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Dresdner Nachrichten : 24.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-24
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1889
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i« «am eimanri» p,r nä^tilasia warb^^iNttiidiautia« kvrl>erbe,al,l»i>a Sur«.,, »!«r Äo»«ku«zal,l»ni>. Skr Mcka-be tmarta»«i>lci Sö smcke keine Berbindllmkeit. UnkUninaunäen nekrnen lammm« namlinne BermittelunaSllellen an. Sernlvreckttell» Nr. »- 34. Jahrgang. Aufl. 47,«Oü Stück. <M« itt IttiHHr» Lllsrillmoi dosten ciontaetrss d'adrilrat, empkoklsa z. krrM Mne.^Wljieulr. K m- Mdriiffnllr. Ad. Dresden, 1889. ^.IILVSrKLUk woillvs boüsutsnäen HM- M rronon kesclliitts - Vvrlvxonx nach Lorlin. kroiss enorm dillix! V. L. MLllll, S trvwiwtei nkianno s. Vr. I«»k«r « Mormal IivibvLLekv! « ompüoklt ru billigten I'roisvir Z vse. IisLniLNN, Schlok-Klrilsre 24. WZ! Svdirwo, »No u. MLNeS, Nr. 2VL. Kpik« vresü«», 8«e8li»»s« 6, I. Lcrns»»ver1»l1eUo 1117^. I. äi»uvtt<'«'i»-Kxi»t «IlH,)n für «Uo/oitnnxon. II. IttUel-Vorkttiil' für «!i« I)»v8'lnor'1'lkOtUvr. III. «t, n-1 «ntrulv unlor iinruntio. IV. 1'ttUeitlvn der di:lr>»8. I.unklorilttNerli'. WoritL »LrtuiiL, 13 um! Hs.uxtLir3.LLS !8<-i«I<r»e«8 8»»«I, SipltT, II I^o^niae- a» I»e tt!»- rrnil >11 I>nnien«kI»»ot,I«»i II»»ck- s I Ö8 Iil><! ikMllini. üoklitzs. Il-Imt IIEIIISIIII, Lssstrs-sss' ^vtz'vuüIi.Vietorirt-Hott-. Deutschland und Russland, Airsstüridc aus Kreta. Hvsuachrichteir. Fuslizrath Strödel, Jnnnngs-Verbandstag. Deutsches Bundes- schieben. Gerrchlsverhandliingen, Tagesgeschichle. Mittwoch, 24. Juli. Politisches. Dab wir tn Deutschland auf Rußland nicht besonders gut zu sprechen sein können, liegt in der Natur der Sache. Andererseits hat aber auch die von einigen deutschen Blattern betriebene Nnsscn- hetze keinen Zweck, falls wir die Echaltung des Friedend wirklich wünschen. Dab Letzteres der Fall, ist unzweifelhaft. Zuweilen »rag wohl auch in Deutschland der Eine oder der Andere über den Zu stand des Hangens und BangenS, in dem sich Europa befindet, über ine nnaniliörlichen Rüstungen und HeereSverstärkniigen sowie über die Opfer, welche uns dieselben auscrlegcn, nnninttzig werden und in diesem Unmutb die Meinung laut werden lassen, dab ein ent schlossener Krieg noch immer besser wäre, als diese ewige Unsicher- beit. Aber solche Unmutbsregungcn verflüchtigen sich, wenn wir uns vergegenwärtigen, welch' ein Unglück ein Krieg, selbst ein er- n'lgrcichcr, unter allen Umständen ist. wenn wir bedenken, dab der Krieg ttirser eigen Fleisch und Blut in der Blickhc dcd Lebens erbarmungslos dahiurafsen würde. Ob wir Deutschen von Natur friedliebend sind, bleibe dahingestellt: jedenfalls bat uns die allge meine Wehrpflicht friedliebend gemacht. Die kleine „Kriegsparlci", von der in letzter Zeit so viel die Rede war, und die wirklich ganz winzig ist, würde auch noch nicht existiren, wenn sich ihre Vertreter nicht in den Kopf gesetzt hätten, der Krieg sei überhaupt unvermeid lich : er sei in den Sternen geschrieben. Wünschen wir aber die Erhaltung de- Friedens, dann wird eS weise sein, den Ermahnungen zu folgen, die Kaiser Wilhelm k. noch auf seinem Sterbebette gege ben hat, mit dem Zaren Freundschaft zu halten. Kaiser Wil helm II. ist dieser Mahnung gefolgt, ohne sich dabei nur das Ge ringste zu vergeben; anderen Leuten wird auch keine Perle auS der -kröne fallen, wenn sic nicht jede Aktion Russlands als eine Kriegs erklärung an Deutschland ausfassen. Nubland rüstet unausgesetzt und verstärkt namentlich an der Westgrenze seine