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Dresdner Nachrichten : 12.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-12
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1890
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wttirdawm,. Ggk»ätt»v«t«-r. D»r<t»d«rtcht. vrniitanMt«. ciiShrtliiM.»,«. -.71. -»»nah«« . 1, Mil an Wochknivo ne nüchslianioe «utnahmc der gen wzxd »,a>« aegsdep. Lu»-/ ,«LnMndZ,un,L>uirchae akaeu l rrbtjadluna dunh Bnttmanr»' oder Volietmaklnng. skjickoabe einaemndter Sch ulie keine Lerdindüchke». liamiaen »edmen läinmtltch»! namvait« Pennillelni^Ssiclle» an Sernwremlikl!,' K>. r>. 35. Jahrgang. Aufl. 48.500 Stück. «UlVPPVI» VON Eö NN, LHLVZfvL s ra«k Ik^aibntk von VON I T^s.NN. 8. Illvxsr jiw., Irauenllr. 4». 5. Dresden. 1800. M. «»In, 8peei.,I-Ist>briIc szspiÄsztc-r 8ivMl-LlnrIk0ll -FlMlllj.Zr. lli'ornLprseOLNSL.dllu.s N41) oinpliebltz-am! bvMmIors prülktc, Nkeketvor- n«:Ii1u88- ui»! keliulie- Llnrlcon, «orvi» Kkxatr- pclurbloucn, all« ttat- <anc-o» l'unbutamp«!! ». «I Iivir-^I'1» Itvli wileo F.rt. Ii«äer«reii-8p«ki»Iit!it; ! kkotoxrapkis-^Iduw8. — vnwsntnsoksn. —— »«>««-^rtllrvl LsnLsrä llMZsr, * ^ »IIch>s,etiei> lWIWMW i» vsk§llb»: W«siL^A?07»ci<k, ?tro»l»edrr klatr, L. KNÜkUV^OlHilK^. ß HU. »«»»Lrt. « Kxl. Lnoks. u. X.^1.1^?0U88. llotskOowArnpb,! ? vresckon, Itruiflirms, Zov«tr»»8v Xo. 10. IL^nIin, LS. krok. vr. MM'8 ÜMtztz>I>A»fD«k!itzii. «PÜ»««I»« 2«»I7IK. I7.N«, 2<».««. 22.««. 2 » ««, »7.0« «I-I»»»« I««22V LIK. :r«.«« Mist »2.««. vor Stempel eilxckt <I,ar ttr« ia iiiolii. 9(»,stm'» Ie>8tet nur (larantie lur I'lelitbeit ster IVaare. ar^ >4L»»<r»s' Milttärvorlagen. Paßzwang, Oesterreichs auswärtic vI T»I.O«I» A-ngtl. verein, GerichtSvrrhandluiigen. Bezirksansschns e Beziehungen, Mc. Kiiilcystche Zollgeictze. Hcsnachrichte», Aerztlichcr Bezirks . Tagesgeschichtc. Nrninizeniriing des „Tannhäuser". (stemäldenuSiiellung. ' >7sZ,n Zelüsins MeLk., 8vl»t«88-8tl Ltt. Tmmerstag.lZ.Jutti. ve«mn»»rt»cher IkrdaNenr tür PllltUscht- vi »mH «lirel, «n Dreeven. Im Militärausschüsse de- Reichstage- hat daS Verfahren Platz gegriffen, besonder- wichtige Reden durch Druck zu ver vielfältigen, damit sie den AuSschutzmitgliedern als Unterlage für ihre weitere Berathung dienen können. Es ist schade, daß der Militärausschuß nicht auch die Drucklegung der letzten Rede des Reichskanzler- v. Caprivi beschlossen hat. Ihren Hauptinhalt, nämlich daS Ersuchen, der Reichstag solle sich nicht mit militärischen ZukunstSplänen befassen, sondern da- für die Sicherheit de- Vater landes für unerläßlich Erkannte bewilligen, haben wir schon bespro chen. Kein Abgeordneter bindet sich für die Zukunft, wenn ersetzt in die Vermehrung der Friedensstärke um 18,000 Mann. u. A. be- buts Verstärkung der Artillerie, willigt. DaS ist keine unerträgliche Mehrbelastung, zumal da auch die Bevölkerung jährlich sich vermehrt. Und deshalb einen Streit mit der ReichSrrgierung anzufangen, also die Bewilligung der verstärkten Rekrutirung von der Einfüh rung der zweiiährige» Dienstzeit abhängig zu machen, worin die