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Weißeritz-Zeitung : 30.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189507307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-30
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.07.1895
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Mcherih-Milg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den SIMrath zn JipxoldiswaldL Nr. 88 Dienstag, den 30. Juli 1895 61. Jahrgang Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseiligem »Hllustrirten Unterhaltungsblatt". Mit land, und hanswirthschaftlicher MonatSbeilage. ! sestgestellte Festprogramm ist folgendes: Vormittag 9 Uhr Festzug und darausfolgender Festgottesdienst im Park des Rittergutes; Nachmittag 2 Uhr Kinder festzug und Kinderfestgottesdienst im Gotteshause. An demselben betheiligen sich voraussichtlich die Kinder der oberen Klaffen aus allen Schulen der Parochie. Abends findet im Saale des Gasthofes ein allgemeiner Fest- kommcrS statt. Altenberg. Am 25. August feiert der hiesige Turnverein das Jubelfest seines 25jähr. Bestehens und gleichzeitig sein 20jähr. Fahnenjubiläum. Aus diesem Anlaß hat der Turngau „Müglitzthal und Umgegend" beschlossen, an diesem Tage eine Gauturn- sahrt nach Altenberg zu unternehmen. Die Ein ladungen an die Nachbarturnvereine sind dieser Tage abgegangen und die umfängliche Festordnung für das Fest ist festgestellt. Wir kommen später darauf zurück, und theilen heute nur mit, daß das Jubelfest Sonn abend, den 24. August, Abends mit Musikumzug unter Begleitung von Eisenbahnschülern mit Fackeln und sodann Fackelreigen auf dem Platze vor dem Raths keller eröffnet. Sonntag, den 25. August, am eigent lichen Jubiläumstage, findet Vormittags von halb ll Uhr ab Empfang der Vereine im Rathskeller, Nach mittags 2 Uhr Festzug vom Hotel „Zur Post" nach dem Festplatze vor dem Schützenhause statt, woraus Festakt und Begrüßungsfeier- sodann Freiübungen, Niegenturnen, volksthümliches Wetttucnen, Turnspiele rc. folgen. Abends halb 8 Uhr Einzug nach der Stadt und Fackelreigen auf dem Rathskellerplatz, darauf Festbälle in den Hotels „Zur Post" und „Nathskeller". Montag, den 26. August, schließen eine gesellige Ver einigung im Schützenzelre und ein Festball im Schützen hause das Fest ab. Liebenau. Am 27. Juli, Mittags l Uhr, ist in folge von Blitzschlag das Wohngebäude des Gutsbes. Kühnel niedergebrannt. Dresden. Wie der „Würzburger Generalanz." mittheill, empfing Prinz Max von Sachsen durch den Bischof von Eichstädt die Weihe des Subdiakonats und hat am 26. Juli die als Diakon erhalten. Zu dieser Feier waren auch Prinz Georg und Prinzessin Ma thilde in Eichstädt. Dresden. An das evangelisch-lutherische Landes konsistorium sind, wie dasselbe in der soeben zur Aus gabe gelangten Nummer 6 seines Verordnungsblattes bekannt giebt, seit einiger Zeit bei Besetzung von geist lichen Stellen landesherrlichen Patronats immer häu figer Gesuche der Kirchenvorstände gelangt, in denen es entweder um unmittelbare Designation eines be stimmten Geistlichen gebeten oder doch nachgesucht wird, daß derselbe ihnen mit anderen Bewerbern vorgeschlagen werde. Hat nun das Landeskonsistorium dergleichen Gesuche auch schon bisher grundsätzlich ablehnen müssen, so hat sich dasselbe bei der bedenklichen Zunahme der selben doch veranlaßt gesehen, zu erklären, daß es sich bei Besetzung von geistlichen Stellen seines Patronats die volle Freiheit der Entschließung wahren müsse, damit nicht die ihm in dieser Hinsicht übertragenen Rechte, welche zugleich eine seiner ernstesten Pflichten in sich schließen, beeinträchtigt würden und damit es die Füglichkeit behalte, dir Bewerbungen der Geistlichen gewissenhaft zu prüfen und eine Wahl zu treffen, welche den Interessen der Gemeinde dient, zugleich aber den Ansprüchen der einzelnen Bewerber entspricht. Das Landeskonsistorium hat daher die Erwartung aus gesprochen, daß die Kirchenvorstände diese Gründe würdigen und sich in Zukunft solcher aussichtsloser