Positionen. Ja, das wissen wir; wir wissen aber auch, daß die für uns daraus ent stehende Gefahr verringert wird, je mehr wir darin nrit Nubland Dchriit halten, und wir halten Schritt. Wir wissen ferner, daß der deutsche Geldmarkt Rußland zu diesem Zwecke schwer unentbehrlich ist. und wir knöpfen deshalb weislich mehr und mehr die Taschen zu. Nubland kokettirt mit Frankreich. Dhnt'S auch der Zar? Es ist »och keine Aenßerung von ihm bekannt, die darauf schließen ließe, daß er die unnatürliche Liebe des absolutistischen Rußland zu dein revolutionären Frankreich theile. Der Zar aber ist Selbstherrscher, mir sein Wille gilt. Vor Allem ist zunächst ein gemeinschaftliches Spiel Rußlands und Frankreichs durch die Tripelallianz lahm gelegt. Rußland bedroht nicht wie Frankreich in erster Linie Deutschland, sondern Oesterreich; es bedroht Deutschland nur, weil es weiß, daß es dieses an der Seite Oesterreichs finden würde, wenn eS Oesterreich angrrsse. und Deutschland steht schützend an Oesterreichs Seite, um nicht gegebenen Falles einer französisch - russischen Evalition gcgcnüberstehen zu müssen. Wenn bei dieser Sachlage der Zar nicht leinen vorjährigen kaiserlichen Gast, sondern den kleinen Montencgro- inrslen seinen „einzigen Freund" nannte, so haben wir keinen Grund, »ns verletzt zu fühlen. Die Nationalität der russischen Unterthancu deutscher Abstammung wird unterdrückt. Das ist bedauerlich. Aber geht es den Deutschen in Oesterreich und in Ungarn viel besser? Wird das Dcutschthnm nicht auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika von den Nationalisten verfolgt ? Wir lassen uns von den Franzosen und von den Dänen nicht Hineinreden, wenn wir in den Ncichslandcn und in Nordschleswig diejenigen Maßregeln durch führen, die wir in, nationalen Interesse für nöthig erachten: wir können auch nicht mit jeder Regierung Krieg ansangen, welche ihre Uutcrthancn dcnischer Abstammung zwingt, ihre Angelegenheiten in der Landessprache vor de» Behörden zu verfechten u. bcrgl. in. Das Tcntiche Reich kann nur Diejenigen schützen, die seine Angehörigen sind. Tic panslavistische Presse schimpft auf Deutschland und well- cilert darin mit den französischen Chanvinillenblättcrii. Aber er scheinen nicht auch in dem befreundeten Italic», ja selbst in Oester reich-Ungarn Zeitungen, die sich in dieser Hinsicht an die russischen und sraiizösischcn Hetzblätter würdig anglicdern? Nur ruhig Blut. Wir wissen ja, was wir wollen: Frieden erhalten, solange cs in Ehren möglich ist. aber wenn wir angegnssen werden, die Angreifer so gründlich Zurückschlagen — t'nror tentonicris! — daß sie ein für allemal genug haben. Damit vertrüge es sich aber schlecht, wenn um uns durch jedes Gekläff reizen lassen und eS in demselben Tone beantworten wollten. Im Wettenvinkel Europa?, „hinten weit in der Türkei", will cs nie recht hell werden. Die krankhafte Erlegung, die die Geister in den kleinen Staaten deö Balkans seit Jahren gefangen hält, rst eher im Wachse» als im Abnehmen begriffen. Zu diesen gewohnheitsmäßi gen Ruhestörern ist seit einigen Wochen noch die türkische Insel Kreta getreten. Tie Aufstände der Kretenser gegen die türkische Herrschaft hoben der Pforte schon manche böse Stunde bereitet, und auch diesmal haben die Vorgänge daselbst bereits wieder einen sehr ernsten Charakter angenommen. Die griechische Bevölkerung Kretas erstrebt bekanntlich mit großer Zähigkeit den Anschluß an das Königreich Griechenland und hat schon wiederholt ihre Bereit willigkeit gezeigt, diescm Wunsche mit der Waffe in der Hand Aus druck zu verleihen. Diesmal