Militär-Autoritäten etwas an .Verbrechen" Streifendes erblicken, dazu ist die Lage auch für den Reichstag nicht angethan. Der Reichstag wahrt seinen grundsätzliche» Standpunkt und seine Rechte, wenn er leine Ansichten betreffs der zweijährigen Dienstzeit und betreffs jährlicher Bewilligung der Prüsenzziffer des HeereS in Resolutionen kleidet. Auf diesen vermittelnden Ausweg wies der Kanzler v. Caprivi de» Militärausschuß hin. Er begründete aber diesen Hinweis durch einige vielbemerkte Sätze. Dringend bat Herr v. Caprivi. .nur jetzt" keinen Kampf um Militärfragen anzufangen, sondern wenig stens ein Jahr zu warten, weil er mit anderen schwierigen Verhält nisse» zu kämpfe» und die Hände zur Zeit nicht frei habe. Was ist mit diesem Näthselwort gemeint? Wollte er damit andeuten, daß er an einer in Militärfragen ausschlaggebenden Seite beson dere Schwierigkeiten habe? Caprivi's Stellung diesem Machtfak tor gegenüber zu erschweren, dazu hat der Reichstag sicherlich keinen Grund. Herr v. Caprivi wünscht, als Reichskanzler, müßigend auf das Erbeben neuer militärischer Ansprüche einwirken zu können. DaS kan» er aber nicht, wenn er mit dcni Reichstage sich in Streit befindet: er komnit dann zwischen zwei Feuer. Mit der Berathung der Eugen Richter'schen Interpellation über de» Paßzwang in Elsaß-Lothringen hat der Reichstag einen ganze» Tag seiner ohnehin kurz gemessenen Zeit vertrödelt. Die ganze JuierpellationS-Einbringung wäre besser unterblieben: sie hat Nichts genützt. Der Paßzwang ist eine Anöiiahmemaß- regcl, deren Ruhe» sehr zweifelhaft ist; ihre baldige Beseitigung wäre aller Welt erwünscht. Seiner Zeit war sie aber nothwendig; von 1881—88 bat sich die Zahl der in Elsaß-Lothringen lebenden Franzosen von 15- ans 19,000 vermehrt. Größtentheils waren es beurlaubte Soldaten des französische» Heeres, die eine förmliche Ucberwachnng unserer Reichslande auSübtcn. DaS war zurBlüthezeit des Bonlangismus, damals, als Boulanger und die Patrintenliga zum baldigen Kriegsausbruch drängten. Der Paßzwang sollte die Ueberwachung dieser Kundschafter ermöglichen. Er bat aber seinen Zweck nur schlecht erfüllt und da er für viele Unschuldige nur sehr große Belästigungen herbelgeführt bat. so ist das Verlangen nach Beseitigung des Paßzwanges sachlich wohl begründet. Herr v Caprivi erklärte die völlige Aushebung des Paßzwanges zur Zeit deshalb für unmöglich, weil sich so viele Tausende von Personen in Elsaß-Lothringen aufhalten, die mit dem französischen Heere in der einen oder anderen Beziehung stehen. Soll cS wirklich gestattet sein, daß französische Offiziere sich wochenlang im Elsaß aufhalten unter dem Vorwände, dort Jagdreviere gepachtet zu haben? Die militärischen Rücksichten allein verbieten den völligen Verzicht aus die Paßvorschriftcn. Der Reichskanzler stellte eine milde Handhabung des Paßwesens in Aussicht. Sache der reichS- ländischen Bevölkerung wird es sein, durch ihr Verhalten die Ans- kcbung des Paßzwanges herbeizusührcn. Im Uebrigen erwarb sich Herr v. Caprivi durch seine offenen, loyalen Erklärungen den un- gctheiltcn Beifall aller