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Deutsche allgemeine Zeitung : 24.01.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184701247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-01
- Tag1847-01-24
- Monat1847-01
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.01.1847
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24. Januar 1847. WK «XE« Allgemei«« Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Urbe-blick. Deutschland. ----München- Prof. Höfler über die confessionellcn Fra gen. — Die Nachcensur in Nürnberg. -K Dresden. Landtag. z^Ähem- nitz. Die Handelskammer für Schwaben. * Mainz- Stimmungen. Adresse aus Köln. -h Detmold. Die Städteordnung. Preußen. »Naumburg. Die Landtagswahl. »Ausder Provinz Preus sen. Die Mosquitoküstc. — Hr. Dowiat. — Waisenhaus in Jastrow. Desterreich. Die krakauer Zollfrage. Verschwörung. Großbritannien. Die Wochenblätter über die Aktenstücke. Die Colo nialgouverneure. Die Fcnstcrstcuer. Die Zuflucht-Häuser. Adresse an die französische Nation. Das Dampfschiff Sarah Sands. Frankreich. PairSkammer. Beginn der Adrcßverhandlung. Deputirten- kammrr. Neue Actenstückc über die spanischen Heirathen. Die Ant wortsnote des Fürsten Metternich auf den französischen Protest. Unru hen wegen der Theuerung. i-Paris. Der Eindruck der Thronrede von gouvernemcntalcr Seite. Die Adreßcommissionen. Die Spaltung der Opposition. Gelgien. * Krüssel. Verwaltungsconflict. Die Bäcker. Die indirecten Abgaben. Feuersbrünste. Niederlande. Zur Verständigung. Schweiz. Genfer Proclamation. — Preßpolizci in Luzern. Italien. Rom. Die Verhältnisse zu Spanien, Portugal, Rußland. Die ^Rota. Dänemark. Das Heer. Nordamerika. * Koston. Die Whigs. Der Krieg. Die Sklavcnfrage. Personalnachrichten. ÄKissenschaft und Kunst. (»)Kerlin. Theater. Handel und Industrie. »Leipzig. Börsenbericht. »Krüssel. Ei senbahn. — Postwesen. »Hannover. Versicherungen. — Die bairische Hypotheken- und Wechselbank. — Wasserstand der Elbe. — Berlin. Sknkündigungen. De«t fchlaird. ^--LRÜnchen, 18. Jan. Bezüglich Ler geistigen Kämpfe unserer ring- lustigen Zeit t^t uuS PrssH« dahier ein« schwerwiegende Wech- nachtSgabegeschenkt, seine nun wol durch den Buchhandel schonsn daSgrößtre Publicum gelangte Schrift: „Eoncordat und Constitutionseid der Katholiken in Baiern" (Augsburg). Es versteht sich von selbst, daß dieses Buch zunächst fiir jeden intelligenten Bewohner Baiernö von hohem Interesse ist; aber eben so begreiflich ist, daß in allen konfessionellen Mischstaaten, namentlich wie der in den constitutionellcn, ein schriftstellerisches Werk rege Theilnahme finden'müsse, welches, weit entfernt, eine Streitschrift im gewöhnlichen Sinne zu sein, für. den gebildeten Leser eine große Menge neuen und wichtigen Materials enthält, derselbe möge nun auf welchem politischen oder confessionellen Standpunkt immer steken. Unsere Zeit gefallt sich darin, keine Notabilität der Borzcit ohne Monument zu lassen, jeden ge schichtlichen Wendepunkt zum Gegenstand einer Jubelfeier zu machen. Sollten wir im Borjahre des zweihundcrtjährigcn westfälischen Friedenß- jubiläums nicht von jedem Vorkommniß thunlickst Gelegenheit nehmen, an Das zu erinnern, was das Nächste und Dringendste ist? In beiden Lagern der confessionellen Streiter gibt es Leute in Menge, die sich für friedlich gesinnt halten, weil sie däS Schwert fürchten, und die