scheint die aufständische Bewegung jedoch keinen eigentlich politischen Charakter zu tragen, die Ursache derselben ist vielmehr aus den erheblichen Steuerdruck zurückznfüb- ren. den die türkische Regierung unkluger Welse auSüben zu dürfen glaubt. Seit Monaten schon haben auf der Insel bewaffnete Ver sammlungen stattgcsunden; gleichzeitig wurde von einem „VolksauS- schuß" eine Proklamation «lassen, in welcher die Bevölkerung auf- aewrdert wird, die Steuern <« verweigern und im «»bersten Falle sogar Gewalt anziiwenden. Uni die Gcmüther zu beruhige», hatte die Psvric eine» außerordciiittche» Eommissar j» der Person des dcnr Siiiiau nahestehende» Mahmud Dichellalcddin Pascha nach Kreta entsendet, doch scheint die Mission desselben ergcbnißlos ver lausen zu sein, wenigstens hat er die Forderungen der Unzusiicde- nen als uiikliüllbarc bezeichnet. Uebrigcnö betrachtet auch Dschella- Irdi» Pascha die kieiensijchc Bewcgnng als eine ausschließlich innere, namentlich betonter, daß die griechiickc Regierung ans keinen Fall ihre Hand im Spiele habe. Inzwischen hat die Bewegung einen blutigen Charakter angenommen. Tie muhamedanische Land bevölkerung beginnt ans dem Innern der Insel in die Küstenstädte zu flüchten, um den Schrecknissen der beginnenden Ausstandsbcwc- gnng zu entgehen, von denen sic bereits einen Vorgeschmack durch die Ausschreitungen der christlichen Bewohner in den Provinzen Nheirnimo und Eprscopi erhalten Hai, wo ein muhamcdanischcs Torf nicdergcbranitt wurde. Drei Muhamedaner und ein Christ wurde» hierbei geiödtct. Auch zu Zusammenstößen mit den türki schen Truppen ist cs bereits gekommen. Nach soeben eingclausenen Drahtmeldiingcir wären von den Ansslcindiichen sogar die Behörden von Bamos und Eidoiria Vertrieben und die Archive verbrannt worden. Jedenfalls ist die Lage sehr ernst. Wenn die Be wegung gegenwärtig auch nur den Charakter lokaler Unruhen trägt, so ist eS doch nicht ausgeschlossen, daß dieselbe in ihrer weiteren Entwickelung ans das nationale Gebiet hinübergespieit wird. Hierzu würde bedauerlicher Weise eine jüngst vernommene Aeitßcrnng des englischen Ministers des Acnßercn nicht wenig beigctragen hadcn. Lord Salisbury erklärte in einer in Lon don gehaltenen Rede, daß das Verlangen Kretas nach einer voll ständigen Trennung von der Türkei beständig wachse : boraussichi- Uch werde Kreta doch schließlich von der Türkei getrennt werden. Daß der englische Minister eine solche Aeußernng, die doch osscnbar die Aufständischen erninthigen mußte, ohne irgend einen Hinter gedanken gethan habe, ist kaum anzunchmcn. Man möchte aus die Verimithnng komme», daß die englische Politik wieder einmal daraus ausgclst, im Trüben zn suchen. Bestärkt wird man in dicicm Ver dacht durch einen Versuchsballon, Len vor wenig Tagen die Lon doner „Times" arrisliegen ließ, indem sic mitthcilte. daß eine Blvkade von Kreta durch die vereinigten Geschwader Englands, Oesterreichs und Deutschlands in Aussicht genommen sei. Das Endziel einer solchen Blokadc wäre jedciisalls die mililärische Be setzung der Insel zu deren völligen Beruhigung gewesen. England würde sich dieser Ausgabe nnierzogen haben, mir natürlich die Insel nie wieder zu verlassen. Ter Vorschlag fand in der europäische» Presse jedoch wenig Anklang und so erfolgte alsbald ein Dementi des englischen „Rcuier'schcn Bureaus", wonach in den leckenden Kreisen von diesem Plane nichts bekannt sei. In der That wäre ein solches Vorgehen gegen Kreta auch vom Standpunkte des Drei bundes ei» sehr unkluger gewesen. Tie Pforte hat sich den verbün deten Mächte» unzwciiclhast