Parteien. Besonders werthvoll ist seine Erklärung: .Wir haben in der letzten Zeit manches erfreuliche Zeichen der Besserung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich wahrgcnommen". Das wird man auf beiden Seiten mit Genugthuung vernehmen. Umso verfehlter war es von Engen Richter, in diese zarten Verhältnisse mit einer plumpen Interpellation hineinzusahren. Die Aufschlüsse, welche der Graf Kalnoky dem österreichischen Budgetansschusse über die Beziehungen Oesterreich-UngarnS zum AuSlande ertheilt, haben allseitig? Befriedigung erregt. Graf Kal noky erklärte, daß durch den Abgang deS Fürsten Bismarck nicht die mindeste Schwankung in den Dreibund gebracht sei: Oesterreich sehe den General v. Caprivi mit dem gleichen Vertrauen an der Spitze der deutschen Reichsleitnng stehen, wie seinen Vorgänger. Unvermindert ist die Festigkeit und die Dauerbarkeit der Verträge der drei Festlandsmächte, sie haben allen Versuchen, Zweifel und Mißtrauen zu säen. Stand gehalten. Das bezeugte Graf Kal noky ausdrücklich, nicht minder wiederholte er. daß das Ziel und die Aufgabe dieser Bündnisse einzig die Erhaltung deS Friedens sei. Von den freundlichen Beziehungen, in denen Oesterreich-Ungarn mit allen Staaten flehe, machte der Minister jedoch eine Ausnahme, sie betraf Serbien. Er hob hervor, daß trotz der wohlwollendsten Besinnung, welche Oesterreich gegen das junge Königreich immer an dm Tag gelegt, sich dort .eine der österreichisch-ungarischen Monarchie unsrenndlichc, wenn nicht feindliche" Strömung geltend macht. Er fügte hinzu: .Wir müssen erwarten, daß die Regierung S«chien- in Zukunft nicht nur Worte, sondern Beweise giebt, daß sie die Autorität besitzt, ihren Versicherungen einen thatiächlichen Rückhalt zu geben." Da bekanntlich Oesterreich keine ErobecnngS- gedanken gegen Serbien hegt, bat es auch den berechtigten An spruch ans loyales Verhalten Serbiens und muß erwarten, daß dieses den panikavistischen kriegshetzerischen Wühlereien auf dem Boden Serbiens kräftig Einhalt thue. Gras Kalnoky hat also eine ernste Mahnung an die serbischen Staatsmänner gerichtet. Seine Worte würden noch tiefere» Eindruck machen, wenn nicht die jüdischen Finanzmächte in Wien und Pest jahrelang Serbien bei Anleihen, dem Tabak- und Salzmonopol und dcrgl., volkswirthschaftlich so ausgewuchcrt hätten, sodaß sich eine tiefe Mißstimmung der serbischen Bevölkerung gegen Oesterreich bemächtigt hat. Sie ist dadurch in's russische Fahrwasser getrieben worden. Serbien wird übrigens gut thun, das Wohlwollen Oesterreichs nicht zu ver scherzen. Soeben hat die ungarische Regierung die Schweine-Ein- fuhr aus Serbien verboten. Das ist ein harter Schlag stir Ser bien. seine Viehzucht und seinen Handel. Es führt jährlich sür etwa 6 Millionen Gulden Schweine nach Oesterreich ein. Hoffent lich sicht sich Serbien künftig dadurch zu einem besseren Studium der Landkarte veranlaßt. Oesterreich ist nahe, Rußland weit. Mehrfach wird aus Washington berichtet, daß die Annahme deS Mc. Kinley'schen Zolltarifs wieder zweifelhaft geworden, jeden falls nicht nahebevorstehend