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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361103021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936110302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936110302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-03
- Monat1936-11
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«l>»n»«u<,a»s, Str.«» vleMag,». -lsvnNke i>« sttllun, Ii«I Hau» mon«ttick> , durch Posche«»- «M. ,.,0 elnlchl. «»,1 «p,. Poftgrb. «ohne Postjustellun«»getahr> bei Kebenmol »bchentl. verland. »Injel-Rr. I» Nps., auher- balb vachlrnl mH vlorgen-vubrab« lb NvI. <»> mm »rett» tl^Nps. «achlblle nach Llallel gamUIenonjilgen und SteNengeluche Millimeier» «elle « «Pi- Uliergrb. »o illps. — Nachdruck nur mit Ouellenanftobe Dresdner Nachrichien. Underianaie Echrilistücke werden nichl auibewahr Vruck ».Verlas,Llepsch » Tleichardt, ., straße ZS/tt. Fernruf 21241. postscheckkonts lüSS Vresden Vie» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamtr» beim Gberversicherungsamt Dresden Der erste ArtlllerteWß aus Ma-rld Die Truppen SramoS verettS vor den Loren Ltttvtnow-Ftnkelstein zum ^Ehrengottlosen" ernannt TalaveradelaRelna.Z. November. Am Montag um 5 Uhr nachmittags wurde von der bei Paria stehenden Batterie des Oberst leutnants Telia der erste Schuh auf Madrid abgefeuert. Nach den in P aris von den verschiedenen Fronten vorliegenden Meldungen haben die Trupven General Francos auch am Montag chren siegreichen Vormarsch fortgesetzt. Sie befanden sich in den Mittagsstunden vor den Toren von Madrid, das den ganzen Tag über den Besuch nationaler Flug zeuge erhielt. In Madrid selbst halten cS die roten Machthaber nicht mehr siir möglich, der Bevölkerung die wahre Lage zu ver heimlichen. In einer Bekanntmachung, die am Montagabend veröffentlicht wurde, wird zugegeben, daß sich die nationalen Truppen nur noch wenige Kilometer von der Hauptstadt ent fernt befinden. Der ZentralauSschuss der Kommunistischen Partei fordert alle Mitglieder und auch die übrige männliche Bevölkerung aus, einen letzten Versuch zu machen, um Madrid von dem immer stärker werdenden Druck der nationalen Truppen zu befreien. Vie rote „Regierung" wieder einmal umgebildet Die Umbildung der Madrider „Regierung* ist in- zwischen vollzogen worden. „Ministerpräsident" Largo Cabal- lcro ist im Amt geblieben. Es sind fedoch vier Mitglieder der marxistischen Gewerkschaften, und zwar Garcta Oliver als Justizmtnister, Jean Petroals Industrie- und Handels minister, Jean Lopez als BerkehrSminister und Iran Montseny als Gesundheitsminister in das neue Kabinett eingezogen. Letztere vertritt die iberisch-anarchistisch« Ber einigung. Das Luftfahrt-, Innen- und Finanzministerium sind nicht neu besetzt worden. Der rote Präsident Azana wurde aufgefordert, nach Madrid zurlickzukehren, was ihm bet den gegenwärtigen Zu- ständen schwer fallen dürste. Sender Barcelona drohl Ldon Blum „Echo de Parts" weist die französische Regierung auf die dauernden Angriffe hin, die vom Rundfunksender der iberisch-anarchistischen Vereinigung in Barcelona gegen sie gerichtet würden. Dieser Sender gefalle sich allabendlich in sranzösischer Sprache in den schwersten Beleidi gungen gegen die französische Regierung im allgemeinen und den Ministerpräsidenten Lson Blum im besonderen. Nachdem der Sprecher sich tagelang gegen die Parteitagung der Radikalsozialisten in Biarritz gewandt hatte, nehme er sich fetzt den Ministerpräsidenten zum Ziel. Die Anarchisten würden in Kürze Sieger in Spanien l?j sein. Sobald der spanische Sowjetstaat slj organisiert sei, werde man sich etwa» näher mit Frankreich befassen. Lson