Gesuche enthalten werden. — Die Gründung zum Moritzmonument am Hasenberge unterhalb des König!. Belvedere an der Terraffenmauer ist fertiggestellt und der Postamentbau au» Sandstein, auf welchem das Denkmal zu stehen kommt, in Angriff genommen worden. Der Unterbau wird steinbildnerischen Schmuck erhalten und sich bis -Lokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Theater-Direktion Otto Schmidt hat sich mit ihren ersten Aufführungen recht günstig eingeführt. Was besonders die Darstellung des Sudermannschen Schauspiels „Heimath" anbelangt, so erlaubte dieses die volle Entfaltung der künstlerischen Befähigung des gesammten Personals, standen doch die Elternliebe und das Ehrgefühl eines alten Soldaten, Kindesliebe und das Gefühl eigener Kraft einer Sän gerin, die Klatschsucht und verknöcherte Anschauungen, sowie die selbstloseste Hingabe tm Gegensatz zu dem heuchlerischen, ängstlichen Ehrgeiz in gewaltigem Wider streit, der durch das vorzügliche Spiel der darstellen den Personen zur richtigen Anschauung kam. Können wir keinem der Darsteller unser Lob versagen, so ver dient aber die Inhaberin der Hauptrolle, Frau Zahn, ganz besondere Auszeichnung. Eine schöne, stattliche Erscheinung, wirkt sie außerdem durch ihr von wechseln den Gemülhsstimmungen beeinflußtes Spiel hinreißend auf ihre Zuschauer. Die Einrichtung der Bühne war dem Stücke entsprechend, Garderobe geradezu groß artig. Eine nochmalige Aufführung dieses Stückes wäre.zu wünschen. — Eine Gefahr droht den Kohl- und Krautseldern durch das massenhafte Austreten des Kohlweißlings, welches Heuer zu beobachten ist. Der Kampf gegen dessen Eier und Raupen ist bei größeren Anpflanzungen bei solchen Mengen ziemlich aussichtslos. — Ein hiesiger Bienenzüchter fand dieser Tage beim Reinigen eines sehr stark besetzten Stockes das Skelett einer Maus, rein abgenagt. Der Fund ist dem Fachmann« insofern interessant, als gewöhnlich angenommen wird, daß die Bienen größere Eindring linge, die sie nach dem Tödten nicht im Stande sind herauszubringen, einfach mit einer Wachsschicht kon- serviren. — Bei den dieses Jahr in unsrer Gegend statt findenden Truppenübungen sollen die Soldaten mit Ausnahme der Bivaktage mit voller Marschverpflegung einquartiert werden. Die Forderungen der Soldaten find genau festgesetzt. Die Mannschaften können nach dem Verpfleggeldsatze von 80 Pf. pro Tag und Kopf auch ganz verpflegt werden, da erstens der Kostenbei trag für die zu liefernden Nahrungsmittel tatsächlich die wirklichen Ausgaben für dieselben übersteigt, und da zweitens neben den Marschverpfleggeldern noch die Vergütungen für die Quartiere, die sogenannten Ser- visgelder, kommen. Gerade die Landwirthe sollten es nun mit Freuden begrüßen, daß die Militärverwaltung nicht selbst die Verpflegung dieses Mal übernehmen, sondern den Gemeinden dieselbe überlassen will. Da durch können die Landwirthe ihr Rindvieh und ihre Schweine besser verwerthen in ihren Gemeinden wäh rend der Manöverzeit. Es ist deshalb nur zu ver wundern, daß in manchen Orten des Bezirks Unwille über diese Art der Verquartierun g der Soldaten herrscht, denn den Landgemeinden erwächst auS der geplanten Art der Verpflegung entschieden großer Vortheil. Einen höheren Satz als 80 Pf. für Tag und Kops kann die Militärverwaltung gar nicht gewähren, denn dieser Satz ist durch Reichstags- und Bundesrathsbeschluß Gesetz für jetzt. — Die Insektenstiche sind in diesem Jahre besonders bösartig und gefährlich. Man sucht den Grund wohl in der Strenge des vergangenen Winters, der in Feld und Wald den Thierbestand stark gelichtet hat. Die Insekten finden in Folge dessen viel AaS und übertragen dessen Gift auf die Wunde. Die Spaziergänger thun gut, die bekannten Gegenmittel, Salmiakgeist rc., mit sich zu führen. Poffeudorf. In der behufs Berathung über eine allgemeine Sedanfeier am Dienstag zahlreich besuchten Versammlung wurde man schlüssig, die Feier auf t. September zu verlegen. Da» von der Versammlung zu einer die Hochfluthen