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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 16.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192601163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19260116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19260116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-16
- Monat1926-01
- Jahr1926
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37. Jahrgang. Nummer 7 »«,ei--uprei»r Die S-espalleve Petttzetl« 80 Pfg., amlltche 40 Pfg.. Reklame, r teil (Sgesp.) SO Psg. Tabell. SatzS0°/„Aufschlag, «ei undeutlich geschriebenen,; sowie durch Fernsprecher ausgegedenen Anzeigen find wir für Irrtümer nicht j haftbar. r ; Erscheint wächentttch 8 «»lr Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nach«. 4 Uhr: r vet«g»prei»t Monatlich ohne Mustroge« 1.50 Mb., Post ohne Bestellgeld; : monatlich 1.50 Mb. Zm Kall« hbherer Sewall, Krieg, Streik oder sonstiger: r Stbrungen de» Betriebe», hat der Bezieher Keinen Anspruch auf Lieferung der: : Zeitung »der Rückzahlung de» Bezug»preise». ; Nachrichten für Naunhof und Umgegend (AllinchtshM, Ammelshaiu B«cha, Boridors, Sich«, Srdmsxx.hat«, SlchiW», ar»«- »b KIe>»-«d>t«z, NIi»z«, «Ohr», LI»d-«dt, SiaodwtH, »I» D,«,« Blatt IP «mttlch« Orga- d« Stadt,«vei-dtr-»«;» Nauadas; « «MHSll dlk Btdm-tmachaa,«. des Bezirk so er davdes der AmtshauptWannschaft Grimma und des Finanzamtes zu Grimma. Fernruf: Amt Dauntof Nr. 8. Sonnabend, den 16. Januar 1926 Amtliches. Die nächste Mutterberalungsstunde findet Mittwoch, den 20. Januar 1926 nachmittags von V,2 bis 3 Uhr für Säuglinge und Kleinkinder in der neuen Schule Ziemer 4 statt. - Pflegeeltern und uneheliche Mütter sind bei Vermeidung der in 8 9 der Pflegekinderordnung des Beztrksfürsorgeverbandes der Amtshavptmannschaft Grimma vom 21. Februar 1925 vorge sehenen Bestrafung verpflichtet, ihre Kinder regelmäßig in der Mutter- beratungsstunde vorzustellen und zwar s) Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahre monatlich einmal > d) Kinder vom 3. Lebensjahre an bis zum Eintritt der Schul- , pflicht vierteljährlich einmal. Die Beratungsstunden find für Schwangere mit bestimmt. i Kinder aus Familien, in denen ansteckende Krankheiten herrschen (Masern, Diphlherttis, Scharlach usw.) dürfen nicht in die Beratungs- stunden gebracht werden. j Naunhof, am 13. Januar 1926. Der Stadlrat. Der nachstehende, von der Beschlutzbehörde genehmigte 18 Nach trag zur Gemeindesteuerordnung für die Stadtgemeinde Naunhof vom 9. Januar 1926 wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. Naunhof, am 14. Januar 1926. Der Stadtrat. O 18. Nachtrag zur Gemeindeftenerordnnng für die Stadtgemeiude Raunhof vom S Januar ISS«. 8 1. (1) Di« Gemeind« erhebt zu der durch Reichsgesek geordneten Grunderwerbsteuer einen Zuschlag voN 4 o. K. des der Grunderwerd- steuer zugrunde gelegten Wertes oder Betrages. (2) Der Zuschlag ermäßigt sich auf die Kätfie, wenn der Rechts- vorgang den Bestimmungen über die Wertzuwachssteuer uniÄfallt. Dabei ist es ohne Einfluß, ob es i» einzelnen Falle zur Festsetzung eines WertzuwachsfteuerdeUage» oder zur Feststellung der Steuer freiheit kommt. ' - 8 2. (1) Einwendungen gegen die Zuschläge können nur innerhalb des für die Grunderwerdfteuer geordneten Rechtsmittetverfahrens geltend gemacht werden. (2) Mn Erlaß, eine Ermäßigung oder Erstattung der Grund- , erwerdsteuer zieht die entsprechende Abänderung-es ZusGags nach sich. 8 3. ! Dieser Nachtrag tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 ab in Kraft. Zu gleicher Zett ver lieren die bisherigen Bestimmungen über die Zuschläge zur Grund- erwerdsteuer (vergleiche 15. Nachtrag zur Gemetndesteuerordnung) ihre Gültigkeit. Naunhof, am 