ist. Der Senat nimmt an den Zoll sätzen verschiedene Veränderungen vor: das veranlaßt neue Ver handlungen und verzögert die Schlußabstimmung wenigstens um einige Monate. Man hat es bei dem Vorgehen der amerikanischen Hochschutzzöllner mit zwei Gesetzen zu thun: das eine betrisst die Zollverwaltung, das andere enthält die Zolltarifsätze. Erstercs hat beide Häuser des Kongresses passirt und harrt nur noch der Unter schrift deS Präsidenten. ES bestimmt, daß der Werth der einzu führenden Waaren der Wahrheit gemäß in der Zolldeklaration angegeben werde, während es bisher üblich war, die Waaren niedriger anzugeben, um billiger zu verzollen. Gegen den Grundsatz der richtigen Werthangabe wird Niemand etwas einzuwenden haben: andererseits ist der Zweck der Maßregel aber offenbar eine Erschwerung der Waarencinsuhr. Dieses Zollvcrwaltungsgesetz wird wahrscheinlich am 1. August in Kraft treten. Das andere Mc. Kinley'schc Gcictz. das die Zollsätze selbst gewaltig erhöht, unterliegt »och der Einzelbernthung des Senats, und dieser hat bereits begonnen, besonders anstößig hohe Zollsätze zu ermäßigen. Die schließlich«: Verständigung zwischen beiden Hausern des Kon gresses zieht sich daher noch auf längere Zeit hinaus. An ihrer Gefährlichkeit für die deutsche Waareneinfnhr büßt sie deshalb nicht das Mindeste ein. Aennchrcitz- und Fkritsprech-Bertchtc vom il.Juni. Berlin. Reichstag. Oberst Ritter v. Haak wurde zum bayrischen Bnndesbevollmäcbtigtcn ernannt. — Auer und Genossen beantragen Einstellung schwebender Strafverfahren gegen den Abg. Stadthagen beim Bcrlmer Landgericht II., sowie Einstellung des beim Königs, inchs. Amtsgericht zu Burgstädt gegen Abg. Schmidt- Sachsen schwebendn, Privatklageverfahrcns wegen Beleidigung, für die Tauer der Session. Der Antrag wird nach kurzer Begrün dung durch Singer angenommen. — Abg. Gnllenbcrger begründet den von der sozialdemokratischen Fraktion emgcbrachteu Gesetzent wurf best, die Ergänzung des llnsallvcrsichcrungsgesetzcs. Das ganze Gesetz sei mangelhaft, aber da aut eine gründliche Umgestal tung desselben in absehbarer Zeit nicht zu hoffen sei, beschränke sich der vnrgelegtc Entwurf aus die Beieitiguug der empfindlichsten Nebelstände. Derselbe fordert zunächst, daß die Rente, wenn das Heilverfahren noch vor Ahlanf der 13. Woche nack Eintritt des Unfalls beendet werde, von der Beendigung des Heilverfahrens an gewährt werden soll. Weiter fordert der Entwurf, daß bei der Berechnung der Beerdigungskosten im Falle der Tödtung eines Versicherten und bei der Feststellung der Rente für die Hinterblie benen die Summe des letzten Arbeitsverdienstes und der bezogenen Rente zu Grunde gelegt werde. Endlich verlangt der Entwurf Strafverschärfungen gegen Unternehmer, welche die von ihnen zu leistenden Beiträge den von ihnen beschäftigte» Personen zur An rechnung bringen, oder welche die Versicherten in der Ucbernahme oder Ausnbung eines in Gemäßheit dieses Gesetzes ihnen über tragenen Ehrenamtes beschränken. Staatssekretär v. Bötticher: Die Korrektnrbedürftigkcit des Unsallgesctzes habe er nie in