsen) einberufene, von etwa 2000 Personen besuchte Volksversammlung giebt ihrer Entrüstung lauten Aus druck über die schmachvolle Rechtsverletzung, welche sich die Regierung Ihrer Majestät der Königin von England soeben gegenüber der südafrikanischen Republik schuldig gemacht hat. Sie erklärt zugleich dem stammverwandten wackeren Burenvolke und insbesondere seinen ehrenfesten Staatsoberhäuptern Krüger und Steijn ihre aufrich- .^tigste Theilnahme an all den Ereignissen, freudiger wie * trauriger Art, die ihnen im harten, blutigen Kampfe bevorstehen, und dankt für das mannhafte ehrliche Auf treten, das die germanische Welt mit Bewunderung er füllt. Heil und Sieg den wackeren Buren! Das walte Gott." Die Resolution an den Reichskanzler hat fol genden Wortlaut: „Die im Saale des Tivoli zu Dresden tagende, von über zwei Tausend Personen besuchte, von der deutsch-socialen Reformpartei einberufene Volksver sammlung hat Stellung genommen zu der südafrikanischen Frage. Sie sieht in dem Vorgehen der Regierung Ihrer Majestät der Königin von England eine aus den niedrig sten Beweggründen hervorgegangene Rechtsverletzung. Sie sieht weiter in der Bedrohung dec freien Staaten in Süd afrika eine Gefährdung unserer eigenen nationalen und wirthschaftlichen Interessen durch England und giebt ihrer Entrüstung lautesten Ausdruck über die Stellung, welche unsere Reichsregierung zu dieser Frage bisher einzuneh men scheint, nachdem der Kaiser 1896 ein von so echt deut schem Empfinden getragenes Telegramm an den Staats präsidenten der südafrikanischen Republik, Paul Krüger, gerichtet hat. Die Versammlung hält es des weiteren für angebracht, die Reichsregierung darauf aufmerksam zu machen, daß es ein bedenklicher politischer Fehler ist, über die Köpfe des Volkes hinweg zu regieren, ohne sich an die Stimmung zu kehren, welche die Volksseele bewegt. Eine solche Regierungsweisc müßte das Volk seinen Füh rern entfremden, die Kluft, welche zwischen Volk und Re gierung durch das Verhalten der letzteren geschaffen, wäre ein großes nationales Unglück, aus dem allein die inter nationalen Umsturzmächte Nutzen ziehen könnten. Die Versammlung giebt deshalb der Erwartung Ausdruck, daß unser Reich und unser Volksthum vor den neuerlichen Ge fährdungen durch eine entschieden nationale Politik im * «eiste Bismarcks bewahrt bleibe." — Das Telegramm a n -en Kaiser lautete: „Sr. Majestät dem deutschen Kai- Freitag, den 20. und Sonnabend, dm 21. October 1899 finden bet der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Im Königlichen Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Sterbefälle vor mittags von 8 bis 9 Uhr angenommen. * Riesa, den 16. October 1899. Der Rath der Stadt. BoeterS Bekanntmachung. DaS Schulgeld und Fortbildungsschulgeld auf das 3. Vierteljahr 1899 ist baldigst, längstnS aber bis zum Oerttiches und Sächsisches. Riesa, 16. October 1899. — Oeffentliche Stadtverordnetensitzung Dienstag, den 17. Oktober 1899, nachm. 6 Uhr. 1. Rathsbeschlüfse betreffend k) die Verleihung der Pensionsberechtigung an einige Beamte des Stadtraths und Besoldungsverhältniffe derselben, b) Vcrwilligung von Landtagswahlkosten, o) den Beitritt zu einem Kassenrevisionsverbande, ci) Herstellung des Fußwegs vor dem Amtsgerichtsgebäude in der Albertstraße. 2. Miethverträge zwischen der Königlichen Garnisonvcrwaltung und dem Stadtrathe in Ver tretung der Stadtgemeinde Riesa. 