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Weißeritz-Zeitung : 18.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190402182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19040218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19040218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-18
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.02.1904
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7V. Jahrgang. Donnerstag, den 18. Februar 1904. Nr. 20. Jnkerate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blatte» »ine fehr wirt- Druck und Verlag von Earl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Neilage. Die „Weiheritz-Zettung- «scheint wöchentlich drei» «ial: Dienstag, Donners- Veranbvortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Mit achtseitige« „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Raum berechnet. — 20- bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag.— Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten- zeile 20 Pfg. , tag und Sonnabend und «Kd an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- palten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Weißeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche WnisiMpimannschnft, das Königliche Amtsgericht und dm Stadlrat zu Dippoldiswalde. same Verbreitung finden, werden mit 12 P-g., solche aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren 1580 ZmkM M !ur ÄW. Die kriegerischen Ereignisse in Ostasün werden in Frankreich mit ganz besonderem Interesse verfolgt, welches auch in Hinblick auf das Bündnisverhältnis zwischen Ruhland und Frankreich durchaus erklärlich erscheint. Weite Kreise des französischen Volkes fühlen sich durch die Möglichkeit ersichtlich beunruhigt, dah Frankreich durch die Allianz mit dem Zarenreich vielleicht verpflichtet werden könnte, mit in den ostasiatischen Krieg einzugreiscn, was offenbar der Mehrzahl der Franzosen in Hinblick auf die europäische Stellung ihres Vaterlandes, speziell gegenüber Deutschland, recht fatal wäre. Nun haben sich die leiten den politischen Persönlichkeiten in Paris, vor allem der Ministerpräsident Combes und der Minister des Äußeren, Delcasse, bemüht, durch wiederholte Erklärungen über die Tragweite des französisch-russischen Allianzvertrages das aufgeregte Publikum wieder zu beruhigen. Speziell hat sich Herr Delcasse in allerdings privaten Unterredungen dahin geäußert, daß für Frankreich durchaus keine aus drückliche vertragsmäßige Verpflichtung vorliegt, in Ost asien aktiv an Rußlands Seite zu treten, selbst wenn eine Einmischung Englands in die kriegerischen Wirren im fernen Osten hierzu ausserdem sollte. Aber freilich, Herr Delcasse hat zugleich angedeutet, daß Frankreich vielleicht moralisch genötigt werden könnte, seinem Verbündeten unter Umständen doch zu Hilfe zu eilen, und so haben denn diese ministeriellen Beschwichtungserklärungen keinen sonderlichen Eindruck auf die Nation gemacht. Man läßt es sich nicht ausreden, daß neben den offiziellen Verträgen noch geheime Abmachungen existieren, die Frankreich möglicherweise zum Beistand Rußlands in Ostasien ver pflichten könnten, und so besteht denn jenseits der Vogesen die Beunruhigung wegen einer eventuellen Hineinziehung Frankreichs in den russisch-japanischen Krieg fort. Diese Unsicherheit hatte ja auch den bekannten sozialistischen Abgeordneten James zu der Ankündigung einer Auf forderung in der Kammer an die Regierung veranlaßt, alle auf das Bündnis zwischen Frankreich und Rußland bezüglichen Dokumente vorzulegen. Das wäre aber der französischen Regierung sehr unangenehm gewesen, wenn sie dergestalt ihre Karten hätten aufdecken müssen, und Ministerpräsident Combes beeilte sich darum, in einem vertraulichen Kreise von Deputierten zu versichern, die Regierung würde niemals irgend welche Schritte in ihrer auswärtigen Politik unternehmen, ohne daß vorher das Gesamtparlament hierüber verständigt und unterrichtet würde. Dieses weitgehende Zugeständnis an den Parla mentarismus bewog Herrn James, seine angekündigte Aufforderung zu unterlassen, und die Combes'sche Re gierung sieht sich hierdurch der fatalen Notwendigkeit bis auf weiteres enthoben, dem Parlamente und dem Lande über das Bündnis mit Rußland reinen Wein einschenken zu müssen. Indessen kann es schon heute als feststehend gelten, daß es der großen Mehrzahl der Franzosen äußerst peinlich und unerwünscht wäre, wenn ihr Land infolge der Abmachungen mit Rußland demselben doch noch zu Hilfe kommen müßte, die Russenbegeisterung der früheren Jahre ist bei den meisten Franzosen inzwischen einer recht nüchternen und