der Elbe überragenden Höhe erheben. — Mit einer zahlreichen Arbeiterschaft ist man jetzt mit der Fertigstellung der Tiesbahn befchästigt, die mit dem Bau der sogenannten UeberschneidungSbrücke unter dem Brückenbau an der Falkenstraße begonnen wurde. Der nach dem Güterbahnhof führende Theil dieser Bahn ist bis auf Nebensächlichkeiten fertiggestellt; an der nach dem Böhmischen Bahnhof zu führenden Strecke finden zur Zeit die Ausschachtungen und die Abfuhr der Kiesmaffen mittelst Bauzügen statt. Za gleicher Zeit wird auch der letzte Rest des in den Bahn körper hineinragenden HahnebergS abgetrieben und durch Stützmauern werden die Echienenanlagen vor etwaigen Nachschiebungen geschützt. — Saatenstand im Königreich Sachsen Mitte Juli 1895. Zusammengestellt in der Kanzlei de» LandeSkulturrathS. Dir Witterung in der Berichtszeit — 15. Juni bis 15. Juli — war wie in der vorauS- gegangenen viel zu trocken; viele Bezirke haben wochen lang keine Niederschläge gehabt oder in so gennger Menge, daß sie kaum das Erdreich anfeuchtUen; da gegen zählten die ersten Julitage zu den heißesten dieses Jahres und gesellten sich scharfe austrocknende Winde dazu, die strichweise Feld und Früchte auS- dörrten. Erst am 12. Juli und den folgenden Tagen stellte sich allenthalben ausgiebiger Regen ein. Dem entsprechend ist der Stand sämmtlicher Feldfrüchte nicht so günstig wie vor 4 Wochen, und find die Aussichten auf das theilweis als günstig erhoffte Ernteergebnis; sehr herabgemindert. Die Roggenernte ist bis auf die Höhenbezrrke deS Erzgebirges und deS Bogtlandes in vollem Gange. Schockzahl, wie erwartet, gering, desto besser wird die Schüttung ausfallen. Der Weizen zeigt bereits vereinzelt gelbe Stellen, hat aber im Großen und Ganzen noch guten Stand. Sehr ge schadet Hal die anhaltende Trockenheit den Sommer halmfrüchten, in denen, besonders aus leichtem Boden, theilweise Nothreise eintrat; auch die Hülsenfrüchte zeigen geringen Schotenansatz. Ebenso ist das Wachs- lhum der Kartoffeln, Futter- und Zuckerrüben, Kraut, Kohl sehr zurückgeblieben, jedoch ist ein nomineller Schaden bei diesen Früchten noch wenig sichtbar. Am meisten hatte aber der Nachwuchs aus Wiesen und Kleefeldern durch den Regenmanget zu leiden, so reich lich der erste Schnitt auf denselben ausgefallen ist, so spärlich sieht es mit der zweiten Tracht aus und wird die Grummeternte wenig ergiebig ausfallen. Wohl steht zu hoffen, daß die ausgiebigen Niederschläge in den letzten Tagen der Berichtszeit Manches, besonders in den Sommerhalmsrüchten und den Knollengewächsen, wieder gut machen werden, jedoch für manches Feld und viele Wiesen und Kleefelder kamen dieselben zu spät. Am wenigsten wurden einige Bezirke des Vogt- landeS von der allgemeinen Trockenheit heimgesucht. Wenn für das WachSthum sämmtlicher Früchte die Witterung der letzten Wochen wenig günstig war, kam sie desto mehr der Heuernte zu statten, deren reicher Segen, wie solcher in manchen Bezirken seit vielen Jahren nicht eingeheimst worden ist, bestens geborgen werden konnte. Das Ergebniß derselben ist bei 54 Angaben zwischen 50 und 150 Centner, im Durch schnitt 75,7 Centner auf den Hektar gegenüber 61 Centner im vorigen Jahre. Ueber das Ernleergebniß des RapS liegen erst wenige Angaben vor; dasselbe bewegt sich zwischen 20 und 50 Centner, im Durch schnitt der 10 Angaben 36,3 Centner aus den Hektar, immerhin ein günstiges Ergebniß, nahezu 100 Prozent einer Mittelernte. — Auch in diesem Jahre sind die Fluren bis jetzt von Hagelwettern verschont geblieben, nur in der Schwarzenberger Gegend ist Ende Juni und in der Annaberger Gegend am 4. Juli ein ziem licher Hagelschlag gefallen, welcher strichweise Schaden verursacht hat. — Die Einstellung der Rekruten der in Sachsen „Letsterttz Seit««»" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie vie Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im reoaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg.
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