Blum solle ia nicht glauben, sich retten zu können. Er werde nicht einmal Kett haben, sich auf seine prachtvollen Besitzungen zurückzuzieyen, die er im Auslande erworben habe. Die Wut des Pro ¬ letariats müsse sich in erster Linie auf ihn abladen. Er habe seine Partei und seine Freunde verraten und werde dafür bezahlen müssen. Nach diesen beleidigenden Ausfällen gebe der Sprecher, dem „Echo de Paris" zufolge, die Adresse eines Mitgliedes der iberisch-anarchistischen Vereinigung an, der die von sran zösischer Seite eingehenden Geldmittel für die Unterstützung der spanischen Marxisten sammle. Das Blatt gibt dem fran zösischen Ministerpräsidenten den Rat, dem „zarten katala nischen Anarchisten" auch sein Scherflein zu stiften, um sich diesem „Verteidiger der republikanischen Freiheiten" dank bar zu erweisen. Von eigenen Lenken erschossen Eine aus Madrid eingelaufene Meldung wirst ein be zeichnendes Licht auf di« im Lager der Roten herrschenden anarchistischen Kustände. Danach ist der berüchtigte frühere Befehlshaber von BadajoS, PuigdengolaS, nicht, wie seinerzeit bekanntgegebe» wurde, an der Front gefallen, son. der» ipr Verlauf einer heftigen Auseinandersetzung von seinen eigenen L e n ten erschossen worden. Putgden- golaS hatte der roten Miliz Feigheit vorgeworsen. Im Verlauf des sich daraus entwickelnden Streites entstand eine wilde Schieberei, wobei PuigdengolaS einen Haupt- mann der roten Miliz niederstreckte. Daraufhin habe, wie eS in der Madrider Meldung heisst, ein anarchistischer Mtlizsoldat den ehemaligen Kommandanten von BadajoS erschossen. Moskau schickt rote Seeoffiziere Ein Sonderberichterstatter der „Morning Post" berichtet aus Gibraltar, daß in Cartagena sowjetrusstsche Seeoffi ziere sür die rote spanische Flotte eingetrosfen seien. Auf jedem der sechs roten Kriegsschiffe befänden sich jetzt wenig stens zwei sowjetrnssische Offiziere. Die Schisse, die in Cartagena in der Werft liegen, sollen innerhalb der nächsten Tage seeklar sein. Meder 15 Hinrichtungen Das sogenannte „Volksgericht" von Guadalajara hat am Montag wiederum 15 Personen wegen angeblicher Beteiligung an der nationalen Erhebung zum Tode ver- urteilt und sofort hingertchtet. Roosevelt rechnet mit 52Z Wahlmönnem Verlängerung -er Wahlzeit in Veunork Nenyork, 8. November. Heute wirb in de« vereinigte« Staate« die Entscheid««- über die StaatSsührung «ährend der kommende« vier Jahre getroffen. Allgemein wird die Ansicht vertreten, dass eS sich diesmal um die bedeutsamste «nd aufregendste Präsidentenwahl feit viele« Jahre« handelt. Der Wahlkampf wurde mitungehenrer Schärfe «nd eine« gewaltige» Aufwand von Mitteln geführt. Insgesamt Haden sich 55 Mil, lionen Amerikaner in die Wahlliste« eingetragen, «aS «ine« neue» Rekord bedeutet. Man rechnet damit, daß etwa 45 Mil» lionen Bürger von ihrem Stimmrecht hente Gebrauch mache» werben. anlässlich des Wahlausganges vorgesehenen Feiern getroffen. Sie werden diesmal allerdings durch den Umstand beeinträch tigt, dass die Neuyorker Wahllokale infolge der grossen Zahl der Wahlberechtigten erst um S Uhr abends, also mehrere Stunden später als bei früheren Wahlen, schliessen werden. Während der Wahlzeit herrscht ein strenges Alkohol verbot. Mit dem endgültigen Wahlergebnis ist nicht vor Mittwoch zu rechnen. Äusser der Präsidentschaftswahl finden heute in den Ber einigten Staaten in den SS Bundesstaaten die Wahlen des Staatsgouverneurs und sonstige Staatswahlen sowie in 85 Bundesstaaten die Wahlen für den Bundessenat und das Repräsentantenhaus statt. vradtmoläuug nnllsrsr SorUnor SvNrlltlsltnog Berlin, 8. November. Wie schon gemeldet, planen die sowjetrussischen