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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.04.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186504051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-04
- Tag1865-04-05
- Monat1865-04
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.04.1865
- Autor
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Mittwoch, den 5. April 78. Preis vierteljährlich IS Rgr. 7- ^ns^aten-Anna^ne^fü^ Nummer bis Vormittags 11 Uhr. dieser von Preußen mit gestellte Antrag nicht ganz klar Prcuycn mit gestellte Antrag nicht ganz klar in Bezug auf den bevorstehenden Bundesbeschluß über den m d duttl.ch. Freute sich damals nicht ganz Deutschland dieser entschiedenen s Antrag: „Im Jahre 1819 erklärte Friedrich Wilhelm M. und «numwundeneu und kräftigen Erklärung England, Frankreich und Ruß land gegenüber? Und wie klingt cs jetzt in Preußen? Wie spricht sich jetzt Preußen über den Antrag aus, der nur die Hoffnung ausdrückt „dem Augu stenburger das Herzogthum nunmehr in eigene Verwaltung zu geben"? Wir fragen nochmals: Wo bleibt da preußischerseits die Consequenz? Herr v. Bismarck läßt es doch, was die innern Fragen Preußens anlangt, ganz gewiß nicht an Consequcnz fehlen! Warum also in der schleswig-holstei nischen Frage so gewaltig inconseqnent? Ganz absichtlich haben wir unsere Leser gerade jetzt an diese Erklärungen Preußens erinnert, damit ihnen recht klar werde, wie Preußen in der schles- wig-holstcinschen Frage handelt. Erscheint täglich Mlt Ausnahme des MontagS. Deutschland. Oesterreich. Aus Wie» schreibt man der Leipz. Abendp.: Mit großer Spannung sieht man der für den 6. April festgesetzten Bundcscntscheidung entgegen. Preußen giebt sich verläßlichen Berichten zufolge an den mittel-und klcinstaatlichen Höfen alle erdenkliche Mühe, um einer Majorisirung vorzu- beugcn, macht sich aber auch auf diese gefaßt, und soll sogar bereits für die sen Fall die Abberufung des Bundcstagsgesandtcn iu Aussicht genommen ha ben. Wir zweifeln nicht, daß eS der preußischen Pression gelingen werde, eine oder zwei Stimmen den mittelstaatlichen Anttage abwendig zu machen, wohl aber zweifeln wir,, daß hierdurch an dem voraussichtlich der letzten montagigen Abstimmung entsprechenden Resultate etwas geändert werden wird. Wien, 1. April. Das Londoner Blatt The Oml bringt unter derUe- berschrift: „Politisches Testament über eine neue, Deutschland zu gebende Or ganisation" ein ReorganisationS-Projcct, welches, wie das Blatt andcntet, den in maßgebende» Berliner Kreisen verbreiteten Ansichten entspricht. Das „po litische Testament" geht davon aus, daß der deutsche Bund nicht bleiben könne, wie er ist. Mit Ausnahme der vier Königreiche, welche den Stamm der deutschen Gesinnung bilden, sei alles Ucbrige m Verwirrung. Die Kleinstaaten imd die freien Städte seien der Sitz der Jntrigue. Diese müssen mediatisirt werden, und zwar zu Gunsten der vier Königreiche. Ein fünfter neuer Staat mit Mainz als Hauptstadt soll gebildet werden. Dieser Staat würde bestehen auü den zwei Rhcinproviuzen, Theilen von Hessen-Darmstadt und Baden, auS Nassau, Frankfurt, Homburg. An den Rhein gelehnt, würde dieser Staat im neuen deutschen Bunde die fünfte Stimme führen und die Attribute eines Reichskanzlers haben. Die Mediatisirtcu erhielten genau die Hälfte ihrer ge genwärtigen Apanagen und sollen im Besitz ihres Ranges und ihrer Ehrenrechte bleiben. Die