Abrede gestellt: aber mit der Durchführung des Gesetzes seien mir noch nicht an dem gesteckten Ziele angelangt. ES gebe noch eine Reihe von Berufskrclscn. aus welche die Unfallverjicherung ausgedehnt werden müsse: einen entsprechende» Entwurf hoffe die Regierung dem nächsten Reichstage vorzulcgcn. Bei einer Berathung des vorliegenden Entwurfs würden sich noch eine Anzahl wünschcnS- werthcr Abänderungen Herausstellen. Er möchte nun glauben, daß bet der Kürze dieser Session cs nicht angezcigt sei, diese Angelegen heit aufzunehmen, denn sie werde schwerlich zu einem Abschluß ge bracht werden können. Die Punkte, welche der Antrag hervorhcvt, seien nicht so dringend, als der Vorredner gloube. Bei vorliegender Erwerbsnufäbigkeit müßten die Ztrankcnkasscu schon letzt ihre Für sorge bis zum Eintritt der Unfallversicherung ausoehnen. Abg. Hcmpcl (kons t erklärt, daß er mit seinen Freunden hinsichtlich der Beiiicssiing der Rente für dcc Hinterbliebenen noch weiter gehen würde, als der vorliegende Antrag, doch sei es nicht zweckentsprechend, einseitig einzelne Pnnkic hcranSzunchmen und diese zn verbessern. Abg. Rösicke snl.) erkennt rin Bedürfnis; zur Abänderung des Unfallvrrsicherungsgcsctzcs zur Zeit nicht on. Frhr. v. Stumm lRp.) betont die Nothwcndigkcit der Ausdehnung der Unfallversicherung noch aus wettere Betriebe. AnS dcnc gegen wattigen Zustande ergäben sich manche Unzuträglichleilen. welche der Abhilfe dringend bedürfte». Nachdem sich noch Goldschmidt (freis.) und Hitze (Ccntrnm) im Sinne weiterer Verbesserungen des UirftillvcrsichcrinigsnAtzeS aiisgesprvchen, wird die Debatte ge schloffen. Singer (L-oz.t bezweifelt in, Schlußwort, daß die Ar beitgeber in ihrer Mehrzahl die vorgeschlagenc Ausdehnung deS Gesetzes wirklich wünschten. Beschleunigung der Sacke sei wün- sckenSwcrth. Die Arbeiter hätten nicht so lancie Zeit zu warten wie sie verbündeten Negierungen. Unter der Voraussetzung, das; die Regierung die angckündigte Vorlage in der Hcrbstjession ein- bringe» werde, zog Singer den Antrag zurück, Brömel begründet hieraus feinen Antrag auf Vorlegung eines Gesetzes best, die schließlich!: Entscheidung von Rechtsfragen in Zollmchen auf dem Rechtswege oder >m Vcrwaltiingsstreil-Belsahren. Die zu errich tende Behörde müsse unabhängig vom Bnndesrnthe dustehe». Die Einrichtung anderer Länder, wonach Zoll- und Slenersrngen von den ordentlichen Gerichten entschieden werden, lassen sich bei uns nicht durchführen, dagegen seien bei uns in einer Reihe vorr Ein- zelsiaaten die Verwaltnngsgcrichte mit Stcnersachcn betraut. Aus die Dauer werde man ans die Einrichtung einer Eenlralbehörde nicht verzichten können. Der gegenwärtige Zustand, wo dieselbe Rebörde, welche administrative Bestimmungen erläßt, auch endgiltig Entscheidung ui Streitsachen trifft, sei nicht ballbar, Kurtz lkons,): Die Durchführung des Antrags würde ans Schwierigkeiten stoße», da die Einführung der Vcrwaltungsgerichle in allen Einzelstaaten noch nicht stattgesnndcn habe. Ein solcher selbstständiger Gerichts hof, wie ihn der AnlraastcUer wünsche, würde auch