eben darum auch die Schärfe des Wortes gestumpft wissen wollen, weil sie thoricht genug sind, den Wahn der Unverständigen zu theilen, es könne oder müsse in unserer Zeit der Kampf der Geister wol zuletzt zum Krieg um Gut, Leib und Leben führen, während wir vor dem letztem gerade nur dann sicher zu bleiben vermögen, wenn dem erstem der möglichste Raum gestattet wird. Der Krieg, welcher mehr denn ein Menschenalter lang um der höchsten geistigen Güter willen den deutschen Boden mit Blut getränkt hat, er kann und wird nie wieder entbrennen; aber den Kampf redlich fort- und dürchzukämpfen, welcher seit länger denn einem Jahr- zehcnd die Geister in Bewegung erhält, daran möge uns immerhin die ilahende Jubelfeier erinnern. Darum begrüßen wir OiWHöfler's Schrift schon im Allgemeinen von unserm Standpunkte aus als eine werthvolle Gabe; denn sic ist für ihren Umfang reich an Material für jeden Kämpfer, dem daran liegt, nicht ins Blaue hinein und umsonst und um Nichts zu fechten. Für die katholi schen wie für die protestantischen Bewohner Baicrns hat das Buch aber auch darum ein doppeltes Interesse, weil cs an dic Vorgänge in den bei den Kammern auf dem jüngsten Landtage anknüpft. In letzterer Beziehung konnte der Verfasser kaum umhin, besonders den hochgestellten Vorkämpfern auf der Seite der Opposition in dem Reichs- rath entgegrnzutreten und vorzugsweise den ihm von dem ftirstlichen Ver fasser der „echten Erläuterungen" hingeworfenen Handschuh aufzuhcben. Doch geschieht dies nur gelegentlich, nirgend persönlich verletzend, am schärfsten dann, wo die beigebrachtcn Thatsachcn und Dokumente selbst aufs schlagendste sprechen. Grundgedanke ist dem Verfasser: „die Er haltung der protestantischen Rechte wird für den Katholiken dieGewähr- , leistunq der eignen!" Einzig darin erkennt derselbe das Rechte, das zur Durchführung des Friedcnswcrks Führende, „daß man von dem Ka tholiken nichts verlange, als was er als Katholik zu leisten im Stand ist, und von dem Protestanten nur, was unbeschadet seines Protestantis mus geschehen kann", und nur dann fürchtet er von Parteien, von allen religiösen und politischen Richtungen Gefahr, „wenn man sie von oben herab zwingen will, auf ihre Eigenthümlichkeit Berzicht zu leisten; wenn man sie zu verallgemeinern strebt; wenn man, anstatt sie mit zu frekcn Trägern des Ganzen zu machen, sic zwingt, mit schlecht verbissenem Groll am Karren ministerieller Willkür zu ziehen". Wer aber das suurn euigus zum Losungswort im Kampfe macht, dem müssen Thatsachen bes sere Waffen dünken als wenn auch noch so prunkende Reden, und Do kumente wird er da suchen, wo Andere sich leicht mit schimmernden Be hauptungen begnügen können. In drei Abschnitten (über die Periode der Sä kularisation und die Dinge zunächst vor dem Concordate, über das Concor- dat von 1817 und über die EideSconflicte nach Erhebung des Concordats zugleick mit dem Religionscdicte zum Staatsgrundgcsetze), dann noch in einem besondern Anhänge voll der interessantesten und größtentheils bis jetzt unbekannten Dokumente legt nun der Verfasser alles Dasjenige vor, wovon er selbst sagt: zu verwundern sei nur das Eine, daß diese Dinge so lärme verborgen bleiben konnten. Wir haben nur, fern von jeder Partciergreifung, durch diese ge drängten Andeutungen auf das Buch alle diejenigen Leser im Norden deö gemeinsamen Vaterlandes aufmerksam machen