genähert. Soll dieser Anschluß aber wirklich vollzogen werden, was sa gewiß im Siinrr der Friedens- Mächte liegt, so muß der Türkei vor allen Dingen das Vertraue» eingeflößt werden, daß ihr Besitzstand als ein uiiangreisbarer ange sehen wird. Anderenfalls würde man die Türkei wieder in die Arme Rußlands treiben. Auch Griechenland, das ja das meiste Anrcchl ans Kreta Halle, würde durch das von England angcslrcbie Vor gehen vor den Kopi gestoßen werden. Man wird daher am beste» Ihn», cs der Platte allein zu überlassen, »ick dem Aufstande fettig zu werden. Höchstens wäre Griechenland zu vcianlasseu, seinen moralische» Einfluß zur Beilegung der Unruhen geltend zn machen. Aus diese Weise würde am einfachsten einem Wcitcrgreifr» des EonflikteS vorgebciigt. Neiicste Fcrusprrch- und Trahtberichtc von, 2.;. Juli. Berlin. Der Besuch des Zaren in Berlin siebt nniimchr doch am 22. August bcslimmt i» Aussicht. Ter Zar wird, wie der „Kreuz-Zig." ci»s Petersburg geschrieben wird, nni dem Landwege über Wirballen-Eidlkuhnen kommen. Mit der preußischen Tircctivii der Ostbaiin haben bereits die nöibigen Eorrespondenzeil über die technischen Fragen der Leitung des Zuges, der Lcistungtziäbigkeit der Maschine und bergt. stnttaestmden. Der für die westeuropäi schen Necke» bestimmte, in Wirbnllen stationirte kaiserliche Zug, ehemal» Eigentlium der Kaiserin Engenic von Frankreich, wird einer gründlichen Reparatur initerzogen und muß vom 22. Anglist an bereit sein. Der Zar Kat sich tür den Landweg entschieden, weil die Ost'ce von Mite August ab sehr unruhig zn sein pflegt. Die Bahnlinie wird während der Kaiierkahrt durch Eiicirbahn- truppcn besetzt werden, die schon designirt sind. Schon im Februar stand der Zarcnbeiuch in Berlin unmrtietbar bevor und zwar eben falls auf dem Landwege. Aber die Borkicr Katastropbe »nter- brach das Projcki. Ter Kaiser und die Kaiserin waren damals Beide verwundet und zwar nicht so unerheblich, wie cs in die Oeffcntlichkeit gekommen ist. von der »crviichcn und ,'ccickcheii Er schütterung ganz zu schweige». Wahrscheinlich wird den Zaren seine ganze Familie begleiten und die Kopcnhagcner Reise sich un mittelbar an die Berliner nnschlirßcn. Soweit der Petersburger Bericht der .Kreuz-Ltg," Dieselbe will außerdem aber aus sehr intimer Quelle wissen, daß zur Zeit seines vielbesprochenen Trink- sprucheS mif den Fürsten von Montenegro der Zar sehr wenig zur Berliner Reise geneigt war. Damals, schreibt sie, sofort nach dem Bekunntwerden des Toastes, eilte der russische Finanzininistcr zn Herrn v. GierS und beschwor ihn, den Zaren zur Reise nach Deutschland zu vermögen, um dadurch den iehr unbcguemen finan ziellen Folgen des Toastes auf den „einzigen Freund" die Spitze abznbrechen. Herr v. GierS hat dann beim Zaren de» Bettuch gemacht und auf möglichst schleunige Erwiederung des Beincheö gedrungen, dgrauf aber eine Antwort erhalten, die in ihrer nicht wikderziigebenden slavischen Ursprünglichkeit leinen Zweifel darüber ließ, daß der Zar nicht reisen werde. Berlin. In Belgien bereitet man sich auf eine» Besuch des Kaiser« vor. obgleich bestimmte Abmachungen darüber noch nicht getroffen sind. Die dortigen Militärbehörden bereite» eine Tnwpen- schau vor, wie sic in Belgien bisher noch nicht gesehen wurde An derselbe» sollen 2ö,tt>D Mann theiluchnien. — Der „Rhein. Emir." beitäckgl, daß der Herzog von Nassau etwa im Herbst einen Besuch am Berliner Hofe machen werde. Berlin. Tie „Nordd." verösfenilicht eine eingehende Be gründung des gestern erlassenen Schweine-Einsuhr-BcrboteS. Da nach hat die Veranlassung dazu