Territorien werden in folgender Weise cingctheilt: Weimar, Meiningen, Cobnrg, Altenburg, Schwarzburg und ein Theil von Reuß würden mit Sachsen vereinigt. Oldenburg, Braunschweig, Waldeck mit dem benach barten Theile von Kurhcsscn, Lippe und Bremen würden an Hannover fallen. Das übrige Kurhcsscn nnd der Rest von Reuß fallen an Baiern. Würtem- berg erhält den Theil von Baden, der nicht zum neuen Staat voll Maiktz ge hört. Die so vergrößerten vier Königreiche bilden einen compacten Bunds Sie würde» selbstständig bestehen könne» und bedürften im Frieden weder der Allianz Oesterreichs noch jener Preußens. Schleswig-Holstein soll mit Preu ßen vereinigt werde. Könne das jetzt nicht geschehen, so möge Preußen mit Mecklenburg, de» anhaltischc» Ländern, Lübeck und Hamburg eutschädigt wer de». — U»S scheint dieses Projcet nicht in Berlin, sondern in Paris seinen Ursprung zu haben. Der neue fünfte Staat, mit Mainz als Hauptstadt, der die Stelle des Reichskanzlers vertreten soll, müßte nothwendig unter franzö sischem Protcctoratc stehen, und mit ihm der neue Bund der vier Königreiche. In dieser Form beiläufig denkt man sich in Paris den neue» Rheinbund. Daß bei der Reorganisation das ganze linke Rheinufcr an Frankreich fallen müßte- wäre selbstverständlich. Preußen. Die Hamburger Nachrichten versichern, eine in diesen Ta gen erlassene prcnßische Circulardcpesche an die deutschen Höfe in Betreff des mittelstaatlichen Antrages weise diesen Antrag auf das bestimmteste zu rück und suche zu beweisen, daß der Bund mit seiner Annahme seine Befug- niß völlig überschreiten würde. (Diese letztere Behauptung zu beweisen, möchte Preußen wohl unmöglich fallen. Aber noch rnehr: Wenn der Bund die Hoff nung ausspricht, daß der Augustenburger bald -sein ihm durch die Erbfolge zu- gcfallcneS Herzogthum selbst verwalten möge, füll er sein Befugniß überschrei ten, wenn aber Preußen — annectiren will, je nun, das hat nichts zu bedeu ten, das ist eben etwas anderes'.) — Die Neue Preußische Zeitung bemerkt in Bezug auf den bevorstehenden Bundesbeschluß über den bairisch-sächsischen ----- . - . - - . — am wenn' MOr eonfequent! Der morgende Tag (6. April) ist in der schleSwig-holsteinschen Frage abermals ein höchst wichtiger und bedeutungsvoller Tag, denn er wird die Ab stimmung am Bunde über den am 27. Mürz von Baiern, Sachsen und dem Großherzogthum Hesse» gestellte» Antrag bringen, der bekanntlich, ganz kurz gefaßt in der Hauptsache dahin lautet: „Man spricht die verttaucnsvolle Hoffnung auS, es werde Oesterreich nnd „Preußen gefallen, dem Augustenburger das Herzogthum nunmehr in eigene „Verwaltung zu geben." Milder und subtiler konnte doch wahrlich unter deu obwaltenden Um ständen, ivo das mit dem größten Fleiße ausgearbeitete Gutachten des früher» bairische» Bundestagsgesandten v. d. Pfvrdteu, wo Deutschlands berühmteste Rechtsgelehrte», Deutschlands Universitüten, wo ganz Deutschland schon seit Jahresfrist die Rechte deS Augustenburgers auf Schleswig-Holstein als voll begründet erkannt haben — also Milder und subtiler konnte doch wahrlich unter deu obwaltende« Umstünden der Antrag am Bunde ganz unmöglich cm- gebracht werden. Und doch: Was sagt Preußen zu diesem iu so milder Fas sung eingebrachten Antrag? Es wird darob ganz in deu Harnisch gebracht und bekämpft den Antrag als nicht au der Zeit, als verfrüht, als ganz unge eignet, rc. rc. auf jede mögliche Weise, ja die meisten preußische» Zeitungen