3. Kaufvertrag zwischen dem Stadtrathe Riesa in Vertretung der Stadtgcmeinde und Herrn Carl Möller in Mügeln über die Parzellen Nr. 781 und 782 des Flurbuchs für Riesa. 4. Restantenregulativ. 5. Geschäftliche Mittheilungen. Rathsdcputirter: Herr Bürgermeister Boeters. — Gestern feierte die hiesige Freimaurerloge, welche bis vor Kurzem Miethräume im Rathhause inne hatte, die Ein weihung ihrer neuen Localitäten in dem Tittel'schen Neubau an der Elbe. Der Landesgroßmeister mit noch einigen Beamten der großen Landesloge von Sachsen, eine Anzahl Meister vom Stuhle und viele Mitglieder auswärtiger Logen hatten sich dazu eingefunden. Bekanntlich haben die Freimaurerlogen, welche sich grundsätzlich aller politischen und konfessionellen Agitationen ent halten, über welche aber noch allerhand thörichte und verkehrte Anschauungen verbreitet sind, weil sie mit ihrer Thätigkeit prinzipiell nicht an die Oeffentlichkeit treten, keinen andern Zweck als den der Pflege der wahren Humanität. —* Se. Maj. der König wird vom 23. bis 28. Oktober in WermSdorf Aufenthalt nehmen, woselbst mehrere große Jagden stattfinden, zu denen Einladungen an die Herren der Umgegend ergehen werden. — Eine feiertagSreiche Zeit entsteht dadurch, daß der 24. December auf einen Sonntag fällt, welchem sich Montag und Dienstag als 1. und 2. Feiertag anschließen, nach vier Werk tagen folgen dann wieder zwei Festtage: Sonntag und Neujahrs fest am Montag, nach fünf Werktagen dann am Sonnabend Hoh« neujahr und darauf Sontag. — In der neuesten Nummer deS praktischen RathgeberS im Obst- und Gartenbau wird zum Anbau von Himbeeren im Großen gerathen, weil der Bedarf nach Himbeersaft von Jahr zu Jahr zunimmt und es häufig an Himbeeren mangelt. Unter günstigen Verhältnissen trägt ein Morgen (25 Ar) 10—12 Centner Himbeeren und waren die Durchschnittspreise 20—23 Mk. im Jahre 1898, im Jahre 1899 dagegen 21—26 Mk. — Zur Anlegung von Himbeerquartieren gehört natürlich der richtige Boden. Die betreffende Nummer sdes praktischen Rathgebers wird auf Wunsch gern kostenlos zugeschickt von dem Geschäftsamt in Frankfurt a. d. Oder. — Unangenehm überrascht wurden gestern früh Viele da durch, daß plötzlich das Leitungswasser ausblieb. Dasselbe stellte sich zwar nach kurzer Zeit wieder ein, doch sah es so trüb und lehmfarbig aus, daß es zum Trinken, sowie zu Koch- und Wasch zwecken kaum benutzt werden konnte. Heute hat sich das Wasser wieder etwas abgeklärt, doch völlig klar und rein ist es noch nicht. Eine wichtige Entscheidung wird der nächste Landtag zu treffen haben. Wie aus Leipzig berichtet wird, ist ge gen die Wahl des Herrn Geh. Hofrath Dr. Schober Protest erhoben worden mit der Begründung, daß der genannte Herr als österreichisch-ungarischer Generalconsul, demnach als Beamter eines fremden Staates überhaupt nicht wähl bar sei. In juristischen Kreisen wird das Für und Wider vielfach erörtert. Nach der bisherigen Uebung hat man die Eigenschaft als Wahlconsul eines auswärtigen Staates nicht für hinderlich angesehen, um ein Abgeordneten-Man- dat übernehmen zu können. So gehören z. B. auch der Ersten Kammer mehrere Mitglieder an, die ein solches Wahlconsulat vertreten. Nun wird zum ersten Mal auf den erhobenen Protest eine principielle Entscheidung ge troffen werden müssen. Die Entscheidung steht dem Kam merplenum zu. — Von einem