in den Sverrmaßrcgcln gelegen, welche vor Kurzem die deutsche Viehausiuhr nach dem Westen be tcosicn haben. Nachdem im März d. I. unter einigen von Deutsch land nach England verschölle» SchastrcmSporteu die Maul- und Klanemenche leslgestellt worden war, Huben die Regierungen von Großbritannien, Frankreich und Belgien ein allgemeines Verbot der Viehausiuhr gegen Deutschland erlassen, wodurch der gesammte inläodckche Viehhandcl. namentlich aber die Landwirlhichait aus das Empfindlichste getroffen wurde. Wenn die auf Herstellung eines solchen srelen Zustandes verwendeten Bemühungen nicht vollen Er folg gehabt haben, io muß die Schuld hauptsächlich der fortgesetzten Einschleppung der Kranthcit aus unseren östlichen Nachbarländern zilgeichneben werden, auch dieicnigen Senchentälle. welche die jetzige Spcnezveraillaßtghnoeii, ans Schweine-Transporte rnrückgeckihrt. die von Oesterreich her aut dcutiche Biehmürkle aufgetrieden worden sind. Die Schweiire-Eimuhr aus Rußland und Oester reich-Ungarn ist nicht nnbedciilend. Das Verbot wird sich daher, wie die „Nordd." zugicbt, >ür manche Handels- und Gewerbe- intercsseii fühlbar macheil. Allein diese Rücksichten müßten zurück- trcten gegenüber den überwiegenden Interessen, welche mit der Fcrichaltiiiig der Seuche verknüpft sind- A Bern. Der Bundcöratb macht amtlich bekannt: Die>deutsche - Regierung hat am 20- Juli den Niederlassuiigsvertrag vom 27. W April 187V nrbsl den Zllsatzvrototollcn von gleichem Datum und ^ ^ vom 21. Dezember 1881 gekündigt. Da nach Artikel 1 des Ver- 2 träges dieser bis nach Ablauf eines Jahre» von dem Tage an in »i, 3 , Geltung bleibt, an welchem der eine oder der andere der vertrag- S A schließende» Theile gekündigt hat, so wird der Vertrag am 20. A Juli 1800 außer Krack treten. § ö* Berliner Börse. Zn Beginn der Börse fanden mehrfach? ^ größere Nealnalionen statt, durch weiche die Conrie gedrückt wurden. - o. Ungünstige polckckchc Nachrichten wurden als Motiv Demselben stand aber der siotie Geldstand gegenüber. Banken A ß pz waren nachiasicnd, dcutiche Bahnen wenig beachtet, nur in Ost- — ^ prcnße» und Marienblirgcc» fanden bessere Umsätze statt. Oester- !» ? ^2 rcichischc Bahnen waren bcliarrptet, von Bcrawerken Kohlcnaetien ^ bevorzugt, Bochumer rückgängig, rilssiichc Werthe und andere s- 8 fremde Renten schwach, svälec schwächte sich ans dem Renten- s- markte die Haltung in Folge ingtter Pariser Nolirnngen noch mehr. A x« Im Eassavcckehre waren Banken schwach, Eisenbahnen und Berg- ^ ^ werke behandlet, auch für einige andere Jndnstrikpapicre bestand ^ jL Fnteresje. Deutsche Fonds waren still und schwach, österreichische §. ^7 ' Pno-.iläten dagegen rech! fest. Privatdiseont 2'N Prozent. Nach- » L börse schwach. e/: > gronkiIIrI a. M. «Alande.» Credit LS'',. SiaatSb. »«'/«. Lomd. t? , man.. «-u.,ier —«k,!,p«cr -Ä.7S. «»roc. Una. <s»idr. Xii.tii». »Ir««« Z Trcrdn. Br. —. Dlirmstädter —. Nauru —. Trage. u) «Viru. «Abende.» «Fred» airi.üe. SiaalSdabn —. «omdarden —, kT MS Papicicntc —. e>«arr»o!e» —. »ng. Credit —. »ng. Siold —. Still. r» Bar«,'. «Schluß., biente sa,«'»>. Nulribe l«I1,8e. Aialtcner se,«7. SII»»- N « bavn r2>.«>«». Lvindarvcn Lli.'L, do. Beioritäten —,—. Spanier 7l,'L. Egdpter -v irL.iie. Oiia-i auk!« !>!!.',,«»«». Eeci»»r>tr 77. Träge, Baris. Brsdutten «Schluß.» Weiten per Juli W,'>ü, per Nod.-Febrnar .',«>. ikst. SvilituS bei Juli r««.L, der Januar - April 4>,75, st>». !l«übi>I der Juli «i«i.'L, der Zcptb,.-Dccb>'. >!8,ü«>, fest. « „i «i e i » a m. «vrodukie»; «Schluß», wclje» per Slovbr. 