sagen sogar ohne alles Hehl: Stimmt der Bnnd den gestellten Antrag am 6. April an, bevor der Augustenburger die von Preußen an die Herzogthümcr «stellten Forderungen angenommen hat, so werde sich Preußen dieser Abstim- garmcht fügen! OK-L« pr«chische Regierung das thu» würde, was preußische Zeitungen jetzt in alle Welt hinauSposauncu, ist freilich erst noch abzuwartcu. So viel ist aber sicher: Preußen will und wird bei der morgenden Ab stimmung am Bunde ganz entschieden gegen den Antrag stimmen. Freilich muß aber dann die ernste nnd wichtige Frage aufgeworfen werden: Stimmt Preußen gegen den Antrag, wo bleibt dann Preußens Conseguenz in der schleSwig-holsteinischen Frage ? Denn Preuße» hat doch iu der 5. Sitzung der Londoner Confcrenz vom 17. Mai vorigen Jahres durch seine» Gesandten folgende Erklärung vorleseu lassen: „Die deutschen Bevollmächtigten glauben sich heute darüber auSlasscu zu sollen, was sie unter einem festen und dauer haften Frieden (zwischen Deutschland und Dänemark) verstehen. Es ist dicß ein Frieden, der den Hcrzogthümcrn unbedingte Bürgschaften gegen die Wieder kehr jeden fremde» Druckes bietet, und der, indem er somit für die Zukunft jeden Anlaß zur Klage, zur Auflehnung und zum Kriege beseitigt, Deutschland diejenige Sicherheit im Norde» gewährleistet, deren cs bedarf, nm nicht perio disch jenem Zustande zn verfallen, der den gegenwärtigen Krieg veranlaßt hat. Diese Bürgschaften dürften allein in der vollständigen politischen Unabhängig keit der durch gemeinsame Justitutioucu eng mit einander verbundene» Her- zogthümcr zu fiudeu fei»." Was verlangt denn nnn aber die Mehrheit deS Bundes jetzt Anderes, als ivas Preuße» damals als das allem Rechte bezeichnete? Es war also am 17. Akai vorigen I. beim preußische» Gesandte» von keiner Annexion und von keinem engen Anschluß, sondern nur allein „von der vollständigen politische» Unabhängigkeit der durch gemeinsame Institutionen eng mit einander ver bundenen Herzogthümcr" und von keinen preußischen Erbansprüchcg die Rede. Und wie lange ist es her, daß Preußen durch seinen Gesandte» diese bestimmte und ganz klare Erklärung gegeben hat? Noch kein Jahr! Wo bleibt da die Conseguenz? Aber noch deutlicher, «och entschiedener hat Preußen vereinigt mit Oester reich in der 7. Sitzung der Londoner Conferenz vom 28. Mai gesprochen, wo beide Mächte vereinigt durch ihre Gesandten folgende» gemeinsamen Antrag bei der Confcrenz gestellt haben: „ . . . . Die Bevollmächtigten der deutschen Mächte habe» de» Befehl erhalten, im Verein mit dem Bevollmächtigte» des deutschen Bundes die voll ständige Trennung der Herzogthümcr Schleswig und Holstein vom Königrei che Dänemark, sowie ihre Vereinigung in Einen Staat unter der Souverüuc- tüt des Erbprinzen von Schlcsmig-Holstem-Sondcrburg-Augustenburg zu ver langen, der nicht allein in den Augen Deutschlands die meisten Rechte auf die Erbfolge in de» genannte» Herzogthümern geltend machen kann und des sen Anerkennung durch den Bundestag gesichert ist, sondern der auch die un- zwelfelhnftc Zustimmung der großen Mehrheit der Bevölkerung dieser Länder für sich hat." FrMßirgWer AMsfMith. Tage- und AmlMill Mr die Gerichtsämter und Stadträche Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels, Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel nnd Zwönitz. MlertiönSgebührtn-diesttspal«- tene Zeile 8 Pfennig IBkövff
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