9. Januar 1926. Der Stadlrat (Stempel.) Willer, ä 3 12/26. Zufolge Ermächtigung -er Beschlußbehörde ' genehmigt. Grimma, am 12. Januar 1926. Die Amtshaupkmannschaft (Stempel.) Kardraht. Die Grundstücksbesitzer werden darauf htngewieftn, daß die Fuß wege bei Schneefall geyorig zu reinigen und bei Glätte mit Sand zu bestreuen find. Das sogenannte Ruscheln mit Schlitten und dos Schlittschuhlau fen auf den Fußwegen der hiesigen Stadt ist verboten. Zuwiderhandlungen werden nach der Strahenpolizeiordnung be straft. Naunhof, am 15. Januar 1926.Der Sladlral. Schulanfänger 1SÄ6 Mittwoch, den 20. Januar, findet von V,9 — 11 Uhr die schul ärztliche Untersuchung der Knaben statt, die Ostern 1926 in die Schule Kommen. Di« Aaw«fenhett der Ellern bet der Untersuchung ist nötig. Die Schulleitung. Meine Zeitung für eilige Leser * Freitag abend war die Regierungsbildung durch Dr. Lu ther noch nicht wesentlich gefördert, oa neue Schwierigkeiten infolge der Parteimeinungsverschiedenheiten hervorgetreten waren. * Der bisherige Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft, Graf Kanitz, hat in einem Schreiben an Dr. Lu ther erklärt, daß dieser endgültig von seiner Wiederberufung absehen möge. * Die deutsche Regierung hat wegen der Absicht der Be satzungsmächte, die Stärke der Besatzungsarmee künftig auf 75000 Mann festzusetzen, diplomatische Schritte unternommen, da diese Stärke im Widerspruch zu den gegebenen Zusicherun gen steht. * In Esten ist die endgültige Gründung der Vereinigten Stahlwerke Akt -Ges., der Vorläuferin des westdeutschen Mon- tantrusts, erfolgt. Auf der Kluchi. GS wird wieder einmal zum Sammeln geblasen in Deutschland. Aber wir sind ein viel zu nachdenkliches Volk geworden, um. mit so unmittelbarem Impuls wie früher auf den ersten Alarm hin alles stehen und liegen zu lasten, wie man zu sagen pflegt, und auf den Sammel platz Lu eilen. Wir spitzen zwar die Ohren, natürlich, wir bleiben stehen und halten Umschau, aber dann fangen wir Wieder Schwierigkeiten SmSgerle KMrIMdim. Während es sofort »ach der Betrauung Dr. LutherS aussah, als ob die ihm vom Reichspräsidenten - übertragene Bildung der Reichsregteruna nur noch eine Arbeit von Stunden erfordere, haben sich inzwischen aber mals Hindernisse aufgetürmt, die den so dringend not wendigen Aufbau einer handlungsfähigen Regierung hin auszögern. Dr. Luther konferierte wiederholt mit dem Reichspräsidenten und mit den Parteiführern, aber eine Lösung war bis Freitag abend nicht gefunden. Die Verhandlungen zwischen Dr. Luther und den Parteien wurden mittags resultatlos abgebrochen und auf den Abend vertagt. Vor der gemeinsamen Besprechung hatte der Kanzler den Abgeordneten Marx vom Zentrum und anschließend daran den Demokraten Koch empfangen. Kampf um das Znnenmmiflenum Zunächst rückte bekanntlich der Demokratenführer und frühere Reichstnnenminiper Koch stark als kommender Mann für dieses wichtige Ressort in den Vordergrund. Dann verkündigten demokratische Blätter, Koch sei zweifel haft geworden, ob er seine ehemalige Stellung wieder an nehmen werde. Inzwischen hatte die Deutsche Bolks- partet auch Ansprüche auf das Innenministerium er hoben und als Kandidaten dafür den Abg. Dr. Curtius bezeichnet. Auch der Abg. Knrdorff von der Deutschen Volkspartei wurde als Anwärter erwähnt. Ohne Zweifel bildete die Auseinandersetzung über das wichtige Amt des Innenministers de« größten Stein des An^ßeö bei den ParteierörtAM»««». . - Das ^eimswehrckiniskerium. Auch vie Frage, ob Dr. Geßler, der Verwalter des Reichswehrministeriums, im zweiten Kabinett Luther ver bleiben werde, machte erhebliches Kopfzerbrechen. Im Laufe des Freitags fanden sich überall Mitteilungen, daß Geßler keine Neigung mehr habe, an der