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Dresdner Nachrichten : 03.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193402030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19340203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19340203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-02
- Tag1934-02-03
- Monat1934-02
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1934
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78. gahkvanv. Rr. L7 Sonnaden-, 3. Februar LS34 Gegrünöek 1866 »«us»ge»ü-r >«i »igNch «welmÄlser Austel- lux« Ire« Hau» uu>n,I»ch «M. ,.»0. durch Vostde«»« N«. ».»0 M,ch,KV«ch U «v>. VostgeSÜH- lohn« PafttusteNungsgebühr) bet fiebenma! wbchenlltchem Befand. «toiel- nummer w «vl„ aubecha» «achten» ld «p>. Druck u. Verla» Ltepsch S- Reichard», Vre«d«n-A. I, Marien- straße )S/-2. Fernruf 252-1. pastscheckkonts lOSS Vrebden Vie» Nlatt enthält bi« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden »«»«tgenpietle: ViMImeleuell« <»» m» Lrely u.» Rpl. Rachlttle taut «reUIifte. Familien. an»«tgen u. «tellengeluche VNNIm-ter,eU« « Ups. oiterten-otebützr i>0 Rpt. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Un verlangt« Schriftstück« «erden nicht aulbewabrt. tll UksswetLsneks Ktctitttntsn cts« Die Partei als Garant -es neuen Staates „AMrleitM Srtm trs MreriumS Berlin, 3. Februar. Die Gaulettertagung in Berlin sand am Freitag ihren Höhepunkt und Abschluß mit der Rede des Führers vor den versammelten NetchSlettern, Gau. und Amtsleitern der politischen Leitung der PO. In eingehenden Ausführungen mies der Führer zunächst auf die Größe und Bedeutung der Aufgabe hin, den nunmehr eroberten Staat nicht nur mit dem nattonalsoztaltsttschen Weltanschauungsgut völlig zu durchdringen, sondern auch den gesamten Staatsapparat im Geiste -er siegreichen Bewegung zu einem geschlossenen, lebensvollen Organismus aus zu bauen. Wenn die nationalsozialistische Revolution gegen den Novemberstaat kommen mußte, weil dieser volkSsrembe Staat gegen das flutende Leben der Nation Dämme auf richtete, dann wird der nationalsozialistische Staat sich so organisieren, daß seine innere Volksverbundenheit naturnot- wenbig seinen Bestand garantiert. Als stabiles Gerüst einer solchen Organ'.sgftsn brauche die Regierung eine Garde von znverlässtge« politische» Funktionäre«, eine Verwaltungsapparatur, die die Führung in die Lage versetzt, das nationalsozialistische Gedankengut auf allen Ge bieten auch praktisch zu verwirklichen. Nur mit einem solchen Ichlagserttgen Instrument, bas weltanschaulich durchknetet und von treuestem Psltchtbewußtsetn durchdrungen sei, könne die Befehlssähigkeit der Führung nach unten voll zur Wirkung kommen. Wenn der nationalsozialistische Staat einen starken, geschlossenen Apparat geschossen hätte, dann liege darin eine ganz außerordentliche Leistung für die Zu kunft unseres Volkes. Die Form, in der die Verschmelzung von Weltanschannng «nd Staat durchgesiihrt werde, sei die Partei. In der großen, vom ganzen Volk getragenen Gemeinschaft des Nationalsozialismus müsse die Partei ein aus erlesener Orden des Fllhrertum» sein, der den nationalsozialistischen Staat für all« Zu- kunst zu garantieren bestimmt sei. Was der Staat vom Volk verlange, das werde dieser Orden einer verschworeue« Führergemeinschast im bedingungslosen Unterorbnen unter seine eigenen Gesetze in komplizierter Form bet sich selbst verwirklichen. In dieser aus Gedeih und Verderb verbundenen Ge meinschaft werbe, nachdem ander« Faktoren staatS- voltttscher Beständigkeit nicht mehr vorhanden seien, di« absolute Kontinuität der Entwicklung der deut schen Nation für alle Zukunst niedergelegt sein. Mit der «nerschütterlichen Fundamentierung dieser FtthruuaShierarchiesei auch dteKrageder Parteiführung an sich gelost «nd diese für alle Zette» gesichert. Den« nachdem