schwerlich in der Lage sein, selbstständig zu entscheiden, vielmehr immer ans die Beihilfe vvn Sachverständigen angewiesen sein, Witte-Rostock (freis,) empfiehlt den Antrag Brömel, Die Berathung wird dann aus morgen vertagt. Ans der morgenden Tagesordnung stehen ferner: Nachtrags-Etat, Strafgesetznovellc, deutsch-schweizerischer Niedcrlassungsverlrag. Berlin. Die Kaiserin mußte gestern das Bett hüten, heute früh konnte sic dasselbe wieder verlasjen, war aber durch ihre Un päßlichkeit verhindert, der Grnndsteinlegungsseier der Kaisecin- Angusta-Gcdächlnißkirche im Jnvalidenpark zu Berlin beiznwohnen. — Tie Kaiserin Friedrich trifft am 14. ds. früh in Berlin ein. — Ter Kronprinz vvn Italien legte heute ans dem Sarge Kaiser Wilhelms inr Mausoleum zu Charlottenburg einen prachtvollen Kranz nieder. Berlin. Die Eentrumk-iraklioii berieth gestern über ihre Haltung zur Militärvorlage. Tie Stimmung dafür war namentlich unter den süddeutschen Mitgliedern ungünstig. Tr. Windthorst cröffneke, daß die verbündeten Regierungen entschlossen seien, den Reichstag auszulöicn. falls die Borlage abgclchnt würde. P c st. In, Auswärtigen Ausschuß der ungarischen Delegation erklärte der Delcgirlc Falk, daß die ungarische Delegation der hul digenden Knndgcbnng Kalirokn's sür die erhabene Persönlichkeit des denlschen KaiierS srendigst znltimme. Falk gedachte dann mit war men Worten der Stellung Italiens zum Dreibund und fragte an, ob nicht das Verhältnis; Englands zum Dreibund ein anderes sei, als das der übrigen Mächte. Kalnoky sagte zu. sich noch aus ein zelne Fragen zn äußern. Bern. Der BundeSrath beantragte bei der Bundesversamm lung der Ingenieure, dem Ingenieur Köchlin die Konzessicm zum Bau einer Eisenbahn von Lantcrbrnmren auf die Jungfrau zu crtheileii. R o m. EriSbi erklärte bei einer Unterredung mit einem Mit glied»: der alte» Linke», es liege kein Grund vor, jetzt das Parla ment anfznlösen. Tic Lage des Kabinets dürfte in, nächsten Jahre günstiger lein. Die auswärtige Lage Italiens fei üoerans günstig und der Friede vollständig gesichert. Der Besuch des Thronfolgers in Petersburg habe eine Annäherung an Rußland hcrbeigcführt. Die Beziehungen zn Frankreich seien fast herzlich. — Die Rück fahrt des Kronprinzen erfolgt via Gotthard. Der Plan, über Inns bruck zu reisen, wo ein Vertreter des Kaisers von Oesterreich den Kronprinzen begrüßen tollte, ist fallen gelassen mit Rücksicht darauf, daß der Kaiser von Oesterreich einen Gegenbesuch im Quinnal noch nicht abgcstattet hat. B r n s s e l. Anläßlich der Wahlen ist es vielfach zu Unruhen gekommen. Hier durchzogen die Sozialisten die Stadl. Aus dem Marktplätze wollte Anseelc eine Rede halten, die Bürgergarde trieb aber die Menge auseinander. Die aufgeregten Liberalen griffen den klerikalen Klub an und warfen Fenster ein. Der liberale Ab geordnete Lütcrs wurde, obgleich von, Bürgermeister und Offizieren umgeben, öffentlich gcvhrfcigt. Bor dem Lokale des klerikalen Vereins mußte die Polizei von der blanken Waffe Gebrauch machen, um die Menge zu sprengen. — In Lüttich mußte eine Abthcilung