Spitze der Wehrmachtgeschafte zu verbleiben. Dr. Geßler soll schon früher und jetzt wieder den Wunsch ausgesprochen haben, von seiner langjährigen Aufgabe entbunden zu werden. Er soll dies auch dem Reichskanzler Dr. Luther gegen über ausgesprochen und dabei geäußert haben, entweder Dr. Luther oder Generaloberst von Seeckt könnten das Amt übernehmen. Jedoch sind derartige Meldungen vorläufig nur Vermutungen, da andererseits gesagt wird, der Reichspräsident selbst habe in einer Unterredung auf Dr. Geßler eingewirkt, auf seinem Posten zu verbleiben. Graf Kanitz kehrt nicht zurück Als Tatsache stand der endgültige Abschied des Mi- nistersfürErnLhrungundLandwirtschaft, Graf Kanitz, fest. In einem Schreiben an Dr. Luther bittet er diesen, von seiner Wiederberufung abzusehen, da er nach der schweren politischen und gesundheitlichen Ab nutzung der. letzten Jahre dringend einer längeren Er holungszeit bedürfe. Ferner hat der Zentrumsabgeordnete Dr. Lammers, Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der deutschen Industrie, mit aller Bestimmtheit erklärt, daß er keinesfalls den Posten eines Reichs Wirt- schaftsministers annehmen würde. Weitere Namen. Für den Posten des Reichsernährungsministers wurde der Zenttumsmann Landwirt Warmboldt genannt, der unter dem Ministerium Stegerwald preußi scher Landwirtschaftsminister war. Außerdem für das Neichsarbettsministeriutn,der Demokrat Erkelenz und für das Finanzministerium der Volkspartetler und frühere Rerchswittschaftsminifter Le cker - Hessen, der vMdem Finauzminister in Hessen war. Marr Ntlch-juMzurlrrlster. Berlin. Das Justizministerium wurde endgültig von Reichskanzler a. D. Marx in Verbindung mit dem Ministe rium für die besetzten Gebiete angenommen. an, erst einmal zu überlegen: Wer ist es, der da bläst? Wozu bläst er? Hat er überhaupt ein Recht, zu blasen, und wem gilt sein Ruf? „Mir" oder „Dir" oder „Ihm" oder wem sonst noch? Was kann es für Folgen haben, wenn man dem Ruf gehorcht, heute oder morgen oder gar übermorgen? Und so wächst aus den Überlegungen eine Bedenklichkeit nach der anderen empor und schließ lich machen wir kehrt und sagen: neinl * Beim ersten Luther-Kabinett waren es die Deutsch nationalen, die aussprangen und davongingen, weil sie glaubten, nach Locarno nicht mehr mitmachen zu dür fen. Jetzt, beim zweiten Luther-Kabinett, sind es die Sozialdemokraten, die sich die Ohren fest zustopfen, wie der selige Odysseus, als ihn die Sirenen klänge zur Insel der Seligen lockten, und die lieber nein sagten und abermals nein, ehe sie sich dem Waffenbündnis mit den bürgerlichen Parteien bis zur Deutschen Volkspariei, genannt „Große Koalition", verschrie ben. Flucht vor der Verantwortung nannte man das im Lager der Mittelparteien, wie man es Flucht vor der Ver antwortung auch genannt hat, als die deutschnationalen Minister Schiele und Neuhaus und Schlieben glaubten, das Reichskabinett verlassen zu müssen. So wiederholen sich die Ereignisse, auch dann, wenn man es am wenigsten erwartet, und wer sich von ihnen nicht niederzwingen las sen will, muß sehen, wie er Ersatz bekommt, wie er es auf andere Weise schaffen kann. Dr. Luther ist jetzt freilich nichts weniger als vom Glück begünstigt. Auch die kleine, aber doch durchaus nicht unbedeutende Gruppe der Wirt schaftlichen Vereinigung hat ihm einen Korb gegeben — Flucht vor der Verantwortung klingt es abermals aus den Reihen der anderen, welche die Verantwortungsfurcht gerade in einem Augenblick, wo rasches, klares und ent schiedenes Zusammenfassen aller Kräfte das Gebot der Stunde ist, verurteilen. Aber es ist und bleibt nun einmal so, daß böse Beispiele gute Sitten verderben. Wenn sich erst einer auf den anderen berufen kann, dann hat es keinen