kühlen Stimmung gewichen. Daran ändert es auch nichts, daß die nationalistische Partei in ihrer Presse mit Hochdruck zu gunsten Rußlands arbeitet; zweifellos würde die weitüberwiegende Mehrheit des Franzosenvolkes nur mit schwerem Herzen ihr Land an der Seite des kämpfenden Zarenreiches erblickens Huldigungsgesang, ein lieblicher Reigen von 12 Damen in Blumenkostümen und die Polonaise sämtlicher Masken beendet das wohlgelungene Festspiel. Gar manche Über raschung bot die darausfolgende Demaskierung. In fröh lichster Stimmung blieben die Festteilnehmer noch manche Stunde beisammen. — Unter der Führung der Herren Ingenieure Riekert und v. Scherz unternahmen heute Donnerstag die Schüler der Deutschen Müllerschule eine Studienreise nach Magde burg und Leipzig. — Im Turnverein findet heute Donnerstag abend y Uhr im Stern ein Vortrag über Alkoholmißbrauch statt. — Ende September 1904 können eine größere An zahl tropendienstfähiger Mannschaften des Beurlaubten standes — Reserve und Landwehr 1. Aufgebots — bei der Ostasiatischen Besatzungs-Brigade eingestellt werden. Mannschaften, welche eingestellt zu werden wünschen, haben dies bis Ende Februar d. I. bei der zuständigen Kontrollstelle — Meldeamt Dippoldiswalde — zu melden, woselbst auch die näheren Bestimmungen eingesehen werden können. Obercunnersdorf bei Klingenberg, 13. Febr. Der Verein für innere Mission in Leipzig stellte, wie in Klingenberg und Dorfhain, auch unserem Orte durch die gütige Vermittelung des Herrn Pfarrer Wioemann in Höckendorf die transparenten Bilder aus dem Leben unseres Heilandes zur Verfügung. Die Vorführung der selben fand heute, Sonnabend abend, bei dunklem Saal unter Gesang, Schriftvorlesung und Harmoniumbegleitung statt. Es herrschte während der Darstellung der herrlichen farbenprächtigen Bilder große Aufmerksamkeit und feier liche Stille; wohl fast alle wirkten auf die zahlreich Er schienenen ergreifend und werden sicherlich einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. Dresden. Die Geschäftslage des Landtages ist eine solche, daß man wohl kaum vor Mitte Mai auf Be endigung der Session wird rechnen können, und dabei werden sich voraussichtlich am Schluß derselben, wie bereits beim vorigen Landtage, die Arbeiten so anhäufen, daß an jedem Wochentage mehrstündige Sitzungen zur Regel werden müssen, während gegenwärtig, um den Deputa tionen Zeit zur rascheren Erledigung ihrer Arbeiten zu be lassen, die Plenarsitzungen an einzelnen Tagen ausfallen. — Die von der Firma August Löffler in Freiberg mit einem Kostenaufwand von 160000 M. in Siegmar bei Chemnitz erbaute Hochdruckwasserleitung ist nunmehr fertiggestellt und funktioniert ausgezeichnet. — Die Kosten des neuen Rathauses in Falken stein betragen 207050 Mark. Pirna. Der erste Generalappell ehemaliger Artilleristen aller Gattungen findet bestimmt an den Tagen vom 11. bis 13. Juni 1904 in dem an der Elbe ge legenen Festsalon (3000 bis 4000 Personen fassend) der Stadt Pirna statt. Die hier garnisonierenden Artillerie regimenter Nr. 28 und 64 rücken erst im Juli zu den Schießübungen aus. Die Trompeter- und Unteroffiziers korps dieser Brigade beteiligen sich an den Ausführungen (Quadrille zu Pferd usw.). Schon die umfangreichen Vor bereitungen lassen darauf schließen, daß das Fest einen großartigen Verlauf nehmen wird. Posta, 12. Februar. In einer vorgestern abend ab gehaltenen Sitzung des Gemeinderates wurde in der An gelegenheit der Erbauung einer rechten Elbuferstraße von Copitz nach Stadt Wehlen bezüglich des anteiligen Unterhaltungsaufwandes beschlossen, IO Proz. dieser Kosten zu übernehmen. Es wurde hierbei jedoch zur Bedingung gemacht, daß die Kosten des Landerwerbes für die zu er- auende Straße nicht der Gemeinde auserlegt werden. So laben sich nunmehr alle in frage kommenden Gemeinden in diesem Punkte, wenn auch bedingungsweise, im Prinzip geeinigt und es ist somit eine Grundlage geschaffen worden, auf welcher weitergebaut werden kann. Meißen. Einen schrecklichen Fund machte man am Dienstag vormittag im rechtsufrigen Stadtteile. Beim Raumen einer Abortgrube fand man die Leiche eines seit Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auf Anregung des Kgl. Mini steriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts und dem Vorgehen einer großen Anzahl anderer Städte folgend, haben die städtischen Kollegien aus Vorschlag des Schul ausschusses beschlossen, auch für die hiesige Stadtschule einen Schularzt anzustellen. Als solcher wurde Herr l)r. mecl. Voigt hier gewählt. Die Schulärzte haben für die sanitäre Überwachung der Schulkinder zu sorgen und die Bezirks ärzte in bezilg auf