diele neue Führerorganilatio« des deutsche« Volkes dnrch eine einmalige schöpserische Leistung errichtet sei, gewährleiste sie nunmehr in sich die durch nichts z« ««ter, brechende Folge der höchste« Führerpersöulichkeit. Wer in kommende« Zeiten als Führer vor die Bewegung gestellt werbe, werde immer die Partei als ei« beispiellos ge» schlosfeneS, in blindem Gehorsam der Idee bienendes Instrument «nd in ihr bereits de» sichere« Gar au» te« für die weitere Znknnst finde«. I» seinem von wahrhaster Größe getragenen AuS, führungen unterstrich der Führer «eiter di« starke« Iraitspendende« Wirkungen der Ge« schlosseuheit, der Autorität «nd der Disziplin, in der die gesamte« Führer der Bewegung wie Kreuzritter hinter feden Entschluß »er Partei trete». Das Bestehen dieser unerschlltterltchen Einheit der Führer gemeinschaft der Partei und die Kraft, die sie auSström«, sei unersetzlich für die zukünftige Existenz der ge samten Nation. Der Führer gab seiner festen Neber- zeugung Ausdruck, baß bas deutsche Volk allem widerstehen könne und werde, wenn die Bewegung diese ihre Eigen schaften ganz auf den Staat übertrage. In der Harmonie zwischen Partei und Staat liege somit letzten Endes die Kraft, die eS dem Staat ermögliche, alle Probleme zu meistern. Die akkumulierte Kraft des ÄolkSwillenS, wie sie am 13. No vember der Welt sichtbar gemacht worden ist, sei dafür ein einzigartiger Beweis. Der Führer schloß mit der Mahnung, stets dieses aus- gezeigten großen Gesichtspunktes eingedenk zu sein. Wer in ihrem Sinne handele, der trete ein für die Unsterblich keit der Bewegung und damit unseres Volkes. Dw»Me Antw«» an SollW Zurückweisung aller Borwürfe - Wann werden Schumachers Mörder bestraft? Berlin, 3. Februar. DaS österreichische amtliche Kom- muntqus über die Sitzung des Ministerrats in Wien vom 2. d. M. teilt mit, baß die Antwortnote der deutschen Reichs regierung den von der österretchischeir Bundesregierung er- hobenen Beschwerden in keiner Weis« Rechnung trage und sich damit begnüge, die einzelnen Beschwerde punkte einfach in Abrede zu stellen. Aus diesem Grunde habe der Mtntsterrat die deutsche Antwortnote einhellig für unb e- srtedigend gefunden. Angesichts dieser Stellungnahme der österreichische» Regierung hält «S die deutsche Regierung für ange bracht, die dentsch« Antwort nachstehend bekannt» zugebe»: Antwort auf die von dem Herrn österreichischen Ge- sandten am 17. d. 7st. überreichten Notiz Die Notiz enthält eine einseitige Darstellung gewisser Vorfälle in Oesterreich und verbindet damit den Vor wurf, daß diese Vorkommnisse auf eine unzulässige, von Deutschland auS unternommene Einmischung in die inner politischen österreichischen Verhältnisse zurückzuftthren seien. ES handelt sich nicht um «ine« Konflikt zwischen de« beide« dentlchen Staaten als solche«, der ««ter die vo« der österreichische« Regierung geltend gemachte« formale« Begriffe des Völkerrechts siele, sonder« «m die Auseinandersetzung der öfterreichtsch«« Regierung mit einer historische« Bewegnng des ganze« deutsche» BolkeS. Der Nationalsozialismus, der die Bevölkerung des Reiche» mit elementarer Kraft ergriffen und der die deutsche Be völkerung Oesterreichs schon seit langem in seinen Bann ge zogen hat, wird von der österreichischen Regierung mit allen Mitteln der Gewalt in seiner sreten Entwicklung und freien Entfaltung gehindert. ES ist selbstverständlich, daß durch bi« politische Grenze, zwischen dem Reich und Oesterreich da» Gefühl völkischer und geistiger Verbundenheit nicht beseitigt und das Uebergretfen volksbewegender Ideen nicht aufgehalten werden kann. Die österreichische Regierung kann nicht erwarte«, daß Deutschland einem RegiernngSsystem gleichgültig gegenübersteh«, das alles daS entrechtet ««d unter« drückt, was daS deutsche Volk mit «enem Mut «nd «euer Zuversicht ersüllt. SS