rechten Zweck mehr, Strafpredigten zu hatten, und man muß nehmen, was übrigbletbt, und sehen, wie weit man damit kommt. Die schönen Zetten, wo man den Luxus freier Auswahl unter diesen oder jenen Parteien batte, sind einstweilen vorüber. Richt nur in Deutschland, land. * > Um so üppiger blühen auf allen Wegen und Stegen die aus dem Sumpfboden der Gegenwart entsprungenen S e nsattottsprozesse. In den Spalten der Tages- presse wimmelt es nur so von Gerichtsberichten, denen die Öffentlichkeit mit Aufmerksamkeit folgt, auch wenn die Vorgänge, mit denen sie es zu tuu haben, schon einiger maßen der Vergangenheit angehören. Da haben wir einen politischen Mordprozeß in der bayerischen Haupt stadt, der einen schaurigen Ausschnitt aus der Rätezeit darstellt; da taucht vor den Schranken des Mrafgerichts in Hannover das entsetzenerregende Gespenst des Massen mörders Haarmann wieder auf. und in der Reichs- Hauptstadt sollen schon in den nächsten Tagen eine Reihe von Fememordprozessen ihren Anfang nehmen, von denen j Feinschmecker sich wieder einmal allerhand Erbaulichkeiten versprechen. Nur einer, für den nach jahrelanger Voruntersuchung sich endlich auch die Zeit erfüllet hätte, hat es im letzten Augenblick vorgezogen, der ungastlichen Stätte, die seiner harrte, den Rücken zu kehren: Herr Michael Holz- ! mann. Wie man weiß, auch einer von den Genossen ! jener Männer, mit deren metallischen Heldentaten wir > nun schon so lange unterhalten worden sind und die doch , die forensische Reife noch immer nicht erreicht zu haben scheinen. Für Herrn Holzmann dagegen war das inter- ! essante Spiel vor Richtern und Staats, und Rechtsan wälten bereitet— da ist er plötzlich nicht mehr zu finden. Gewiß nicht zu Schiff nach Frankreich; das wäre in diesen schweren Winterstürmen etwas zu viel verlangt für eine ausgesprochene Landratte. Man wird schon zur rechten Zett einen vornehmen Benz oder Mercedes gefunden haben, um sich still, aber vergnügt, ohne Abschied, seitwärts in die Büsche zu schlagen. Auch eine Flucht vor der Ver antwortung und eine üble dazu. Herr Holzmann sollte sich doch wohl unter anderem wegen Beamtenbestechung vor Gericht verantworten, gemeinsam mit einem höheren preu ßischen Regierungsrat, der ihm als williges Objekt dieser - einträglichen Korruptionsarbeit gedient haben soll. Jetzt hat der Hauptangeklagte die deutsche Tür von draußen zugemacht und das Nachsehen hat der preußische Staat, hat die Allgemeinheit, hat das öffentliche Rechtsbewutzt- sein, das sich wieder einmal* zum Narren gehalten fühlt. Der Rechtsausschuß des Preußischen Landtages hat gerade in eben diesen Tagen in vielen Sitzungen darüber beraten, wie das Los derUntersuchungs- und Strafgefangenen noch mehr erleichtert, die Befug nisse der Strafvollstreckungsbehörden ihnen gegenüber noch mehr eingeschränkt werden könnten. Herr Holzmann hat die Herren für seine Person aller weiteren Sorgen über hoben. Er hält sich den verehrlichen Gerichts- und Ge fängnisbehörden für alle Zukunft bestens empfohlen -* aber von jenseits der deutschen Landesgrenzen. — Dr. S Y. Gegen die große Besatzungsarmee. Ein Protest Deutschlands. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags beschäftigte sich mit den Auswirkungen des Bettrages von Locarno. Nach längerer Aussprache nahm er zu der Frage der'Be- ' satzungsverminderung im Rheinland eine Entschließung an, die u. a. besagt: ' . Der Ausschuß nimmt von den Prcssenachrichten Kennt- niS, wonach der Unterausschuß der Botschafterkonserenz beschlossen haben soll, die Truppenzahl der Besatzungs- Mächte in de, -weiten und dritte« Rheivlandzone aus zirka 75 000 Mann festzusetzen. Eine Verwirklichung dieses Be-
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