20S. Roggen per Oktober IM. cki/l OertUchcS und Sächsisches. — Sc. König!. Hoheit Prinz Georg begab sich am Sonniag mit II. K.K. HH. Pri»;c»siir Matbilde und den Prinzen Friedrich August und Albert Mittags 12 Uhr 18 Min. von Pirna nach Lchandan. Nach einer in dem Bereich des Kcippeiigmndes. der Zichiriisteine, des N'olisbcrgcs, der Kaiserkrone und des ZirkelstemS unternommenen Partie Irasc» die hoben Herrschackcn dann in Herrnskcestclien ein, um einige Zeit im Hotel Hekichcl zu verweilen. Tic Riicktchr cttvtgte Abends mit dem Zuge 7 Uhr öl M«n ob Schandau und von Pirna ans mittelst Egnipnge nach Hoslerwitz. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg und Ihre König!. Hohcit Prinzessin Mathilde begaben sich gestern Abend nach Frciburg nnd kehren mit den dort sludircnden beiden Prinzen Jo- haini Georg und Mar in einigen Tagen nach Hoslerwitz zurück. -- Nachdem Se. König!. Hohcit Prinz Friedrich August vorgestern Abend in Fceibcrg im Ost'izierSkasino der Jügerkajccnc das Souper eingenommen batte, beglicht«: derselbe ani dem Bahn hose die nach Dresden dnrchrciicnde» Majestäten und übernachtete später im Hotel de Saxe. Gestern früh ritt der Prinz nach dem Schrcßstandc und begab sich alsdann über Brand aus das Gut des Rittmeisters v. Earlowitz »ach GloßhartinannSdor'. Nack zwei stündigem Anseitthait ward der klickt nach Schloß Pnrichenstcr» zu Herrn Kannnerhcrrn v. Schönberg wrtgesetzt. woselbst Je. Köirigl. Hoheit bis Donnerstag zn verbleiben gedenkt — Der Vorstand des Eonservativcn Landcsverciils im Königreich wachsen widmet Herrn Jnstizralh Bernhard Strödcl folgen den Nachruf: Fern von der Heimat!» ist er plötzlich aus unserer Milte gerissen worden. Die edlen Eigenichacken seines Geiste? und Herzens, seine UcvcrzclignngSlrene. Win strenges Pstichtgeuihl, wie mcht minder seine ans echt christlichem Glauben beuchende Nächsten lrebe, seine Selbstlosigkeit und edle Bescheidenheit, seine Opscrsreu- digkcrt, die Milde seines Urlhciis, das stete Bestreben, verwbnend und cinigend zir wirken, sind zn allgemein bekannt, als daß sie noch einer besonderen Enväbniing bedüriten. Ans voller, innerer Ucber zcilginig bckanicke und vertrat er mit rückhaltloser Arnrichtigkeit nnd ritterlichem Mnthc die slaatSerhattenden Gumdiätze im ösfentlichen Leben bereits zu Zecke», wo die Gegncrlchast derselbe» eine große war. Als sich die Notlnvciidigkcit einer iestcreii Gliederung der staatSerhattendcn Elemente im Volksleben im engeren Verbände her ansstellie, war er einer der Ersten, welche die Hand hierzu boten. Sowobl die Gründung des Eonservativen LaiideSvercins im engerem Vaterlanse, als auch die in Franlstrrt in'S Werk geletzte Vereini gung der Dcntichconscivaiiven nn Deutschen Reich«: erfolgten imice seiner thätigcn verdienstvollen Mitwirkung. Unentwegt bat er sei! dem das conscrvativc Banner in inanchcm Stnrin uns vorai«S§etra- gen. Rie erschien ihm ein Opicr zn groß und zn schwer, wen» dasselbe für dicFvrdcnnig des allgemeinen Woblcs erheischt wurde. Namentlich hat er bei den Reichstags- und Laiivtagswahlcu eine Thätigkeit entwickelt, die schwer zn ersetzen lein wird. So uner schütterlich aber -auch seine Treue gegen die Parlri war. welcher er sich aiigrschlosscn hatte, so schneidig und nnttbig er sür dieselbe in den Kampf zu treten stets bereit war, so war sein ernstes Bestrebe,i doch stets dahin gerichtet, nicht drn Parteckamps z» sch,».rfei,. sondern zu milder», die Gegensätze zu pcrivhncn nnd f,ir dcu Frieden zn wirken. Sein besonderes Verdienst war die AiiWhruiig der im Jahre i! >!, ,1
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