wollen, die, gleich viel ob Protestanten oder Katholiken, der Richtung und Entwickelung des geisti gen Kampfes im Süden nicht theilnahmlos zusehen. Ob auf seinen» Standpunkte befriedigt, das steht dahin, aber gewiß nicht ohne Anerken nung des redlichen Eifers deß Verfassers wird der Leser das Buch aus der Hand legen; ausführlichere Besprechung überlassen wir gern Andern- — Die Maßregeln in Bezug auf die Aufhebung der Nachcenfur für dic politischen Blätter in Nürnberg (Nr. 16) sollen, wie der Köl nischen Zeitung von dort berichtet wird, noch durch eine Kurrende an die RedactisnM vermehrt »ordm sei». Es muß nämlich von letzter« aste Tage ein Borzeichniß der bon der Post bezogenen, der strengen Aufsicht unterworfenen Blätter dem Eensor bei dec Ueberlieferung derselben cm- qereicht werden; auch dürfen dieselben, wenn sie benutzt werden, in der Druckerei nicht zerschnitten werden. Ä- DresÄbN, 22. Jan. Bei der 1. Kammer ist heute ein Decket einge gangen, wonach über die Frage, ob sich ein außerordentlicher Landtag auch mit andern als den Regierungsvorlagen beschäftigen könne, auf einem künftigen ordentlichen Landtage Vorlage erfolgen soll, für jetzt aber die Er wartung ausgesprochen wird, daß man andere Angelegenheiten als die Regie rungsvorlagen nur dann in Berathung ziehen werde, wenn sie allseitig als dringend anerkannt würden. Dasselbe theilte der Staatsminister v. Könneritz in der II. Kammer mündlich mit, erklärte aber, daß die Wahl der De putationen nickt präjudicire, worauf die erste Deputation gewählt und aus den Abgg. vr. Haase, Todt, Scheibner, Hensel I., Metzler,, v. Römer und Eisenstuck zusammengesetzt wurde. Chemnits, 22. Jan. Die Handelskammer für Schwaben hat jüngst in einem Bericht ihr Urthcil über dic letzte berliner Zollconfercnz ausgesprochen, was denn unsere Schutzzöllner, die sich so gern an dem Bu sen der cttlinger Maschinenwcberci wärmen, pflichtschuldig auch in Sach fen veröffentlichen. Die genannte Handelskammer beklagt bitter die Ent stellungen und Unwahrheiten, welche sich die Gegner der Twistzollerhöhung erlauben sollen, stürzt sich aber in demselben Augenblicke selbst in den ge rügten Fehler, indem sie den Gcsammtverdienst der hauptsächlich für Export arbeitenden sächsischen Strumpfwirkerei auf circa 700,000 Thlr. angibt, während er in Wahrheit mehr als das Doppelte, vielleicht das Dreifache beträgt; anderer absurder Angriffe auf die Handweberci nicht zu gedenken, die von gänzlicher Unkenntniß des Geschäfts zeugen. Ob nun ein sol ches Aktenstück geeignet ist, gehörigen Orts den beabsichtigten Eindruck zu machen, wollen wir dahingestellt sein lassen! * Mains, 21. Jan. Die düstere Stimmung in unserer Bevöl kerung herrscht noch immer vor und verscheucht Alles, was wie Lust und Vergnügen auSsicht. Nicht nur der Carncval wurde für dieses Jahr aus gesetzt, sondern auch dic Salons der Reichen bleiben geschlossen, dic gro ßen Castnobälle sind öde, und sonderbarerweise, nur die niedere Klasse, nur der Proletarier tanzt, nur wer nichts zu verlieren hat, bleibt gleich gültig bei den jetzigen Äerhältnisscn. Unläugbar haben unsere Gesetzdiffc- renzen, der uns drohende Verlust unserer rheinischen Institutionen zum Theil schuld an dieser Verstimmung und Niedergeschlagenheit; aber daß ist nicht die Ursache allein. Die unerhörte Theuerung aller Lebensbedürf-
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