ist unvermeidlich, baß der schwere innerpoltttsche Konflikt in Oesterreich auch auf da» Verhältnis des Reiche» zu Oester deich seine gefühl-mtlbtae Rückwirkung hat. Trotz- dem hat die deutsche Regierung e» auf daS peinlichste ver mieden, sich in die innerpoltttsche» Verhältnisse Oesterreichs etnzumtschen. Bet dieser grundsätzlichen Einstellung der deutschen Regie rung versteht es sich im Gegensatz zu der Darstellung der österreichischen Regierung ganz von selbst, daß di« deutsch« Regierung «S «ur begrüße« würbe, wen« endlich «in« Verständigung zwischen der öster reichischen Regierung und der «ationalsoztaltstische» Partei in Oesterreich herbeigesührt «erden könnte. Auch von fetten nationalsozialistischer Kreise in Deutschland ist niemals etwas geschehen, was einer solchen Verständigung hätte entgegenwtrken können. Ferner hat auch, soweit hier bekannt, die «ationalsoztaltstische Partei in Oesterreich selbst niemals ihre Mitarbeit an der Lösung des innerpolttischen österreichischen Problems abgelehnt. Die österreichische Regie rung weiß, daß die Zusammenkunft, die aus Grund der Ber liner Demarche des Herrn österreichischen Gesandte« vom 1. Januar dieses Jahres zwischen Herr« Bundeskanzler Dollfuß und Herr« Habicht durch Vermittlung der RetchSregiernng «ereinbart worden «ar, im letzte« Augenblick nicht etwa vo« nationalsozialistischer Seite, sonder» vo« der österreichischen Regierung selbst ohne jede« stichhaltigen Grund abgesagt wor» den ist. Daß di« deutsche Regierung stet» darauf Bedacht ge nommen hat, eine Verschärfung der Lage zu vermeiden, kann die österreichische Regierung zum Beispiel aus der Zurück haltung ersehen, mit der von deutscher Seite der Zwischenfall Schnmacher behandelt worben ist. Obwohl e» sich um die Erschießung eines ReichSwehrsolbaten durch beamtete öfter- retchtsche Grenzorgane auf deutschem Gebiet handelte, und ob wohl die gemeinsame Untersuchung die Alletnsckulb der österreichischen Organe ergab, hat die deutsche Regte- rung alle» getan, was eine schnelle Beilegung dieses ernsten Zwischenfalle» ermöglichte. Trotzdem hat die österreichische Regierung es bisher unterlassen, die zugesicherte ge richtliche Sühne herbeizuftthren. Die dentsche Regierung muß darauf bestehen, daß ihr jetzt endlich di« damals in Aussicht gestellte Mit teilung über die Bestrafung der Täter zngeht. Im zweiten Teil der Antwort acht die MeichSregie- rung im einzelnen auf die Vorwlirse, die ihr von öster reichischer Sette gemacht werden, «in; diesen Teil flehe auf Sette 21 Blick nach Frankreich Rund um Deutschland ist die politische Atmosphäre in den letzten Tagen plötzlich freundlicher geworden. Der Bann von Mißtrauen und Feindseligkeit, der zu Beginn des JahrcS jeden Fortschritt in der Befriedung Europas aushielt, scheint endlich gebrochen zu sein. Die Auseinandersetzung um die RüstungSfragen hat durch die vermittelnden Denkschriften auS Rom und London einen neuen Antrieb erhalten. Die Lage im Osten ist durch den BerstänbigungSpakt mit Polen entspannt. Hitlers große Reichstagsrede hat in aller Welt viele innere Widerstände gegen daS nationalsozialistische Deutschland überwunden. Und tn Parts, dem Zentrum der Reaktion gegen die nationale Erhebung des Reiches, ist eine neue Negierung ans Ruder gekommen, von der es heißt, daß sie nicht nur im Innern mit eisernem Besen den Unrat der Skandale auSräumen, sondern auch nach außen neue Wege suchen wolle. ES ist ein sonderbares Spiel des Schicksals, das die Namen Hitler und Daladier miteinander verbindet. Als Hitler am 80. Januar 1888 Reichskanzler wurde, bildete Daladier sein erstes Kabinett. Am Jahrestag dieses Ereig nisses, als Hitler im Reichstag seinen Triumph feierte, wurde Daladier, nachdem inzwischen drei Negierungen tn Frankreich abgewirtschaftet hatten, zum zweitenmal Ministerpräsident. Ob in diesem Zusall ein