Artillerie Heranrücken, uni die Straßen von Tniniittnanten zu säubern Die Berliner Börse setzte in abwartendcr Haltung mit geringem Geschäft ein. Auf dem Bankenmnrkte beschränkte sich der Verkehr hauptsächlich ans die leitenden Specnlatlonspapierc. Deutsche Bahnen sehr still, von österreichischen Franzosen und Lombarden schwach, Tnx - Bodenbacher und Bnschtiehrader höher. Fremde Rente durch Real,sinnigen gedrückt, Bergwerke vorwiegend fest. Ans diesem Gebiet konzcntrirtc sich später das Interesse der Spe kulation vorzugsweise. Im Kassaverkchr waren Banken still, Dresdner I V« Proz. schwächer, Deutsche Bahnen wenig belebt, österrei chischc gut behauptet, Bergwerke fest. In Jndustriepapiere» bestand nur mäßiges Interesse. Oesterrcichische Prioritäten ruhig. Prival- diskont 3 Vc Proz. Nachbörse fest, — Wetter: Vorwiegend be deckt, etwas Regen, Vormittags S.-O--, Nachmittags W,-N,- W.-Wind. »r-nksvrt I». ««dku»».> «red» M.75. «taoiSb, IM,!», «omd. ILL.«», Galizier —. »asvter 9S,L>. 4»r»c. ll»a. «olde. iiil.Iv. ri-eoalo iwl.ln. DreSdu. vk, Ni«,KO. tiaura 11Z.M. Italiener SS.8N. Schwächer. «art«. lSchia». «enie S2,Lii. «»leid« 106,60. gltalieaer 97,20. ««„>«. »atz« 498,7k. I!omdar»«a Z06,2K. »a. Prioritäten —. Spanier 78. i»»»»ter 193,12. vtlanianr» 918,75. VScomvie «10,00. Ruhla. Part». Prodniten iEchluh.i »ri/ie» ucr Zunt 25.10. per Lc-tbr.-Derl',. 23.80, ruhig. SviriluS vrr Juni 38.75. »er Srptb.r-Dcccmbcr 37,50, bebauviei. Rübül per guni 69,25, prr Sepiemher-December «7,25, fest, «m», »»,»>. «ropulte» <«i»I»L>. «eizeu per Nopember t»7. Roaaru per Octoher NS, per März I2l. Vanpon ivrodukien-Serichti. iSelrcide ruhigst, nominell, »nveränpeii. «»gerummener Weizen stetiger. Russlsihrr Hascr crmatteup. — LLrticr: Reg »krisch. Oerlltches und Sächsisches. — Der Lehrer Friedrich Ferdinand Zeibig in Wachwitz er hielt daS AlbrcchtSkrenz. — Das Coriimaiideurkreuz 2. Klasse des Herzog!, brauiffchivci giscken Ordens Heinrich des Löwen wurde dem Gey. Reg-.Raii, v. Criegern bei der Krcishnnptmaimichast zu Bautzen verliehen — Ihre Hoheit Fron Herzogin Adelheid von Schleswig Holstein ist von Berlin wieder nach hier zurücknelchrt. — Ter ärztliche Bczirksvercin „Dresden-Stadt" beging am Dienstag Abend die Feier seines Taährige» Bestehens. Ilm 7 Uhr wird im Saale deS Laiidesiiiedizuwlkoileginnis «Cui länder Palais) eine Fcstveriammluiig statt, in welcher Herr D> Chalybäus die Festrede hielt. Unmittelbar hieran schloß sich im oberen Saale des Königl. Belvedere ein Festesten an, an welchem ebenso wie an dem FcstaklnS Vertreter des Landesincdizinaikvlle ginms, der Stadt Dresden tOberbüigernieistcr Tr. Stnbel und Stadtrath Hendel), der ärztlicken Bezirksveretne des Landes». > w. beiwohnten. Die Reihe der Trinkst»»ehe eröffnete Herr Obcwr,! Tr. Sprengel mit einem Toast ans Sc. Majestät den Köm,' ,Der 1. Vorstand des Vereins. Hvtrath Tr. Osterloh, war in Folge einer Halsentzündung leider gcnöthigl, das Bett zu hüten.) Derselbe PreMer Mßem HM MM Mlßmssr. 4M SM" Butter täglich 3 Mal frisch. "WU
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