Gottlose« neue Aktionen, um die Gottlosenbewegung in Ländern, in denen sich die Kommunistische Partei betätigen darf, weiter vorwärtszutreiben. Um dafür die erforderlichen Mittel bereit- zustelleu, hat man allen Arbeitern und Angestellten in Sowjet russland eine neue Zwangsabgabe auferlegt. Daneben hat man eine ganze Reihe von Leuten, die grössere Summen spendeten, zu sogenannten „Ehren gottlosen" ernannt. Selbstverständlich hatte es sich auch der „Genosse Autzenkommis- sar" L i t w i n o w - F i n k c l st e i n nicht nehmen lassen, hier bei wieder in Erscheinung zu treten. Er hat nämlich eine be trächtliche Summe dem in Moskau sitzenden Zentralrat der Gottlosen überwiesen, worauf ihn dieser sofort zum Ehren- gottlosen ernannte. Mit Rücksicht daraus, dass er in Gens mit Staatsmännern christlicher Nationen zusammenkam, hatte Litwinow-Finkelstein bisher davon abgesehen, der Gottlosen bewegung beizutreten. Jetzt hielt er cs offenbar für an der Zeit, auch diese letzte Maske fallen zu lassen. Er hat dem „Zentralrat der Gottlosen" mit seiner „Spende" zugleich noch mitgeteilt, dass selbstverständlich auch seine Frau und Kinder sofort der Gottlosenbewegung beitreten würden. Schwere Stte-erlage -er Lah-ur Paritz London, 8. November. Gestern sanden in ganz England und Wales mit AvS- nähme von London die Gemetndewahlen statt. Obmohk bei diesen Wahlen nicht allein Fragen der grossen Politik dx« Ausschlag geben, ist eS stimmungsgemäb doch bezeichnend, oaß die oppositionelle Labour Party, die sich in der letzten Zeit immer mehr in das bolschewistische Fahrwasser begeben hatte, eine starke Niederlage erlitt. Wenn auch noch nicht alle Abstimmungsergebnisse ans dem Lande vorltegen, so kön nen die restlichen Ergebnisse doch nichts mehr daran ändern, dass die Konservativen die Sieger, die Oppositionellen aber die Unterlegene» sind. Sie dürsten rund 100 Sitze ver loren haben. Nach den bisher vorliegenden Meldungen haben in Eng land und Wales die Konservativen 44 Sitze gewonnen, die Labour Party 81 Sitze verloren. Auch die Liberalen haben eine Einbusse von 5 Sitzen zu verzeichne«. Allerdings haben die Konservativen der Labour Party nur rund die Hälfte der verlorenen Sitze abnehmen können. Den Unabhängige« ist es gelungen, ebenfalls 42 neue Sitze zu erobern. Arter erhält Zuchthaus wegen Rasfenfchanöe Berlin, 8. November. Eine Zuchthausstrafe wegen Rassenschand« verhängte die Strafkammer in Königsberg gegen -en 82jähri- gen Arier Willi Köhing. Kötzing hatte in dem Jahre 1988 ein ehebrecherisches Verhältnis mit einer verheirateten Jü din, die von ihrem Mann getrennt lebte, unterhalten. Da kam dadurch zur Kenntnis der Behörde, dass die Jüdin nach einem Streit, den sie mit Kötzing hatte, diesen wegen Körper verletzung anzeigte. Wegen der schweren Verletzung der Blut- schutzgesehe erhielt Köhing nunmehr eine Strafe von einem Jahr Zuchthaus und wurde daneben zum Verlust der bürger lichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren verurteilt. Gr-Heden tu Aapan Tokio, 8. November. Die Einwohner Tokios wurden heute morgen um 5,45 Uhr durch mehrere heftige Erdstösse, die etwa 10 Minuten andauerten, aus dem Schlaf geweckt. Selbst in den aus Stein gebauten Häusern war das Erdbeben s Minuten lang deutlich zu bemerken. Die Bewohner der Häaser eilten auf die Strasse, um sich in Sicherheit zu bringen. In diesem Wahlkampf handelt es sich bet den Demo kraten im wesentlichen um di« Billigung und Fortführung der Politik des New Deal Roosevelt», während der Kandidat der Republikaner, Landon, die Ver urteilung dieser Politik als Wahlparole aufgestellt bat. Am Montagabend haben sowohl Roosevelt als auch Landon