tteserer Sinn liegt? Bor einem Jahr wurde Daladier gerusen al» der starke Mann, der bi« „Hitlergefahr" bannen sollte. Jetzt nimmt man wieder Zu- flucht zu ihm, weil der französische Staatspräsident und da» Volk im Gegensatz zur Kammer ihm die Kraft zutrauen, daß er die notwendige SSuberungSarbett im parlamentarisch- kartellistisch-freimaurertschen Augiasstall der dritten Republik vornehmen und in der unvermeidlichen Aussprache mit Hitler ein würdiger Verhandlungspartner werden kann. Wir in Deutschland wünschen nichts Besseres, als daß un» von da drüben endlich eine Führerpersönlichkeit gegenttbertrltt, mit der man vernünftig reden kann. Ob Daladier, der GcschichtS- professor mit den Allüren eines Staatsmannes, dieser Poli tiker von Format ist? Bei seinen Gegnern gilt er als .Fanblbat Deutschlands*, und daS ist eine schlechte Empfehlung für die nationalistischen Heißsporne mit dem bekannten deutschen Angstkomplcx, die in der Pariser Kammer von rechts bis links reichen. Sie haben es Daladier nicht vergeßen und nicht verziehen, daß er im vorigen Sommer in seiner Rebe auf dem radikalsozialistischen Parteikongreß von Vichy als ver antwortlicher Regierungschef znm erstenmal leise Töne des Verständnisses für bas nationalsozialistische Deutschland sand, jene Worte, die bann am 14. Oktober das großherzige und in Frankreich so peinlich empfundene Versöhnungsangebot de» deutschen Reichskanzlers hervorriefen. Mit diesen Erinnerun gen wird jetzt schon in einem Teil der französischen Preße gegen'Daladier angekämpft. Für einen Ministerpräsidenten mit schwachem Rückgrat wäre daS schon Grund genug, um aus innerpolttischen Rücksichten an dem bisherigen Kurs deS unfruchtbaren AuSweichenS gegenüber Deutschland festzu halten. Ob Daladier wirklich ein starker Ches ist, muß sich erst zeigen. Auch die Zusammensetzung seines Kabinetts ist außenpolitisch nicht klar, sondern recht widerspruchsvoll. Daladier selbst gilt als kluger Realpolitiker. Seine Ab stempelung als der Kandidat Deutschlands rührt daher, daß er sich im Kabinett ChautempS als einziger Minister gegen Paul-BoncourS ausweichende Taktik und für die offene Aus sprache mit Hitler eingesetzt haben soll Eine ähnliche Regung verriet er bet der jetzigen Regierungsbildung, als er Paul- Voncour mit Entschiedenheit auSbootcte und seine Nachfolge als Außenminister zunächst dem Senator Caillaux anbot. Dieser au» der Vorkriegszeit und ans der KriegSzeit wohl bekannte Name — Caillaux wurde damals als „Deutschen freund" ins Gefängnis geworfen — hätte ein bestimmtes Programm und eine Abwendung von der sterile» Außen- Politik Herriot—Boncourscher Prägung bedeutet, die sich in dem Schrei nach Genf und in dem Versailler Grundsatz: „Der Vertrag, der ganze Vertrag und nichts als der Ver trag" erschöpft. Nachdem sich die Kombination mit Caillaux zerschlagen hatte, hat Daladier selbst das Außcnamt über nommen und damit seine persönliche Ausfällung für den Quai d'Orsay tonangebend gemacht. Einen Mitarbeiter gleicher Gesinnung hat sich Daladier serncr in dem neuen Kolonial minister Henry de Jouvenel ausgesucht, der als Bot schafter tn Nom und Mitarbeiter am Vic»mächtcpakt einen tiefen Blick tn die politische Dynamik das neuen Europa» getan und darum viel von der engherzig-doktrinären Gegner schaft gegen das nationalsozialistische Deutschland abgelegt hat, die tn der französischen BerusSdiplomatie noch vorherr schend ist. In der letzte» Senatödcbattc ist Jonvcnel aus gefallen als der einzige Redner, der vorsichtig für die Aus sprache mit Hitler einzutreten wagte. Dieser BerständlgungSlinie schroff entgegengesetzt ist abet bisher der neue Kriegsminister, Oberst Fabry, den sich Daladier au» der rechtsstehenden Gruppe Tardieu geholt hat. Zwar wurde Fabry von seiner Fraktion sofort ausgeschloßen,
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