die von denselben auszuübende medi zinalpolizeiliche Beaufsichtigung der den Schulen zu kommenden Aufgaben zu unterstützen. , — Wie wir bereits berichtet haben, war beabsichtigt, den Herbstjahrmarkt hier auf Sonntag und Montag vor dem Reformationsfeste zu verlegen. Mit Rücksicht darauf jedoch, daß an diesen Tagen in der Regel der Dresdner Krammarkt abgehalten wird, ist man bei neuerer Erwägung von diesem Beschlusse wieder abgekommen und soll nunmehr beim Kgl. Ministerium des Innern um Genehmigung zur Verlegung des Herbstjahrmarktes auf Montag vor Gallus (d. i. in diesem Jahre der 9. Oktober) rachgesucht werden. Der Viehmarkt würde sich am darauffolgenden Dienstage anschließen. — Voraussichtlich finden vom 24. bis 26. d. M. im nördlichen Teile des hiesigen Bezirks Kavallerie- Übungen — vermutlich Winterfelddienstübungen — statt und dürfte es nicht ausgeschlossen sein, daß einzelne Ge meinden an diesen Tagen für eine Nacht Einquartierung erhalten. — Die verfügbaren Zinsen der Wettin-Stiftung sollen am 23. April in Beträgen von 50 — 80 M. an bedürftige und würdige junge Handwerker zum Zwecke der Förderung ihrer weiteren gewerblichen Fortbildung, insbesondere aber zur Unterstützung derselben beim Besuche von Fachschulen verteilt werden. Bewerbungen können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie durch Vermittlung eines der dem Verbände der sächs. Gewerbe- und Hand- werkeroereine angehörigen Vereine bis zum 25. März d. I. eingereicht werden. Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende des hiesigen Gewerbevereins, Herr Stadtrat Heinrich. — In der letzten Hauptversammlung des Bienen züchtervereins kam aus besonderem Anlaß auch die viel fachen irrigen Ansichten des Laien über echten und ge fälschten Honig zur Sprache. Man müßte es allerdings als berechtigt anerkennen, gerade beim Honig, wegen der vielfachen Fälschung desselben, mißtrauisch zu sein. Man darf aber durchaus nicht glauben, daß z. B. die Farbe, ob hell oder dunkel, gelb oder braun, oder die Form, ob flüssig oder krystalisiert einen Beweis für Fälschung oder Reinheit gäbe. Gerade kryst. Honig ist meist echter Honig und hinsichtlich der Farbe gibt die Pflanze, die den Nektar spendet, den Ausschlag. Das kaufende Publikum muß sich also fast immer auf die Neellität des Verkäufers verlassen und in dieser Hinsicht ist es wichtig zu erfahren, daß der hiesige Bienenzüchterverein die volle Garantie für seine Mitglieder übernimmt, daß keins von denselben sich mit gefälschter Ware abgibt, sondern nur „Naturreinen Honig" verkauft. Mit letzterer Bezeichnung darf gesetzlich nur wirklicher Honig ausgezeichnet werden. Auch die Be zeichnungen „Bienen"- oder „Vlütenhonig" verbürgen also noch nicht die Echtheit des Honigs, wie man vielfach an nimmt. — Wer zählt die Völker, nennet ihre Namen, die am Montag in den festlich geschmückten Räumen der Reichskrone als Teilnehmer des Gesangvereins-Masken ball zusammenkamen? Neben dem stolzen Spanier schlürfte der hinterlistige Chinese. Dazwischen schob sich ein schlichtes Bäuerlein, erschreckt durch den Jnsurgenten- führer aus Macedonien. Amerika war durch Zuckerhui und Kasseesack vertreten. Russen und Japaner hatten sich wahrscheinlich als unabkömmlich beim Komitee entschuldigt. Das weibliche Geschlecht, in den verschiedensten und lieb lichsten Kostümen, vervollständigte und verschönte das bunte Treiben der 250 Masken. Gegen 11 Uhr ver kündeten Fanfaren das Nahen des durch die Lande ziehen den Prinzen Karneval, der mit Pagen und Hofnarren die Stufen emporstieg, begrüßt mit Gesang von seinen Getreuen. Er beklagt, daß so mancher nicht mehr fröh lich sein will. Da erscheint eine Fee, die ihm verspricht, m ihrem Jugendbronnen alles zu verjüngeu. Und wirk lich, alle, die in ihrem Bronnen tauchen, kehren jung, frisch und voll Lebenslust aus demselben zurück. Auch ein altes, verbittertes Weib verjüngt sich zu einer anmutigen, jugendlich schonen Prinzessin und entzückt den Prinzen dermaßen, daß er sie zu seiner Gemahlin erklärt. Ein Stangenversteigerung. Gasthof zum „Sachsenhof" bei Klingenberg Montag, den 29. Februar 1994, vormittags 8 Uhr: 5' 7' 8, IO, I I, 13, 15, 20, 21, 24, 25, «vövo „ «S188tLveSA, j 27 bis 30, 33, 35, 39, 42, 46, 48 u. 49. 0ord8tLllLvll, 28385 „ Lsj88tLA8M,/Abt. 8, 10, 12, 36, 37, 44, 50, 51, 53 u. 55. Kgl. Oberforstmeisterei Grillenburg und Kgl. Forstrentamt Tharandt, Tittmann. am 12. Februar 1904. Morgenstern. 443V «k vsrd8tru»8SL,^ vom Naundorfer Revier, 6875 „ A0j88tLll80ll, jAbt. 2 bis 5, 11, 33, 35, 39, 41 bis 44, 48 u. 50. vom Grillenburger Revier,
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