durch den Rundfunk einen letzten Appell an ihre Wähler gerichtet, in dem sie noch einmal kurz die Grund- lagen ihrer Politik entwickelten. Der Vorabend der Wahl war, wie üblich, durch di« Stegesprophezeiung der beiden Partei«« gekennzeichnet. Der demokratische Wahlleiter erklärte, bass Roosevelt mit etwa 528 Wahlmännerstimmen rechnen könne, waS erheblich mehr wäre, als zu seiner Wiederwahl notwendig ist. Auch der Wahlleiter der Republikaner stellte seinem Kandidaten eine optimistische Prognose und prophezeite, dass Landon wenig- stenS 820 Wahlmännerstimmen erhalten werde. Auch diese Zahl würde eine ausreichende Mehrheit barstellen. Der republikanische Wahlletter fügte dieser Erklärung allerdings hinzu, bass seine Schätzung eine Flut von Protesten au» republikanischen und unabhängig demokratischen Kreisen se-ett^t ^e^ in der amerikanischen vesfentlichkeit auch die Wahlwett«n eine grosse Rolle. Am Montag stan- de» diese Wetten 2:7 für Roosevelt und 8:5 gegen Landon. Allein in Neuyork sind etwa 5 Mill. Dollar auf den Wahl- ausgang gewettet worden. In Neuyork haben die meisten Hotel» und Gaststätten weitgehend« Vorbereitungen für die „Gln DorlkraK als Gegenstand -er großen Politik Machenschaften gegen Danzig Berlin, 8. November. Unter der Ueberschrift „Ein Dorfkvach als Gegenstän der grossen Politik?" lässt sich -er „VB." aus Danzig melden: In -en letzt«,« Tagen hat säst -ie gesamt« polnische Presse einen regelrechten Pressekrteg mit Danzig geführt. In Danzig mutzte die Vermutung aufkommen, dass die polnische Oeffent- Uchkeit durch Polens Genfer Auftrag in Danzig tatsächlich in Versuchung geftthrt worden ist, un- bass -ie Angriff« der polnischen Presse -cm Zweck der Einleitung irgen-welcher polnischen Forderungen dienen sollten. Nachdem nun der Polizeipräsident von Danzig sich gezwungen sah, ein« Reihe polnischer Blätter zu verbieten und zu beschlagnahmen, haben die Warschau«! Blätter zu einem neuen Schlag« ausaeholt. In ihren SonntagSauSgaben bringen st« unter groben Schlag, »eilen Meldungen über einen Dorfstr«tt, -er sich in Schöneberg an der Weichsel im Freistaat abgespielt hat. Die Tatsache, -ass drei Dorfbewohner währen- der Nacht »um Sonnabend von bisher völlig unbekannten Tätern in ihren Häusern belästigt, jedoch nicht verletzt wurde», wird zu einem „UeberfallvonNattonalfoztaltstenaufPolen" umgebpgen, Di« Untersuchung«» hab«, orgeben^ das di« brat U«berfall«nen Mitglieder -er Danziger Arbeitsfront, «lner nationalsozialistischen Organisation, sind, und als Polen im Dorf nicht bekannt waren. Die Ueberfallenen selbst können über die mutmasslichen Täter kein« Aussagen machen. Das Vorhandensein einer polnischen Minderheit in diesem deut schen Dorf ist bisher von niemandem behauptet worden. Bon 1048 Wahlberechtigten haben bei den VolkstagSwahlen Im Jahr« 1085 nur 4 sür -ie polnische Liste gestimmt. Polnischerseits konnte immerhin vermutet wer-en, daß der Uebersall auf den einen Einwohner des Dorfes Schöne berg daraus zurückzustthrcn ist, dass er seine Wohnung für einen heimlichen, unangemeldeten polnischen Schulunterricht zur Verfügung gestellt hatte, was doch nicht unbekannt ge blieben zu sein scheint. Aber falls auch solche Zusammenhänge bestehen sollten, ist die scharfe Sprache der polnischen Press« zu diesem Fall vollkommen fehl am Platze. Der „Danziger Vorposten" äußert zu diesen Bor- . gängen u. a.: „Die Aufbauschung, die diese Vorfälle in der polnischen Presse gefunden haben, ist so offensichtlich, daß mir diese durchsichtigen Versuche, einen Dorfstreit zu einem Ge^eiistanü der grossen Politik zu stempeln, zu rttckw«tf<«
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