großen Theil des Publikums wird leider noch immer an der alten Gewohnheit, keine Geldbeträge in Freimarken undeclarirt mittels gewöhnlicher Briefe zu versenden, mit großer Hartnäckigkeit festgehalten. Bekanntlich hat die Post verwaltung nach den maßgebenden gesetzlichen Bestimmungen für den Verlust gewöhnlicher Briefe keinen Ersatz zu leisten. Geht nun einmal so ein Brief mit verschwiegener Geldeinlage ver loren (eS werden täglich von der Reichspost etwa 4 Millionen Briefe befördert!), so ist der Jammer groß. Es sei wiederholt in Erinnerung gebracht daß Postanweisungen bis zum Betrage von 5 Mk. nur 10 Pfg., also nicht mehr, als ein einfacher Brief, kosten, und daß eS sich deshalb auf jeden Fall empfiehlt, auch kleine Geldbeträge nicht in gewöhnlichen Briefen, sondern mittels Postanweisung zu verschicken. Der Abschnitt der Post anweisung bietet auch noch Raum zu schriftlichen Mittheilungen in mäßigem Umfange. — Wochenplan der Königlichen Hoftheater zu Dresden. Opernhaus: Dienstag: Tannhäuser — Mittwoch: Zum ersten Male: Die verkaufte Braut. — Donnerstag: Die Afrikanerin. — Freitag: Mignon. — Sonnabend: die verkaufte Braut. — Sonntag, den 22. October: Rienzi. — Schauspielhaus: Diens tag: Torquato Tasso. — Mittwoch: Zur Feier von H. von Kleists Geburtstag: Prinz Friedrich von Homburg. — Donners tag : Zum ersten Male: Der Herr Senator. — Freitag: GygeS und sein Ning. — Sonnabend: College Crampton. — Sonntag, den 22. October: Der Hxrr Senator. * Strehla, 16. OktsSer. Gestern fand hier die Einweih ung der Kinderversorganstalt statt. - - - - insbesondere ausgezeichnet durch die deS Herrn Ministers von Metzsch. Großenhain, 13. Oktober. Tuchfabrik, in Firma Gebrüder Zschille, umgewandelt worden. Großenhain. Tin großer Geldraub wird aus Ort rand gemeldet, woselbst in der Nacht zum Freitag einl Bekanntmachung. Rr. 3524. Meißen, am 15. Oktober 1899. f Dte speicheret- und Speditions-Aktiengesellschaft i« Ries' hat angezekgt, daß ihr der Nieder- lagrschlln Lb r die am 17. April dss. Js. in dte Königliche Zollniederlage in Riesa etrgelagerte K'ste ungemusterte pp. Lampenglocken auS Milchglas, gez. 6 6 5696 (im Dreieck) Hongkong 86, abhanden gekommen sei. » Nachdem ihr eine Doppelschrist ausgefertigt worden ist, wird die Urschrist de- Niederlage scheine- für ungültig erklärt. Königliches Hauptsteuecamt. Rheinschüffel. 20. Oktober dieses Jahres an die Stadthauptkasse abzusühren. Gegen Säumige wird gemäß § 23, Absatz 4—6 der Schulordnung verfahren. Riesa, am 6. Oktober 1899. Der Rath der Stadt« Vk. Wegelin, St.-R. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher vezngSpreiS bei Abholung in den Expeditionen in Riesa »'^o Strehla oder durch unsere Träger frei in» Lau» 1 Mart SO Pfg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten 1 Mark 2V Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl SS Pf. Auzeigm-Amiahmr für die Nummer de« Ausgabetage« bi« vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer S Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraß« VS. — Für die Reaktion verantworülch: Herman« Schmidt in Riesa. age maer und Anzeiger Wkdlitt »d AiyrW. Telegramm-Adresie: ckL KI*-H'I I Fernspmhstelle »Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. der König!. Amtshauptrnannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa.
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